Sonntag, 4. Dezember 2022 17:51 - Dart News von dartn.de
Durch seinen Sieg bei der PDC Europe Super League hat Florian Hempel die vorletzte Chance genutzt und sich zum zweiten Mal hintereinander für die PDC-WM qualifiziert. Allerdings erlebte der Wahl-Kölner kein einfaches Jahr 2022, was er auch im Interview mit uns offenbarte. Dennoch sind die Erinnerungen an die letzte Weltmeisterschaft sehr gut.
Es war kein einfaches Jahr 2022 für Florian Hempel. Dabei knüpfte Hempel eigentlich zu Beginn des Jahres direkt an die gute Weltmeisterschaft 2022 an und erreichte bei den UK Open die vierte Runde. Nach einem Sieg über Lukas Wenig unterlag er in Minehead einem gut spielenden Geert Nentjes mit 5:10. Im Anschluss wollte es bei den Players Championships aber einfach nicht laufen. Erst beim 12. Players Championship ging es zum ersten Mal ins Achtelfinale, hier war Dirk van Duijvenbode zu stark. Beim 15. Event ging es dann ins Viertelfinale, Probleme gab es aber auch bei den Qualifiern für die Events der European Tour. Lediglich beim European Darts Matchplay in Trier schaffte Hempel einen Sieg gegen Bradley Brooks, war hier aber auch nur mit dabei, weil Martin Schindler gesetzt war und Hempel als zweitbester Host Nation Player ins Feld rückte. Qualifikationen für die European Championship und die Players Championship Finals blieben somit aus, wie schon im letzten Jahr hatte man gegen Ende des Jahres aber das Gefühl, dass Hempel wieder in Fahrt kommt und ein tiefer Run jederzeit möglich ist. Dennoch war oft auch viel Pech mit im Spiel. Wenn der 32-jährige mal stark performte, wuchsen seine Gegner über sich hinaus, was auch die unten aufgeführten Statistiken zeigen. Im Vergleich zum letzten Jahr hat sich Hempels Gesamtaverage kaum verändert, auch die Doppelquote ist kaum abgefallen. Die vorletzte Chance ergriff Hempel dann mit seinem Sieg bei der PDC Europe Super League, wo er die schmerzhafte Finalniederlage aus dem Vorjahr vergessen machen konnte. Dort gewann er mehr Spiele als in der gesamten Players Championship Saison und konnte seinen Average entscheidend anheben.
Als nicht-gesetzter Spieler muss Florian Hempel direkt in der erste Runde antreten. In der Abend-Session des zweiten Turniertags, Freitag, dem 16. Dezember, geht es in der dritten Partie der Session gegen Keegan Brown. Für Brown lief es in der Vergangenheit nicht gut, völlig überraschend holte sich "The Needle" allerdings im August nach 2015 seinen zweiten Players Championship Titel. Beim German Darts Grand Prix in München ging es zuvor schon einmal in die Finalsession. Bei einem Sieg würde es nach sechs Tagen Pause in der Abend-Session des 22. Dezembers gegen Luke Humphries gehen, einen der Topfavoriten auf den Titel, der mit einer starken European Tour im Rücken anreist. Ein nächster möglicher Drittrundengegner wäre Vincent van der Voort.
Für einen ähnlichen Coup wie im letzten Jahr wird beim Wahl-Kölner alles passen müssen. Zunächst gilt es für den Deutschen, die Aufgabe Keegan Brown zu lösen, was definitiv im Bereich des Möglichen liegt. Hempel fühlt sich auf der großen Bühne wohl, die Erinnerungen aus dem letzten Jahr an den Ally Pally sind mehr als positiv und Keegan Brown ist kein Spieler, der seine Gegner in Grund und Boden spielt. Im Falle eines Sieges wäre Hempel in der zweiten Runde gegen Luke Humphries Außenseiter. Aber in genau dieser Rolle befand sich Hempel auch im letzten Jahr gegen Dimitri van den Bergh und verließ als Sieger die Bühne. Allerdings ist "Cool Hand" einer der besten Akteure in diesem Jahr gewesen, gewann vier European Tour Titel, hat sich auf der TV-Bühne im letzten Jahresdrittel stabilisiert und stand bei der Weltmeisterschaft bereits dreimal im Viertelfinale. Ein Sieg gegen den Engländer wäre als Überraschung zu werten. Ein ferner Blick in Runde 3 verrät die Namen Vincent van der Voort, Cameron Menzies und Diogo Portela. Würde es soweit gehen, sollte Hempel von der Drittrundenniederlage gegen Raymond Smith aus dem Vorjahr gewarnt sein. Insgesamt ist ein Sieg gegen Brown mehr als möglich und das sollte auch der Anspruch von Hempel sein. Wird dies erreicht, bleibt abzuwarten, ob der Deutsche erneut wie beim letzten Mal die Nr. 5 der Welt aus dem Turnier nehmen kann. Vielleicht ja ein gutes Omen.
Im Interview gab Hempel offen zu, dass er es in diesem Jahr zwischendurch eventuell ein wenig zu ruhig hat angehen lassen und Probleme hatte, sich an den Kalender zu gewöhnen:
Saison-Average: 91,21 (Platz 60 der PDC)
Saison-Doppelquote: 37,94% (Platz 57 der PDC)
Florian Hempel spielten sich dieses Jahr über die Super League in den Alexandra Palace und erzielte dabei am Playoff-Tag einen Gesamtaverage von 95,88 - der höchste Playoff-Average eines Super League Siegers innerhalb der letzten vier Jahre. Während er über das gesamte Jahr nur eine Doppelquote von 37,94% erzielte, traf er während der Super League 41,18% seiner Doppelversuche.
In der Super League konnte Florian Hempel 24 Siege einfahren, lediglich gegen Lukas Wenig, Ricardo Pietreczko und René Eidams verlor er jeweils ein Spiel. Damit hat Hempel in dieser einen Woche von Niedernhausen mehr Partien gewonnen, als über die Players Championship Turniere in diesem Jahr, bei denen er am Ende 23 Siege zu verbuchen hatte.
Bei seinem Überraschungserfolg gegen Dimitri van den Bergh bei der PDC-WM 2022 war vor allem sein Finishing entscheidend: Mit einer Doppelquote von 75% erzielte er die höchste Doppelquote eines Deutschen bei der WM in der Geschichte, acht der neun Finishes unter 100, die er versuchte, konnte er auch checken - darunter sieben 2-Dart-Finishes.
Im Jahr 2022 gestaltete Florian Hempel zehn seiner 15 Entscheidungslegs siegreich, im Monat November blieb er bei fünf gespielten Decidern ungeschlagen. In diesen Entscheidungslegs erzielte Hempel einen Average von 96,08 Punkten und schneidet damit um mindestens zwei Punkte besser ab, als jeder andere deutschsprachige Tourkarteninhaber.
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Foto-Credit: Kais Bodensieck/PDC Europe
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**Quelle: dartn.de
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