International Darts Open: Michael Rosenauer erstmals im Achtelfinale

Samstag, 14. September 2019 23:10 - Dart News von dartn.de

Michael Rosenauer erreicht in Riesa zum ersten Mal das Achtelfinale

Am 2. Turniertag der International Darts Open 2019 in Riesa waren mit Michael Rosenauer und Steffen Siepmann noch zwei Deutsche im Turnier, auch Mensur Suljovic stieg heute ein. Rosenauer drehte die Zeit zurück und bestrafte jeden Fehler des an 6 gesetzten Polen Krzysztof Ratajski, um zum ersten Mal in seiner Karriere in das Achtelfinale eines European Tour Events einzuziehen. Siepmann legte in seinem Spiel fulminant los, letztendlich bekam sein Gegner das Spiel dann aber immer besser in den Griff, wodurch sich "Sippi" nach einem guten und starken Spiel dennoch letztendlich geschlagen geben musste. Suljovic startete brillant in das Turnier, er erreichte die kommende Runde durch einen "Whitewash" Sieg gegen Harry Ward.

Nachmittags-Session:

Der Nachmittag startete hochklassig, denn Nathan Aspinall traf auf Justin Pipe. Aspinall ging schnell mit 3:1 in Führung, bevor Pipe das Spiel mit zwei weiteren Leggewinnen wieder offen gestalten konnte. Danach bekam "The Force" aber keinen Dart mehr auf Doppel, in 16, 16 und 14 Darts sicherte sich "The Asp" mit einem Average von knapp 100 Punkten den Einzug in den morgigen Sonntag.

Gleich im zweiten Spiel durfte dann Michael Rosenauer ans Oche, mit Krzysztof Ratajski traf er auf einen der konstantesten und unangenehm zu spielenden Gegner auf der European Tour. "Rosi 501" gelang gleich zu Beginn ein 15 Dart Break, welches sein Gegner mit einem 15 Dart Re-Break beantwortete. 7 vergebene Checkdarts seines Gegners ermöglichten es Rosenauer auch das dritte Break in Folge zu checken, in 15 Darts stellte der Pole den Ausgleich wieder her. Mit einem starken 94er Finish gelang "Rosi" dann ein weiteres Break, bevor er in 17 Darts das erste Mal einen Anwurf durchbringen konnte. In 18 Darts brachte er sich dann in Schlagdistanz zum Sieg. Zwar konnte sich Ratajski noch in 14 Darts ein weiteres Leg sichern, da er aber weitere 6 Checkdarts im kommenden Leg auf der Doppel 11 vergab, genügte dem deutschen Altmeister ein 20 Darter, um zum ersten Mal in seiner Karriere in das Achtelfinale eines European Tour Event einzuziehen.

Dort wird Rosenauer dann auf Glen Durrant treffen, der sich im kommenden Spiel mit 6:3 gegen einen stark aufspielenden James Richardson durchsetzen konnte. Stilvoll beendete der noch amtierende BDO Weltmeister das Spiel mit einem 107er Finish, wobei "Ruthless" am Ende sogar einen 100+ Average notieren lassen konnte. Genützt hat es am Ende wenig, da seine Doppelquote mit von 3 von 11 Checkdarts heute einfach nicht genug war.

Gar keine Probleme hatte Rob Cross mit seinem schottischen Gegner John Henderson. "Hendo" gewann noch das Eröffnungsleg mit einem 15 Dart Break, aber ab jetzt spielte nur der ehemalige Weltmeister. In 17, 14, 15, 14, 14 und 14 Darts beendete er das Spiel in Windeseile, ohne daß er seinem Gegner noch einen Dart auf die Doppelfelder zugestanden hat.

Richtig kämpfen musste Doppelweltmeister Adrian Lewis in seinem Spiel gegen William O'Connor, denn der Ire konnte sich zunächst mit 3:1 mit einem Break absetzen. Aber Lewis konterte mit dem Re-Break und glich zunächst aus, bevor sich "The Magpie" in 15 Darts wieder ein Break sichern konnte. Danach stellte er sich auf 12 Punkte Rest und "Jackpot" brachte unter höchstem Druck seine 126 verbleibenden Punkte zum Re-Break auf (T19, T19, D6). Nun war der Knoten bei Lewis geplatzt, in 15 und 19 Darts beendete er das Spiel.

Ein richtiger Krimi war dann die Partie von Daryl Gurney und Danny Noppert, denn am Ende musste das einzige Entscheidungsleg des Nachmittags die Entscheidung bringen. Noppert vergab beim Stand von 5:4 bereits drei Matchdarts, sodass sich Gurney noch in den Decider retten konnte. Durch die vergebenen Chancen war jedoch der Widerstand von "Noppie" gebrochen, ohne Gegenwehr genügten dem Nordiren dann 15 Darts, um doch noch das Achtelfinale zu erreichen.

Altmeister Steve Beaton fühlt sich seit Jahren auf der European Tour sichtlich wohl, was heute dann auch Luke Woodhouse erfahren musste. Zwar ging Woodhouse zunächst mit 3:0 in 17, 13 und 16 Darts in Führung, aber Beaton blieb cool und schlug gleich fünf Mal in Folge in 13, 17, 18, 13 und 18 Darts zurück, bevor Woodhouse noch auf 4:5 verkürzen konnte. Aber der Schaden war bereits angerichtet, in 15 Darts beendete der "Bronzed Adonis" das Match und zieht ein weiteres Mal in die Runde der letzten 16 ein.

Zum Abschluß des Nachmittags durften wir dann noch einen echten Kracher erleben, Kyle Anderson und Gerwyn Price teilten richtig gegeneinander aus, am Ende erlebten wir von 10 gespielten Legs lediglich ein Leg, in dem mehr als 15 Darts benötigt wurden. Die entscheidende Phase begann beim Spielstand von 3:2 für den Australier, denn in 14, 12 und 14 Darts sicherte sich der "Iceman" anschließend das spielentscheidende Break für einen 2-Leg Vorsprung. In 17 Darts verkürzte "The Original" zwar noch einmal, aber 13 Darts später war der Drops dann gelutscht. Erwähnenswert sicherlich die Checkouts von 133 und 120 des Australiers, welche ihm am Ende an seinem Geburtstag aber auch nicht viel genutzt haben.

 

Abend-Session:

Im ersten Spiel der Abendsession gab es den Sieg von Ricky Evans gegen Dimitri van den Bergh, zwar konnte der Belgier noch mit 2:0 in Führung gehen, aber in 11 und 18 Darts glich "Rapid" diesen Rückstand blitzschnell wieder aus, bevor das Spiel bis zum 4:4 wieder völlig offen war. Zwei vergebene Checkdarts vom "Dreammaker" öffneten die Tür für den Engländer, der zunächst in 15 Darts das Break einfahren konnte, bevor er mit einem weiteren 15 Darter das Match für sich entscheiden konnte.

Ähnlich überraschend war sicherlich der deutliche 6:3 Erfolg von Steve West über Jamie Hughes. Erwartungsgemäß legte Hughes zunächst mit dem Break zur 2:0 Führung vor, jedoch gingen die kommenden 5 Leg in Folge in 17, 14, 14, 17 und 12 Darts an West, bevor "Yozza" ein weiteres Leg notieren ließ. Mit einem sehenswerten 11-Darter beendete West seine starke Vorstellung.

Der zweite verbleibende Lokalmatador Steffen Siepmann traf im dritten Spiel des Abends auf Jonny Clayton. Gleich zu Anfang gelang dem Deutschen in 13 Darts ein Break, welches er in 18 Darts auch bestätigen konnte. Mit einem sehenswerten 106er Finish (20, T18, D16) sicherte sich "Sippi" auch das zweite Break, bevor sich sein Gegner im vierten Leg verrechnete und seine verbleibenden 134 Punkte überwarf. Leider nutze Siepmann seinen Checkdart zur 4:0 Führung nicht, wodurch sich "The Ferret" in 18 Darts sein erstes Break sichern konnte. Nun schien sich ein Knoten beim Waliser geplatzt zu sein, denn in 11 Darts verkürzte er zunächst auf 2:3, bevor er mit dem zweiten Break in Folge das Spiel wieder offen gestaltete. In 13 Darts ging Clayton dann zum ersten Mal in Führung, aber Siepmann behielt die Nerven und hielt seinen Anwurf in 17 Darts, bevor er direkt im Anschluß mit 5 perfekten Darts startete. Jedoch hielt Clayton in diesem Leg sehr gut mit und schnappte sich das Leg in 14 Darts bevor er sich dank 2 x 180 einen enormen Vorsprung verschaffte, den er dann in 13 Darts nach Hause brachte.

Joe Murnan traf nach seinem gestrigen Sieg über die "Cobra" Jelle Klaasen heute auf die "Black Cobra" Jeffrey de Zwaan - und wie bereits gestern sollte sich beweisen, dass Murnan Spieler mit Schlangennamen an diesem Wochenende ganz gut gelegen kommen. Mit einer sehr soliden Vorstellung lag Murnan zunächst mit 2:0 in Führung (wobei er ein 161er Finish zum 12 Darter zum 2:0 spielte), bevor der Niederländer zum letzten Mal in diesem Spiel wieder ausgleichen konnte. Da Murnan nun vier der kommenden fünf Legs für sich entscheiden konnte, beendete er mit einem 90er 2-Dart Finish (T20, D15) das Spiel mit einem nie gefährdeten 6:3.

Offensichtlich benötigt jedes Session einen Krimi, also hatten in dieser Session dann der Sieger des letzten Wochenendes Joe Cullen und der Newcomer der ersten Runde Davy van Baelen Erbarmen und beendeten ein sehr hochklassiges Spiel, in dem sich keiner der Spieler zwischendurch absetzen konnten, stilgerecht mit einem Entscheidungsleg. Hier hatte der Belgier zum ersten Mal in diesem Spiel ein wenig Probleme mit seinem Scoring, wodurch Cullen das Entscheidungsleg ohne richtige Gegenwehr in 15 Darts checken konnte. Damit hält er alle Chancen auf einen European Tour Double aufrecht. Für van Baelen war es dennoch ein sehr erfolgreicher Einstand auf der European Tour.

Offensichtlich hatten sich der an Nr. 1 gesetzte Ian White und Richard North das vorherige Spiel angeschaut und haben sich gedacht: Das können wir aber am Ende noch spannender gestalten. Zunächst sah alles nach einer klaren Nummer für den Top gesetzen Spieler aus, denn White ging schnell mit 3:1,4:2 und 5:3 in Führung. Doch dann vergab White seine ersten drei Matchdarts, was "Northy" dann sofort bestrafte. Im kommenden Leg stellte sich "Diamond" auf 16 Punkte Rest zum Match, musste dann aber dabei zusehen, wie "Lionheart" seinem Spitznamen alle Ehre machte und seine 105 Punkte frech mit Half-Bull, Tops, Tops auf brachte. Im Entscheidungsleg vergab White dann noch einmal einem Matchdart auf Tops, bevor sein Gegner mit dem gleichen Doppel das Match zu seinen Gunsten entscheiden konnte. Nach seinem Spiel gestern gegen Boris Koltsov war das nun bereits der zweite starke Endspurt von North.

Mensur Suljovic kam mit einem guten Gefühl nach Riesa, immerhin konnte er hier 2016 seinen ersten PDC Titel gewinnen, dazu bringt er noch ausreichend Rückenwind von seinem Sieg in Wien mit. Er traf auf den Newcomer Harry Ward, der sich bei seinem Debüt gestern knapp gegen Reece Robinson durchsetzen konnte. Aber Suljovic ist da schon eine ganz andere Hausnummer: Gleich von Anfang an zeigte der Österreicher wer der Herr im Ring war, er startete mit 12, 14, 14 und 15, bevor ein 23 Darter seinen spitzen Average ein wenig herunterzog. Dennoch beendete er den "Whitewash" stilvoll mit einem 11-Darter.

Peter Wright hatte wieder einmal einen völlig neuen Satz Darts eingepackt, um ihn hier zum ersten Mal auszuprobieren. Jedoch zahlte sich dieses zunächst in seinem Match gegen Ritchie Edhouse überhaupt nicht aus, denn in 15, 12 und 16 Darts sicherte sich "Madhouse" die ersten 3 Legs in Folge und somit stand Wright früh unter Zugzwang. Aber nun schien sich die Umstellung auszuzahlen, denn in 18, 11 und 17 Darts gingen die nächsten drei Legs an "Snakebite". Aber trotz zwei 180ern des Schotten im kommenden Leg ging dieses siebte Leg in 14 Darts an Edhouse, bevor Wright ebenfalls in 14 Darts wieder ausgleichen konnte. Diesem Leg ließ der Irokesenträger dann ein 15 Dart Break folgen, wodurch er zum ersten Mal in diesem Spiel die Führung erobern konnte. Mit einem weiteren 15 Darter und einem 107er Finish (T20, 7, D20) beendete Wright dann stilvoll die 2. Runde.

 

Morgen ist dann bereits Finaltag in der Sachsenarena von Riesa. Am Nachmittag werden ab 13 Uhr die Achtelfinals ausgetragen, abends findet das Turnier ab 19:15 Uhr sein Ende, wenn sowohl Viertelfinale, als auch Halbfinale und das große Finale über die Bühne gehen werden. Wie bekannt überträgt PDC-TV HD.

 

Ergebnisse Samstag:

Samstag, 14.09.2019
Nachmittags-Session:

Zweite Runde:
Nathan Aspinall (7) 6-3 Justin Pipe (99,26 - 96,79)
Krzysztof Ratajski (6) 3-6 Michael Rosenauer (85,13 - 83,51)
Glen Durrant (11) 6-3 James Richardson (97,97 - 100,39)
Rob Cross (9) 6-1 John Henderson (101,56 - 93,27)
Adrian Lewis (5) 6-4 William O'Connor (81,02 - 84,99)
Daryl Gurney (3) 6-5 Danny Noppert (99,60 - 98,56)
Steve Beaton (14) 6-4 Luke Woodhouse (89,77 - 87,83)
Gerwyn Price (2) 6-4 Kyle Anderson (106,20 - 100,41)

Samstag, 14.09.2019
Abend-Session:

Zweite Runde:
Ricky Evans (10) 6-4 Dimitri van den Bergh (93,23 - 98,46)
Jamie Hughes (16) 3-6 Steve West (93,16 - 98,01)
Jonny Clayton (12) 6-4 Steffen Siepmann (95,18 - 89,73)
Jeffrey de Zwaan (15) 3-6 Joe Murnan (85,73 - 88,18)
Joe Cullen (8) 6-5 Davy van Baelen (95,04 - 85,51)
Ian White (1) 5-6 Richard North (96,13 - 92,12)
Mensur Suljovic (13) 6-0 Harry Ward (101,33 - 83,07)
Peter Wright (4) 6-4 Ritchie Edhouse (96,47 - 96,59)

Vorschau auf den Finaltag:

Sonntag, 15.09.2019
Nachmittags-Session:
(13-17 Uhr)
Achtelfinale:

Daryl Gurney - Steve Beaton
Michael Rosenauer - Glen Durrant
Nathan Aspinall -  Ricky Evans
Gerwyn Price - Joe Murnan
Peter Wright - Mensur Suljovic
Adrian Lewis - Jonny Clayton
Joe Cullen - Rob Cross
Richard North - Steve West

Sonntag, 15.09.2019
Abend-Session:
(19.15-23 Uhr)
Viertelfinale:

Gurney/Beaton - Rosenauer/Durrant
Aspinall/Evans - Price/Murnan
Wright/Suljovic - Lewis/Clayton
Cullen/Cross - North/West

Halbfinale:
Sieger Viertelfinale 1 - Sieger Viertelfinale 2
Sieger Viertelfinale 3 - Sieger Viertelfinale 4

Finale:
Sieger Halbfinale 1 - Sieger Halbfinale 2

 

Preisgelder European Tour 2019:

Ausgespielt werden insgesamt £140.000 pro Turnier, der Sieger geht mit £25.000 (ca. 30.000 €) nach Hause. Die gesetzten Spieler müssen ihr Auftaktspiel am 2.Turniertag gewinnen, damit ihr Preisgeld in die Rangliste einfließt. Sollten sie ihr erstes Spiel verlieren, bekommen sie das Preisgeld zwar ausgezahlt, es geht aber nicht in die große Order of Merit sowie die European Order of Merit ein.

Sieger: £25.000
Runner-Up: £10.000
Halbfinale: £6.500
Viertelfinale: £5.000
Achtelfinale: £3.000
2.Runde: £2.000
1.Runde: £1.000

Gesamt: £140.000

Weitere Informationen:

Alle Infos zu den International Darts Open [Turnierseite]
Alle Infos zur European Tour 2019 [European Tour]
Für Diskussionen und Fragen zum Turnier [Dart Forum]

TV-Übertragung:
European Tour Turniere werden NICHT im TV übertragen. Es sind eher kleinere Turniere, sie sind nicht einmal in Großbritannien live zu sehen. Die einzige Möglichkeit diese Turniere zu verfolgen ist der offizielle, kostenpflichtige Livestream der PDC unter PDC-TV HD. Außerdem übertragen auch diverse Wettanbieter wie auch der österreichische Streaminganbieter laola1.tv die Turniere der European Tour.

Foto-Credit: Tobias Wenzel / PDC Europe

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Quelle: PDC Europe

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