Samstag, 28. November 2020 23:36 - Dart News von dartn.de
Der Samstagabend war traditionell die Achtelfinal-Session bei den Players Championship Finals. Gespielt wurde erneut auf zwei Bühnen und die Favoriten hielten sich schadlos. Das Topspiel der Runde gab es wohl zwischen Michael Smith und José de Sousa, welches am Ende der "Bully Boy" für sich entschied. Die Revanche für die Niederlage im Grand Slam Viertelfinale ist damit geglückt. Mit Michael van Gerwen, Peter Wright und Gerwyn Price schafften es auch der Rest der Top 4 der Welt in den Finaltag. Auf der Nebenbühne gewann Joe Cullen gegen Ian White, auch Mervyn King, Damon Heta und Dirk van Duijvenbode zogen ins Viertelfinale ein.
Ein Feuerwerk gab es gleich in der ersten Achtelfinal-Begegnung auf der Main Stage zwischen Michael Smith und José de Sousa, die sensationell eröffneten. Smith reichten zwei 180er nicht, um den 11-Darter von De Sousa zum Start zu verhindern. In 13 Darts konnte auch Smith seinen Anwurf verteidigen, "The Special One" konterte ebenfalls in 13 Darts. In der sechsten Aufnahme konnte sich der frisch gebackene Grand Slam Champion das 3:1 schnappen, verpasste dann aber einen Dart auf der Doppel 18. Smith machte den 14-Darter für das Rebreak perfekt, die beiden warfen insgesamt sieben 180er in den ersten fünf Legs. Nach einem 14-Darter von Smith folgte ein 100er Finish zum 12-Darter des Portugiesen. Ein weiterer 12-Darter inklusives eines 81er-Finishes von De Sousa brachte ihm, beide verteidigten dann ihren Anwurf zur zweiten Pause zum 6:4 für De Sousa. Auf Tops kam der "Bully Boy" mit dem Break aus der Pause, es folgte ein 14-Darter vom "Bully Boy" zum 6:6. Nun verteidigten beide Spieler ihren Anwurf in der fünften Runde, Smith warf einen 15-Darter zum nächsten Break und 8:7 Vorsprung. In 20 Darts erhöhte Smith dann auch auf 9:7, mit einem 82er-Finish zum 12-Darter machte der "Bully Boy" das Spiel dann auch zu, in den letzten Legs war De Sousa vom Score her nicht mehr gut genug.
Der Setzlistenzweite Gerwyn Price bekam es mit dem amtierenden Jugendweltmeister Luke Humphries zu tun, eine harte Aufgabe, wie sich zumindest bis zur zweiten Pause herausstellte. Mit einem 16-Darter eröffnete Humphries und dann hatte Price Glück, dass seine vergebene Chancen auf Doppel nicht bestraft wurden, er kam in Runde 7 zum Ausgleich. Ein 87er-Finish löschte Humphries zum 12-Darter, Price dagegen checkte 130 auf Bull ebenfalls zum 12-Darter. Humphries hielt dagegen, ein 135er-Checkout setzte in der fünften Aufnahme das nächste Highlight. In 14 und 16 Darts kam Price dann aber mit mehr Wucht aus der Pause und drehte das Spiel zum vorläufigen 4:3. Mit einem 11-Darter schaffte es der "Iceman" einen Zwei-Leg-Vorsprung zwischen sich und seinen Gegner zu bringen, in der achten Runde durfte dann aber Humphries seinen Anwurf halten. Price verpasste einen Dart auf Tops und "Cool Hand Luke" warf einen 14-Darter zum 5:5, nach dem zweiten TV-Break gab es einen 18-Darter des Youngsters. Nun drehte Price auf und riss das Spiel an sich. Nach einem 16-Darter te der Waliser 130 Punkte in der vierten Runde, ehe er mit der 121 das zweite Bull-Finish in Serie zum 12er checkte. Nun war Humphries gebrochen und Price reichten zwei etwas lockerere Legs zum 10:6 Sieg.
Als das Duell "David gegen Goliath" hätte man das Match zwischen den Plätzen 2 und 94 der Weltrangliste bezeichnen können. Peter Wright bekam es mit Callan Rydz zu tun, der sich aber zuletzt in guter Form präsentierte. Das Spiel wurde immer enger, am Ende war es dann der Decider, in dem Wright gerade so die Nerven behielt. Mit einem 14-Darter eröffnete Wright das Match, nach dem 18-Darter von Rydz kam vom jungen Engländer in der ersten Session nicht mehr viel. Ungefährdet konnte "Snakebite" drei Legs in Serie holen, ohne eine Checkchance zuzulassen. Nach der Pause nutzte dann aber Rydz seine Chancen deutlich besser, in 20 und 17 Darts konnte sich "The Riot" auf 3:4 heranbringen. Mit einem 92er-Finish brachte Rydz das Spiel dank eines Breaks zum Ausgleich. Nach einem 17-Darter checkte der Schotte 3 Rest zum 6:4 zur Halbzeit. Zahlreiche Setup-Wechsel erschwerten offensichtlich den Fokus für Wright, der danach zwei schwache Legs spielte, sodass Rydz das Spiel zum 6:6 Unentschieden brachte. Ein 78er-Finish von Wright wurde durch einen 15-Darter von Rydz gekontert. Nach einem 13-Darter zeigte Wright seine ganze Klasse, denn unter Druck checkte er 91 Punkte zum 12-Darter, nachdem Rydz das Bull verpasste. Mit einem 167er-Bullfinish bestrafte Rydz gnadenlos den verpassten Matchdart seines Gegners auf Bull. Ein 13-Darter rettete Rydz in das Entscheidungsleg und dort reichte Wright ein Checkout in der siebenten Aufnahme.
Der Weltranglistenerste Michael van Gerwen ist weiterhin auf der Jagd nach dem Ende der Titel-Dürre im Jahr 2020 und zumindest für morgen bleibt er im Geschäft. Nach dem 10:7 Sieg gegen Jeffrey de Zwaan zog der Dominator der letzten Saisons ins Viertelfinale ein. Nach einem Hold auf jeder Seite ging es dann in die Richtung des Michael van Gerwen. In 18 und 11 Darts konnte "Mighty Mike" das 3:1 erreichen, danach räumte er 74 zum 4:1 ab. De Zwaan spielte einen 17-Darter und fuhr dann mit einem 142er-Finish zum 12-Darter fort. Damit tat er MvG weh, er positionierte sich zuvor lediglich auf Tops. In 18 Darts schaffte es van Gerwen zum 5:3, zuvor verpasste de Zwaan zwei Chancen, um seinen eigenen Anwurf zu verteidigen. Ein 105er-Finish verpasste de Zwaan knapp auf der D16, van Gerwen nutzte den Fehler aus und schaffte danach das Break in 14 Darts zum 7:3. Die beiden Niederländer brachten ihren Aufschlag jetzt in jeweils 13 Darts durch. Auf der D10 gelang "The Black Cobra" das Break, er stand nun bei fünf Leggewinnen. Auf Tops brachte er seinen Aufschlag durch, sodass es für den Weltranglistenersten nochmal etwas enger wurde, mit einem 96er-Finish verschaffte er sich aber wieder Luft. MvG verpasste seinen ersten Matchdart auf Shanghai, de Zwaan hielt sich auf der D5 im Rennen. De Zwaan ließ einen Breakdart auf Tops aus, MvG traf die D2 zum Weiterkommen.
Zum letzten Mal für dieses Jahr wurden auch auf der Nebenbühne vier Matches ausgetragen. Dabei sahen die Zuschauer an ihren Bildschirmen aber zunächst mit Joe Cullen und Ian White zwei Spieler aus den Top 16 der Welt. White startete mit einem 12-Darter, sein Gegner bentötigte einen Pfeil mehr für den Hold. Nachdem sich White überwarf konnte Cullen das erste Break auf Tops vollenden, in 15 und 14 Darts schaffte es "The Rockstar" auf 4:1 davonzuziehen. Zwei Legdarts verpasste White auf 100 Rest und Cullen sicherte sich seinen fünften Durchgang. Nach einem 18-Darter profitierte White dann von einem Robin Hood bei den Darts aufs Doppel seines Gegners und stellte auf 3:5 aus der Sicht von White. Mit einem 124er-Finish landete "Diamond" ein Highlight zum 12-Darter, es folgte der Ausgleich in Form eines 11-Darters. White setzte seine starke Leistung mit einem 103er-Finish zum 12-Darter fort, erstmals führte er damit. In 18 Darts wirkte Cullen dem Trend entgegen und glich zum 6:6 aus, verpasste dann aber ein 114er-Checkout und White war erneut zur Stelle. Auch im Anschluss checkte White schnell auf der D18, nachdem Cullen jenes Doppel ausließ. Mit einem 13-Darter hielt Cullen dagegen und fuhr mit einem 100er-Finish zum 11-Darter und 8:8 fort. Nach einem 14-Darter beendete Cullen das Match auf der Doppel 7 zum 10:8 Erfolg.
Ein spannendes Spiel entwickelte sich gegen Damon Heta und Ross Smith, die beide noch nicht viel Erfahrung in diesen späten Major-Runden aufweisen können. Nach einem 15-Darter verpasste Smith aber gleich sechs Breakdarts, Heta erschlich sich deswegen das direkte Rebreak. Nach einem Hold auf jeder Seite traf Heta die D10 zum 15-Darter und 3:2. In 17 Darts hielt der "Smudger" dagegen, Heta traf dann die Doppel 2 zum nächsten Hold. Einmal mehr gelang Smith der Ausgleich auf der Doppel 8, zuvor scheiterte sein Kontrahent knapp auf dem Bullseye. Mit einem 18-Darter brachte sich der Australier aber erneut in Führung. Vor der Halbzeit verpasste Smith die Doppel 8 und Heta traf Bull zum 16-Darter, er ging mit 6:4 voraus. In 17 Darts erhöhte "The Heat" weiter, Smith traf die Doppel 7. Sechs perfekte Darts garnierte Heta mit einem 86er-Finish zum 11-Darter. Damit sorgte er für einen der besten Momente in einem sonst eher unspektakulären Spiel, auch das 9:5 fuhr Heta ein. Vier verpasste Matchdarts nutzte Smith nochmal zum Aufbäumen, nach einem 17-Darter zum 7:9 war es dann aber vorbei, Heta checkte souverän in 12 Darts zum Viertelfinale.
Das erste Major-Achtelfinale bei der PDC gab es für Karel Sedlacek gegen Mervyn King. Doch der erfahrene King eilte schnell davon und ließ den Rückstand für den Tschechen immer weiter anwachsen. In 14 und 13 Darts startete King zur 2:0 Führung, danach endete "The King" aber auf Madhouse und bekam das Leg nicht aus. Mit zwei 17-Dartern stellte King auf 4:1, auch die nächsten beiden Legs gingen an den vierfachen Major-Finalisten. Erst das achte Leg des Spiels konnte dann Sedlacek wieder holen, er schaffte dies in der sechsten Runde. King aber spielte mal wieder einen 17-Darter zum 7:2, sowohl die Doppel als auch der Score waren deutlich besser als bei seinem Gegner. Auf Tops schnappte sich dann aber Sedlacek das letzte Leg vor der Pause. Mit sechs perfekten Darts kam "Evil Charlie" aus der Unterbrechung, schlussendlich gewann er dieses Leg auch zum 4:7. King konnte das Tempo nochmal erhöhen, nach einem 12-Darter checkte er 124 zum nächsten 12-Darter. Sedlacek holte sich noch einen Durchgang, verpasste dann aber zwei Darts auf die Doppel 4. King verwandelte die D16 zum 10:5 Sieg, der zu keiner Zeit in Gefahr war.
Chancenlos war Luke Woodhouse gegen Dirk van Duijvenbode, den Whitewash konnte "Woody" zwar abwenden, aber mehr war nicht drin. Mit zwei verpassten Darts aufs Doppel ging die Miesere bei Woodhouse los. Sein Gegner spielte 17 und 13 Darts für die 2:0 Führung, erneut ließ Woodhouse drei Legdarts liegen und "The Titan" spielte 13 und 12 Darts zum 4:0, dafür checkte er unter anderem 106. Auch die nächsten drei Durchgänge gingen allesamt an den Niederländer, mittlerweile stand es 7:0. Ein 124er-Finish zum 12-Darter und 8:0 ließ die Chance zum Whitewash weiterleben, doch dann traf Woodhouse endlich seinen 12. Dart aufs Doppel. Van Duijvenbode checkte Madhouse und warf einen 14-Darter zum deutlichen 10:1 Sieg.
Kurz vor dem Start der Achtelfinals bei den Players Championship Finals hat die PDC die restlichen Plätze für die Dart-WM bekanntgegeben. Nachdem corona-bedingt noch sechs Plätze offen waren, wurden diese wie folgt vergeben: Als einziger Starter Südamerikas bei den PDC-Turnieren erhielt Diogo Portela ebenso einen WM-Platz, wie der Führende der Indian Darts Federation Amit Gilitwala. Die übrigen vier Plätze werden auf den PDPA-Qualifier verteilt, sodass dort am Montag (30.11.) insgesamt sechs Spots verteilt werden. Erstmals erfolgt eine Trennung in UK Qualifier und Rest of the World Qualifier. Beim UK Qualifier werden aufgrund der höheren Teilnehmerzahl vier Plätze ausgespielt, beim Rest of the World Qualifier zwei Spots. Dort sind mit Martin Schindler, Rowby-John Rodriguez, Christian Bunse, Steffen Siepmann und Harald Leitinger auch fünf deutschsprachige Spieler teilnahmeberechtigt. Außerdem hat Kim Viljanen aus gesundheitlichen Gründen die WM abgesagt, er wird durch Marko Kantele ersetzt. Bereits am Nachmittag sicherte sich Lourence Ilagan beim Asia Qualifier auf den Philippinen einen Platz. Alle Infos und Teilnehmer gibt es auf unserer [Turnierseite].
Am morgigen Finaltag kommt es in der Nachmittags-Session ab 13:45 Uhr MEZ zunächst zum Viertelfinale, ehe dann am Abend ab 20:00 Uhr MEZ die beiden Halbfinals und das Finale ausgetragen werden. Zwischen Halbfinale und Finale kommt es zudem zum Endspiel der World Youth Championship zwischen Bradley Brooks und Joe Davis. Sport1, DAZN und PDC.TV übertragen beide Sessions live.
Samstag, 28.11.2020
Abend-Session:
Achtelfinale:
Hauptbühne:
Michael Smith 10-7 José de Sousa (101,94 - 102,96)
Gerwyn Price 10-6 Luke Humphries (98,38 - 91,62)
Peter Wright 10-9 Callan Rydz (94,31 - 87,12)
Michael Van Gerwen 10-7 Jeffrey de Zwaan (96,33 - 91,79)
Nebenbühne:
Ian White 8-10 Joe Cullen (99,37 - 98,53)
Ross Smith 7-10 Damon Heta (92,49 - 96,75)
Karel Sedlacek 5-10 Mervyn King (92,70 - 94,37)
Dirk van Duijvenbode 10-1 Luke Woodhouse (99,55 - 85,98)
Sonntag, 29.11.2020
Nachmittags-Session: (ab 13:45 Uhr MEZ)
Viertelfinale:
Damon Heta - Mervyn King
Peter Wright - Michael Smith
Gerwyn Price - Joe Cullen
Michael van Gerwen - Dirk van Duijvenbode
Abend-Session: (ab 20:00 Uhr MEZ)
Halbfinale:
Wright/Smith - Heta/King
Price/Cullen - van Gerwen/van Duijvenbode
PDC World Youth Championship Final:
Joe Davis - Bradley Brooks
Finale:
Sieger Halbfinale 1 - Sieger Halbfinale 2
Sieger: £100.000
Runner-Up: £50.000
Halbfinale: £25.000
Viertelfinale: £15.000
Achtelfinale: £10.000
2. Runde: £5.000
1. Runde: £2.500
Gesamt: £500.000
In diesem Jahr überträgt Sport1 Großteile der Players Championship Finals. Der Sport-Streaming-Dienst DAZN wird alle Spiele dieses Turniers live übertragen. Zudem besteht die Möglichkeit eines kostenlosen Probemonats, DAZN überträgt alle Major-Turniere der PDC, zur Bestellung: http://bit.ly/livedart2019. Mit dem offiziellen, kostenpflichtigen Livestream der PDC unter PDC.TV verpasst man ebenfalls keinen Dart. Dort kann man auch alle Spiele der Nebenbühne verfolgen.
Alle Infos zu den Players Championship Finals [Turnierseite]
Einen übersichtlichen Turnierbaum gibt es [hier]
Für Diskussionen und Fragen zum Turnier [Dart Forum]
Foto-Credit: Lawrence Lustig (PDC)
[ks]
**Quelle: PDC - www.pdc.tv
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