Dienstag, 5. Oktober 2021 00:19 - Dart News von dartn.de
Am zweiten Tag des World Grand Prix wurden die acht restlichen Erstrundenpartien ausgetragen, die einige Überraschungen parat hatten. Aus deutscher Sicht lief der Abend in Leicester ernüchternd, denn Vincent van der Voort stellte sich als zu stark für Gabriel Clemens heraus. Das Aus ereilte zudem auch dem schottischen Duo Peter Wright und Gary Anderson, die Rob Cross respektive Ian White unterlagen. Wenig später scheiterte auch noch Michael van Gerwen an Landsmann Danny Noppert. Hervorzuheben sind die Leistungen von Jonny Clayton sowie Krzysztof Ratajski.
Zum Auftakt in den Abend war es nicht Brendan Dolan, der 10 Jahre nach seinem historischen 9-Darter seine World Grand Prix Geschichte um ein Kapitel erweitern konnte. Stattdessen setzte sich Darius Labanauskas bei seinem Debüt in drei Sätzen durch. Dabei sah es für den Litauer zu Beginn gar nicht so gut aus: Dolan erspielte sich im ersten Satz nach einem 15- sowie 16-Darter eine klare Führung. Labanauskas verlängerte das Set erst in 20 Darts und dann mit einem sensationellen 156er Finish nach überstandenem Setdart gegen sich. Mit den Darts stellte "Lucky D" den ersten Satz auf den Kopf. Dolan nutzte seine Chancen im zweiten Satz nun deutlich besser und sicherte sich diesen glatt in drei Legs, darunter gelang ihm auch ein 13-Darter. Im dritten Satz verfehlte der Nordire zu Beginn eine Breakchance auf Bull und fand sich nach einem 14-Darter seines Gegners plötzlich 0:2 im Rückstand. Labanauskas arbeitete sich in der Folge als erster in den Finishbereich, doch setzte zwei Matchdarts neben das anvisierte Doppel. Allerding konnte Dolan nicht durch die sich ihm öffnende Tür schreiten, verfehlte selbst zwei Doppel und so tütete Labanauskas das entscheidende Leg mit seinem vierten Matchdart ein.
Nur ein Leg gab Jonny Clayton in seiner ersten Runde gegen Callan Rydz, einem weiteren Neuling auf der Grand Prix-Bühne ab. Eine 60%ige Checkout-Quote sowie ein Average von über 95 Punkten auf Seiten des Walisers spiegelten dieses Ergebnis eindeutig wider. Einen 15-Darter konnte Rydz im ersten Satz noch ausgleichen, in den darauffolgenden Minuten bestimmte allerdings Clayton das Geschehen. In 17 und 15 Darts schnappte sich "The Ferret" diesen Satz und legte nach der kurzen Unterbrechung mit einem 14-Darter zum Break nach. Drei verfehlte Check-In Darts machte er mit einem 170er Finish zum 15-Darter wieder wett. Nach 16 weiteren Darts war die Partie auch schon beendet, nachdem "The Riot" 68 nicht auf Null gebracht hatte.
Ein gut aufgelegter Vincent van der Voort überzeugte insbesondere in den beiden wichtigen fünften Legs von nur zwei gespielten Sätzen gegen Gabriel Clemens, der mit dem Check-In sowie seinem Scoring zu kämpfen hatte. Nach van der Voorts 17-Darter hatte Clemens seine stärkste Phase der Partie und ging nach 14 und 15 Darts in Führung. Das Break konnte er jedoch nicht verteidigen, bei 97 Rest wartend bekam er ein 104er Finish von van der Voort zum 12-Darter um die Ohren. Während der Niederländer mit dem ersten Dart ins Leg fand, war Clemens nach zwei verpassten Doppel bereits im Hintertreffen. "The Dutch Destroyer" ließ sich diesen Satz mit einem 15-Darter nicht mehr nehmen. Im zweiten Set konnte sich Clemens eine 2:0-Führung erspielen und verpasste dabei auch ein sehenswertes 132er Finish auf D16 nur knapp. Doch Setdarts sollten für den Deutschen erneut nicht herausspringen - die Double-In Darts fanden nie auf Anhieb ihr Ziel und so erzwang van der Voort nach zwei 16-Dartern erneut das fünfte Leg. Dieses entschied van der Voort in 15 Darts für sich und ließ Clemens bei 92 Rest chancenlos zurück.
Ein Spektakel konnte man beim Aufeinandertreffen von Nathan Aspinall und Krzysztof Ratajski erwarten, es sollte schließlich auch eines werden. Dabei bewahrte Ratajski den kühleren Kopf und setzte sich schlussendlich mit 2:1 nach Sätzen durch. Ausgeglichen ging es im ersten Satz los, ehe Ratajski als erster in 18 Darts gegen den Anwurf zuschlug. "The Polish Eagle" verfehlte Bull jedoch zum Satzgewinn und so forcierte Aspinall in 14 Darts das Entscheidungsleg. Dort produzierte der Engländer einen starken 14-Darter und holte sich damit Satz 1. Mit einem 93er Checkout eröffnete Ratajski den zweiten Satz, setzte im Anschluss erneut einen Breakdart neben das Doppelfeld. In 14 Darts ging der Pole erneut in Front, traf abermals einen Setdart im vierten Leg nicht. Aspinall bedankte sich einmal mehr und so entschied erneut das fünfte Leg. In diesem zeigte Ratajski keine Schwächen, nutzte den ersten Check-In sowie Check-Out-Dart dieses Legs zum 14-Darter und dem damit einhergehenden Satzerfolg. Im dritten Satz wurde es nun etwas wilder auf dem äußeren Ring. Dies nutzte Ratajski erst zum für ihn wichtigen Break in 17 Darts, konnte dieses trotz zweier Chancen jedoch nicht veredeln. Nach Aspinalls Ausgleich war "The Asp" selbst nicht in der Lage, seinen Anwurf zu verteidigen und so traf Ratajski in ungünstigem Winkel die D4. Der Mann aus Warschau erlebte zum Schluss ein entspanntes Leg, denn erst als er bei 58 Rest stand, traf Aspinall das Doppel ins Leg. Der Sieg war für Ratajski somit nur noch Formsache.
Spannend und eng war es zwischen Ian White und Gary Anderson, dafür auch wenig hochklassig. Schlussendlich setzte sich White nach allen 15 möglichen Legs im Decider durch. Im ersten Satz kam der Engländer von einem 0:2-Rückstand zurück, den sich Anderson in 14 und 18 Darts erarbeitete. Auf der D2 rettete White erstmals seinen eigenen Anwurf und breakte Andersons hierauf in 14 Darts. Anderson fand erst mit dem fünften Dart ins nächste Leg, so war White schon weit vorangeschritten und konnte sich sogar noch mehrere Checkout-Fehlversuche erlauben, ehe er den ersten Satz einfuhr. Schwach ging es auch im zweiten Satz los, sinnbildlich hier war, dass sich Anderson bei 80 Rest keinen Checkdart erwerfen konnte. So breakte hingegen White nach zwei Holds in 18 Darts, zwei Matchdarts im vierten Leg fanden jedoch nicht ihr Ziel. Einmal mehr zeigte sich, wie brutal das Format sein kann. White kam nicht ins Leg und so stand es 21 Darts später plötzlich 1:1 nach Sätzen. Nicht weniger dramatisch wurde es in Satz 3. Beide Spieler hatten im ersten Leg einmal mehr Checkdarts, dieses Mal hatte "The Flying Scotsman" das bessere Ende auf seiner Seite. White konnte diesen Rückschlag umgehend wettmachen und nach zwei weiteren Breaks musste es der Decider richten. Hier sah es wegen des besseren Starts lange gut aus für "Diamond". Weil er aber fünf Matchdarts mehr neben das Ziel setzte, hatte nun auch Anderson bei 78 Rest eine Siegchance. Der Schotte fand jedoch Tops nicht und so versenkte White schließlich doch noch einen Matchdart.
Klar in zwei Sätzen konnte sich Rob Cross gegen Peter Wright durchsetzen. Die Nummer 2 der Welt startete noch mit fünf perfekten Darts ins erste Leg, was er auch in 15 Darts für sich entscheiden konnte. Daran konnte "Snakebite" irgendwie nicht mehr anknüpfen und fand sich nach zwei mehr als ordentlichen Legs in nur 29 Darts mit 1:2 im Rückstand. Zwei Darts setzte Wright im vierten Leg am Ende neben das Doppel und so holte sich Cross in 19 Darts den ersten Satz. Auch Leg 1 des zweiten Satzes ging an "Voltage", Wright konnte in 18 Darts nach vier verlorenen Legs auch mal wieder eines für sich entscheiden. Zwei Breakmöglichkeiten ließ Cross im dritten Leg zu, allerdings konnte Wright davon nicht profitieren. Stattdessen musste der Schotte nun zwei Legs in Folge gewinnen, um nicht auszuscheiden. Dies gelang ihm aber nicht, nach einem 18-Darter kam er erst mit dem vierten Dart ins entscheidende fünfte Leg und war auch nicht in der Lage, 101 zu checken. Cross hingegen zeigte sich eiskalt und warf seinen ersten Matchdart für einen ihn wichtigen Sieg ins Ziel.
Nach der Nummer 2 der Welt erwischte es mit Michael van Gerwen auch noch die Nummer 3 der Welt. Trotz stellenweise brilliantem Dart war sein Kontrahent Danny Noppert in den wichtigen Phasen abgezockter und entschied das Duell in nur zwei Sätzen für sich. In den ersten vier Legs blieb zunächst alles in Reihe, dabei gab es ingesamt nur einen Breakdart. Diesen hatte Noppert bereits im ersten Leg. Beide taten sich schwer, ins fünfte Leg zu kommen, doch die besseren Scores kamen von Noppert, so dass sich "The Freeze" in 17 Darts Satz 1 sichern konnte. Angestachelt von diesem Rückstand kam van Gerwen mit 8 perfekten Darts aus der Werbeunterbrechung. Bull verfehlte er nur um Millimeter für das 170er Finish und dem damit einhergehenden 9-Darter. Insgesamt nur 25 Darts benötigte der fünfmalige Grand Prix Champion für zwei Legs. Doch Noppert verkürzte in 17 Darts und lieferte mit einem 103er Finish die spielentscheidende Szene, denn van Gerwen verfehlte zuvor drei Setdarts. Statt 1:1 in Sets stand es somit 2:2 nach Legs im zweiten Set und Noppert legte mit einer 117er Aufnahme los. "Mighty Mike" startete mit einer 160, beraubte sich aber mit einer 27er Aufnahme jeglicher Comeback-Chance. Noppert glänzte durch konstante Aufnahmen und brachte bei 90 Rest seinen ersten Matchdart in der D15 unter und revanchierte sich damit auch für die knappe Niederlage aus der vergangenen Woche auf der European Tour.
Weiter auf Formsuche befindet sich Glen Durrant, der kein Gegner für José de Sousa war. Der Portugiese, der ohne Brille unterwegs war, gab ein Leg ab und selbst das war eher schmeichelhaft. Zwei 20-Darter reichten "The Special One" für die ersten beiden Legs, in 15 weiteren Darts hatte er den ersten Satz bereits für sich entschieden. Durrant, dessen Wurfablauf mittlerweile absolut unrund wirkt, blieb in diesem Set ohne Checkgelegenheit. Im zweiten Satz lief es nicht besser für "Duzza", bei 58 Rest gab es nur einen Checkdart, den er neben das Doppel warf. So breakte de Sousa früh in 19 Darts, konnte die Tür aber noch nicht zumachen. Stattdessen kam Durrant in 24 Darts zu seinem ersten Leggewinn. Mehr kamen auch nicht mehr dazu, ganz im Gegenteil, sein Average fiel noch deutlich unter die 60er Marke. So hatte de Sousa ohne selbst zu glänzen keine Mühe, in zweimal 18 Darts den Zweitrundeneinzug perfekt zu machen.
Am morgigen Dienstag stehen die ersten vier Zweitrundenpartien des World Grand Prix 2021 an. Unter anderem bekommt es Titelverteidiger Gerwyn Price mit Mervyn King zu tun. DAZN und PDC.TV übertragen ab 20:00 Uhr MESZ jeweils live.
Montag, 04.10.2021:
1. Runde:
Darius Labanauskas 2-1 Brendan Dolan (3:2, 0:3, 3:0) - (85,85 - 90,03)
Callan Rydz 0-2 Jonny Clayton (1:3, 0:3) - (72,72 - 95,10)
Vincent van der Voort 2-0 Gabriel Clemens (3:2, 3:2) - (90,47 - 84,53)
Nathan Aspinall 1-2 Krzysztof Ratajski (3:2, 2:3, 1:3) - (88,72 - 94,26)
Gary Anderson (6) 1-2 Ian White (2:3, 3:2, 2:3) - (77,73 - 78,12)
Peter Wright (2) 0-2 Rob Cross (1:3, 2:3) - (84,69 - 85,62)
Michael van Gerwen (3) 0-2 Danny Noppert (2:3, 2:3) - (90,55 - 96,72)
José de Sousa (7) 2-0 Glen Durrant (3:0, 3:1) - (78,07 - 58,02)
Dienstag, 05.10.2021:
2. Runde: (ab 20:00 Uhr MESZ)
Ryan Searle - Luke Humphries
James Wade - Stephen Bunting
Gerwyn Price - Mervyn King
Dave Chisnall - Ross Smith
In diesem Jahr wird der PDC World Grand Prix NICHT von Sport1 übertragen. DAZN zeigt alle Spiele dieses Turniers live, zudem besteht die Möglichkeit eines kostenlosen Probemonats, zur Bestellung: http://bit.ly/livedart2019. Alle Spiele des Turniers kann man auch über den offiziellen (kostenpflichtigen) Livestream der PDC unter PDC.TV sehen.
Sieger: £110.000
Runner-Up: £50.000
Halbfinale: £25.000
Viertelfinale: £16.000
Achtelfinale: £10.000
1. Runde: £6.000
Gesamt: £450.000
Alle Infos zum World Grand Prix [Turnierseite]
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Für Diskussionen und Fragen zum Turnier [Dart Forum]
Foto-Credit: Lawrence Lustig/PDC
[tk]
**Quelle: PDC - www.pdc.tv
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