Sonntag, 8. Dezember 2024 12:00 - Dart News von dartn.de
Im Jahr 2023 war Michael Smith der Weltmeister und die Nummer Eins, zwei Jahre später droht ihm der Absturz aus den Top 16. Der "Bully Boy" wirkt satt, zufrieden mit dem Erreichten, und erfüllt sein Potenzial nicht mehr. Kein Major-Triumph seit dem WM-Titel! Was ist von Smith bei der Dart WM 2025 zu erwarten?
Der 3. Januar 2023 war der größte Tag in der Karriere von Michael Smith. In seinem dritten WM-Finale war es endlich so weit: Der "Bully Boy" war gegen Michael van Gerwen der bessere Spieler, zauberte einen historischen 9-Darter nach acht perfekten Darts seines Gegners aufs Board, krönte sich zum Weltmeister und zur Nummer Eins der Welt.
Eineinhalb Monate zuvor hatte der Mann aus St. Helens nach acht verlorenen Major-Finals den Grand Slam gewonnen. Der Fluch war beendet, der WM-Titel fast schon folgerichtig. Lange galt Smith als das größte Talent im Dartsport, im Winter 2022/23 erfüllte er das Versprechen.
Wer dachte, dass Smith damit in eine dominante Rolle treten und eine Vielzahl von Majors gewinnen würde, lag falsch. Zwei Jahre ist sein größter Erfolg nun her, seither war er vor TV-Kameras nur noch im Team erfolgreich. Der World Cup of Darts 2024 ging nach England, Smith und Humphries behielten im Finale gegen Österreich die Oberhand. Auf individueller Ebene erreichte Smith nur das Finale der World Series Finals 2024, das er gegen Luke Littler verlor.
Gerade in den Ranking-Majors läuft es nicht mehr, seitdem der "Bully Boy" Weltmeister wurde. In den Jahren 2023 und 2024 sprang jeweils ein Halbfinale heraus, ansonsten ging es nie über das Achtelfinale hinaus. Der Herbst dieses Jahres lief katastrophal: Aus in Runde eins des World Grand Prix, Runde zwei der European Championship, der Gruppenphase des Grand Slam und Runde zwei der Players Championship Finals. Smith spielte im Kampf um die großen Titel überhaupt keine Rolle mehr.
Erschreckend ist vor allem der Blick auf seine Doppelquote. Schon Platz 17 im Jahres-Average ist alles andere als zufriedenstellend, Platz 98 nach Doppeln absolut inakzeptabel. 66 Spiele hat Smith im Jahr 2024 verloren, so viele wie zuvor in noch keinem Jahr. Seine Siegquote war zuletzt 2016 schlechter. Auf der Bühne und in Interviews wirkt der 34-Jährige nicht besonders hungrig, als hätte ihn mit dem WM-Titel eine innere Zufriedenheit erfüllt, die ihn nun hemmt, wenn es darum geht, nach weiteren Erfolgen zu streben.
So droht Smith nach der WM der Absturz in der Order of Merit. Er ist an Platz zwei gesetzt, kann sich aber wohl nur mit einem Halbfinaleinzug in den Top ten halten. Scheidet er früh aus, könnte er im Januar sogar außerhalb der Top 16 der Welt zu finden sein. Eine starke WM ist so wichtig wie selten, der "Bully Boy" wird im Alexandra Palace allerdings eine absolute Wuntertüte sein.
Wie im letzten Jahr könnte Kevin Doets sein Zweitrundengegner sein, sollte der Niederländer sichgegen seine Landsfrau Noa-Lynn van Leuven durchsetzen. Runde drei sieht machbar aus, Krzysztof Ratajski ist nicht mehr so stark wie noch vor ein paar Jahren. Im Achtelfinale könnte wieder Chris Dobey warten, sollte er sich durch seinen Turnierabschnitt mit Josh Rock spielen. Für das Viertelfinale wäre Jonny Clayton, Gerwyn Price oder Wessel Nijman am ehesten zu erwarten, für das Halbfinale Michael van Gerwen oder Gary Anderson. Smith muss endlich wieder einen Fuß aufs Gas legen, um eine Chance auf einen tiefen Run zu haben. Zwei Jahre nach seinem größten Erfolg ist er kein Titelfavorit mehr.
Runde 2: Doets / van Leuven
Runde 3: Ratajski (31) / Veenstra / Toylo
Achtelfinale: Dobey (15) / Rock (18) / Sedlacek / Burton
Viertelfinale: Clayton (7) / Price (10) / Cullen (23) / Gurney (26) / Nijman / Mansell
Halbfinale: van Gerwen (3) / Chisnall (6) / van den Bergh (11) / Anderson (14) / R. Smith (19) / Schindler (22)
Finale: Humphries (1) / Littler (4) / Cross (5) / Bunting (8) / Heta (9) / Aspinall (12) / Noppert (13) / Wade (16)
Hinweis: Für eine schnelle Übersicht wurden hier jeweils die nach Setzliste und ggfs. Form favorisierten Gegner aufgelistet.
Saison-Average: 95,25 (Platz 17 der PDC)
Saison-Doppelquote: 37,71% (Platz 98 der PDC)
Bilanz 2024: 99 Siege / 66 Niederlagen
Höchster TV-Average: 113,62
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Foto-Credit: Taylor Lanning/PDC
[dj]
**Quelle: dartn.de
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