Montag, 16. Dezember 2024 23:50 - Dart News von dartn.de
Der Montag-Abend hatte bei der Darts-WM ordentlich Drama zu bieten. Gerwyn Price konnte sein Zweitrundenmatch gegen Keane Barry souverän mit 3:0 in den Sätzen für sich entscheiden, wobei Barry eine unterirdische Doppelquote anbot. Zuvor besiegte Leonard Gates mit viel Lebensfreude seinen Gegner Cameron Menzies, der insbesondere im letzten Satz aber in Tränen aufgelöst war. Mit Robert Owen steht der Gegner von Gabriel Clemens fest, außerdem gelang Connor Scutt der erste dreistellige Average des Turniers.
Am Montag-Abend wurde zunächst der Gegner von Gabriel Clemens gesucht. Niels Zonneveld hatte aufgrund seiner Bühnenleistungen in 2024 die Favoritenrolle gegen Robert Owen inne. Die Partie wurde durch das starke Timing von Owen entschieden, der sich etwas überraschend mit 3:1 durchsetzte, obwohl Zonneveld zumindest im Scoring etwas besser unterwegs war. Insbesondere der erste Satz war mit Averages von glatt 80 Punkten aber nicht gerade die Erfüllung. In 20 und 15 Darts holte sich Zonneveld die ersten zwei Legs. Drei Checkdarts verpasste Owen dann im dritten Leg und damit war der Satzgewinn glatt mit 3:0 beim Niederländer. Nach der Pause konnte Owen aber zwei Legs in der fünften Aufnahme beenden, dafür finishte er auch ein 101er-Finish. Zonneveld meldete sich mit einem 155er-Checkout zurück und in 19 Darts glich er aus. Der Satz blieb aber mit einem 15-Darter trotzdem bei "Stack Attack" zum 1:1-Ausgleich.
Nach der zweiten Pause verpasste Zonneveld ein 91er-Checkout, knipste aber ein 125er-Finish zum 1:1 aus. Es folgte dann auch noch das dritte Break, denn "Stack Attack" finishte in 15 Pfeilen zum 2:1. Danach nutzte Zonneveld auch seine Chance auf 85 Rest nicht und schon holte sich Owen auf der Doppel 4 seinen zweiten Satzgewinn. Jeweils in der fünften Runde verteidigten beide Spieler ihr Anwurfleg, dann traf Owen die Doppel 10 zum 2:1 und damit fehlte nur noch ein Leg. Zonneveld brachte wohl auch durch ein paar viele Bouncer etwas Wut ins Spiel, offensichtlich fühlte er sich vom linken Bühnenrand gestört. In 14 Darts rettete er sich in den Decider, wo Owen aber nervenstark 121 checkte. Sein Gegner stand auf 76 Rest und schied aus.
Weiter ging es mit dem Duell von Connor Scutt und Ben Robb. Der Neuseeländer ist bei der PDC-WM mittlerweile Stammgast, die Erfolge blieben aber aus. Auch heute musste sich "Big Rig" mit 0:3 geschlagen geben, während Scutt eine richtig gute Performance lieferte. Nur ein Leg gab Scutt ab und bei der Performance sollte sich Damon Heta in Runde 2 warm anziehen. Mit einem 92er-Finish legte der Engländer vor, weiter ging es durch zwei Finishes in der sechsten Aufnahme zum Satzgewinn. Robb verpasste zuvor seinen ersten Checkdart auf 100 Rest. In den zweiten Satz ging "The Sniper" mit einem 117er-Checkout rein, danach nahm er auch die 112 raus. Auf der Doppel 16 holte sich Robb sein erstes Leg, der Satz blieb aber mit einem 76er-Finish beim Tourcardler.
Im dritten Satz legte Connor Scutt in 13 und 14 Darts nach, ihm fehlte nur noch ein Leg zum Sieg. Dieses verbuchte er auch blitzschnell auf Tops, insgesamt war es ein 102er-Average. Somit war ein deutlicher Klassenunterschied erkennbar, schließlich kam Robb nur auf 20 Punkte weniger pro Aufnahme.
Für viel Drama war erwartungsgemäß zwischen Cameron Menzies und Leonard Gates gesorgt. Von Anfang an setzte insbesondere Showman Gates für Highlights. Am Ende überkamen Menzies die Gefühle, in Tränen aufgelöst verlor er das letzte Leg und scheiterte damit mit 1:3 gegen Gates. Im ersten Leg finishte der US-Amerikaner ein 138er-Finish zum 15-Darter. Danach folgte ein 120er-Checkout vom "Soulger", welches er gleich mit seinem entsprechenden Tanz belohnte. Auch das dritte Leg entschied Gates mit einem 15-Darter für sich. Dass Menzies bisher sowohl sportlich als auch im Entertainment mal seinem Gegner klar unterlegen ist, hat man so auch selten gesehen. Da half auch das Wegschnipsen der Ally Pally Biene bei ihrem ersten Auftritt der WM. Nach einem 21-Darter holte sich Menzies dann sein erstes Leg, aber die Körpersprache gab kein gutes Bild ab, was sich auch immer weiter verschlimmerte. Dazu passten auch die vergebenen Checkdarts im dritten Leg, einen Satzdart überstand "Cammy" dann aber und in 18 Darts stellte er auf 2:2. Auf der Doppel 8 schnappte sich der Schotte den Satzgewinn und damit war doch wieder alles offen.
Die Qualität des dritten Satzes war dann enttäuschend, insbesondere Menzies spielte weit unter seinen Verhältnissen. So durfte Gates zweimal in 21 Darts sein Anwurfleg durchbringen und zwischendrin gab es das Break mit einem 76er-Finish. Menzies war mit einem Average von Mitte 80 weit von seinem A-Game entfernt und brauchte nun die nächsten zwei Sets. In 19 Darts legte Menzies vor, Gates traf die Doppel 2 und profitierte dann auch noch von sechs verpassten Checkdarts seines Gegners. Obwohl Menzies dann 72 Punkte löschte und es damit in den Decider ging, war der Schotte dann spürbar fertig. Menzies kamen die Tränen, das Publikum setzte mit dem Jubeln bei jedem Fehldart noch einen drauf. So konnte der Schotte das Spiel nicht gewinnen, mit einem 122er-Finish setzte Gates aber auch einen starken Schlusspunkt. Nach dem Spiel postete Menzies in den sozialen Netzwerken ein Bild von sich am Krankenbett seines Vaters, was auch die Emotionalität ein wenig erklären könnte.
Zum Abschluss der Session betrat mit Gerwyn Price ein Ex-Weltmeister die Bühne. Der "Iceman" musste nach dem gestrigen Auftritt von Keane Barry gewarnt sein, aber die Leistung des Iren verpuffte heute auf die Doppel. Mit 3:0 setzte sich der Waliser ganz klar durch. Price startete mit einem 14-Darter und überstand dann die ersten drei Checkdarts seines Gegners. Mit einem 112er-Finish war der erste Satz schnell eingefahren, es war ein mehr als solider Start. Nach der Pause entglitt Price etwas das Scoring und Barry traf die D2 zu seinem ersten Leg. Price löschte ein 106er-Finish, drei Aufnahmen hatte Barry anschließend auf 40 Rest Zeit. Seine Doppelquote stand bis dahin bei gruseligen 5% und mit drei weiteren verpassten Checkdarts verschlimmerte er seine Quote noch weiter. Price machte damit locker das 2:0 in den Sets.
Insgesamt war der Auftritt von Gerwyn Price eine ganz andere Dimension als noch in den letzten Monaten. Der "Iceman" zeigte sich kämpferisch, fand zurück zu seiner alten Körpersprache. Natürlich machte Barry ihn zusätzlich stark, denn auch zu Beginn des dritten Sets ließ "Dynamite" mal wieder ein Doppel liegen und geriet ins Hintertreffen. Plötzlich glückte dann ein 144er-Finish von Barry, Price antwortete in 16 Darts und brauchte nur noch ein Leg. Dieses räumte Price problemlos in 18 Darts zum Sieg ab und damit ist er nach Weihnachten noch dabei.
Am morgigen Dienstag-Nachmittag geht es um 13:30 Uhr mit der nächsten Session weiter. Als Gesetzter ist in dieser Session Mike De Decker dabei, außerdem kommt es zum niederländischen Duell von Kevin Doets und Noa-Lynn van Leuven. Am Abend werden ab 20 Uhr MEZ auch die Herzen der deutschen Fans höher schlagen, denn Ricardo Pietreczko ist im Einsatz. Außerdem sind Peter Wright und Fallon Sherrock in derselben Session auch gefordert. Das ganze Spektakel lässt sich am Dienstag auf DAZN und Sport1 verfolgen.
Montag, 16.12.2024:
Abend-Session:
Niels Zonneveld 1-3 Robert Owen (R1) (3:0, 2:3, 1:3, 2:3) - (93,19 - 91,64)
Connor Scutt 3-0 Ben Robb (R1) (3:0, 3:1, 3:0) - (101,92 - 82,64)
Cameron Menzies 1-3 Leonard Gates (R1) (0:3, 3:2, 0:3, 2:3) - (83,77 - 82,96)
Gerwyn Price (10) 3-0 Keane Barry (R2) (3:0, 3:1, 3:1) - (91,32 - 86,31)
Dienstag, 17.12.2024:
Nachmittags-Session: (ab 13:30 Uhr MEZ)
James Hurrell - Jim Long (R1)
Kevin Doets - Noa-Lynn van Leuven (R1)
Ryan Joyce - Darius Labanauskas (R1)
Mike De Decker (24) - Luke Woodhouse (R2)
Dienstag, 17.12.2024:
Abend-Session: (ab 20:00 Uhr MEZ)
Jeffrey de Graaf - Rashad Sweeting (R1)
Ricardo Pietreczko - Xiaochen Zong (R1)
Ryan Meikle - Fallon Sherrock (R1)
Peter Wright (17) - Wesley Plaisier (R2)
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**Quelle: PDC - www.pdc.tv
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