Sonntag, 5. Dezember 2021 13:46 - Dart News von dartn.de
Weiter geht es im dartn.de Countdown auf die 2022. Passend nach dem Blick auf Martin Schindler gestern, beschäftigen wir uns heute mit dessen Erstrundengegner Florian Hempel. Nach schwierigem Saisonstart konnte sich Hempel mit einem starken Saisonschlussspurt in seinem Debütjahr für das Jahreshighlight qualifizieren und reist mit guter Form nach London an.
Das Jahr 2021 begann für Hempel mit der Q-School in Niedernhausen, bei der er sich am dritten Tag der Final Stage per Tagessieg die so wichtige Tourkarte sicherte. Diesen Schwung konnte Hempel zunächst aus privaten Gründen nicht mitnehmen, die UK Open und die ersten Super Series Events konnten nicht wahrgenommen werden. Es folgte dann die Teilnahme an der Super League Darts Germany, wo Hempel nicht nur einen 9-Darter warf, sondern sich auch bis ins Finale vorspielte. Dort lieferte sich der Kölner dann einen packenden Fight mit Martin Schindler, verpasste aber Matchdarts und damit auch das vorzeitige WM-Ticket. Auf der Pro Tour gab es im Verlauf des Jahres immer mehr Siege, der 09. Juli war für Hempel besonders wichtig, denn dort konnte er sich gleich für drei European Tour Events qualifizieren, wovon bekanntlich zwei in diesem Jahr ausgetragen wurden. Sowohl bei der Hungarian Darts Trophy als auch bei der Gibraltar Darts Trophy erreichte Hempel jeweils die zweite Runde und qualifizierte sich damit auch für die European Championship. Dort folgte dann der bisher größte Sieg seiner Karriere, als er Peter Wright in Runde 1 mit einem 6:3-Erfolg ausschaltete und auch in der Runde danach gegen Mensur Suljovic am Sieg schnupperte. Im Anschluss legte Hempel bei den Players Championships mit starken Leistungen einen sehenswerten Schlussspurt hin, erreichte sein erstes Halbfinale und qualifizierte sich in seinem ersten Tourcardjahr für die Weltmeisterschaft.
Die Wahrscheinlichkeit, dass die Auslosung erneut ein deutsches Duell bei der Weltmeisterschaft hervorbringt war relativ gering, dennoch ist es zum zweiten Jahr in Folge der Fall, wenn man das mögliche Duell Hopp - Clemens aus 2019 mit dazunimmt, liegt die Serie bereits bei drei Jahren. Zum ersten Mal ist es allerdings ein Erstrundenduell, mit unterschiedlichen Vorzeichen. Für Martin Schindler ist es der dritte Auftritt im Ally Pally, für Florian Hempel das Debüt. Hempel zur Auslosung: "Das ist für alle Beteiligten unglücklich verlaufen, für Martin, für mich und die deutschen Dartfans. Das ist nicht das, was wir uns alle erwüscht haben. Wir hätten beide das Zeug gegen jeden anderen Gegner zu gewinnen und hätten beide in Runde 2 stehen können und das ist aus deutscher Dartsicht extrem traurig. Es ist aber so wie es ist, ich werde mich gut auf die WM vorbereiten und hoffe, dass wir beide relativ locker und frei ohne Druck aufspielen und das ganze Drumherum ausblenden können, so dass wir beide unsere besten Darts spielen. Am Ende soll der bessere gewinnnen und ich gönne Martin genauso den Sieg, wie er ihn mir gönnen würde."
Es ist damit auch das Re-Match des Super League Finals in diesem Jahr, ein ähnlicher Verlauf mit viel Dramatik und Matchdarts auf beiden Seiten ist nicht ausgeschlossen. Der Head-2-Head spricht rein von der Statistik her für Schindler. Im Falle eines Sieges würde dann mit Dimitri van den Bergh die Nummer 5 der Welt warten, auf dem weiteren Weg wären Devon Petersen, Krzysztof Ratajski oder Mervyn King die möglichen gesetzten Kontrahenten.
Die WM-Teilnahme von Hempel ist vor allem nach den verpassten Events zu Beginn des Jahres nicht hoch genug einzuschätzen. Zudem hat der 31-jährige bewiesen, dass er gerne auf den großen Bühnen der Dartwelt zu Hause ist, womöglich ein kleiner Vorteil gegenüber seinem Erstrundengegner. Im Grunde kann Hempel befreit aufspielen, die WM-Quali im ersten Tourcardjahr war das große Ziel, alles was darauf folgt, ist Bonus. Es wird gegen Schindler darauf ankommen, wer seine Nerven besser unter Kontrolle hat und wer die Situation des deutschen Duells beim Jahreshighlight am besten meistert. Der mögliche Zweitrundengegner Dimitri van den Bergh ist ebenfalls auf der großen Bühne zu Hause und bei den Major-Events meistens zur Stelle. Ob dessen Coronaerkrankung sowie Geburt des ersten Kindes einen Einfluss auf die Leistung des Belgiers haben ist nicht abzuschätzen. Für Hempel wäre der Sieg im deutschen Duell mit dem erfahreneren Schindler ein Erfolg, bei den letzten Leistungen ist mehr allerdings auch nicht auszuschließen.
Saison-Average: 91,28 (Platz 58 der PDC), in den letzten drei Monaten allerdings 94,47 (Platz 26 der PDC)
Saison-Doppelquote: 38,47% (Platz 45 der PDC), in den letzten drei Monaten allerdings 39,65% (Platz 24 der PDC)
Gegen seinen Erstrundengegner Martin Schindler spielte Hempel innerhalb von fünf Tagen im April vier Mal, er konnte keines dieser Spiele gewinnen
Die Hälfte der letzten 30 Spiele von Hempel gingen in ein Entscheidungsleg
Alle Infos zu Florian Hempel gibt es in seinem [Spielerprofil]
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Foto-Credit: PDC/Lawrence Lustig
[mvdb]
**Quelle: dartn.de
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