Mittwoch, 18. September 2024 19:53 - Dart News von dartn.de
Nach dem gestrigen Erfolg von Luke Littler war es heute Michael van Gerwen, der das 21. Players Championship des Jahres in Wigan für sich entscheiden konnte und damit Mitte September seinen ersten Ranking-Titel in diesem Jahr feiern darf. Aus deutschsprachiger Sicht war es einmal mehr ein enttäuschender Tag. Lediglich Gabriel Clemens und Mensur Suljovic schafften es in Runde 3, abgesehen von einem Sieg von Florian Hempel schieden alle weiteren Starter in der ersten Runde aus.
In den letzten Jahren hat es selten so lange gedauert, bis Michael van Gerwen seinen ersten Ranking-Titel eingefahren hat. Erst am 18. September ist es in 2024 soweit gewesen, wobei die Performance im Finale gegen Dave Chisnall teilweise an alte Zeiten erinnerte. Chisnall eröffnete mit einem 15-Darter, van Gerwen glich per 111er-Finish aus. Sein Gegenüber checkte vier Punkte mehr zum 2:1, verpasste dann aber 82, so dass MvG auf dem Madhouse das 2:2 fand. "Chizzy" patzte nun erneut zweimal und van Gerwen traf die D14 zum ersten Break. Mit einem 13-Darter bestätigte der Niederländer dieses und baute die Führung per 76er-CO zum 5:2 aus. Der Mann aus Vlijmen knipste nun auch noch 158 aus und legte mit einem 14-Darter zum 7:2 nach. Die ersten Matchdarts wollten bei "Mighty Mike" noch nicht fallen, so dass Chisnall nochmal auf 4:7 verkürzte, doch der sechste Championship-Dart fand dann die gewünschte D8. Für van Gerwen ist es damit der erste Sieg bei einem Ranking-Turnier seit dem 07. Mai 2023, Anfang des Jahres war er auf der World Series of Darts beim heimischen Dutch Darts Masters erfolgreich.
Van Gerwen bezwang vorher auf dem Weg zum Titel mit ordentlichen Leistungen Lee Cocks (6:4), Ryan Meikle (6:2), Karel Sedlacek (6:3), James Wade (6:3), Gian van Veen (6:3) und Maik Kuivenhoven (7:2). Mit ähnlichen Werten fand Chisnall seinen Weg über José de Sousa (6:1), Lee Evans (6:5), Jeffrey de Zwaan (6:3), Jonny Clayton (6:1), Stephen Bunting (6:2) und Ritchie Edhouse (7:6) ins Endspiel, wobei er gegen letztgenannten im Decider des Halbfinals Matchdarts überstand. Für Edhouse ging damit auch sein viertes Players Championship Halbfinale verloren.
Weiterhin bemerkenswert in der ersten Runde war die 4:6-Niederlage von Raymond van Barneveld gegen Landsmann Wessel Nijman mit einem Losing Average von 112,71, wobei acht von den gespielten zehn Legs dieser Partie in 13 Darts oder weniger beendet wurden. Mit Luke Humphries (5:6 gegen Christian Kist), Dimitri van den Bergh (3:6 gegen Jeffrey de Zwaan), Rob Cross (3:6 gegen Jim Williams) und Chris Dobey (3:6 gegen Mario Vandenbogaerde) verloren einige Topspieler bereits in der ersten Runde. Im Achtelfinale wurde dann auch die Siegesserie von Luke Littler gestoppt, verantwortlich hierfür war durchaus überraschend Maik Kuivenhoven, der nach 2021 zum zweiten Mal auf der Pro Tour ein Halbfinale erreichte. Mit seiner Viertelfinalteilnahme stellte der Däne Benjamin Drue Reus nach vielen verlorenen Spielen einen Karrierebestwert auf.
Gabriel Clemens und Mensur Suljovic waren mit dem Erreichen des Boardfinals heute die beiden besten deutschsprachigen Akteure. Für Gabriel Clemens lief zunächst alles nach Plan. Einem ordentlichen und nie gefährdeten 6:2-Auftaktsieg inkl. 11-Darter gegen John Henderson folgte eine fulminante Aufholjagd gegen Rhys Griffin. Hier lag Clemens bereits mit 3:5 zurück, bevor er in 16, 12 und 14 Darts einen starken Schlussspurt hinlegen konnte. In der dritten Runde kam dann aber gegen Ian White das Aus, der Saarländer nutzte die wenigen ihm sich bietenden Chancen nicht aus und "Diamond" spielte mit einem 102er-Average zu stark, sodass es am Ende deutlich 6:1 für den Engländer hieß und die Chancen für Clemens bzgl. einer World Grand Prix Teilnahme nicht höher geworden sind.
Beim Österreicher Mensur Suljovic schien sich zunächst der positive Trend der letzten Wochen fortzusetzen, nach zwei souveränen Siegen (6:1 gegen Patrick Geeraets und 6:3 gegen Josh Payne) brach der Wiener dann jedoch völlig ein und musste sich Richie Edhouse zu null geschlagen geben. Hierbei kam "The Gentle" dann nicht mehr über einen 71er-Average hinaus, die WM-Qualifikation über die Pro Tour ist aber weiterhin aussichtsreich.
Bei Florian Hempel bleibt es dabei, dass die aktuellen Leistungen einfach stimmen. Der Wahlkölner setzte sich zunächst problemlos mit 6:1 gegen den inzwischen für Schweden antretenden Jeffrey de Graaf durch, bevor in der zweiten Runde Ex-Weltmeister Michael Smith auf ihn wartete. Der "Bullyboy" startet zunächst mit einem 15-Dart-Break, welches Hempel mit einem 14-Dart-Re-Break konterte und anschließend in 11 Darts selber mit 2:1 in Führung ging. Bis zum 3:2 verteidigte er dann auch diese Führung, bevor sich Smith drei Legs in Folge sichern konnte. In 13 Darts gelang Hempel zwar noch das Anschlussleg, aber ein 15-Darter des Manns aus St. Helens beendete dann das Spiel. Hier wurde wieder einmal deutlich, wie wichtig gutes Timing im Dartsport wirklich ist, denn Smith siegte am Ende mit 6:4 trotz eines um 13(!) Punkte niedrigeren Averages.
Einige Erstrundenniederlagen gibt es aus deutscher Sicht zu verzeichnen. Für die deutsche Nr. 1 Martin Schindler hat sich der Trip nach England dieses Mal gar nicht gelohnt, nach der Erstrundenniederlage gestern gegen Dragutin Horvat war heute zum Auftakt gegen Andy Boulton Schluss. Es dauerte vier Legs, bevor "The Wall" zum ersten Mal ein Leg in 15 Darts einfahren konnte. Es folgte ein weiterer 15-Darter zur Bestätigung, bevor Boulton in 14 Darts konterte. In 17 verkürzte der Deutsche noch einmal, aber 17 und 14 Darts seines Gegners waren am heutigen Tag dann doch zu stark für den gebürtigen Strausberger. Auch Ricardo Pietreczko erwischte keinen guten Tag, er musste sich deutlich mit 1:6 Josh Payne geschlagen geben. Daniel Klose eröffnete gut gegen James Wade und konnte dank eines Breaks im zweiten Leg sogar zwischenzeitlich mit 2:1 in Führung gehen, dann jedoch verließ ihm sein Scoring, sodass sich Routinier Wade am Ende souverän mit 6:3 behauptete.
Bitter war die 4:6-Niederlage von Rowby-John Rodriguez gegen Thibault Tricole. Der Österreicher stellte sich nach neun Darts auf 90 Rest zum Break für einen Decider und kassierte anschließend ein 170er-Finish zum 12-Darter seines Gegners. Zu viele Doppel ließ auch Dragutin Horvat gegen Jitse van der Wal liegen, was dann trotz eines um fünf Punkte höheren Average am Ende in einer 3:6-Niederlage endete. Auch für Tim Wolters heißt es weiterhin: Wenig Glück bei Players Championships. Gegen Ian White konnte er zwar zunächst dank zwei Breaks mit 2:1 in Front gehen, verlor dann jedoch ein wenig den Anschluss und unterlag dadurch ebenfalls mit 3:6. Wie gestern waren Paul Krohne und Pascal Rupprecht diese Woche nicht am Start.
Von Freitag bis Sonntag geht es auf der European Tour mit der Hungarian Darts Trophy in Budapest weiter. DAZN und Sport1 übertragen an allen drei Tagen live.
Mittwoch, 18. September, Robin Park Tennis Centre - Wigan
Board 1
Dave Chisnall (1) 6-1 José de Sousa
Lee Evans 6-3 Niels Zonneveld
Jeffrey de Zwaan 6-3 Dimitri van den Bergh (32)
Kim Huybrechts 6-4 Vincent van der Voort
Board 2
Jonny Clayton (16) 6-2 Robert Grundy
Keane Barry 6-3 Owen Roelofs
Daryl Gurney (17) 6-4 Wesley Plaisier
George Killington 6-4 Graham Usher
Board 3
Danny Noppert (8) 6-3 Danny van Trijp
Michele Turetta 6-5 Robert Owen
Joe Cullen (25) 6-5 Nathan Rafferty
Thibault Tricole 6-4 Rowby-John Rodriguez
Board 4
Stephen Bunting (9) 6-5 Callum Goffin
Darren Beveridge 6-1 Justin Hood
Luke Woodhouse (24) 6-4 Richard Veenstra
Haupai Puha 6-5 Krzysztof Ratajski
Board 5
Damon Heta (4) 6-2 Kevin Doets
Keegan Brown 6-2 Geert Nentjes
Jermaine Wattimena (29) 6-2 Jacques Labre
James Hurrell 6-4 William Borland
Board 6
Gerwyn Price (13) 6-3 Mervyn King
Jitse Van der Wal 6-3 Dragutin Horvat (83,54 - 88,46)
Wessel Nijman 6-4 Raymond van Barneveld (20)
Jurjen van der Velde 6-5 Christian Perez
Board 7
Christian Kist 6-5 Luke Humphries (5)
Adam Hunt 6-4 Adam Gawlas
Andrew Gilding (28) 6-3 Joshua Richardson
Madars Razma 6-5 Ricky Evans
Board 8
Josh Payne 6-1 Ricardo Pietreczko (12) (98,12 - 86,91)
Mensur Suljovic 6-1 Patrick Geeraets (91,19 - 86,80)
Ritchie Edhouse (21) 6-2 Owen Bates
Jelle Klaasen 6-3 Darryl Pilgrim
Board 9
Luke Littler (2) 6-1 Jamie Hughes
Nick Kenny 6-2 Martijn Dragt
Dirk van Duijvenbode (31) 6-3 Alan Soutar
Martin Lukeman 6-4 Steve Lennon
Board 10
Jim Williams 6-3 Rob Cross (15)
Mickey Mansell 6-4 Stephen Burton
Berry van Peer 6-1 Ryan Joyce (18)
Maik Kuivenhoven 6-5 Robbie Knops
Board 11
Ryan Searle (7) 6-2 Nathan Aspinall
Benjamin Reus 6-5 Chris Landman
Adam Warner 6-4 Brendan Dolan (26)
Andy Baetens 6-3 Matt Campbell
Board 12
Andy Boulton 6-3 Martin Schindler (10) (91,24 - 89,50)
William O'Connor 6-2 Callan Rydz
Mike De Decker (23) 6-3 Dom Taylor
Graham Hall 6-3 Dylan Slevin
Board 13
Ross Smith (3) 6-3 Brett Claydon
Ian White 6-3 Tim Wolters (88,15 - 84,15)
Gabriel Clemens (30) 6-2 John Henderson (95,16 - 92,73)
Rhys Griffin 6-2 Arron Monk
Board 14
Gian van Veen (14) 6-4 Simon Whitlock
Connor Scutt 6-3 Boris Krcmar
Michael Smith (19) 6-4 Jimmy van Schie
Florian Hempel 6-1 Jeffrey de Graaf (98,55 - 84,80)
Board 15
Mario Vandenbogaerde 6-3 Chris Dobey (6)
Jeffrey Sparidaans 6-4 Steve Beaton
James Wade (27) 6-3 Daniel Klose (99,46 - 88,83)
Scott Williams 6-2 Lukas Wenig (88,15 - 90,20)
Board 16
Michael van Gerwen (11) 6-4 Lee Cocks
Ryan Meikle 6-5 Danny Lauby
Cameron Menzies (22) 6-5 Radek Szaganski
Karel Sedlacek 6-4 Matthew Dennant
Dave Chisnall 6-5 Lee Evans
Jeffrey de Zwaan 6-5 Kim Huybrechts
Jonny Clayton 6-5 Keane Barry
Daryl Gurney 6-1 George Killington
Danny Noppert 6-1 Michele Turetta
Thibault Tricole 6-4 Joe Cullen
Stephen Bunting 6-2 Darren Beveridge
Haupai Puha 6-3 Luke Woodhouse
Damon Heta 6-3 Keegan Brown
James Hurrell 6-3 Jermaine Wattimena
Gerwyn Price 6-3 Jitse Van der Wal
Wessel Nijman 6-0 Jurjen van der Velde
Christian Kist 6-4 Adam Hunt
Madars Razma 6-2 Andrew Gilding
Mensur Suljovic 6-3 Josh Payne (88,09 - 81,16)
Ritchie Edhouse 6-3 Jelle Klaasen
Luke Littler 6-4 Nick Kenny
Dirk van Duijvenbode 6-2 Martin Lukeman
Jim Williams 6-3 Mickey Mansell
Maik Kuivenhoven 6-4 Berry van Peer
Benjamin Reus 6-5 Ryan Searle
Adam Warner 6-2 Andy Baetens
William O'Connor 6-4 Andy Boulton
Mike De Decker 6-5 Graham Hall
Ian White 6-5 Ross Smith
Gabriel Clemens 6-5 Rhys Griffin (102,41 - 89,54)
Gian van Veen 6-4 Connor Scutt
Michael Smith 6-4 Florian Hempel (87,08 - 100,06)
Mario Vandenbogaerde 6-4 Jeffrey Sparidaans
James Wade 6-5 Scott Williams
Michael van Gerwen 6-2 Ryan Meikle
Karel Sedlacek 6-3 Cameron Menzies
Verlierer: £1.000
Dave Chisnall 6-3 Jeffrey de Zwaan
Jonny Clayton 6-4 Daryl Gurney
Thibault Tricole 6-3 Danny Noppert
Stephen Bunting 6-1 Haupai Puha
Damon Heta 6-5 James Hurrell
Gerwyn Price 6-5 Wessel Nijman
Christian Kist 6-2 Madars Razma
Ritchie Edhouse 6-0 Mensur Suljovic (92,02 - 71,06)
Luke Littler 6-2 Dirk van Duijvenbode
Maik Kuivenhoven 6-5 Jim Williams
Benjamin Reus 6-4 Adam Warner
William O'Connor 6-4 Mike De Decker
Ian White 6-1 Gabriel Clemens (101,97 - 94,24)
Gian van Veen 6-3 Michael Smith
James Wade 6-2 Mario Vandenbogaerde
Michael van Gerwen 6-3 Karel Sedlacek
Verlierer: £1.500
Verlierer: £2.500
Dave Chisnall 6-2 Stephen Bunting (92,44 - 84,15)
Ritchie Edhouse 6-5 Damon Heta (85,41 - 88,36)
Maik Kuivenhoven 6-2 Benjamin Reus (86,03 - 82,45)
Michael van Gerwen 6-3 Gian van Veen (100,54 - 95,27)
Verlierer: £3.500
Dave Chisnall 7-6 Ritchie Edhouse (98,07 - 93,56)
Michael van Gerwen 7-2 Maik Kuivenhoven (96,30 - 88,81)
Verlierer: £5.000
Michael van Gerwen 8-4 Dave Chisnall (106,67 - 100,63)
Sieger: £15.000
Runner-Up: £10.000
[Patreon]
Bei den Players Championship Turnieren wird wichtiges Preisgeld sowohl für die große PDC Order of Merit, also die Dart-Weltrangliste, als auch für die Pro Tour Order of Merit und die separate Players Championship Order of Merit ausgespielt. Über diese Ranglisten qualifizieren sich die Spieler für die großen Major-Turniere, die im TV übertragen werden.
Preisgeld Players Championships 2024:
Sieger: £15.000
Runner-Up: £10.000
Halbfinale: £5.000
Viertelfinale: £3.500
Achtelfinale: £2.500
Letzte 32: £1.500
Letzte 64: £1.000
Gesamt: £125.000
Übertragungen:
Wie immer werden diese "kleineren" Players Championship Turniere nicht im TV übertragen, weder in Großbritannien noch in Deutschland. Es gibt aber die Möglichkeit, jeweils vier Boards über den offiziellen Livestream, PDC.TV zu verfolgen. Dort kann man auch speziell sogenannte "Weekend Passes" buchen.
Zudem kann man alle Spiele aller Boards im Livescorer auf der Seite Dartconnect verfolgen.
Modus:
Spiele bis zum Halbfinale: Best of 11 Legs
Halbfinale: Best of 13 Legs
Finale: Best of 15 Legs
Weitere Informationen:
Alle weiteren Infos zur Pro Tour gibt es auf der [Turnierseite]
Diskussionen zum Turnier gibt's in unserem [Forum]
Foto-Credit: Kelly Deckers/PDC
[pe/mvdb]
**Quelle: PDC - www.pdc.tv
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