Samstag, 3. Juni 2017 23:57 - Dart News von dartn.de
Am dritten Turniertag des PDC World Cup of Darts 2017 wurden verteilt auf zwei Sessions die acht Zweitrundenpartien ausgetragen. In der Eissporthalle in Frankfurt holte das deutsche Team mit Max Hopp und Martin Schindler seinen zweiten Sieg und trifft damit im Viertelfinale im Prestige-Duell auf die Niederlande. Auch Österreich löste sein Ticket für den Finaltag. Australien musste die Segel streichen, während Singapur weiter für Furore sorgt.
Nur ein Leg gab das deutsche Team im Duell mit Brasilien ab. Max Hopp und Martin Schindler nutzten die Schwächen der südamerikanischen Herausforderer konsequent aus. Es ist das zweite Viertelfinale für Deutschland in der Geschichte des World Cups.
Absolut dominant war die Vorstellung von Martin Schindler zum Auftakt beim 4:0 gegen den absolut chancenlosen Alexandre Sattin. Schindler selbst landete mit seinem Average unter 80, aber es war dennoch mehr als genug. Der Berliner begann gut mit einem 16-Darter, brauchte im nächsten Leg allerdings elf Versuche auf ein Doppel für das 2:0. Danach zog Schindler weiter ungehindert seine Kreise. Ein 18-Darter und ein 76er Checkout bedeuteten das 1:0 für Deutschland.
Drei weltklasse Legs waren der Grundstein für Max Hopp beim ebenfalls klaren Sieg gegen Diogo Portela. Der „Maximiser“ setzte direkt zum Start mit einem 12-Darter inklusive 161er Finish ein Ausrufezeichen. Daraufhin legte er mit einem 13- und einem 15-Darter für ein beruhigendes 3:0 nach. Portela verkürzte im Anschluss, vergab dann aber einen Dart zum Rebreak. So war es die Doppel 8 von Hopp, die Deutschland in die nächste Runde katapultierte.
Es war enger als gedacht für Michael van Gerwen und Raymond van Barneveld. Weil Barney sein Einzel verlor, ging es ins Entscheidungsdoppel. Dort präsentierte sich der zweifache Champion wieder glänzend und stürmte doch noch unter die letzten acht. Dort bekommen es die Niederländer mit Deutschland zu tun.
Michael van Gerwen bezwang zunächst Darin Young, hatte dabei aber mehr Probleme als erwartet. Beim amtierenden Weltmeister schlichen sich immer wieder kleine Fehler ein und wenn „Big Daddy“ seine Chancen besser genutzt hätte, wäre die Überraschung für die USA machbar gewesen. Die ersten beiden Legs wurden mit dem Wurf entschieden, wobei Young auch 2:0 hätte führen können. Auch im Anschluss hielten beide Spieler ihr Service, wobei Young in 14 Darts zum 2:2 kam. Danach übernahm van Gerwen und holte den ersten Punkt für sein Land in 16 und 17 Darts.
Larry Butler vertagte die Entscheidung mit überragendem Finishing und einem Sieg gegen Raymond van Barneveld. Butler meldete seine Ambitionen mit einem 68er und einem 120er Finish für eine 2:0 Führung an. Beflügelt davon zauberte der ehemalige Matchplay-Champion noch einen 109er Check aus dem Hut, bevor sich van Barneveld in 16 und 17 Darts noch einmal aufraffte. Anschließend machte Butler jedoch 95 zu und es musste noch ein Doppel gespielt werden.
Hier reagierten van Gerwen und van Barneveld dann wie es sich für zwei Spieler ihres Formates gehört. Sie benötigten nur 54 Darts, um die US-Boys mit 4:0 zu eliminieren. Die Niederlande hielt mit einem 15-Darter ihr Service und gleich darauf checkte van Barneveld 102 zum ersten Break. Als nächstes gab es einen 13-Darter und dann noch einen 14-Darter und alles war korrigiert.
Ganz ohne ein Leg zu verlieren schafften es Adrian Lewis und Dave Chisnall in die nächste Runde. Bei ihrem 2:0 gegen Südafrika hatten beide Engländer noch Luft nach oben, wurden aber auch nicht gefordert.
Im ersten Einzel erledigte Adrian Lewis seinen Job ohne Probleme. Devon Petersen hatte beim 0:4 gegen einen bestenfalls durchschnittlich spielenden Doppelweltmeister nichts entgegen zu setzen. In den ersten beiden Legs hatten beide Spieler noch Schwierigkeiten, danach berappelte sich Lewis mit einem 118er Finish für das 3:0. Anschließend vergab Petersen zwei Gelegenheiten und „Jackpot“ brachte im Gegenzug 60 auf .
Im zweiten Einzel tat Dave Chisnall das Nötigste, um ebenfalls ohne Legverlust Deon Oliver zu bezwingen. Ein 83er Finish und ein 14-Darter stellten früh die Weichen für Chisnall. Auch die nächsten beiden Legs gingen an die Nummer Fünf der Welt, auch wenn sie nicht ganz so gut waren.
Mit Australien hat sich ein weiterer Favorit aus der oberen Turnierhälfte verabschiedet. Gegen Russland mussten sich Simon Whitlock und Kyle Anderson mit 1:2 beugen. Vor allem im entscheidenden Doppel waren Aleksandr Oreshkin und Boris Koltsov immer wieder eiskalt zur Stelle und bestraften so die Nachlässigkeiten des gesetzten Teams.
Eine gute Leistung brachte Aleksandr Oreshkin in einem Breakfestival den ersten Punkt gegen Kyle Anderson. Oreshkin breakte zu Beginn zwei Mal mit einem 15-Darter und einem 72er Finish, musste allerdings auch zwei Mal das direkte Rebreak einstecken. Unbeeindruckt breakte der Außenseiter einfach in 16 Darts noch einmal und brachte sein Team anschließend mit einem 14-Darter in Führung.
Simon Whitlock zeigte sich stark verbessert zum Auftaktmatch und holte mit einem klaren Sieg gegen Boris Koltsov das 1:1. Koltsov war gleich mit einem 138er Finish für einen 12-Darter voll da, Whitlock hielt in 16 Darts dagegen. Weiter ging es mit einem 78er Checkout für die Nummer 16 der Welt und gleich darauf folgte das 3:1. Als Koltsov einen Dart verwarf, um im Spiel zu bleiben, erzwang „The Wizard“ auf der Doppel 16 das Doppel.
Dort behielten die Russen dann klar die Oberhand und verpassten den nicht überzeugenden Männern aus Down Under einen Whitewash. Russland gehörten die ersten beiden Legs in 17 und 14 Darts. Danach checkte Oreshkin auch noch 81 auf dem Bullseye und ein Leg später schloss Koltsov mit einem 60er Checkout ab.
Es war alles andere als spektakulär, aber Mensur Suljovic und Rowby-John Rodriguez haben für Österreich zum zweiten Mal das Viertelfinale beim World Cup erreicht. Nach einem lockeren Auftaktsieg für Suljovic machte sich Rowby-John Rodriguez das Leben schwer, bevor er doch noch den Sieg in trockene Tücher brachte. Auf der anderen Seite leistete Kanada auch kaum Gegenwehr.
Sehr souverän präsentierte sich Mensur Suljovic, der John Part klar überlegen war und das mit einem 4:0 auch untermauerte. Suljovic eröffnete standesgemäß mit einem 14-Darter und breakte auf der Doppel 18 zum 2:0. Weiter ging es mit einem 97er Finish und nach einem 17-Darter war der Arbeitstag für „The Gentle“ schon wieder beendet.
Rowby-John Rodriguez hatte im Anschluss große Probleme, sein Spiel zu finden, doch es reichte für den zweiten Punkt gegen John Norman Jnr. Rodriguez holte die ersten beiden Legs ohne zu glänzen, darunter ein 17-Darter. Norman hielt mit einem 14-Darter Anschluss, bevor Rodriguez auf 3:1 stellte. Zwei vergebene Matchdarts vom Wiener ließen Norman noch einmal verkürzen, doch danach machte Rodriguez mit einem 16-Darter alles klar.
Wales steht dank zwei knappen Erfolgen gegen Irland unter den letzten acht. Sowohl Gerwyn Price als auch Mark Webster mussten Rückstände aufholen und überstanden so manch kniffligen Moment.
Gerwyn Price präsentierte sich im Match gegen Mick McGowan längst nicht so stark, wie noch in der ersten Runde. Mit Glück und nach einem dramatischen letzten Leg reichte es aber für einen 4:3 Sieg. McGowan breakte zunächst mit einem 16-Darter, ließ dann aber zwei Möglichkeiten zum 2:0 liegen. So brachte Price in 14 Darts alles wieder in die Reihe und schnappte sich in 17 Darts die Führung. Dann patzte aber der „Iceman“ in zwei Legs auf die Doppel und McGowan nutzte das zum 3:2. Zwei vergebene Matchdarts wurden jedoch teuer, da Price im Gegenzug 93 auswarf. Im Entscheidungsleg vergab er zunächst acht Matchdarts, aber hatte Glück, dass McGowan fünf weitere Chancen verstreichen ließ. Auf der Doppel 2 beendete Price zu seinen Gunsten.
Dank eines guten Schlussspurts hat Mark Webster das entscheidende Doppel vermieden und William O’Connor noch in die Schranken gewiesen. Die Partie hatte über weite Strecken nicht das höchste Niveau und lebte vor allem von der hohen Spannung. Die ersten beiden Legs wurden gerecht aufgeteilt, darunter ein 15-Darter von Webster. Der Waliser ging daraufhin auch mit einem 80er Check in Führung, bevor O’Connor 77 für das 2:2 finishte. Ein 17-Darter brachte O’Connor in eine gute Position, aber Webster reagierte gut mit einem 77er Check und wieder stand ein Entscheidungsleg an. Dort stellte sich O’Connor auf 40 nach zwölf Darts, doch Webster machte es noch besser und brachte 81 für einen 12-Darter auf .
Belgien steht nach einem glatten Erfolg über Griechenland zum fünften Mal nacheinander im Viertelfinale dieses Turniers. Während Kim Huybrechts strauchelte und einen Arbeitssieg einfuhr, war sein Bruder um so besser aufgelegt.
Im ersten Einzel behielt Kim Huybrechts mit Mühe in einem nervösen Match gegen Ioannis Selachoglou die Oberhand. Huybrechts gewann zwei der ersten drei Legs, hatte jedoch sehr auf die Doppel zu kämpfen. Das setzte sich auch im Anschluss fort und so konnte Selachoglou mit einem 80er Finish ausgleichen. Nach weiteren verpassten Chancen beider Spieler ging Belgiens Nummer Eins wieder in Front und checkte wenig später 89 für den ersten Punkt.
Was danach Ronny Huybrechts gegen John Michael ablieferte, kann nur als absolute weltklasse bezeichnet werden. „The Rebel“ zerlegte seinen Kontrahenten mit 4:0 und spielte dabei einen Average von über 115. Der ältere der Brüder checkte zu Beginn 97 und 68 für zwei 14-Darter. Fortgesetzt wurde die Partie mit einem 11-Darter für ihn und zum Abschluss schickte er noch einen 13-Darter hinterher.
Unterstützt von der frenetischen Anfeuerung des deutschen Publikums hat Singapur auch Spanien aus dem Weg geräumt. Paul und Harith Lim benötigten das Entscheidungsdoppel und machten dort dann kurzen Prozess mit dem Favoriten aus Südeuropa.
Paul Lim überrollte in seinem Einzel einen neben sich stehenden Antonio Alcinas mit 4:0. Lim klaute das erste Leg mit einem 112er Finish und erhöhte deutlich komfortabler auf 2:0. Es folgte ein 80er Finish von der lebenden Legende und mit einem 17-Darter brachte er Singapur in eine sehr gute Position.
Cristo Reyes präsentierte sich nicht in Bestform, aber es reichte gegen einen unkonstanten Harith Lim zum 1:1. Lim gewann ein schwaches Auftaktleg, Reyes konterte in 16 Darts und mit einem 60er Finish zum 2:1. Ein zweiter 16-Darter ließ „The Spartan“ erhöhen und ein leg Später hatte er seinem Team zum Ausgleich verholfen.
Das entscheidende Doppel ging dann nur in die Richtung von Singapur, die sich klar mit 4:0 durchsetzten. Die ersten beiden Legs beendete Paul Lim für sein Team, das zweite auf der Doppel 19. Im dritten war Harith Lim erfolgreich und ein Leg später hatte das Lim-Duo zum ersten Mal den Sprung ins Viertelfinale geschafft. Spanien hatte in drei der vier Legs Checkchancen, konnte aber keine einzige verwerten.
Morgen steht bereits der Finaltag des diesjährigen World Cups an. Am Nachmittag wird ab 14 Uhr zunächst das Viertelfinale ausgetragen, bevor es dann am Abend ab 20 Uhr zum Halbfinale und zum großen Finale kommt.
Samstag, 03.06.2017
Nachmittags-Session:
2.Runde:
Belgien 2-0 Griechenland
Kim Huybrechts 4-2 Ioannis Selachoglou (88.63 - 82.41)
Ronny Huybrechts 4-0 John Michael (115.62 - 88.94)
Wales 2-0 Irland
Gerwyn Price 4-3 Mick McGowan (83.83 - 82.56)
Mark Webster 4-3 William O'Connor (85.78 - 91.35)
Australien (5) 1-2 Russland
Kyle Anderson 2-4 Alexandr Oreshkin (88.91 - 93.41)
Simon Whitlock 4-1 Boris Koltsov (87.12 - 87.27)
Anderson/Whitlock 0-4 Oreshkin/Koltsov (88.45 - 93.94)
Singapur 2-1 Spanien
Paul Lim 4-0 Antonio Alcinas (87.13 - 79.86)
Harith Lim 1-4 Cristo Reyes (73.97 - 85.26)
Lim/Lim 4-0 Alcinas/Reyes (91.09 - 87.24)
Abend-Session:
Österreich 2-0 Kanada
Mensur Suljovic 4-0 John Part (89.73 - 72.09)
Rowby-John Rodriguez 4-2 John Norman Jnr (80.78 - 76.72)
Deutschland 2-0 Brasilien
Martin Schindler 4-0 Alexandre Sattin (77.08 - 62.00)
Max Hopp 4-1 Diogo Portela (93.04 - 75.24)
England 2-0 Südafrika
Adrian Lewis 4-0 Devon Petersen (87.13 - 75.64)
Dave Chisnall 4-0 Deon Oliver (89.73 - 78.77)
Niederlande 2-1 USA
Michael van Gerwen 4-2 Darin Young (93.87 - 90.35)
Raymond van Barneveld 2-4 Larry Butler (98.34 - 91.04)
van Gerwen/van Barneveld 4-0 Young/Butler (111.33 - 85.82)
Sonntag, 04.06.2017
Nachmittags-Session: (14:00 - 18:00 Uhr)
Viertelfinale:
Singapur - Belgien
Russland - Wales
England - Österreich
Deutschland- Niederlande
Abend-Session: (20:00 - 23:30 Uhr)
Halbfinale:
Singapur/Belgien - Russland/Wales
England/Österreich - Deutschland/Niederlande
Finale:
Sieger Halbfinale 1 - Sieger Halbfinale 2
Alle Informationen zum Turnier findet ihr auf unserer [Turnierseite]
Fragen und Diskussionen zum Turnier gibt es in unserem [Forum]
Foto-Credit: PDC/Lawrence Lustig
[kb]
**Quelle: PDC - www.pdc.tv
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