Sonntag, 24. März 2019 17:24 - Dart News von dartn.de
Finaltag bei den European Darts Open 2019 in der Ostermann Arena von Leverkusen und der Nachmittag bot Sport auf sehr hohem Niveau. Mensur Suljovic ist weiter im Rennen und steht am Abend in seinem zweiten Viertelfinale der Saison. Rob Cross legte ein beeindruckendes Comeback hin und scheint nach einem 106er Average der Favorit in der unteren Turnierhälfte zu sein. Michael van Gerwen hat spätestens seit dem Achtelfinale wieder die Form eines Champions erreicht. Auch James Wade und Peter Wright setzten ein Ausrufezeichen.
Der Average von Mensur Suljovic lag zwar fünf Punkte unter dem von Joe Cullen, doch er schaffte es trotzdem, einen 6:3 Erfolg einzufahren. Die Fehleranfälligkeit von Cullen war durchaus ein Faktor, "The Gentle" wird sich im Turnierverlauf im Bezug auf seine Konstanz wieder steigern müssen. Beide hielten eingangs ihr Service, wobei der jeweils andere Spieler Breakchancen nicht nutzte. Suljovic erlangte in 15 und 14 Darts ein wenig Kontrolle, bevor er den Gegner für verfehlte Doppel mit dem 4:1 bestrafte. Cullen reagierte gut mit einem 13-Darter, doch Österreichs bester ging in 15 Darts dazwischen. Cullen kämpfte mit einem 72er-Finish weiter, doch Suljovic hatte noch einen 15-Darter zum Weiterkommen parat.
Nach dem Spiel nahm der Österreicher sich Zeit für ein kurzes Interview:
In seiner zweiten Partie des Wochenendes ist Michael van Gerwen durchaus in Fahrt gekommen. Beim 6:0 über Jermaine Wattimena stach vor allem die Doppelquote von 75 Prozent heraus. Wattimena zeigte in keinem Moment, weshalb er inzwischen die niederländische Nummer Zwei ist. Spielend leicht verschaffte sich der Branchenprimus eine 4:0 Führung, wobei er vor allem bei seinen beiden Breaks mit einem 14-Darter und einem 100er-Checkout überzeugte. Abschließend machte er den Whitewash in 11 und 14 Darts perfekt.
Rob Cross hat mit einer starken Aufholjagd gezeigt, warum er derzeit so etwas wie der Mann der Stunde bei der PDC ist. 1:4 lag "Voltage" zurück, drehte dann aber auf und bezwang so Jonny Clayton noch mit 6:4. Eröffnet wurde das Aufeinandertreffen mit einem 15-Darter auf beiden Seiten, Cross machte hier 123 zu. Clayton setzte sich anschließend mit einem 14-Darter und einem 104er-Finish in Szene. In 14 Darts ließ er seinen Vorsprung sogar auf drei Legs anwachsen, ehe Cross in 15 Darts verkürzte. Daraufhin finishte der ehemalige Weltmeister 127 und sorgte in 11 Darts für das 4:4. Nach einem 112er-Checkout war das Match gedreht und weil es so schön war, checkte Cross zusätzlich noch 140 für einen 12-Darter.
Sehr gut gefiel James Wade, der Dave Chisnall kompromisslos für viele Ungenauigkeiten auf die Doppel bezahlen ließ. Das Ergebnis lautete dann auch folgerichtig 6:1 für "The Machine". Gleich im ersten Leg ließ "Chizzy" vier Möglichkeiten liegen, Wade profitierte mit zwei 15-Dartern inklusive 97er-Check. In 13 Darts schien Chisnall in die Gänge zu kommen, doch Wade stoppte ihn direkt wieder in 15 Darts und stellte nach vier weiteren verpassten Doppeln des Kontrahenten auf 4:1. Von nun an ging es nur noch in die Richtung des mehrfachen Major-Champions, der die Partie mit einem brillanten 164er-Finish zum 12-Darter abrundete.
Auch nicht von schlechten Eltern war der Auftritt von Peter Wright, der Ross Smith mit 6:3 aus dem Turnier katapultierte. Ein Schnitt von knapp unter 102 spiegelt wider, dass der schottische Publikumsliebling über weite Strecken absolut auf der Höhe war. Wright erwischte in 13 und 15 Darts einen Start nach Maß, auch Smith kam nachfolgend mit einem 101er-Finish aufs Scoreboard. Wright legte in 13, 15 und 12 Darts eine starke Serie zum 5:1 hin, Smith sendete durch einen 15-Darter ein zweites Lebenszeichen. Eine kleine Schwächephase von "Snakebite" nutzte der Engländer für einen weiteren Leggewinn, doch ein 78er-Finish brachte Wright endgültig ins Ziel.
Der zweite Whitewash des Nachmittags gelang Daryl Gurney. Das lag allerdings nicht an einer starken Vorstellung der Nummer Fünf der Welt. Vielmehr lief bei seinem Herausforderer Dimitri van den Bergh so ziemlich alles falsch. Gurney gehörten die ersten vier Legs, darunter ein 12-Darter garniert von einem 124er-Finish. Van den Bergh kam nicht wirklich hinterher und als er im vierten Leg die Chancen hatte, verwertete er sie nicht. Dasselbe Bild zum Schluss der Partie: Der Belgier patzte insgesamt fünf Mal und "Superchin" schlug zu. Das letzte Leg war ein schöner 13-Darter.
Was der Nordire nach dem Spiel zu sagen hatte, erfahrt ihr in unserem Interview:
Gerwyn Price heißt der Sieger einer zerfahrenen Partie, in der kein Spieler an seine Leistung der vorherigen Runde anknüpfen konnte. Der "Iceman" ließ Krzysztof Ratajski mit 6:4 hinter sich, das Ergebnis hätte aber auch genau anders herum lauten können. Die ersten vier Legs gingen mit dem Wurf, wobei Ratajski 108 checkte, aber auch in zwei Legs fahrlässig mit Möglichkeiten auf die Doppel umging. Statt 4:0 vorne zu sein kassierte er anschließend ein Break in 15 Darts und geriet 2:4 ins Hintertreffen. Weil aber auch Price plötzlich Geschenke beim Auschecken verteilte, hieß es im Folgenden 4:4. Diese Doppelprobleme setzten sich im neunten Leg bei beiden Spielern fort, bis Price zur Stelle war und so auch das Match entscheidend in seine Richtung lenkte.
Selten hat man Justin Pipe in letzter Zeit derart konstant und stabil erlebt. So schlug er den strauchelnden Darren Webster auch in dieser Höhe verdient mit 6:1. Pipe gab vom Start weg den Ton an und war begleitet von einem 15- und einem 12-Darter bald 4:0 in Front. In 15 Darts steuerte "The Force" weiter auf einen Triumph ohne Legverlust zu, ehe ihm Webster in dieser Angelegenheit doch noch in die Quere kam. Am Spielausgang änderte das jedoch nichts mehr.
Die Finalsession beginnt um 19.15 Uhr MEZ. Zunächst werden die vier Viertelfinalpartien ausgetragen, anschließend kommt es auch zum Halbfinale und zum großen Finale. PDC-TV HD überträgt die komplette Session in voller Länge live.
Sonntag, 24.03.2019
Nachmittags-Session:
Achtelfinale:
Michael van Gerwen 6-0 Jermaine Wattimena (101,33 - 90,14)
Krzysztof Ratajski 4-6 Gerwyn Price (87,15 - 89,26)
Mensur Suljovic 6-3 Joe Cullen (93,18 - 99,77)
James Wade 6-1 Dave Chisnall (101,79 - 98,41)
Justin Pipe 6-1 Darren Webster (96,64 - 90,21)
Rob Cross 6-4 Jonny Clayton (105,74 - 100,45)
Dimitri van den Bergh 0-6 Daryl Gurney (85,74 - 94,93)
Peter Wright 6-3 Ross Smith (101,57 - 96,46)
Abend-Session: (19.15 - 23 Uhr)
Viertelfinale:
Michael van Gerwen - Gerwyn Price
Mensur Suljovic - James Wade
Justin Pipe - Rob Cross
Daryl Gurney - Peter Wright
Halbfinale:
Van Gerwen/Price - Suljovic/Wade
Pipe/Cross - Gurney/Wright
Finale:
Sieger Halbfinale 1 - Sieger Halbfinale 2
Ausgespielt werden insgesamt £140.000 pro Turnier, der Sieger geht mit £25.000 (knapp 30.000 €) nach Hause.
Sieger: £25.000
Runner-Up: £10.000
Halbfinale: £6.500
Viertelfinale: £5.000
Achtelfinale: £3.000
2.Runde: £2.000
1.Runde: £1.000
Gesamt: £140.000
Alle Infos zu den European Darts Open [Turnierseite]
Alle Infos zur European Tour 2019 [European Tour]
Für Diskussionen und Fragen zum Turnier [Dart Forum]
TV-Übertragung:
European Tour Turniere werden NICHT im TV übertragen. Es sind eher kleinere Turniere, sie sind nicht einmal in Großbritannien live zu sehen. Die einzige Möglichkeit diese Turniere zu verfolgen ist der offizielle, kostenpflichtige Livestream der PDC unter PDC-TV HD. Außerdem übertragen auch diverse Wettanbieter wie auch der österreichische Streaminganbieter laola1.tv die Turniere der European Tour.
Foto-Credit: dartn.de/Anke Heinisch
[kb]
Quelle: PDC Europe
zurück zur Übersicht: Dart News von dartn.de | RSS Feed