Freitag, 10. September 2021 23:26 - Dart News von dartn.de
Max Hopp und Gabriel Clemens haben die erste Hürde beim World Cup of Darts 2021 für Deutschland gemeistert. Gegen Kanada erarbeitete sich das Duo einen 5:3-Sieg, bei dem vor allem Hopps Stärke auf die Doppelfelder entscheidend war. Die Österreicher Mensur Suljovic und Rowby-John Rodriguez überzeugten, Team England mit James Wade und Dave Chisnall blieb beim Sieg über Brasilien weit hinter den Erwartungen zurück.
In neuer Besetzung feierte das japanische Team einen starken Einstand. Jun Matsuda und Yoshihisa Baba dominierten Russland mit Tour-Card-Holder Boris Koltsov und Evgenii Izotov, nachdem ihre Gegner im ersten Leg noch drei Darts auf Doppel verpassten. In der Regel stellte sich Japan zuerst ein Doppelfeld, einzig im vierten Leg preschten die Russen mit einem starken 15-Darter dazwischen. Baba beendete die Partie mit einem 96-Checkout, auch ohne Seigo Asada hinterließ der Halbfinalist von 2019 einen guten Eindruck.
Im zweiten Spiel des Abends dominierten José Justicia und Jesús Noguera zunächst das Scoring. Die Spanier hätten die ersten vier Legs gewinnen können, verpassten jedoch acht Darts auf die Doppelfelder, sodass Südafrika einen Zwischenstand von 2:2 retten konnte. Teamkapitän Devon Petersen und Carl Gabriel rissen das Spiel in der Folge an sich und gewannen zwei Legs in 13 und 17 Darts. Damit war der spanische Kampfgeist jedoch noch nicht erloschen: Justicia und Noguera konterten mit einem 14-Darter und einem 12-Darter und forcierten damit ein Entscheidungsleg, das sie selbst begannen. Einen Matchdart auf Tops erspielten sie sich, den Noguera knapp unter das Doppelfeld setzte. Ausgerechnet der unerfahrene Gabriel nutzte anschließend die dritte Chance, traf die Doppel-20 und beförderte Südafrika in die zweite Runde.
Für den Finalisten aus dem Jahre 2019 hielt der Freitagabend ein frühes Aus bereit. Steve Lennon und William O'Connor erwischten einen guten Start, brachten Irland nach vier Legs auf gutem Niveau mit 3:1 in Führung, doch im Anschluss drehte vor allem der stärkste Spieler des Duells auf. José de Sousa leitete das Comeback mit einer 180 und einem 78-Checkout ein und glich mit einem 76-Checkout zum 3:3 aus. Auch sein Teamkollege José Marques fand in dieser Phase besser in sein Scoring, die Iren dagegen wurden vor allem auf die Doppelfelder fahrig. Lennon rettete sein Team zwar noch in den Decider, diesen dominierten de Sousa und Marques jedoch und beendeten das Spiel mit dem ersten Matchdart auf Tops zum 14-Darter.
Während Rowby-John Rodriguez auf der Tour ein gutes Jahr spielt, hat sich Mensur Suljovic zuletzt etwas rar gemacht. Umso mehr wurde der Auftritt des 49-Jährigen mit Spannung erwartet. Der erste Zug gehörte jedoch den Philippinen, die in Person von Lourence Ilagan 112 Punkte zur Führung checkten und das zweite Leg mit einer 180 begannen. Allerdings scorte insbesondere Christian Perez zu schwach, um den Druck auf die Österreicher aufrecht zu erhalten. In 15, 17, 15, 14 und abermals 17 Darts strichen Suljovic und Rodriguez fünf Legs nacheinander ein, wobei sie nur einen Dart auf ein Doppelfeld verpassten. In dieser Form ist mit dem eingespielten Duo zu rechnen.
Das siegreiche Team aus Österreich stand uns im Anschluss für ein Interview zur Verfügung:
Für Nordirland hätte es gegen Hong Kong beinahe das dritte Erstrunden-Aus in Folge gegeben. Kai Fan Leung und Man Lok Leung waren die Überraschung des Abends und hielten bei einem guten Niveau das Tempo der erfahrenen Daryl Gurney und Brendan Dolan bis zum Decider. Die ersten Legs wurden allesamt in fünf oder sechs Aufnahmen gehalten, ehe Hong Kong ein hervorragendes 15-Dart-Break zum 4:3 hinlegte, wofür Kai Fan Leung 82 Punkte auf Tops checkte. Im achten Leg hatten die beiden Asiaten insgesamt fünf Chancen zum Sieg, doch bei den Darts auf Doppel-20, Doppel-10 und Doppel-5 zeigte sich die Nervosität. Schließlich forcierte Gurney doch noch das Entscheidungsleg, das Dolan auf der Doppel-20 zum Sieg für Nordirland beendete.
Vor heimischer Kulisse erwischte Deutschland im schwierigen Spiel gegen gute Kanadier einen wackeligen Start. Max Hopp und Gabriel Clemens setzten zum Auftakt direkt sieben Darts am Doppel vorbei und ließen ein Break in 22 Darts zu. Ein 107-Checkout von Jeff Smith sorgte nach dem Ausgleich für das erneute Break, ehe Gabriel Clemens mit einem Finish von 118 Punkten zum Ausgleich konterte. Die Nervosität war zwischenzeitlich vor allem Max Hopp anzusehen, der im fünften Leg bei 48 Punkten Rest den Dart auf die Single 16 komplett verwarf, sich dann aber fing und doch noch auf der Doppel-16 zur Führung stellte. Nach dem erneuten Ausgleich war es wieder Hopp, der Fehler von Smith und Matt Campbell zweimal mit dem ersten Dart auf Tops bestrafte. So gewann die deutsche Mannschaft am Ende nicht ganz souverän, aber dank Kaltschnäuzigkeit in den entscheidenden Momenten mit 5:3.
Auch Gabriel Clemens und Max Hopp stellten sich nach ihrem spannenden 5:3-Auftaktsieg unseren Fragen:
Auf James Wade und Dave Chisnall, zwei der Top-Spieler der vergangenen 15 Jahre, liegt in diesem World Cup als topgesetzte Mannschaft eine Menge Druck. Vielleicht lag es daran, dass die beiden Routiniers zum Auftakt gegen Brasilien nicht ins Rollen kamen. Eine schwache Doppelquote des Spitzenduos erlaubte es den Brasilianern Diogo Portela und Artur Valle, mit 2:1 in Führung zu gehen. Wade und Chisnall gelang keine 180 und kein Leggewinn unter 17 Darts, doch letztlich war die Gegenwehr der Südamerikaner nicht groß genug, um England wirklich zu gefährden. Gegen Südafrika benötigen die Favoriten eine Leistungssteigerung.
Dimitri van den Bergh ist eigentlich die Nummer eins der Belgier, Altstar Kim Huybrechts führte die Mitfavoriten auf den Titel jedoch wieder als Kapitän in das Spiel gegen Griechenland. Die beiden Belgier zeigten dabei eine solide Leistung mit einem Average über 90 Punkten und kamen beim Stand von 1:1 mit zwei 15-Dartern zwischenzeitlich gut ins Rollen. Ein 120-Checkout von John Michael brachte die Griechen mit Veniamin Symeonidis noch einmal kurz zurück, van den Bergh sorgte jedoch auf der Doppel-5 für einen letztlich ungefährdeten Sieg.
Am morgigen Samstag folgt das Achtelfinale. Dabei kommt es jeweils zu zwei Singles-Matches eins gegen eins. Gewinnt je ein Spieler beider Nationen, wird ein Entscheidungsmatch in Teams ausgespielt. DAZN und PDC.TV übertragen die beiden Sessions ab 14:00 Uhr bzw. 20:00 Uhr MESZ jeweils live.
Freitag, 10.09.2021:
Abend-Session:
Russland 1-5 Japan (79,63 - 82,51)
Spanien 4-5 Südafrika (91,24 - 82,52)
Irland 4-5 Portugal (86,42 - 86,81)
Österreich 5-1 Philippinen (90,00 - 78,77)
Nordirland (5) 5-4 Hongkong (86,63 - 88,74)
Deutschland (8) 5-3 Kanada (85,31 - 84,15)
England (1) 5-2 Brasilien (80,95 - 73,34)
Belgien (4) 5-2 Griechenland (88,66 - 80,70)
Samstag, 11.09.2021:
Nachmittags-Session: (ab 14:00 Uhr MESZ)
Nordirland - Portugal
England - Südafrika
Australien - USA
Belgien - Österreich
Abend-Session: (ab 20:00 Uhr MESZ)
Schottland - Polen
Deutschland - Japan
Niederlande - Singapur
Wales - Litauen
Sieger: pro Spieler £35.000
Runner-Up: jeweils £20.000
Halbfinale: jeweils £12.000
Viertelfinale: jeweils £8.000
Achtelfinale: jeweils £4.000
1. Runde: jeweils £2.000
Gesamt: £350.000
Das Turnier kann über die Online-Streaming Dienste DAZN und PDC.TV verfolgt werden, dort werden alle Sessions live und in voller Länge übertragen. Mit dem kostenlosen Probemonat könnt ihr DAZN testen und alle Major-Turniere LIVE sehen, hier anmelden: http://bit.ly/livedart2019
Alle Informationen zum Turnier findet ihr auf der [Turnierseite]
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Foto Credit: Kais Bodensieck (PDC Europe)
[dj]
**Quelle: PDC - www.pdc.tv
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