Dartn.de WM Countdown 2025: Rückblick auf die PDC-WM 2024

Freitag, 29. November 2024 13:32 - Dart News von dartn.de

Luke Humphries gewinnt die PDC-WM 2024

Im Rahmen unseres Dartn.de WM-Countdowns wollen wir einmal auf die PDC-WM 2024 zurückblicken. Luke Humphries schnappte sich seinen ersten WM-Titel und spielte sich damit auf Platz 1 der Weltrangliste. Im Fokus stand aber auch ganz besonders der Finalist Luke Littler, der bei seinem Debüt im Alter von 16 Jahren regelrecht einen Hype auslöste. Vier Deutsche schafften es in die dritte Runde, Russ Bray verabschiedete sich mit dem Finale in den Ruhestand und Peter Wright hatte nicht nur wegen seines Grinch-Kostüms nicht viel zu lachen.

Humphries wackelt zunächst und spielt sich dann auf die 1

Nach seinen starken Major-Ergebnissen im Jahr 2023 hat Luke Humphries auch im Ally Pally geliefert. Über weite Strecken blieb "Cool Hand Luke" dominant und erspielte sich damit seinen ersten WM-Titel, auch wenn es in der Anfangsphase etwas holperte. Damit erreichte Humphries auch die Spitze der Weltrangliste und der Grundstein für den neuen Preisgeld-Rekord aus dem November war damit gelegt. Als Nr. 3 der Welt ging Humphries bei der WM 2024 an den Start und zunächst besiegte er Lee Evans glatt mit 3-0 in den Sätzen, wobei "The Comedian" hier gleich zweimal das Entscheidungsleg eines Satzes verlor. Bereits in der dritten Runde war Humphries dann aber vor dem Aus. Gegen Ricardo Pietreczko lag der Engländer mit 1-3 in den Sätzen zurück, aber der Deutsche brachte das Spiel nicht über die Ziellinie. In Satz 5 hat Pietreczko nur noch ein Leg zum Sieg gefehlt, doch er bekam keinen Matchdart und musste sich noch geschlagen geben.

Im Achtelfinale sah es für Humphries gegen Joe Cullen ebenfalls nicht gut aus, dieses Mal überstand er auch zwei Matchdarts. Es ging in ein dramatisches Sudden-Death-Leg und hier ließ Humphries mit fünf perfekten Darts keinen Zweifel mehr aufkommen. Danach war Luke Humphries nicht mehr zu bezwingen. Gegen Dave Chisnall (5:1) und Scott Williams (6:0) spielte er Averages jenseits der 100 Punkte und ließ seinen Gegnern keine Chance. Anders sah es dann im Finale aus, wo ein gewisser Luke Littler ihn herausforderte. Mit 4:2 ging "The Nuke" in Führung, aber Humphries konnte zurückschlagen und dann ging alles ganz schnell. Er holte sich fünf Sätze in Folge und krönte sich damit zum Champion.

Der Luke-Littler-Stern geht auf

Es war die Geschichte der Weltmeisterschaft 2024: Der wohl älteste 16-jährige der Welt Luke Littler eroberte die Darts-Welt und spielte sich bis ins Finale vor. Ja, die Experten und Fans hatten "The Nuke" durchaus den einen oder anderen Erfolg bei der WM zugetraut. Dass Littler dann aber bis ins Finale durchmarschierte war vor dem Turnier kaum abzusehen. Vor allem schockierte die Leichtigkeit, mit der es Luke Littler bei seinem Debüt durch das Turnier schaffte, ohne dabei wirklich in Bedrängnis zu geraten. Gegen Christian Kist (3:0) schmetterte Littler bei seinem Debüt direkt einen 106er-Average ins Board. Auch Andrew Gilding (3:1) und Matt Campbell (4:1) konnten gegen Littler über die Distanz nicht mithalten.

Der Stern von Luke Littler geht auf

Spätestens jetzt war der Luke-Littler-Hype so richtig angekommen, die englischen Medien stellten Littler sehr schnell in den Mittelpunkt der Berichterstattung. Aber der 16-jährige konnte damit umgehen und es schien alles an ihm abzuperlen. Das Generationen-Duell im Achtelfinale gewann Luke Littler mit 4:1 gegen Raymond van Barneveld. Auch gegen Brendan Dolan ließ Littler mit 5:1 nichts anbrennen und das Halbfinale gegen Rob Cross war ebenfalls mit 6:2 eine deutliche Angelegenheit. Rund 11 Monate später steht Luke Littler heute auf dem vierten Platz der Weltrangliste und gehört zu den zwei Topfavoriten auf den WM-Titel 2025.

Vier Deutsche nach Weihnachten dabei

Aus deutscher Sicht war die Weltmeisterschaft 2024 zumindest in der Breite ein Erfolg. Gleich vier Deutsche schafften den Einzug in die dritte Runde und waren damit nach Weihnachten noch am Start, was einen neuen Rekord darstellte. Dort gab es dann allerdings gleich vier Niederlagen gegen Engländer, was auch teilweise ziemlich bitter passierte. Einzig Dragutin Horvat überstand gegen Mike De Decker nach einer 0:3-Niederlage sein Auftaktspiel nicht. Derweil bewies Florian Hempel seine Nervenstärke und rettete mit Siegen über Dylan Slevin und Dimitri van den Bergh seine Tourcard. Gerade gegen den "Dream Maker" schien die Situation aussichtlos, aber nach einem Matchdart seines Gegners checkte Hempel 151 Punkte und drehte noch das verloren geglaubte Spiel. Gegen Stephen Bunting war der Kölner dann aber ohne Chance. Auch für Martin Schindler ging es nach einem Sieg gegen Jermaine Wattimena inkl. eines 170er-Checkouts in die dritte Runde. Dort nahm es "The Wall" mit Scott Williams auf, der nicht nur auf der Bühne sondern auch im anschließenden Interview mal so richtig provozierte. Schindler verlor das Spiel mit 3:4 und Williams kam dann bis ins Halbfinale - eine Niederlage an der die deutschen Fans eine Weile zu knabbern hatten.

Martin Schindler unterliegt gegen Scott Williams

Im Jahr 2023 stand Gabriel Clemens noch im WM-Halbfinale und damit waren die Erwartungen an die WM 2024 groß. Damit einher ging aber auch ein wenig die Angst vor dem möglichen Zweitrundenspiel gegen Gian van Veen. In unserem Interview vor der WM prognostizierte der "German Giant" aber schon, dass der Niederländer erstmal sein Auftaktspiel gewinnen müsse. Und der Saarländer sollte recht behalten, denn Man Lok Leung setzte sich gegen van Veen jenseits seiner Topform durch. Clemens besiegte dann den Mann aus Hong Kong ohne größere Probleme mit 3:1, kassierte aber im Anschluss eine ziemlich deutliche 1:4-Niederlage gegen Dave Chisnall. Und dann war da noch Ricardo Pietreczko, der sich zuvor beim Grand Slam bei großen Teilen des englischen Publikums unbeliebt machte. Das störte "Pikachu" bei dieser WM nicht, souverän siegte er gegen Mikuru Suzuki und nahm dann auch noch Callan Rydz aus dem Turnier. Gegen Luke Humphries lieferte Pietreczko den bereits angesprochenen großen Kampf, aber es reichte am Ende knapp nicht. Der einzige Österreicher Rusty-Jake Rodriguez unterlag gegen Cameron Menzies eindeutig mit 0-3 zu Turnierbeginn.

Abschied von Russ Bray und Neues aus dem Kuriositätenkabinett

Die WM 2024 war gleichzeitig das letzte Turnier einer lebenden Darts-Legende. Russ Bray war über viele Jahrzehnte die Stimme des Darts auf der Bühne, keiner callte die 180 mit so einer markanten Stimme wie "The Voice". Vor der WM kündigte Russ Bray seinen Abschied an, er wolle weg vom regelmäßigen PDC-Circuit. Bray verabschiedete sich mit dem Finale zwischen Luke Littler und Luke Humphries, den Einsatz im Finale erhielt der Caller auf seinen eigenen Wunsch hin. Seitdem ist Russ Bray noch vereinzelt bei Turnieren der World Series of Darts zu sehen gewesen. Außerdem engagiert er sich weiterhin im asiatischen Dartsport. Mit Charlie Corstorphine wurde bereits ein Nachfolger gefunden, der auch schon Major-Finals leiten durfte. Mit Steve Beaton kündigte auch ein Spieler sein Karriere-Ende auf der Pressekonferenz nach seinem Auftaktspiel an. Er wollte noch 2025 an der WM teilnehmen, hat aber die Qualifikation nicht geschafft. Damit war die WM 2024 nach 33 Teilnahmen in Serie die letzte vom "Bronzed Adonis", der seine Einladung zur Senioren-Tour mittlerweile angenommen hat.

Peter Wright unterliegt gegen Jim Williams früh - Trotz Grinch-Kostüm

Zwar konnte Peter Wright sportlich keine Highlights setzen, dafür tat er dies wenigstens wie gewohnt modisch. "Snakebite" kam erneut als Grinch auf die Bühne, hatte dann aber im Spiel gegen Jim Williams wirklich nichts mehr zu lachen. Mit 0:3 musste sich der Schotte in seinem Auftaktspiel geschlagen geben. Insgesamt 11 Gesetzte mussten sich in der ersten Runde verabschieden, außerdem sorgte Brendan Dolan gleich für zwei Schocks und siegte sowohl gegen Gerwyn Price als auch gegen Gary Anderson. Von den regionalen Qualifiern erreichte lediglich Jeffrey de Graaf die dritte Runde. Tomoya Goto und Man Lok Leung blieben zumindest mit ihren Siegen in Runde 1 noch in Erinnerung. Auch wenn kein neuer 180er-Rekord aufgestellt wurde, sorgte die Triple 20 vor dem Turnier für Schlagzeilen. Die PDC gab zusammen mit Paddy Power bekannt, dass man für den neuen WM-Sponsor die Triple 20 grün färben werde. Drei Tage später entpuppte sich diese Story aber wie erwartet als ein PR-Gag. Für einen Eintrag in die Geschichtsbücher sorgte Rob Cross, der als erster Spieler einen 0:4-Rückstand aufgeholt und gedreht hat. "Voltage" besiegte Chris Dobey schließlich mit 5:4 und war damit der erste, der diesen Rückstand bei der WM noch drehen konnte. Zwei Damen waren in Person von Fallon Sherrock (1:3 gegen Jermaine Wattimena) und Mikuru Suzuki (0:3 gegen Ricardo Pietreczko) am Start, blieben aber in den Ergebnissen ohne Glanz. Der niedrigste Average des Turniers war eine 73,20 von Norman Madhoo.

TV-Quoten auf Sport1

Nachdem man bei der WM 2023 nicht zuletzt aufgrund der Halbfinal-Teilnahme von Gabriel Clemens im Hause von Sport1 über neue Dimensionen und große Rekordquoten jubeln konnte, war man auch bei der WM 2024 wieder mit den Einschaltquoten sehr zufrieden. Mit fast 2,9 Millionen Zuschauern stellte das WM-Finale zwischen Luke Humphries und Luke Littler in der Spitze sogar einen neuen Rekord auf. Noch größer war die Freude bei Sky Sports England, denn noch nie haben so viele Menschen ein Darts-Match verfolgt wie das Finale am 03. Januar 2024. Doch auch in Deutschland waren die 8,9% Markanteil ein neuer Rekord für ein WM-Finale und damit wurde auch das Endspiel 2018 mit dem Abschied von Phil Taylor übertroffen. Insgesamt sendete Sport1 127 Stunden live aus dem Alexandra Palace und achtmal überschritt man die Millionen-Marke. Zwar schaffte es kein Deutscher ins Achtelfinale, doch trotzdem stellten diese Zahlen einen neuen Rekord dar. Der Hype im Free-TV blieb damit ungebrochen und das wirkte sich auch weiterhin auf die Mitgliedszahlen in den Vereinen auf, die sich innerhalb der letzten Jahre verdoppelt haben. Damit ist der Deutsche Dart Verband der schnellst wachsenede Sportverband anhand seiner Mitgliedszahlen in ganz Deutschland! Auch vor Ort war die Stimmung ausgelassen, die 90.000 Tickets waren am ersten Tag ausverkauft und für die WM 2025 sieht es nicht anders aus. Erneut wurden rund 20% der Tickets nach Deutschland verkauft. Man darf auf die weitere Entwicklung des Interesses gespannt sein, aber in den letzten Jahren kannte der Trend nur eine Richtung und zwar nach oben.

Alle Ergebnisse + Shortleg Rückblick

Alle Ergebnisse der letzten WM findet ihr in unserem [WM 2024 - Turnierarchiv]
Hier auch noch einmal unsere Shortleg-Podcast-Folge mit der Analyse der letztjährigen WM: [Shortleg WM 2024 - Analyse]

 

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Foto-Credit: PDC

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Quelle: PDC - www.pdc.tv

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