European Darts Trophy: Schindler verpasst Viertelfinale, Price glänzt

Sonntag, 23. März 2025 17:15 - Dart News von dartn.de

Martin Schindler
Im Achtelfinale der European Darts Trophy erwischte es mit Martin Schindler nun auch den letzten verbliebenen Deutschen. "The Wall" zeigte gegen Gary Anderson Nerven und vergab Matchdarts im Decider. In einer ansonsten erneut hochwertigen Session stach Gerwyn Price mit einem 110er Average hervor. Mit Michael van Gerwen, Nathan Aspinall und Luke Humphries gelang drei weiteren Premier League Spielern der Sprung ins Viertelfinale. Dorthin schaffte es auch Ryan Joyce zum ersten Mal in seiner Karriere.

Schindler scheitert an Anderson, Price mit Topleistung

Nach einer über weite Teilen erneut sehenswerten Leistung insbesondere auf den Doppeln verließen Martin Schindler ausgerechnet im Entscheidungsleg gegen Gary Anderson die Nerven. Beide waren im ersten Leg auf dem Weg zum 11-Darter, doch nur Anderson konnte diesen auch wirklich zum Break ummünzen. Schindler machte diesen Nachteil umgehend wett und löschte wenig später 90 Rest zum 2:1. Mit einem 110er Finish breakte "The Wall" und ließ Anderson damit bei 28 Rest nicht mehr zurück ans Board. Der Schotte konterte ebenfalls nennenswert und nahm 108 Rest von der Anzeigetafel. 14 Pfeile danach stellte "The Flying Scotsman" mit dem 3:3 wieder alles glatt. Der zweimalige Weltmeister breakte in 14 Darts und zog mit einem 100er Finish sogar auf 5:3 davon. Schindler kämpfte sich mit zwei 180ern zurück und kam in 11 Darts zum 4:5 und erzwang mit einem 14-Darter das entscheidende Leg. Dort ließ Anderson zunächst ein 140er Finish aus, Schindler scheiterte bei 100 Rest. Nachdem Anderson die D5 nicht gefunden hatte, eröffnete sich für die deutsche Nummer 1 eine weitere Möglichkeit, doch bei 40 Rest landete der erste Dart in der S5, auch der nächste Matchdart flog am Ziel vorbei. So war wieder Anderson an der Reihe, der dieses Mal mit der D5 Frieden schließen konnte und sich seinen Platz im Viertelfinale sicherte.

Mit einem 110er Average lieferte Gerwyn Price die beste Vorstellung des Nachmittags hin. Leidtragender war Wessel Nijman, der am Ende zwar genau bei einem 100er Punkteschnitt landete, aber dennoch mit 3:6 unterlag. Beide verteidigten ihren ersten Anwurf zur fünften Runde, wobei Price auch Breakdarts liegen ließ. Der Waliser legte mit einem 108er Finish nach und erspielte sich erneut Breakmöglichkeiten, die jedoch auch nicht ihr Ziel fanden. Kurze Zeit später war es schließlich soweit: "The Iceman" breakte in 13 Darts und riss eine erste Lücke zum 4:2 auf. Die ehemalige Nummer 1 ließ einen 12-Darter folgen, Nijman kam zumindest in 15 Darts noch zu seinem dritten Leg. 13 Pfeile später war die Partie jedoch Geschichte.

Gerwyn Price

Humphries wacht rechtzeitig auf, van Gerwen behält Oberhand gegen Landsmann

Auch wenn die Leistung von Luke Humphries insgesamt nicht seinem A-Game entsprach, im entscheidenden Moment war die Nummer 1 der Welt hellwach und wendete damit ein aus gegen Michael Smith im Decider ab. Humphries schenkte das erste Leg nach dem eigentlich besseren Start doch noch her und fand sich nach Smiths Hold sogar mit 0:2 im Rückstand. "Cool Hand Luke" schnappte sich im dritten Durchgang sein erstes Leg in 13 Darts, Smith hielt in 14 Darts dagegen. Nach weiteren Doppelproblemen brachte sich Humphries erneut selbst in die Bredouille, mit 1:4 stand er nun bereits etwas mit dem Rücken zur Wand. Zu diesem Zeitpunkt konnte er seine Doppelschwäche abschütteln und meldete sich in 13, 14 und 17 Darts zum 4:4 zurück. Mit einem 15-Darter drehte er die Partie komplett, erst ein 12-Darter von Smith stoppte das Momentum. Im Entscheidungsleg fand schlussendlich Humphries' erster und möglicherweise einziger Matchdart sein Ziel.

Mit einem 6:4 über Gian van Veen hielt Michael van Gerwen erneut einen Konkurrenten, der im dreistelligen Average unterwegs war, in Schach. Van Gerwen bereinigte zunächst die 25 Rest nach verfehltem 170er Finish, auch im zweiten Leg brachte er die 25 Rest nach kleiner Doppelschlacht auf Null. In 12 Darts erhöhte die niederländische Nummer 1 auf 3:0, ehe sein Landsmann mit einem 13-Darter auf die Anzeigetafel kam. Van Veen breakte in 12 Darts zurück und kam mit einem 120er Checkout zum 3:3. Van Gerwen unterband diesen kleinen Lauf in 13 Darts, ließ hierauf bei 117 Rest aber einen Breakdart liegen. Ungefährdet brachte van Gerwen seinen darauffolgenden Anwurf zum 5:4 nach Hause, mit einem 104er Finish zum 12-Darter schlug er wie zu seinen besten Zeiten zum Match zu, nachdem van Veen noch das Bull für ein 130er Finish verpasst hatte.

Menzies kurios, Joyce erstmals im Viertelfinale

Ein Duell mit Beteiligung von Cameron Menzies bringt häufig Drama und Kuriositäten mit sich, so auch geschehen in seinem denkbar engen Decider-Erfolg gegen Mike De Decker, bei dem er am Ende nicht nur sprichwörtlich am Boden lag. Der Schotte fand zu Beginn des Nachmittags mit zwei 16-Dartern besser in die Partie, de Decker schnappte sich auf Bull sein erstes Leg. Menzies stellte in 17 Darts zum 3:1 ungefärdet den alten Abstand wieder her, ehe De Decker in 12 und 14 Darts zum 3:3 kam. Der Belgier ging kurz darauf sogar erstmalig in Führung, doch auch Menzies glich wieder in der sechsten Runde zum 4:4 aus. Mit einem 102er Finish brachte De Decker seinen nächsten Anwurf durch und ließ danach sogar zwei Matchdarts aus. So rettete Menzies das Spiel in den Decider, in welchem "Cammy" zunächst ein 138er Checkout auf der D9 verfehlte. Nach drei weiteren Fehlwürfen auf der D9 stellte er um - doch verrechnete sich und ging nach der S6 nicht auf die D6, sondern die D4. De Decker - in der Zwischenzeit ebenfalls mit weiteren Matchdarts - tat sich aber ebenso schwer und brachte 14 Rest nicht auf Null. So war es doch noch Menzies, der sich auf der D2 durchsetzen konnte und zum zweiten Mal nach 2019 wieder im Viertelfinale eines European Tour Events steht.

Cameron Menzies
Dort trifft er auf Ryan Joyce, der tatsächlich zum ersten Mal überhaupt ein Viertelfinale dieser Serie erreichen konnte, obwohl er sich in den letzten Jahren zu einem der etabliertesten Spielern der Tour entwickelte. Mit einem 6:4 über Rob Cross sicherte sich "Relentless" schlussendlich sein erstes Viertelfinalticket. Auf Cross' 14-Darter hatte Joyce mit einem 124er Finish zum 12-Darter die ideale Antwort parat, Cross ging mit einem 13-Darter abermals in Front. Nach Joyces erneutem Ausgleich lieferten beide ein schwächeres Leg ab, was Joyce mit einem 20-Darter und dem Break zum 3:2 für sich zu nutzen wusste. Cross fand nicht mehr zurück in die Spur und so plätscherte es bis zum 5:3 so dahin, ehe Cross mit einem 170er Checkout zum 12-Darter nochmal kurz aufhorchen ließ. "Voltage" verfehlte im Anschluss jedoch zwei Darts zum Ausgleich und bekam keine weitere Chance mehr, denn Joyce versenkte seinen insgesamt dritten Matchdart.

Ross Smith und Aspinall schütteln hartnäckige Gegner ab

In einer relativ ausgeglichenen Partie zwischen Ross Smith und Dave Chisnall konnte sich Smith dank einer 60%igen Checkquote einen 6:4-Erfolg herausspielen. Die Doppelverwertung war bereits im ersten Durchgang entscheidend, aus welchem Smith mit einem Break hervorkam. Chisnall egalisierte diesen frühen Nachteil postwendend, musste nach verpasstem 161er Finish jedoch ein 127er Finish gegen sich hinnehmen. Trotz Chancen schaffte "Chizzy" dieses Mal nicht den umgehenden Ausgleich, dank zweier 14-Darter kam er jedoch zum 3:3. Mit seinem nächsten 12-Darter ging allerdings wieder Smith in Führung, ein 142er Finish verhalf dem "Smudger" zu einem weiteren 12-Darter und dem 5:3. Chisnalls 18-Darter zum 4:5 blieb nur eine Randnotiz, in 15 Darts tütete Smith bei eigenem Anwurf den Erfolg ein. 

Mit einem weiteren Sieg im Decider zeigte Nathan Aspinall gegen Jermaine Wattimena einmal mehr seine Qualität. In einer hochklassigen Partie breakten beide zunächst in der fünften Runde, ehe Aspinall auf der D3 erstmals einen Anwurf nach Hause brachte. Wattimena tat es ihm in ebenfalls 15 Darts gleich. Zwar blieb in den nächsten Legs alles in Reihe, doch vor allem Wattimena dürfte sich rückblickend über die vergebenen Breakchancen in dieser Phase der Partie ärgern. Stattdessen packte Aspinall ein 130er Finish zum 12-Darter und dem 5:4 aus, Wattimena konterte sehenswert in ebenso vielen Darts, womit es in den finalen Durchgang ging: In diesem reichten "The Asp" am Ende 17 Darts für das Weiterkommen.

Nathan Aspinall


Die finale Session startet um 19:00 Uhr MEZ. DAZN und Sport1 übertragen sowohl Viertelfinale, als auch Halbfinale und das Endspiel in voller Länge live.

 

Ergebnisse Achtelfinale:

Sonntag, 23.03.2025:
Nachmittags-Session:

Achtelfinale:
Cameron Menzies 6-5 Mike De Decker (90,71 - 89,23)
Rob Cross 4-6 Ryan Joyce (92,09 - 88,86)
Gerwyn Price 6-3 Wessel Nijman (110,83 - 100,00)
Michael van Gerwen 6-4 Gian van Veen (99,00 - 102,59)
Dave Chisnall 4-6 Ross Smith (96,51 - 96,67)
Martin Schindler 5-6 Gary Anderson (98,01 - 97,85)
Nathan Aspinall 6-5 Jermaine Wattimena (100,63 - 102,08)
Luke Humphries 6-5 Michael Smith (95,96 - 91,66)

Vorschau Final-Session:

Sonntag, 23.03.2025:
Abend-Session:
(ab 19:00 Uhr MEZ)
Viertelfinale:
Cameron Menzies - Ryan Joyce
Gerwyn Price - Michael van Gerwen
Ross Smith - Gary Anderson
Nathan Aspinall - Luke Humphries

Halbfinale:
Menzies/Joyce - Price/Van Gerwen
R.Smith/Anderson - Aspinall/Humphries

Finale:
Sieger Halbfinale 1 - Sieger Halbfinale 2

Preisgeldverteilung European Tour 2025:

Ausgespielt werden insgesamt £175.000 pro Turnier, der Sieger geht mit £30.000 nach Hause. Alle 32 vorqualifizierten Spieler über die PDC Order of Merit und Pro Tour Order of Merit müssen ihr Auftaktspiel gewinnen, damit ihr Preisgeld in die Ranglisten einfließt. Sollten sie ihr erstes Spiel verlieren, bekommen sie das Preisgeld zwar ausgezahlt, es geht aber nicht in die große PDC Order of Merit sowie die European Tour Order of Merit und Pro Tour Order of Merit ein.

Sieger: £30.000
Runner-Up: £12.000
Halbfinale: £8.500
Viertelfinale: £6.000
Achtelfinale: £4.000
2. Runde: £2.500
1. Runde: £1.250

Gesamt: £175.000

TV-Übertragung 2025:

Der Sport-Streaming-Dienst DAZN überträgt alle Major-Turniere, alle European Tour Turniere und alle World Series Events LIVE und in HD. Man kann den Stream auf Smart-TV, Smartphone, PC, Laptop und Tablet verfolgen. Der Dienst im Unlimited Abo kostet monatlich 34,99 € (als Jahresabo) und ist im Monatsabo jederzeit kündbar (44,99 € pro Monat). Zusätzlich zum Dart bietet DAZN auch noch unzählige weitere Live-Events wie die Fußball-Bundesliga oder die Champions League sowie weitere Sportarten wie die NFL oder die NBA. Eine weitere Option ist das günstigere Super Sports Abo, das für 19,99 € im Monat (als Jahresabo) buchbar ist (kündbares Monatsabo: 24,99 €), aber weniger Live-Rechte enthält. Ein Vorteil bei DAZN ist, dass man sich verpasste Spiele im Re-Live jederzeit noch einmal anschauen kann. Zur Bestellung: http://bit.ly/livedart2019

Die European Darts Trophy 2025 wird auch auf Sport1 übertragen:

Sport1-Übertragungszeiten:
Sonntag, 23.03.2025: Viertelfinale, Halbfinale & Finale: 19:00 - 23:00 Uhr live

 

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Foto-Credits: Felix Höfer/PDC Europe

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Quelle: PDC Europe

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