Mittwoch, 7. Oktober 2020 23:59 - Dart News von dartn.de
Das große Favoritensterben beim World Grand Prix geht in die nächste Runde, am zweiten Tag konnte sich mit Gerwyn Price lediglich einer von 4 gesetzten Spielern durchsetzen. Gabriel Clemens setzte sich stark gegen Nathan Aspinall durch, Ryan Joyce nahm den Weltmeister Peter Wright aus dem Turnier. Dave Chisnall und Simon Whitlock erzielten mit Averages über 100 Punkten die besten Leistungen des Tages.
Am 08.10.2011 schrieb Brendan Dolan bei diesem Turnier Geschichte, am 07.10.2020 musste er sich in der ersten Runde Kim Huybrechts mit 1:2 geschlagen geben. Die ersten beiden Legs wurden gerecht aufgeteilt, bevor Dolan im dritten Leg mit einem 105er-Finish das erste Break hinlegte. Der Nordire kam auch direkt in sein Anwurfleg rein und brachte 110 Punkte zum Satzgewinn auf . Mit einem 66er-Check zeigte sich Huybrechts gut erholt, seinen Anwurf brachte der Belgier mühevoll auf der D4 durch. Mit einem 14-Darter klopfte Dolan in diesem Satz nochmal an und dem "History Maker" gelang sogar der 2:2-Ausgleich, doch gegen die Darts sorgte Huybrechts unter Druck mit einem 65er-CO für das 1:1 in Sätzen. Ausgeglichen verlief der Start des letzten Durchgangs, ein wichtiger 14-Darter zum Break gab Huybrechts alle Chancen zum Sieg, die er mit einem weiteren 14-Darter auch auf Anhieb nutzte.
Auch gegen Jonny Clayton konnte sich Ian White in Vergleich zu den letzten Wochen nicht wirklich steigern. Die ersten beiden Legs waren gleich Re-Breaks, auch im dritten Leg gewann mit Clayton der Spieler, der zunächst nachlegte. Souverän holte sich Clayton dann mit einem 15-Darter den ersten Durchgang und knüpfte dabei an seine gute Form von den German Darts Championship in Hildesheim an. Auch das erste Leg von Satz 2 ging nach Wales, bevor White mit gleich drei 14-Dartern in Serie auf 1:1 stellen konnte. Clayton grätschte auf der D4 erfolgreich dazwischen, ein 90er-Bullfinish ließ ihn auf die Siegerstraße abbiegen. Die ersten drei Matchdarts ließ "The Ferret" noch ungenutzt und ermöglichte es seinem Gegner so nochmal zu verkürzen, doch nachdem White die D10 für das 2:2 verpasste, knipste Clayton 106 Punkte zum Matchgewinn aus.
Dave Chisnall scheint der World Grand Prix einfach zu liegen. In der Neuauflage des Halbfinals aus dem Vorjahr war es erneut Chisnall, der das Duell gegen Glen Durrant mit 2:0 für sich entscheiden konnte. Der zweifache Finalist machte direkt mit einem 115er-CO Eindruck, auch ein 11-Darter in Leg Nummer zwei war nicht weniger sehenswert. Vier verpasste Setdarts und ein 97er-Check von Durrant hätten für eine frühe Wende sorgen können, doch Chisnall tütete nach einem 160er-Start in 13 Darts Satz 1 ein. Durrant hatte weiter zu knabbern und musste mit ansehen, wie Chisnall mit einem 14-Darter weiter seinen Stiefel runterspielte. Nachdem ein 135er-Check des Premier League Gruppensiegers nicht fiel, sprach nun alles für Chisnall, der sogar sieben perfekte Darts spielte und am Ende auf der D5 den Sieg finalisierte.
Völlige unterschiedliche Gesichter zeigten beide Akteure im Match zwischen Daryl Gurney und Joe Cullen, in dem Cullen mit 2:1 das bessere Ende für sich hatte. Gurney kam im ersten Satz nicht auf einen Average von 70 Punkte und hatte dementsprechend gegen einen gut aufgelegten Cullen zunächst nichts entgegen zu setzen. Nach einem 11-Darter zum Start reichten dem Engländer Legs in 21 und 17 Darts zur 1:0-Satzführung. Nach der Pause drehte sich das Bild dann aber. Gurney kam wie ausgewechselt zurück auf die Bühne und legte zunächst in 14 und 12 Darts los. Cullen breakte anschließend in 14 Darts nutzte einen vergebenen Setdart von Gurney zum 2:2 in den Legs. Zwei weitere Setdarts ließ Gurney dann verstreichen, doch Cullen verpasste seinen ersten Matchdart auf der D20 knapp. So brachte Gurney das Match in den dritten Satz, wo die beiden zunächst jeweils ein Break austauschten. Die Begegnung schaukelte sich nun bis in den Decider hoch, in dem Cullen besser scorte und seinen zweiten Matchdart auf Tops nutzte. Damit schied bereits der vierte von bis zu diesem Zeitpunkt gestarteten fünf Gesetzten aus.
Weltmeister Peter Wright musste eine überraschende 0:2-Auftaktniederlage gegen Ryan Joyce hinnehmen. Joyce fand in 17 Darts ganz gut in die Partie, Wright checkte 68 Punkte zum 1:1. Ein 92er-Finish ließ Joyce wieder in Front gehen und nachdem der Engländer mit einer 180 Druck machte, checkte er auf der D16 zum überraschenden 1:0 in den Sätzen. In 15 Darts gewann Wright dann das erste Leg des zweiten Satzes, doch im zweiten Leg kam der Weltmeister mit zwölf Darts nicht ins Leg, so dass Joyce ihm in diesem Leg die absolute Höchstrafe verpasste und er auscheckte und Wright gleichzeitig noch bei 501 Punkten stand. Da daraufhin zwei Holds folgten, ging dieser Durchgang ins fünfte Leg. Wright durfte zwar eröffnen, doch erst mit dem achten Dart kam "Snakebite" ins Leg, Joyce befand sich schon mitten im Scoring. Zwar machte Wright mit einer 180 nochmal Druck und bekam bei 80 Rest auch zwei Setdarts, diese verpassten jedoch beide das Ziel und "Relentless" Ryan Joyce machte seinem Spitznamen alle Ehre und setzte seinen zweiten Matchdart in die D8 zur wohl größten Überraschung des bisherigen Turniers.
Zunächst sah alles so aus, als ob es Jermaine Wattimena Joyce nachmachen und die nächste kleine Sensation gegen Gerwyn Price klarmachen wollte: Gleich zu Beginn nutzte er einen vergebenen Checkdart für ein 158er Finish von Price, um sich auf der Doppel 8 das erste Break des Spiels zu sichern. Auch seinen Anwurf gewann er anschließend, bevor sich der "Iceman" sein erstes Leg sichern konnte. Das kommende Leg hatte der Niederländer wieder völlig unter Kontrolle, nachdem er jedoch 68 Punkte zum Satzgewinn trotz einer T20 zum Start nicht en konnte, öffnete er die Tür einen Spaltbreit für den Waliser, der mit einem brillanten 118er Finish die Einladung annahm und anschließend selber zum Set anwarf. Wattimena war ein wenig von der Rolle, er verpasste 6 Startdoppel um ins Leg zu kommen, wodurch Price in 16 Darts doch noch etwas überraschend den ersten Satz einfahren konnte. Nach der Pause kamen beide Spieler wesentlich besser aus der Kabine. "The Machine Gun" startete in 15 Darts, Price konterte in 13 Darts, 15 Darts später lag Wattimena wieder mit in Führung, weitere 16 Darts später ging auch dieser Satz in ein Entscheidungsleg. Hier vergab Wattimena wiederum 3 Darts und damit den Vorteil des Anwurfs, trotzdem konnte er sich kurzfristig eine 80 Punkte Führung erspielen, welche Price jedoch mit seiner vierten 180 wieder wettmachen konnte. Am Ende genügten dem Waliser 16 Darts, um in 2:0 Sätzen in die nächste Runde einziehen zu können. Sein Gegner wird sich immer noch über die ein oder andere verpasste Chance ärgern.
Zunächst hatte Gabriel Clemens das Spiel gegen Nathan Aspinall gut unter Kontrolle, gleich im ersten Leg gelang ihm in 15 Darts ein Break, bevor er danach auch seinen eigenen Anwurf durchbringen konnte. In 15 Darts sicherte sich der Engländer daraufhin seinen Anwurf, bevor Clemens sein Leg fast noch verspielt hätte. Er überwarf sich bei 92 Punkten Rest (20, 20, T20). Glücklicherweise konnte "The Asp" drei Checkdarts bei 40 Punkten Rest nicht verwerten, sodass der Saarländer nach 22 Darts doch noch den ersten Satz für sich entscheiden konnte. Da der "German Giant" in den ersten beiden Legs des 2. Satzes einige Checkchancen liegen ließ, konnte Aspinall zunächst mit 2:0 in Führung gehen. Dann jedoch erhöhte Clemens die Schlagzahl, er startete mit einem sehenswerten 15 Darter mit 85er Bull-Finish, bevor er sich dank eines weiteren 15 Dart Breaks das Recht des Anwurfs zum Match erspielen konnte. In diesem Leg vergab Aspinall einen Checkdart auf Tops worauf Clemens seinen 4. Matchdart verwandeln konnte und dadurch den sechsten von insgesamt acht gesetzten Spielern aus dem Turnier nehmen konnte.
Im ersten Satz sah Chris Dobey gegen den australischen Altmeister Simon Whitlock kein Land. Ohne einen Dart auf ein Check-Doppel geworfen zu haben, sicherte sich der "Wizard" in 17, 15 und 13 Darts den ersten Satz in Rekordzeit. Im zweiten Satz checkte Dobey dann gleich zu Anfang sein erstes Leg (und am Ende einziges) Leg in 16 Darts. Denn dann rollte der Whitlock Express wieder an, in 13, 11 und 15 Darts ließ er seinem Gegner nicht den Hauch einer Chance. Somit nutzte Whitlock die ihm gebotene Chance als Nachrücker noch am Turnier teilzunehmen in einer äußerst beeindruckenden Art und Weise. Mervyn King wird für das folgende Match gegen ihn gewarnt sein.
Zunächst hatte der zweite Nachrücker Jeffrey de Zwaan, wie bereits Whitlock vor ihm, das Spiel gegen seinen Gegner Jamie Hughes gut unter Kontrolle. Die ersten beiden Legs gingen noch "mit den Darts", aber dann gingen die kommenden beiden Legs und damit auch der erste Satz an den Niederländer. Nun wurde das Spiel besser, de Zwaan sicherte sich zwar noch das erste Leg in 14 Darts, aber Hughes drehte an der Tempo Schraube und konnte nach 14, 20 und 13 Darts in den Sätzen ausgleichen. Dadurch stachelte er aber nur die "Black Cobra" an, der dritte Satz ging dann mit einer starken Leistung an de Zwaan, der für die drei Legs nur 47 Darts benötigte (15, 15 mit 136er Finish und 17 Darts zum Match). Damit hat auch der zweite Nachrücker seine Chance genutzt und zieht in die zweite Runde ein.
Am morgigen Mittwoch stehen dann die ersten vier Zweitrundenspiele auf dem Programm. Dabei erhöht sich die Distanz auf "Best of 5 Sets". Mit Spannung wird vor allem das Match zwischen Michael van Gerwen und Devon Petersen erwartet. DAZN und PDC-TV übertragen ab 20:00 Uhr MESZ live.
Mittwoch, 07.10.2020:
1. Runde:
Brendan Dolan 1-2 Kim Huybrechts (3:1, 2:3, 1:3) - (91,32 - 86,91)
Jonny Clayton 2-1 Ian White (3:1, 1:3, 3:1) - (85,16 - 88,93)
Dave Chisnall 2-0 Glen Durrant (3:1, 3:0) - (102,85 - 78,26)
Daryl Gurney (7) 1-2 Joe Cullen (0:3, 3:2, 2:3) - (82,09 - 92,01)
Peter Wright (2) 0-2 Ryan Joyce (1:3, 2:3) - (82,06 - 96,61)
Gerwyn Price (3) 2-0 Jermaine Wattimena (3:2, 3:2) - (84,02 - 79,10)
Nathan Aspinall (6) 0-2 Gabriel Clemens (1:3, 2:3) - (86,71- 86,52)
Simon Whitlock * 2-0 Chris Dobey (3:0, 3:1) - (101,12 - 77,33)
Jamie Hughes 1-2 Jeffrey de Zwaan * (1:3, 3:1, 0:3) - (84,33 - 84,65)
*Adrian Lewis und Stephen Bunting wurden positiv auf Covid-19 getestet und konnten somit nicht am World Grand Prix teilnehmen. Sie wurden durch Simon Whitlock und Jeffrey de Zwaan ersetzt.
Donnerstag, 08.10.2020:
2. Runde: (ab 20:00 Uhr MESZ)
Dimitri van den Bergh - Dirk van Duijvenbode
Mervyn King - Simon Whitlock
Gary Anderson - Danny Noppert
Michael van Gerwen - Devon Petersen
In diesem Jahr wird der PDC World Grand Prix NICHT von Sport1 übertragen. DAZN zeigt alle Spiele dieses Turniers live, zudem besteht die Möglichkeit eines kostenlosen Probemonats, zur Bestellung: http://bit.ly/livedart2019. Alle Spiele des Turniers kann man auch über den offiziellen (kostenpflichtigen) Livestream der PDC unter PDC-TV HD sehen.
Sieger: £110.000
Runner-Up: £50.000
Halbfinale: £25.000
Viertelfinale: £16.000
Achtelfinale: £10.000
1.Runde: £6.000
Gesamt: £450.000
Alle Infos zum World Grand Prix [Turnierseite]
Einen übersichtlichen Turnierbaum gibt es [hier]
Für Diskussionen und Fragen zum Turnier [Dart Forum]
Foto-Credit: Lawrence Lustig/PDC
[mvdb/pe]
**Quelle: PDC - www.pdc.tv
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