Samstag, 4. März 2023 17:54 - Dart News von dartn.de
Zweiter Tag in Minehead bei den UK Open 2023: Zum ersten Mal in seiner Karriere erreicht Martin Schindler das Achtelfinale der UK Open und trifft dort auf Jonny Clayton. Ein 100+ Average gegen Adrian Lewis untermauerte seine starke Form. Der Bestwert ging an Jeffrey de Zwaan, der Gerwyn Price überraschend bezwang und nun den starken Rob Cross gelost bekam. Als weiterer Kracher kommt das Duell zwischen Michael van Gerwen und Luke Humphries, der Michael Smith hinauswarf.
Von Anfang bis Ende war es eine Weltklasse-Leistung von Martin Schindler, der Adrian Lewis deutlich mit 10:5 zurechtwies. Beide zeigten zunächst Stärke bei eigenem Anwurf, insbesondere Schindler ließ mit einem 10-Darter die Muskeln spielen. Ein 15-Darter zum 4:2 bedeutete das erste Break für den Deutschen, das er im nächsten Leg nur unter Mithilfe seines Kontrahenten bestätigte. Trotzdem besorgte "The Wall" immer wieder in den richtigen Momenten ein Maximum und baute so die Führung in 15 und 13 Darts zum 7:3 aus.
Auch nach der Pause blieb Schindler am Drücker, mit einem 106er-Finish betrug der Abstand bereits fünf Legs, in 13 Darts stand das 9:4, ehe Schindler seine Leistung fast mit einem 164er-Finish krönte. Dass Lewis ihm das Leg noch abnahm, fiel nicht weiter ins Gewicht: Abermals fand sich der Deutsche nach 12 Darts auf einem Doppel wieder und der erste Matchdart passte sofort zum 10:5.
Zum Start in den Nachmittag brillierte Jeffrey de Zwaan auf der Hauptbühne: Trotz eines 0:4-Rückstands schlug er Gerwyn Price mit 10:8 und erinnerte mit einem Punkteschnitt von 105 an beste Zeiten. Erst im dritten Leg erhielt de Zwaan erste Chancen, konnte aber noch nicht anschreiben. Stattdessen war er Zeuge eines 10-Darters des Walisers. Mit einem 13-Darter kam die "Black Cobra" dazwischen und startete nach der Pause einen richtigen Lauf. Erst checkte er 110 Punkte, danach gingen die Legs in 13, 11, 13 und 13 Darts in die Niederlande. Der "Iceman" benötigte einen 12-Darter, um den achten Legverlust in Folge zu verhindern und stellte zum 7:7 wieder Gleichstand her. Die weiteren Legs gingen in der fünften Aufnahme an den Anwerfer, sodass die Führung erneut bei de Zwaan lag. Der spielte als Sahne-Abschluss den 11-Darter zum Break.
In einer weiteren engen Partie auf hohem Niveau siegte Luke Humphries mit 10:9 gegen Michael Smith. Aufgrund einiger Breaks gehörte der Vorteil zunächst Smith - in der Folge aber kam durch stärkeres Scoring und konsequentes Finish keiner mehr an den Anwurf seines Gegners heran. Lediglich Humphries verpasste zweimal einen Dart auf Bull zum Ausgleich und ging so mit 4:6-Rückstand in die Pause. Dank eines 14-Darters zum 6:6 war das Spiel wieder in der Reihe und Humphries profitierte davon, dass Smith trotz sechs perfekter Darts nicht das 7:7 erzielen konnte. Eine kurze Schwächephase bei "Cool Hand Luke" sorgte aber für das 8:8. Am Ende war es wieder der Vorteil des Anwerfers: Zwar spielte Smith einen 11-Darter zum 9:9, seine 180 im Decider kam jedoch zu spät.
Michael van Gerwen wurde der zweite Niederländer mit einer Serie von 7 Legs, die zum 10:6 gegen Martijn Kleermaker reichten. Kleermaker fing mit einem 12-Darter stark an und spielte in der ersten Session ein 142er-Finish. Mit zwei Legs in der fünften Aufnahme besorgte er später die 6:3-Führung, baute dann aber deutlich ab. Ungefährdet in 14, 13 und 14 Darts holte MvG den Ausgleich. 7 Doppelfehler Kleermakers ebneten dann den Weg zur ersten Führung von van Gerwen, wovon sich der "Dutch Giant" nicht erholen sollte. Ein 15-Darter war das standesgemäße Finish für "Mighty Mike".
Der letzte Achtelfinalist wurde Peter Wright mit einem 10:8 gegen Callan Rydz. Nach einer ganzen Reihe von Doppelfehlern brauchte Rydz bis ins vierte Leg zum ersten Treffer und bekam dann auch ein 121er-Finish um die Ohren. Mit einem Bull-Finish seinerseits stabilisierte sich das Ganze und Rydz nutzte Wrights Lücken zum 4:5-Anschluss. Der Schotte hielt mit einem 12-Darter den Abstand - auch in der Folge jeweils in der fünften Aufnahme beim Anwurf. Trotzdem sollte Rydz mit einem 15-Darter zum 7:8 nochmal heranrücken, doch wieder blieb Wright mit einem 13-Darter stabil, wobei er hier auch einen Dart auf Bull überstand. Gleiches im letzten Leg: Rydz verfehlte das Bull zum 15-Darter, Wright ging in 13 Darts raus.
In einer Neuauflage des letztjährigen Halbfinals nahm William O'Connor Revanche an Danny Noppert und bezwang diesen mit 10:9. Mit einem 13-Darter war von beiden schnell das Niveau geklärt, ein 124er-Finish brachte Noppert den 3:1-Vorsprung. O'Connor blieb dran, spielte seinen ersten 12-Darter zum 4:4 und konnte zwei knappe Fehler Nopperts zur Pausenführung nutzen. Mit teils wilden Ausreißern hatte O'Connor zweimal Probleme mit der 76, womit die Führung wieder dahin war. Mit drei 13-Dartern in Serie blieb das Match aber hochklassig und in der Reihe, bevor O'Connor zwei Breakchancen zum 9:7 verpasste. Stattdessen kippte das Spiel mit einem 134er-Finish über Tops-Tops zu Noppert. Die letzte Wendung hatte O'Connor parat, der zwei 15-Darter spielte und keinen Matchdart erlaubte.
Eine deutlichere Angelegenheit war das folgende 10:2 für Gary Anderson gegen Kim Huybrechts, wobei der Belgier im Scoring nicht hinterherkam und nur 4 Darts auf Doppel warf. Huybrechts beantworte die Eröffnung Andersons noch mit einem 15-Darter seinerseits und nutzte zwei Doppelfehler zum 2:3, danach ging aber nichts mehr. Konstanz reichte dem Schotten, der erst im letzten Leg wieder Chancen seines Gegners zuließ, am Ende aber auch das schwächste Leg gewann.
Zwischen Nathan Aspinall und Dirk van Duijvenbode gab es die Bandbreite zwischen explosiven Legs in vier Aufnahmen, aber auch kürzeren Durststrecken. Am Ende siegte Aspinall mit 10:8. Dank zwei 11-Dartern gehörte der erste Vorsprung van Duijvenbode, doch "The Asp" zog das Match mit einem 86er- und 140er-Finish auf seine Seite. Eine Phase des Abtastens durchbrach dann DvD mit einem 12-Darter und ein 18-Darter reichte zum 7:7-Ausgleich, ein Dart zum möglichen Break ging jedoch daneben. Stattdessen hatte Aspinall zum Abschluss den besseren Score und beendete das Match passend mit einem 11-Darter.
Die bessere Doppelquote gab den Ausschlag, dass Dimitri van den Bergh beim 10:8 über Mervyn King die Oberhand behielt. Der "King" hatte in 15 und 13 Darts den besseren Start und konnte auch trotz eigener Fehler kurz vor der Pause die Führung zurückerobern. Van den Bergh hatte etwas Glück, zum 5:5 ausgleichen zu können und wurde mit einem 14-Dart-Break nach der Pause kalt erwischt. Dann aber explodierte das Scoring des Belgiers, der nach zwei 12-Dartern auch die Doppel 18 zum 8:6 traf, die King zuvor für ein 150er-Finish verpasst hatte. Der erste Matchdart passte noch nicht und King war mit einem 130er-Checkout zum 8:9 zurück. Dann aber waren es sieben Doppelfehler und van den Bergh fiel über die Ziellinie.
Die Ansetzungen an Bühne 3 und 4 lasen sich nicht weniger hochklassig als die vermeintlichen Haupt-Attraktionen. Zwei aktuelle Premier-League-Starter und gleich drei PL-Finalisten aus den vergangenen Jahren sorgten für reichlich Andrang.
Joe Cullen folgte auf Martin Schindler mit einem 10:5 gegen Karel Sedlacek. Bis zum 3:3 hatte Sedlacek stets eine Antwort, bei drei 16-Dartern in Serie für Cullen kam er jeweils eine Aufnahme zu spät. So wuchs der Abstand nach und nach an, mit der 170 als Highlight für Joe Cullen. Mit einer Chance auf Bull zum 6:7 hätte "Evil Charlie" es nochmal eng machen können, so sollte es aber eine weitere Serie für Cullen werden, die er mit einem 130er-Finish abschloss.
Auch zu Jonny Clayton passt das Wort "Serie" bei seinem 10:3 über José de Sousa. In 13, 14, 15 und 14 Darts zog Clayton von Anfang an davon und trug diesen Abstand durch das Match. Auch von de Sousa kamen die Legs dann jeweils in der fünften Aufnahme, aber zu spät und nicht konstant genug für eine große Aufholjagd. Neben zwei Breaks in 15 Darts konnte sich Clayton am Ende auch bei Doppelfehlern des Portugiesen bedanken, dass es so deutlich wurde.
Auf Bühne 3 war es zunächst vor allem die große Chance für Richie Burnett und Ted Evetts auf ein Achtelfinale - beide waren bereits in Runde 2 am Freitagmittag ins Turnier eingestiegen. Große Highlights waren Mangelware, aber immerhin einige 15-Darter ließen das Match sich langsam hochschaukeln, bei leichtem Vorteil für Evetts. Mit seinem zweiten 11-Darter eroberte dann Burnett die Führung zum 8:7, doch unter anderem durch ein 137er-Finish erzwang Evetts den Decider. Hier hatte Burnett den längeren Atem, der seinen dritten Matchdart nutzte.
Auch auf Bühne 4 ging es eher langsam los, Adam Gawlas bezwang Kevin Doets mit 10:8. Nach Führungswechsel und Doppelwucher auf beiden Seiten ging es irgendwie mit 5:5 in die Pause. Gawlas zog in 15 und 13 Darts zum 8:6 das Tempo an, was plötzlich auch von Doets in 12 und 13 Darts beantwortet wurde. Ein starkes 91er-Finish des Tschechen verhinderte den Decider, für den Doets zwei Darts vergab.
Zu häufig zu weit weg war Luke Woodhouse beim 5:10 gegen Andrew Gilding. Der sogar um 1 Punkt höhere Average spiegelt wider, dass "Woody" für keines seiner fünf Legs mehr als 15 Darts benötigte. Insbesondere gegen die Darts fehlte jedoch das Scoring: Nach dem Herankämpfen auf 4:5 erspielte er sich in keinem Anwurfleg überhaupt eine Chance auf ein Finish. Zwei 15-Darter inklusive 126er-Finish machten das Ergebnis pro Gilding deutlich.
Auch für Brendan Dolan gab es einen starken Endspurt zum 10:6 gegen Chris Dobey. Bis zur Pause gab es tatsächlich gar kein Break, wobei Dobey etwas knapper dran war und einzelne Darts zum Break verpasste. Wie so oft schlug dann sein Gegner nach Fehlern von beiden zu und schritt in 16, 15 und 13 Darts zur 8:5-Führung. Außer einem 15-Darter hatte "Hollywood" dem in der Schlussphase nichts entgegenzusetzen.
Eine sehr starke Leistung sorgte zum Abschluss für einen klaren Sieg von Rob Cross über Steve Beaton. Dabei half Beaton selbst zunächst mit, vergab zu viele Chancen und überwarf unter anderem 24 und sogar 92 Punkte. Die Folge war ein 1:5-Rückstand, den "The Bronzed Adonis" in 13 Darts unterbrach. Ein überragender Lauf in 13, 13 und 12 Darts von Cross zeigte dann aber klar die Verhältnisse auf und ebneten den Weg zum 10:3.
Weiter geht es nach einer kurzen Pause mit der Abend-Session ab 20:00 Uhr MEZ, wo das Achtelfinale auf nur noch zwei Boards gespielt wird. DAZN und Sport1 übertragen erneut live.
Samstag, 04.03.2023:
Nachmittags-Session:
Main Stage:
Gerwyn Price 8-10 Jeffrey de Zwaan (101,49 - 105,20)
Michael Smith 9-10 Luke Humphries (96,37 - 99,66)
Martijn Kleermaker 6-10 Michael van Gerwen (90,91 - 98,15)
Peter Wright 10-8 Callan Rydz (92,03 - 93,11)
Stage Two:
William O'Connor 10-9 Danny Noppert (100,85 - 99,21)
Kim Huybrechts 2-10 Gary Anderson (86,87 - 93,54)
Dirk van Duijvenbode 8-10 Nathan Aspinall (98,04 - 95,32)
Mervyn King 8-10 Dimitri van den Bergh (92,01 - 95,24)
Stage Three:
Richie Burnett 10-9 Ted Evetts (87,98 - 87,77)
Adrian Lewis 5-10 Martin Schindler (96,29 - 101,24)
Joe Cullen 10-5 Karel Sedlacek (95,35 - 92,06)
Jonny Clayton 10-3 José de Sousa (96,60 - 93,72)
Stage Four:
Adam Gawlas 10-8 Kevin Doets (87,24 - 84,46)
Luke Woodhouse 5-10 Andrew Gilding (91,89 - 90,89)
Chris Dobey 6-10 Brendan Dolan (96,10 - 94,83)
Steve Beaton 3-10 Rob Cross (87,34 - 101,54)
Michael van Gerwen - Luke Humphries
Peter Wright - Richie Burnett
Jonny Clayton - Martin Schindler
Jeffrey de Zwaan - Rob Cross
Gary Anderson - Dimitri van den Bergh
Brendan Dolan - Andrew Gilding
William O'Connor - Adam Gawlas
Nathan Aspinall - Joe Cullen
Samstag, 04.03.2023:
Abend-Session: (ab 20:00 Uhr MEZ)
Achtelfinale:
Main Stage:
Nathan Aspinall - Joe Cullen
Peter Wright - Richie Burnett
Gary Anderson - Dimitri van den Bergh
Michael van Gerwen - Luke Humphries
Stage Two:
Brendan Dolan - Andrew Gilding
William O'Connor - Adam Gawlas
Jonny Clayton - Martin Schindler
Jeffrey de Zwaan - Rob Cross
Auch 2023 wird DAZN alle Bühnenspiele der UK Open LIVE und in HD zeigen. Das Turnier kann als Stream auf Smart-TV, Smartphone, PC, Laptop und Tablet verfolgt werden. DAZN zeigt alle Major-Turniere sowie die World Series und die European Tour. Es lassen sich verpasste Spiele jederzeit im Re-Live noch einmal anschauen. Wer sich nur für den Dartsport interessiert, kann das DAZN World Paket für 9,99 € im Monat buchen. Zur Bestellung: http://bit.ly/livedart2019
Sport1 überträgt dieses Turnier 2023 ebenfalls zu den folgenden Zeiten live. [Hier] die Übertragungszeiten von Sport1.
Auf PDC.TV ist das Geschehen aller anderen Boards verfolgbar.
Sieger: £110.000
Finalist: £50.000
Halbfinale: £30.000
Viertelfinale: £15.000
Achtelfinale: £10.000
Letzte 32: £5.000
Letzte 64: £2.500
Letzte 96: £1.500
Letzte 128: £1.000
Gesamt: £600.000
Alle Informationen zu den UK Open gibt es auf unserer [Turnierseite]
Für Diskussionen und Fragen zu den UK Open [Dart Forum]
Foto-Credit: Lawrence Lustig/PDC
[mk]
**Quelle: PDC - www.pdc.tv
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