Sonntag, 2. Oktober 2022 19:19 - Dart News von dartn.de
In Spanien hat in den letzten Tagen der WDF Europe Cup stattgefunden. Bei der Europameisterschaft des Weltverbandes wurde in den Kategorien Einzel, Doppel und Team bei den Herren und Damen gespielt. Die Damen-Events standen ganz im Zeichen von Beau Greaves, die mit allen Titeln nach Hause ging. Das Herren-Einzel sah mit dem französischen Jacques Labre als Sieger eine große Überraschung. Das Doppel und das Team gingen auch hier an die Engländer. Aus deutscher Sicht war das Erreichen des Viertelfinals von Monique Leßmeister der größte Lichtblick im Einzel. Das Damen-Team kam ins Halbfinale.
Der Teamwettbewerb bei den Herren wurde zu einem echten Krimi. Im Finale standen sich England und die Niederlande gegenüber, die beide mit vielen bekannten Spielern an den Start gingen. Scott Williams, Luke Littler, James Hurrell und Joshua Richardson legten einen starken Start hin und führten mit 4:0. Doch die Niederländer kämpften sich zurück, am Ende war es Wesley Plaisier, der ein entscheidendes 17. Leg veranlasste. Dieses bestritten Jelle Klaasen und Scott Williams, wobei der Engländer mit einem 17-Darter abgezockter war. Zuvor gewann England in der KO-Runde ab dem Achtelfinale gegen Tschechien und Kroatien mit 9:7. Das Halbfinale gegen Schweden mit 9:2 deutlicher. In der anderen Hälfte bezwang die Niederlande zuvor u.a. Finnland und Irland. Deutschland scheiterte im Achtelfinale an Kroatien, die Schweiz verlor in derselben Runde gegen Schweden. Österreich überstand die Gruppenphase nicht.
Beim Herren-Einzel gingen 164 Spieler an den Start und mit dem Turnierausgang hatten vorher wohl die wenigsten gerechnet. Der Titel ging an den Franzosen Jacques Labre, der damit für ein absolutes Novum sorgte. Noch nie konnte ein Spieler aus Frankreich den Europe Cup gewinnen. Labre gewann zunächst gegen Patrick Tringler (4:0) und Chris Gililand (4:1) eindeutig. Gegen den Esten Olaf Siigur behauptete sich Labre ebenfalls mit 4:1, einen Whitewash-Sieg gab es gegen Vegar Elvevoll. Der Tscheche Alexander Masek unterlag mit Matchdarts gegen Labre. Auch Andy Baetens verwandelte den entscheidenden Dart im Decider nicht, sodass Jacques Labre im Finale ran durfte. Dort traf er auf den unbekannten Finnen Teemu Harju. Mit 7:2 war Labre hier stärker, der Sieger-Average von rund 97 Punkten konnte sich durchaus sehen lassen. Sein Finalgegner gewann zuvor u.a. gegen Nick Kenny und Danny van Trijp. Der Schweizer Stefan Bellmont unterlag im Achtelfinale gegen Luke Littler. Eine Runde zuvor war für Jelle Klaasen und Thomas Junghans Schluss. Der beste Deutsche war Ole Holtkamp in den letzten 64, hierhin schaffte es auch Felix Losan aus Österreich. Alle weiteren deutschen Spieler blieben sieglos.
Das Doppelturnier war hingegen ein echter Favoritensieg. Scott Williams siegte zusammen mit Joshua Richardson für England im Finale gegen ein polnisches Team. Im Turnierverlauf gewannen Williams/Richardson zunächst gegen das nordirische Doppel mit WDF-Weltmeister Neil Duff. Mit 4:2 behauptete man sich danach gegen Ole Holtkamp und Daniel Zygla, die ihre Doppelchancen am Ende ausließen. Nach einem Sieg gegen Meek/Rogers aus Wales fanden sich die Engländer im Halbfinale wieder. Dort ließ man sich auch von Rumänien nicht stoppen. Das Halbfinale ging dann mit 5:1 an Williams/Richardson, die Gegner waren hier Masek/Sedlak aus Tschechien. Im Endspiel wartete Sebastian Bialecki mit Dariusz Marciniak, die es aber nur auf einen 70er-Average schafften. Somit siegten Williams und Richardson klar mit 6:2. Stefan Bellmont und Thomas Junghans verloren gegen die Polen im Achtelfinale. Beide deutschen Doppel, sowie die Österreicher Hannes Schnier/Patrick Tringler scheiterten in den letzten 32.
Das Finale im Damen-Team war vom Ausgang und der Besetzung gleich wie bei den Herren. Nur der Spielverlauf unterschied sich deutlich, denn England gab nur ein Leg gegen die Niederlande ab. Somit ging der Titel an Deta Hedman, Beau Greaves, Lorraine Winstanley und Claire Brookin. England hatte im Turnierverlauf keinerlei Probleme. Das Achtelfinale gegen Lettland war mit 9:3 schnell eingetütet und auch gegen Finnland behaupteten sich die englischen Damen klar mit 9:2. Etwas enger wurde es gegen das Team Schweden, hier setzten sich die späteren Turniersiegerinnen mit 9:7 durch. Das andere Halbfinale fand mit deutscher Beteiligung statt. Der Beginn sah für den DDV gut aus, aber das Stehvermögen sorgte am Ende für den niederländischen Sieg. Monique Leßmeister, Irina Armstrong, Lena Zollikofer und Lisa Zollikofer unterlagen letztlich mit 6:9.
Einen Favoritensieg gab es auch im Einzelturnier. Beau Greaves bestätigte einmal mehr ihre gute Form und erweiterte erneut ihre große Titelsammlung des Jahres 2022. Zunächst gab es Whitewashes gegen Hanna Tiisler und Giulua Olteanu. Weiter ging es mit einem 4:1-Erfolg gegen Martina Sulovska, auch Anca Zijlstra konnte kein Leg gewinnen. Das Viertelfinale gegen Robyn Byrne ging mit 5:2 an "Beau N Arrow". Mit 6:1 war auch Rhian O'Sullivan kein größeres Hindernis. Die Finalgegnerin von Greaves war aber vorher gänzlich unbekannt. Almudena Fajardo gewann vier Legs gegen Greaves, der ein 76er-Schnitt dennoch locker ausreichte. Ein gutes Ergebnis aus deutscher Sicht war das Erreichen des Viertelfinals durch Monique Leßmeister. Dazu gewann sie vier Spiele, ehe sie an der spanischen Finalistin scheiterte.
Die perfekte Ausbeute machte Beau Greaves durch den Sieg im Doppel-Turnier mit Deta Hedman perfekt. Mit Siegen gegen Brad/Olteanu (4:0), Joonsaar/Sarrapik (4:0), Osti/Brumetz (4:0) erreichte man das Viertelfinale. Dort ging es gegen das Walisische Team O'Sullivan/Potts in den Decider, aber England hatte die Oberhand. Im Semifinale kam es zum Duell mit den Schwedinnen Forsmark/Jansson. Einen glatten Whitewash gab es für die erfahrenen Greaves/Hedman, die somit im Finale standen. Dort wartete mit dem Duo Pruim/Hägvall das nächste schwedische Doppel. Ein 82er-Average brachte Team England den Turniersieg. Die beiden deutschen Duos unterlagen in der Runde der letzten 32. Ins Achtelfinale kamen Sylvia Schlappbach und Sarah Bartlomé aus der Schweiz.
Wie immer gibt es auch Gesamtwertungen, bei denen Punkte für die einzelnen Disziplinen vergeben werden. Bei den Herren dominierte ganz klar England mit 143 Punkten, mit etwa halb so vielen Zählern folgt die Niederlande auf Platz 2. Das Podest komplettiert Wales (55 Punkte), dahinter folgen Tschechien (47 Punkte) und Polen (46 Punkte). Die Schweizer liegen auf Platz 13 und das deutsche Team rangiert auf einem doch recht enttäuschenden 19. Platz mit 16 Punkten. Zehn Plätze dahinter liegt Österreich.
Bei den Damen liegt England ebenfalls an der Spitze, hier wurden 169 Punkte geholt. Auf Platz 2 schaffte es Team Schweden mit 89 Zählern und die Niederlande wurde mit 85 Punkten auf Platz 3 verwiesen. Spanien befindet sich mit 53 Punkten auf Rang 4 und wird dicht von Irland gefolgt. Einen guten sechsten Platz gibt es für Team Deutschland mit 47 Punkten. Die Schweiz liegt auf Platz 13.
Herren Team
Viertelfinale:
England 9-7 Kroatien
Schweden 9-8 Schottland
Irland 9-8 Wales
Niederlande 9-6 Finnland
Halbfinale:
England 9-2 Schweden (86,22 - 78,24)
Niederlande 9-6 Irland (85,03 - 80,56)
Finale:
England 9-8 Niederlande (82,21 - 81,09)
[Alle Ergebnisse]
Herren Einzel
Viertelfinale:
Danny van Trijp (NED) 5-2 Sebastian Bialecki (POL)
Teemu Harju (FIN) 5-3 Jan McIntosh (FAR)
Andy Baetens (BEL) 5-4 Luke Littler (ENG)
Jacque Labre (FRA) 5-4 Alexander Masek (CZE)
Halbfinale:
Teemu Harju 6-1 Danny van Trijp (86,95 - 89,15)
Jacques Labre 6-5 Andy Baetens (91,23 - 96,04)
Finale:
Jacques Labre 7-2 Teemu Harju (96,56 - 88,95)
[Alle Ergebnisse]
Herren Doppel
Viertelfinale:
Kenny/Cankett (WAL) 4-1 Hurrell/Littler (ENG)
Bialecki/Marciniak (POL) 4-2 Pecnjak/Biskupic (CRO)
Williams/Richardson (ENG) 4-1 Kadar/Brodi (ROU)
Sedlak/Masek (CZE) 4-1 Small/Bain (SCO)
Halbfinale:
Bialecki/Marciniak 5-4 Kenny/Cankett (69,06 - 70,91)
Williams/Richardson 5-1 Sedlak/Masek (82,60 - 79,96)
Finale:
Williams/Richardson 6-2 Bialecki/Marciniak (88,00 - 77,07)
[Alle Ergebnisse]
Damen Team
Viertelfinale:
England 9-2 Finnland
Schweden 9-7 Irland
Deutschland 9-6 Spanien
Niederlande 9-7 Schottland
Halbfinale:
England 9-7 Schweden (66,23 - 63,10)
Niederlande 9-6 Deutschland (58,32 - 56,99)
Finale:
England 9-1 Niederlande (64,43 - 55,64)
[Alle Ergebnisse]
Damen Einzel
Viertelfinale:
Veronika Ihász (HUN) 5-3 Lorraine Winstanley (ENG)
Almudena Fajardo (SPA) 5-4 Monique Leßmeister (GER)
Rhian O'Sullivan (WAL) 5-3 Aurora Fochesato (ITA)
Beau Greaves (ENG) 5-2 Robyn Byrne (IRL)
Halbfinale:
Almudena Fajardo 6-4 Veronika Ihász (64,96 - 61,47)
Beau Greaves 6-1 Rhian O'Sullivan (85,97 - 68,97)
Finale:
Beau Greaves 7-4 Almudena Fajardo (76,01 - 71,74)
[Alle Ergebnisse]
Damen Doppel
Viertelfinale:
Hedman/Greaves (ENG) 4-3 O'Sullivan/Potts (WAL)
Forsmark/Jansson (SWE) 4-3 Fajardo/Martinez (SPA)
Pruim/Hägvall (SWE) 4-0 Winstanley/Brookin (ENG)
Zijlstra/Rietbergen (NED) 4-1 Sheldon/Byrne (IRL)
Halbfinale:
Hedman/Greaves 5-0 Forsmark/Jansson (64,23 - 57,15)
Pruim/Hägvall 5-0 Zijlstra/Rietbergen (59,64 - 55,36)
Finale:
Hedman/Greaves 6-3 Pruim/Hägvall (82,71 - 66,27)
[Alle Ergebnisse]
[Gesamtendstand Herren]
[Gesamtendstand Damen]
Alle Infos zum WDF Europe Cup gibt es auf unserer [Turnierseite]
Foto-Credit: Chris Sargeant (TipTopPics)
[ks]
**Quelle: WDF - www.dartswdf.com
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