Mittwoch, 30. Dezember 2020 16:56 - Dart News von dartn.de
In der vorletzten Dartsession des Jahres wurden drei weitere Achtelfinals der diesjährigen PDC-WM ausgetragen. Zunächst setzte sich Daryl Gurney gegen Vincent van der Voort durch. Wie Gurney gelang auch Stephen Bunting, der Ryan Searle in einem Decider niederrang, der zweite Viertelfinaleinzug bei einer PDC-WM. Zum Abschluss zeigte sich Gary Anderson wieder wesentlich spielfreudiger und gab gegen Devon Petersen keinen einzigen Satz ab.
Zum Auftakt in die Session bekam es ein wiedererstarkter Daryl Gurney mit Vincent van der Voort zu tun. Nach ordentlichem Auftakt tat sich Gurney zum Ende hin schwer, verhinderte aber ein Comeback seines Gegners und gewann mit 4:2. Gleich zu Beginn setzte Gurney mit einem 125er Finish in der fünften Runde für ein Ausrufezeichen und bestrafte damit zwei verfehlte Doppel von van der Voort. Der Niederländer hatte auch im zweiten Leg zwei Checkdarts, die er ebenfalls nicht nutzte. So verdoppelte Gurney seinen Vorsprung. Mit einem 13-Darter kam van der Voort schließlich auf das Scoreboard, doch fehlten ihm im Anschluss die großen Scores, sodass Gurney in 21 Darts den Satz einfahren konnte. Auch zu Beginn des zweiten Satzes fand "The Dutch Destroyer" die Doppel nicht und ließ zwei Breakdarts aus. In erneut nur 13 Darts brachte er aber dann seinen Anwurf ins Ziel und landete daraufhin ein 111er Finish zum 2-1. Aufgrund eines schwachen Scoring-Legs bekam Gurney die sofortige Gelegenheit zum Rebreak, die er mit dem 16. Pfeil auch ergriff. Im Entscheidungsleg erspielte sich van der Voort einen Vorteil, verfehlte jedoch drei weitere Setdarts. So hatte auch sein nordirischer Kontrahent die Möglichkeit bei 100 Rest, setzte aber auch zwei Darts außerhalb des Doppelrings. So schnappte sich van der Voort auf der D10 den zweiten Satz.
Angestachelt von diesen Fehlwürfen kam "Superchin" mit acht perfekten Darts aus der Pause, die D12 zum perfekten Spiel verfehlte er nur denkbar knapp. Nach dem am Ende 10-Darter erhöhte er in 17 Darts auf 2-0. Van der Voort feuerte zwar einen weiteren 13-Darter ins Board, war dann aber im folgenden Leg wieder zu schwach, um Gurney ernsthaft zu gefährden. So tütete die Nummer 11 der Setzliste ihren zweiten Satz in 17 Darts ein. Mit drei verteidigten Anwürfen ging es in den vierten Satz. Gurney gelang dies in 13 und 18 Darts, van der Voort benötigte dazwischen 16 Darts. Die Entscheidung des Satzes folgte hierauf, als Gurney ein 120er Finish im fünften Durchgang gelang und damit eine Zwei-Satz-Führung herstellte.
Mit dem Rücken zur Wand stehend drückte nun van der Voort auf das Gas: In 13 Darts nutzte er seinen Anwurf und breakte dann in 15 Darts. In nur 13 weiteren Darts entschied der Mann aus Purmerend den Satz für sich. In 15 Darts konterte Gurney im ersten Leg des sechsten Satzes, van der Voort führte den Gleichstand in 13 Darts her. Der Schwung war beim 45-Jährigen aber vorerst raus, einen Breakdart bei 109 verpasste er und so kam Gurney in 20 Darts zu einem Hold. Mit zwei Bounce-Outs in der ersten Aufnahme hatte van der Voort erst Pech, dann aber Glück, als Gurney sechs Matchdarts nicht im Ziel unterbrachte. So ging es in diesem Satz über die volle Distanz, in welchem van der Voort Bull nur um Millimeter für ein 135er Checkout verfehlte, im Gegenzug Gurney aber schlussendlich seinen siebten Matchdart nutze.
Vincent van der Voort |
2-4 | Daryl Gurney |
30 | 100+ | 23 |
12 | 140+ | 18 |
4 | 180 | 8 |
111 | Höchstes Checkout |
125 |
1 | Checkouts 100+ | 2 |
47,85% | Doppelquote | 32,56% |
11/23 | Doppel | 14/43 |
94,81 | Average | 93,65 |
Aussagen nach dem Spiel: Im Anschluss offenbarte der Mann aus Derry, dass er sich von vornherein auf ein schwieriges Spiel eingestellt hat: „Gestern habe ich so gut gespielt und auch heute habe ich mir vorgenommen, alles richtig zu machen. Aber schon das Training vor dem Match war schrecklich und deshalb habe ich mir gesagt, dass ich da jetzt einfach rauf gehe und wenn ich eine Chance bekomme, nutze ich sie. (…) Letztendlich hätte ich 4:0 gewinnen können, ich bin glücklich, weiter zu sein. Jetzt werde ich mich einen Tag ausruhen und dann voller Fokus auf den nächsten Gegner. Ob es Gezzy (Gerwyn Price, Anm. d. Red.) oder Mervyn [King] wird, das ist mir egal, so lange ich bereit für das Spiel bin, kann ich jeden schlagen.“ Die Entscheidung, vor einigen Jahren an der Q-School teilzunehmen, bereut er natürlich nicht: „Als ich 2012/13 das erste Mal hier gespielt habe dachte ich, die PDC ist zu gut für mich. (…) Es war definitiv die beste Entscheidung überhaupt. Es gibt wahrscheinlich einige, die zu Hause sitzen und denken, sie sind so gut wie ich oder andere Topspieler. (…) Jeder, der denkt er ist gut genug, sollte kommen und die Q-School spielen, denn man kann gegen die besten der Welt spielen.“
Sowohl für Stephen Bunting als auch für Ryan Searle bot sich in diesem Duell beiden eine günstige Gelegenheit auf einen Viertelfinaleinzug. Nach verhaltenem Start verpasste Bunting eine frühe Vorentscheidung, sodass sich die Partie bis in den Decider hochschaukelte. Dort glänzte Bunting und stieß damit zum zweiten Mal ins Viertelfinale vor. Bunting profitierte von einem verschlafenen Start Searles und sicherte sich das erste Leg auf der D4 gegen die Darts. Dieses Break verteidigte er auf Bull zum 18 Darter, ehe Searle in 14 Darts erstmalig in Erscheinung trat. "Heavy Metal" verfehlte darauf seinerseits das Bull, um den Satz zu verlängern und so brachte Bunting seinen insgesamt sechsten Setdart ins Ziel unter. Die Partie nahm nun langsam Fahrt auf. Zunächst hielten beide ihren ersten Anwurf in 16 Darts, ehe Bunting mit einem 110er Checkout in der fünften Aufnahme seinem Gegner Breakdarts verweigerte. Searle traf die D19 zum nächsten 16-Darter. Beide fanden sich daraufhin nach 12 Darts im 80er Finishbereich, beide bekamen eine Möglichkeit auf Bull, beide verfehlten. Dank des Vorteils auf seiten Buntings kam dieser als erster ans Oche zurück und löschte die 25 Rest zum 2:0 in Sätzen.
Nach zwei weiteren Holds zur jeweils fünften Runde konnte Bunting ein Break in 14 Darts einfahren. Statt der Vorentscheidung öffnete der dreimalige BDO-Weltmeister jedoch die Türe nochmals sehr weit. Sechsmal verfehlte er die D18 und so meldete sich Searle auf der D10 im Match zurück. Der unwahrscheinliche Satzgewinn gelang dem 33-Jährigen in 14 Darts. Analog zum vorherigen Satz gingen die ersten zwei Legs an den jeweils Anwerfenden, erneut mit den fünften Aufnahmen. Bunting unterlief erneut der erste Fehler, Searle hingegen nutzte zwei verpasste Darts zum Break in 15 Darts aus. Mit einem 13-Darter stellte der Mann aus Wellington schließlich den Gleichstand nach Sätzen her.
Nach der Pause meldete sich "The Bullet" zurück: Mit einem 11-Darter setzte er ein Ausrufezeichen und bestätigte dieses Break in 17 Darts. Nun verfehlte Searle Doppel und Doppel und somit ging Bunting ohne große Gegenwehr in diesem Satz wieder in Führung. Der Vorteil lag nun wieder auf der Seite von Bunting, in 18 Darts nutzter seinen auch zum Start ins sechste Set. Searle fand die Antwort darauf mit einem Tops-Tops 100er Finish zum 12-Darter und legte mit einem 85er Finish den Grundstein für ein siebtes Set. Bunting vergab daraufhin noch zwei Darts auf Doppel, Searle bedankte sich mit einem 13-Darter.
Den Aufschwung nahm der Ungesetzte mit in den Entscheidungssatz und finishte zunächst 145 zum 15-Darter. Anschließend zauberte er einen 11-Darter aus dem Ärmel. Nun kam aber Buntings Kämpferqualität zum Vorschein: Ein 11-Darter unter maximalen Druck brachte ihn zurück und startete gar mit einem Maximum ins nächste Leg, das mit einem 107er Finish endete. Searle wartete bei 47 Rest vergeblich auf Matchdarts. Gegen die Darts gelang schließlich Bunting der spielentscheidende 13-Darter, Searle konnte sich davor nur auf 40 Rest stellen.
Stephen Bunting |
4-3 | Ryan Searle |
36 | 100+ | 44 |
22 | 140+ | 20 |
10 | 180 | 5 |
110 | Höchstes Checkout |
145 |
2 | Checkouts 100+ | 2 |
37,21% | Doppelquote | 40,00% |
16/43 | Doppel | 14/35 |
97,86 | Average | 98,15 |
Aussagen nach dem Spiel: Nach dieser Achterbahnfahrt sprach Bunting an den Mikrophonen nochmals über den Spielverlauf und seinen Kontrahenten: „Es hat sich erst so angefühlt, als hätte ich alles unter Kontrolle und im nächsten Moment dachte ich, ich bin in Schwierigkeiten. Es war so ein komisches Spiel (…) Wenn ich ihm einen Finger gegeben habe, hat er die ganze Hand genommen. Man kann solchen Gegnern keine Chancen geben, seine Form war im letzten Jahr ganz oben bei den besten mit dabei. (…) Was für ein Spieler, was für ein Gentleman. Als ich das letzte Doppel getroffen habe, war er als erster da um zu gratulieren. Ich wäre total enttäuscht gewesen und wäre vielleicht weinend von der Bühne gestürmt.“ Selbstbewusst sprach er über den WM-Titel: „Ich bin hier, um das Turnier zu gewinnen und möchte nicht das Feld auffüllen. Ich stehe jetzt im Viertelfinale und kann mich einen Tag ausruhen. Die neuen Darts funktionieren absolut brillant, ich liebe sie. Wenn ich meine Form vom Trainingsraum zu Hause auf die Bühne bringen kann, bin ich ein sehr gefährlicher Spieler.“
Nach seiner Hängepartie mit Mensur Suljovic hatte Gary Anderson nun mit Devon Petersen einen schnelleren Gegner vor der Brust. Von Set zu Set steigerte sich der zweimalige Weltmeister und nutzte jeden Fehler Petersens aus. So kam am Ende ein deutliches 4:0 zustande. 18 war dabei die Zahl des ersten Satzes, denn drei 18-Darter reichten Anderson zum glatten Satzgewinn. Allerdings vergab Petersen auch in zwei der drei Legs insgesamt fünf Möglichkeiten auf dem Doppelring. Nach der kurzen Pause fand "The African Warrior" langsam zu seinem Spiel und traf die D18 für eine 110er Kombination. Dieses Break konnte er in 20 Darts noch verteidigen. Für Setdarts sollte es aber nicht reichen: Erst brachte Anderson 160 Rest auf Null und nahm Petersen bei 70 Rest stehend eine Chance. Der Schotte erzwang in 17 Darts schließlich das Entscheidungsleg, in welchem er 97 Rest zur fünften Aufnahme te und damit seinen Kontrahenten bei 83 erneut nicht mehr ans Oche treten ließ.
Einen fast gleichen Verlauf nahm der dritte Satz: Petersen erspielte sich in 14 und nochmals 14 Darts einen schnellen 2-0 Vorsprung heraus. Der Südafrikaner überwarf sich aber anschließend bei 81 Rest und verfehlte zwei Doppel im zweiten Versuch. Dadurch fuhr Anderson das direkte Rebreak ein. Nach einem weiteren Setdart gegen sich forcierte "The Flying Scotsman" erneut ein fünftes Leg, welches wie zuvor an die Nummer 13 der Setzliste ging. Dieses Mal benötigte er gar nur 12 Darts. Anderson legte schließlich noch einen Zahn zu und beendete die Partie in 15, 11 sowie 14 Darts und ließ Petersen dadurch keinen weiteren Dart mehr auf den äußeren Ring.
Devon Petersen |
0-4 | Gary Anderson |
22 | 100+ | 13 |
11 | 140+ | 16 |
5 | 180 | 5 |
110 | Höchstes Checkout |
160 |
1 | Checkouts 100+ | 1 |
28,57% | Doppelquote | 52,17% |
4/14 | Doppel | 12/23 |
94,97 | Average | 95,55 |
Aussagen nach dem Spiel: Kurz nach dem glatten Sieg zeigte sich Anderson nicht ganz zufrieden: „Ich war in zwei Sätzen 0:2 hinten, die habe ich irgendwie noch geholt. Devon hat gut gescort, während meine Darts gut ausgesehen haben, aber nicht immer da hingingen, wo ich sie haben wollte.“ Wenig begeistert zeigte er sich von Gamesmanship-Empfehlungen: „Wenn ich gegen jemanden spiele versuche ich, besser zu scoren als er und besser zu checken als er. Wayne (Mardle, Anm. d. Red.) sagt, dass man einem Spieler das Tempo nehmen kann und alles tun kann, um ihn aus seinem Spiel zu bringen. Was für ein Trottel. Das im TV zu erzählen, wo Kinder zuschauen. Ich bin stolz auf dich Wayne.“
In der letzten Session im Jahre 2020 wird dann ab 19:00 Uhr MEZ das Achtelfinale mit den letzten drei Partien komplettiert. DAZN, Sport1 und PDC.TV übertragen nochmal live.
Mittwoch, 30. Dezember 2020
Nachmittags-Session:
Vincent van der Voort 2-4 Daryl Gurney (1:3, 3:2, 1:3, 1:3, 3:0, 2:3) - (94,81 - 93,65)
Stephen Bunting 4-3 Ryan Searle (3:1, 3:2, 2:3, 1:3, 3:0, 1:3, 3:2) - (97,86 - 98,15)
Devon Petersen 0-4 Gary Anderson (0:3, 2:3, 2:3, 0:3) - (94,97 - 95,54)
Mittwoch, 30. Dezember 2020
Abend-Session:
Dirk van Duijvenbode - Glen Durrant
Gerwyn Price - Mervyn King
Dave Chisnall - Dimitri van den Bergh
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Sieger: £500.000
Runner-Up: £200.000
Halbfinale: £100.000
Viertelfinale: £50.000
Achtelfinale: £35.000
3. Runde: £25.000
2. Runde: £15.000
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**Quelle: PDC - www.pdc.tv
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