Freitag, 8. September 2017 23:10 - Dart News von dartn.de
Eine Woche nach den Dutch Darts Masters in Maastricht geht es auf der European Tour nahtlos mit dem German Darts Grand Prix weiter. Zum ersten Mal kommen die besten Dartspieler der Welt in die Maimarkthalle in Mannheim. Am ersten Turniertag traten wie gewohnt alle 32 qualifizierten Spieler an, bevor dann morgen die Top 16 der gesetzten Spieler in das Geschehen eingreifen. Aus deutscher Sicht waren Max Hopp, Bernd Roith, Michael Hurtz und Martin Schindler am Start, aus Österreich hatte heute Zoran Lerchbacher sein Erstrundenspiel. Mensur Suljovic greift als an Nr. 3 gesetzter Spieler erst ab morgen in das Turnier ein.
Im ersten Spiel bei der PDC traf der noch relativ unbekannte Belgier Tony Martinez auf die aktuelle Nr. 121 der Weltrangliste Paul Rowley. Der Belgier erwischte den besseren Start und brachte zuerst seinen Anwurf durch, bevor er sich gleich im Anschluß das erste Break des Spiels zum 2:0 und auch das kommende Leg sichern konnte. Diesen Vorsprung brachte er dann trotz der ungewohnten Situation auf der großen Bühne bis ins Ziel. Morgen wartet aber mit Joe Cullen ein anders Kaliber auf Martinez.
Im zweiten Spiel des Tages durfte dann die deutsche Nr. 1 Max Hopp ans Oche, auf ihn wartete mit Jamie Caven ein Gegner, der in diesem Jahr auch schwer zu kämpfen hat an seine alte Form anzuknüpfen. "Jabba" eröffnete das Spiel und bis zum Stand von 2:2 gingen alle Legs mit den Darts. Dann gelang Hopp das erste Break, bevor Caven einen vergebenen Legdart vom "Maximiser" auf Doppel 5 mit einem sehenswerten 136er Finish zum Re-Break bestrafte. Die kommenden Legs gingen ebenfalls wieder "mit den Darts", bevor sich Caven beim Stand von 5:4 auch das kommende Leg zum Matchgewinn auf der Doppel 8 sichern konnte. Beide Spieler waren in diesem Spiel weit von ihrem eigentlichen Möglichkeiten entfernt - Hopp hatte am Ende einen Average von 81,19 Punkten, Caven war mit 86,37 nur unwesentlich besser. Gegen Benito van de Pas muss sich "Jabba" aber vermutlich wesentlich wesentlich steigern. Hopp vergibt mit diesem Match eine weitere Chance sich wertvolles Preisgeld für die Qualifikation zur diesjährigen Dart-WM zu sichern.
Im dritten Spiel behielt Jan Dekker gegen Mickey Mansell eiskalt in den entscheidenden Situationen die Nerven - am Ende setze sich der Niederländer trotz eines um 5 Punkte niedrigeren Averages (Dekker 87,04 - Mansell 92,14) souverän mit 6:3 durch und trifft in Runde 2 auf Rob Cross.
Anschließend gab es ein rein niederländisches Duell zwischen Jermaine Wattimena und Michael Plooy - Wattimena sicherte sich in 14 Darts das erste Break des Spiels zum 4:2, bevor sich Plooy noch einmal auf 4:4 heran kämpfen konnte. Dann jedoch vergab Plooy 2 Legdarts zum 5:4 und "The Machine Gun" gelang das entscheidende Break, welches er dann auch zum 6:4 Sieg nach Hause bringen konnte.
Danach ging es beim 6:3 Sieg von Richard North über Mick Todd kurz und schmerzlos.
Mit Bernd Roith durfte nun der zweite deutsche Qualifier ans Board, auf ihn wartete mit Nathan Aspinall einer der jungen, aufstrebenden Spieler. Eigentlich sollte Roith mit all seiner Erfahrung und seiner ruhigen Art die richtige Antwort auf einen stürmischen Spieler wie Aspinall haben, aber heute war gegen den 26-jährigen Mann aus Stockport kein Gras gewachsen. Aspinall ging schnell mit 4:0 in Führung und beendete das Spiel mit einem souveränen 6:3 Sieg. Damit waren nur noch 2 deutsche im Rennen.
Dann folgte das Spiel der Nachmittags-Session: In einem "Last Leg Decider" sicherte sich Darren Webster das Spiel gegen Ryan Meikle, wobei Webster als bisher einziger Spieler mit einem Average von 101,13 die magische 100er Marke knacken konnte. Meikle lag bereits mit 4:2 in Führung, bevor der "Demolition Man" noch einmal das Ruder herum reissen konnte. In diesen 11 Legs warfen beide Spieler insgesamt 10 x die 180 (Webster davon 6). Damit setzte Webster ein erstes Ausrufezeichen, mal sehen ob er diese Form bis morgen gegen Alan Norris beihalten kann.
Im letzten Spiel der Nachmittags-Session durfte mit Zoran Lechbacher dann auch der erste von zwei Österreichern in das Turnier eingreifen. Er hatte mit Ronny Huybrechts wahrlich keinen leichten Gegner gezogen, aber spätestens nachdem "The Hypercane" erst vor kurzem das Finale der 16. Players Championship in Barnsley erreichen konnte, dürfte ihm so etwas keine Sorgen mehr bereiten. Aber irgendwie wollte es bei Zoki heute nicht so richtig laufen, er sicherte sich zwar direkt zum Matchstart das erste Break, kassierte aber danach sofort wieder das Re-Break und musste auch die kommenden 2 Legs abgeben. Diesem Rückstand rannte er für den Rest des Matches hinterher und somit hieß es am Ende 6:3 für den Belgier.
Die Abendsession startete mit dem 3. deutschen Teilnehmer Michael Hurtz, der gegen den Schweden Daniel Larsson antreten musste. Doch leider war dort heute aus deutscher Sicht nichts zu holen, Hurtz fand einfach nicht zu seinem Spiel und Larsson lieferte eine durch und duch konstante Leistung ab. Wenigstens konnte Michael einen "Whitewash" verhindern, indem er sich das 6. Leg zum 5:1 holte. Dann jedoch machte der Schwede kurzen Prozess. Im kommenden Leg warf er gleich 2 x 180 und sicherte sich somit einen nie gefährdeten 6:1 Sieg.
Das 2. Spiel der Abendsession war ein richtiger Krimi, denn Jamie Lewis traf auf Andy Boulton. Der Youngster wollte seiner Tochter, welche heute ihren 1. Geburtstag feiert, unbeding einen Sieg schenken. Und so legte er auch los: Sehr schnell ging Lewis dank 2 Breaks mit 3:0 in Führung, bevor auch Boulton seine Ansprüche auf den Sieg anmeldete, indem er sich die kommenen 4(!) Legs zur 4:3 Führung sicherte. Aber ein gehaltener Anwurf und ein weiteres Break brachten Lewis bis auf ein Leg an den Sieg heran - Boulten konterte jedoch mit einem sehenswerten 15 Darter mit 106er Finish zu einem weitere Re-Break. Das Match ging also in ein Entscheidungsleg, in dem "Rasta" dank einer 180 dann die Nase vorne hatte, ein weiteres Break zum 13 Darter machten am Ende dann das Geschenk doch noch perfekt für den Waliser.
Spiel 3 war recht einseitig, denn "Ruthless" James Richardson hatte am Ende keine Chance gegen den Jugendweltmeister des Jahres 2014 Keegan Brown. Mit 6:2 sicherte sich der Mann aus Newport nie gefährdet seinen Einzug in die 2. Runde, in der dann Daryl Gurney auf ihn warten wird.
Und gleich im Anschluß folgte der nächste Krimi, denn die Überraschung der letzten Woche, Robert Owen traf auf die polnische Nr. 1 Krzysztof Ratajski - Owen legte los wie die Feuerwehr und sicherte sich gleich das erste Leg in 13 Darts. Nach den ersten 6 Legs hatte Owen einen Average von über 107 Punkten, trotzdem hatte er es bis zu diesem Zeipunkt nicht geschafft seinen Gegner abzuhängen, denn dank seiner beeindruckenden Doppelquote stand es zu diesem Zeitpunkt 3:3. Der "Polish Eagle" sicherte sich danach auch das kommende Leg mit einem 14-Darter zum Break und gewann auch das folgende Leg und war auf einmal nur noch ein Leg vom Sieg entfernt. Owen brachte mit einem weiteren 13-Darter dann zwar noch seinen eigenen Anwurf zum 4:5 durch, aber ein 15-Darter für den Polen beendete dieses Match. Am Ende hatte Owen immer noch einen Average von 103,23 (Ratajski 95,64), aber Ratajski hatte uns einmal mehr bewiesen, daß Averages beim Dart definitiv nicht alles sind.
Der Finalist des letzten Wochenende, der ehemalige BDO-Weltmeister Steve Beaton durfte im kommenden Spiel gegen Jamie Bain antreten. Letzterer konnte in den letzten Monaten ebenfalls bereits einige beachtliche Ergebnisse auf der European Tour erzielen. Aber das Spiel startete zuerst wie von vielen erwartet: Beaton erwischtere den besseren Start und ging schnell mit 3:1 in Führung, bevor Bain immer besser ins Spiel kam. Dies zeigte sich dann auch darin, daß Bain selber die kommenden 3 Legs in Folge für sich entschied und dadurch zum ersten mal in diesem Match in Führung gehen konnte. Der "Bronzed Adonis" konnte sich zwar noch das nächste Leg sichern, aber ein 13-Darter und 14 Darter beendeten das Spiel zugunsten der aktuellen Nr .93 der Order of Merit.
Match 6 ist dann wiederum schnell erzählt, Vincent van der Voort machte seinem ehemaligen Spitznamen "Greased Lightning" alle Ehre, in kürzester Zeit servierte er "Goldfinger" Andrew Gilding mit 6:2 ab. Wenn die Rückenprobleme weg sind, dann gehört van de Voort immer noch zu den Top Spielern auf dem PDC Circuit.
Das kommende Spiel zwischen Kyle Anderson, der erst vor kurzem in Australien sein erstes World Series Turnier gewinnen konnte und Dirk van Duijvenbode wurde dann doch noch spannender als erwartet. Van Duijvenbode bewies nämlich einmal mehr, daß er seine Gegner wirklich in Probleme bringen kann. Anderson ging zwar mit 2:0 in Führung, aber der Niederländer glich sofort danach wieder aus und bis zum Stand von 4:4 war das Spiel völlig ausgeglichen. Dann gelang "The Original" das entscheidende Break und im kommenden Leg machte er den 6:4 Sieg perfekt. Am Ende lag Anderson bei einem Average von 101,44 - sein Gegner bei 100,85.
Last but not least stand dann der Auftritt des aktuell erfolgreichsten deutschen Teilnehmers auf der European Tour, Martin Schindler an. Er traf auf den Iren Mick McGowan, der vor 7-8 Jahren einmal eine Hochphase hatte. Martin startete brilliant und sicherte sich das erste Leg mit einem Break in 13 Darts, bevor er das kommende Leg mit 180-180 startete. Er stand nach 9 Darts auf Doppel 18, aber gleich 7 vergebene Leg Darts öffnete völlig unnötig wieder die Tür für "The Magnet", der sich völlig unerwartet dadurch sein erstes Leg sichern konnte. Ein weiteres 13 Dart Break brachten die 2:1 Führung für "The Wall", bevor er nach 12 Darts wiederum auf einem Doppel stand, nur um seinen eigenen Anwurf dann nach 6 weiteren vergebenen Legdarts wieder abzugeben. Dann erlebten wir den ersten gehaltenen Anwurf vom Iren, bevor sich Schindi mit einem 124er Bull Finish sein Leg zum 3:3 sichern konnte. In 15 Darts sicherte sich McGowan das kommende Leg, bevor ihn ein weiteres Break in 12 Darts in Schlagdistanz zum Sieg brachte. Im 9. Leg vergab McGowan dann seinerseits zwei Matchdarts. Aber Martin verpasste seine eine Chance auf die Doppel 16 um Millimeter und somit gewann der Ire am Ende mit 6:3.
Am morgigen zweiten Turniertag greifen dann auch die 16 gesetzten Spieler ins Geschehen ein. Um 13 Uhr MEZ startet die Nachmittags-Session, am Abend wird ab 19 Uhr die zweite Runde komplettiert. Da unser dartn.de Reporter Kevin Barth live vor Ort ist, dürft ihr euch im Anschluß sicherlich auch über das ein oder andere Interview freuen.
Freitag, 08.09.2017
Nachmittags-Session: (13-17 Uhr)
Erste Runde:
Paul Rowley 3-6 Tony Martinez (83.70 - 93.04)
Jamie Caven 6-4 Max Hopp (86.37 - 81.19)
Jan Dekker 6-3 Mickey Mansell (87.04 - 92.14)
Michael Plooy 4-6 Jermaine Wattimena (83.21 - 87.49)
Mick Todd 3-6 Richard North (86.21 - 86.00)
Nathan Aspinall 6-3 Bernd Roith (97.20 - 94.63)
Darren Webster 6-5 Ryan Meikle (101.13 - 96.14)
Ronny Huybrechts 6-3 Zoran Lerchbacher (91.38 - 89.56)
Freitag, 08.09.2017
Abend-Session: (19-23 Uhr)
Erste Runde:
Michael Hurtz 1-6 Daniel Larsson (78.77 - 87.30)
Jamie Lewis 6-5 Andy Boulton (94.89 - 94.60)
James Richardson 2-6 Keegan Brown (87.55 - 88.16)
Krzysztof Ratajski 6-4 Robert Owen (95.64 - 103.23)
Jamie Bain 6-4 Steve Beaton (90.63 - 89.42)
Vincent van der Voort 6-2 Andrew Gilding (88.62 - 84.88)
Dirk van Duijvenbode 4-6 Kyle Anderson (100.85 - 101.44)
Martin Schindler 3-6 Mick McGowan (94.69 - 94.85)
Samstag, 09.09.2017
Nachmittags-Session: (13-17 Uhr)
Zweite Runde:
Ian White (11) - Jermaine Wattimena
Joe Cullen (12) - Tony Martinez
Benito van de Pas (10) - Jamie Caven
Rob Cross (14) - Jan Dekker
Dave Chisnall (13) - Nathan Aspinall
Mervyn King (15) - Vincent van der Voort
Gerwyn Price (16) - Krzysztof Ratajski
Jelle Klaasen (9) - Jamie Bain
Samstag, 09.09.2017
Abend-Session: (19-23 Uhr)
Zweite Runde:
Alan Norris (7) - Darren Webster
Kim Huybrechts (8) - Kyle Anderson
Mensur Suljovic (3) - Mick McGowan
Peter Wright (2) - Ronny Huybrechts
Michael van Gerwen (1) - Richard North
Daryl Gurney (6) - Keegan Brown
Michael Smith (5) - Jamie Lewis
Simon Whitlock (4) - Daniel Larsson
Ausgespielt werden insgesamt £135.000 pro Turnier, der Sieger geht mit £25.000 (knapp 30.000 €) nach Hause.
Sieger: £25.000
Runner-Up: £10.000
Halbfinale: £6.000
Viertelfinale: £4.000
Achtelfinale: £3.000
2.Runde: £2.000
1.Runde: £1.000
Gesamt: £135.000
Alle Infos zum German Darts Grand Prix [Turnierseite]
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Für Diskussionen und Fragen zum Turnier [Dart Forum]
TV-Übertragung:
European Tour Turniere werden NICHT im TV übertragen. Es sind eher kleinere Turniere, sie sind nicht einmal in Großbritannien live zu sehen. Die einzige Möglichkeit diese Turniere zu verfolgen ist der offizielle, kostenpflichtige Livestream der PDC unter www.livepdc.tv. Außerdem übertragen auch diverse Wettanbieter wie auch der österreichische Streaminganbieter laola1.tv die Turniere der European Tour.
Foto-Credit: livepdc.tv
[pe]
Quelle: PDC Europe
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