Mittwoch, 11. Dezember 2024 19:25 - Dart News von dartn.de
Auch wenn 96 Spieler für die WM 2025 qualifiziert sind, vermisst man einige große Namen und langjährige Teilnehmer im Ally Pally Starterfeld. Allen voran hat Steve Beaton seine 34. WM-Teilnahme in Folge verpasst und damit wird man ihn bei der PDC auch nicht mehr sehen. Während Mervyn King seine Tourcard verlieren wird, steht auch Simon Whitlock kurz vor dem Tour aus. Der beste Spieler der Weltrangliste, der die WM dieses Mal nur von daheim sieht ist der Portugiese José de Sousa. Unser Überblick:
Er ist der größte Name für den die Saison leider kein Happy End bereithielt: Jeder Spieler auf dem PDC-Circuit hätte Steve Beaton wohl zu seinem Karriereende noch den Abschluss mit der 34. WM-Teilnahme in Serie gegönnt. Das zeigte sich nicht zuletzt durch eine besondere Aktion, die einige Profispieler beim letzten Pro Tour Event für Steve Beaton in seiner Kleidung und Perücken aus den 90er-Jahren durchführten. 1996 gewann der "Bronzed Adonis" seinen einzigen WM-Titel bei der BDO und im Jahr 2002 kam dann der Wechsel zur PDC. Mit einer beeindruckenden Konstanz etablierte sich Steve Beaton über Jahrzehnte hinweg mindestens mal in den Top 32 der Weltrangliste, in seinen besten Zeiten fand man den mittlerweile 60-jährigen Engländer auch noch weiter vorne in der Rangliste. Bei der WM 2020 ging es nochmal ins Achtelfinale. Ab 2021 machte sich dann ein absteigender Trend bemerkbar, aber Beaton kämpfte dagegen an und hatte immer wieder einige Highlights parat. Auf dem Floor erreichte er nochmal ein Finale, bis er bei der WM 2024 nach dem Auftaktsieg gegen Wessel Nijman sein Karriereende ankündigte. Die WM 2025 sollte den Schlusspunkt markieren, aber die Leistungen auf der Pro Tour waren nicht genug. 5000 Pfund hat Beaton Rückstand in der Pro Tour Rangliste und auch der PDPA-Qualifier brachte den gewünschten Erfolg nicht ein. Ab 2025 wird Beaton dann bei der World Senior Darts Tour zu sehen sein, wo er sicher auch Erfolge einfahren kann.
Der Australier Simon Whitlock hat sich vor allem in Deutschland eine große Fanbase aufgebaut, aber auch "The Wizard" wird man bei der WM 2025 nicht im Ally Pally sehen. Seit den frühen 2000er-Jahren ist Whitlock im Dartgeschäft nicht mehr wegzudenken, vor seinem Wechsel zur PDC gab es ein Finale bei der Lakeside-WM 2005. Der Wechsel sollte sich auszahlen, denn Whitlock konnte im Jahr 2010 direkt das WM-Finale erreichen. Dieses verlor aber zwar gegen Phil Taylor, aber spätestens mit seiner Premier League Nominierung war Whitlock dann schnell in der Weltspitze etabliert. In den nächsten Jahren gab es dann immer wieder große Major-Auftritte von Simon Whitlock, der 2012 mit der European Championship sein einziges Major-Turnier gewinnen konnte. Er hielt sich lange in den Top 16 der Weltrangliste, auch wenn die Leistungen immer schwankender wurden. 2020 hatte Whitlock dann nochmal ein starkes Jahr, gleich dreimal nahm er Michael van Gerwen aus einem Major-Turnier raus. Ab 2022 ging es dann für Whitlock wirklich abwärts, durch einzelne gute Turniere auf der European Tour oder auch auf der Pro Tour konnte sich Whitlock aber jeweils noch für die WM qualifizieren. Im Vorjahr scheiterte Whitlock in der zweiten Runde an Gary Anderson. 2024 spielte Whitlock ein sehr unauffälliges Jahr und gute Ergebnisse gab es quasi gar nicht. In der Pro Tour Wertung hat Whitlock einen riesigen Rückstand auf den WM-Platz und damit wird er 2025 nicht im Ally Pally dabei sein. Viel mehr muss er um seine Tourcard zittern, denn bei einem Erstrundenerfolg von Wesley Plaisier wäre der Australier diese Profi-Spielberechtigung erstmal los. Eine Rückkehr wäre dann nur schwer vorstellbar.
In der Weltrangliste ist José de Sousa der bestplatzierte Spieler, der es nicht zur WM 2025. Der Portugiese entwickelte sich in den letzten fünf Jahren eigentlich zum Stammgast auf der Bühne des Ally Pally. Schnell gab es auch die ganz großen Erfolge mit dem Sieg beim Grand Slam of Darts 2020 und dem Finale bei der Premier League 2021 in der Corona-Zeit. Seit die Fans aber wieder zurück in den Hallen sind, ging es auch mit den Leistungen von "The Special One" stark bergab. Währenddessen sich 2022 erste Schwächen andeuteten, erreichte er 2023 noch das WM-Achtelfinale. Es folgten zu viele Erstrunden-Niederlagen bei Majors und nun lief es 2024 auch auf der Pro Tour nicht mehr rund. Fünfmal unterlag José de Sousa in Runde 1 auf der European Tour und über die Pro Tour hatte der Portugiese schlussendlich 2.500 Pfund Rückstand auf die WM-Qualifikation. Damit wird ein ganz besonderer Charakter bei der WM 2025 fehlen, schließlich war De Sousa immer für Spektakel und besondere Momente gut - auch wegen seinen Checkout-Wegen und Rechenkünsten.
Keine Hoffnung mehr auf die Tourcard gibt es bei Mervyn King, der nach der WM auf jeden Fall außerhalb der Top 64 stehen wird. Auch "The King" ist schon seit vielen Jahren im Dartsport aktiv, zweimal erreichte er das Finale der BDO-Weltmeisterschaft. Mit dem Wechsel zur PDC tat sich Mervyn King aber auch ein Gefallen, so erreichte er 2009 das WM-Halbfinale und wurde Finalist der Premier League. Er gehört zu den erfolgreichsten Spielern ohne PDC-Major-Titel, so erreichte er 2012 das Finale vom World Grand Prix. Aber auch in den 2020er-Jahren kamen noch Endspiele hinzu. So erreichte er 2020 das Finale der Players Championship Finals und 2021 stand er im Endspiel des Masters. Es folgte 2022 nochmal eine starke Weltmeisterschaft für Mervyn King, der nicht zuletzt aufgrund seiner unverwechselbaren Art bei der WM fehlen wird. 2022 erreichte King das Viertelfinale, aber danach ging es dann ganz schnell abwärts. 2023 war er nochmal im Ally Pally dabei, unterlag aber gegen Rob Cross. Das war gleichzeitig sein letzter Auftritt bei der WM, in diesem Jahr gab es immerhin ein UK Open Achtelfinale. Aber auf der Pro Tour lief es für den "König" gar nicht und damit reichte es für die Qualifikation nicht. Beim PDPA Qualifier fehlte am Ende der Decider gegen Matt Campbell und damit ist es das vorläufige Ende der Profi-Laufbahn. Eine Rückkehr auf die Tour ist angesichts der Floor-Leistungen über die Q-School wohl schwierig. Für Unterhaltung war bei Mervyn King stets gesorgt, schließlich ließ sich auch von kleinsten Kleinigkeiten stören - bei der WM 2025 wird er fehlen.
Mit Rowby-John Rodriguez befindet sich auch ein Österreicher auf der Liste der Spieler, die man dieses Jahr vergeblich im Ally Pally sucht. "Little John" nahm zuletzt 2023 an der WM teil und unterlag dort gegen Lourence Ilagan. Insgesamt war die WM auch nie sein Turnier, nur zweimal ging es in die zweite Runde. Für Rodriguez war das Jahr 2024 eine Achterbahnfahrt, so erreichte er zusammen mit Mensur Suljovic das Finale vom World Cup of Darts. Beim Grand Slam of Darts stand er kurz vor dem Einzug in die KO-Runde, aber insbesondere auf dem Floor kam zu wenig. Rodriguez nahm an keinen European Tour Turnieren teil und spielte sich auch auf der Pro Tour nicht in die späten Runde. Da es auch beim PDPA-Qualifier nicht funktionierte ist Rodriguez damit auch seine Tourcard erneut los.
Auch für einige weitere Spieler hat sich die fehlende Teilnahme an der WM 2025 schon früh abgezeichnet. Bei internationalen Dauergästen wie Paul Lim und Devon Petersen scheint die Zeit im Ally Pally auch allgemein zu Ende zu sein, zu stark ist die Konkurrenz in den eigenen Regionen. Dafür war der "Singapore Slinger" aber im Alter von 70 Jahren bei der WDF-WM richtig erfolgreich und zog ins Finale ein. Derweil ist die Abstinenz von Adrian Lewis keine große Überraschung, er spielte in diesem Jahr keine Events und damit wird er die Tourcard zurückgeben müssen. Auch Vincent van der Voort hat es beim PDPA-Qualifier nicht versucht und wird demnächst verstärkt als Experte und bei den Senioren zu sehen sein. Etwas überraschender hingegen kommt die fehlende Qualifikation von Adam Gawlas, Maik Kuivenhoven, Boris Krcmar und Jamie Hughes, die eigentlich noch nicht zum alten Eisen gehören und sich in den letzten Jahren eigentlich gar nicht so schwer taten. Außerdem hat es der WDF-Weltmeister von 2023 Andy Baetens überraschend auch nicht ins Teilnehmerfeld geschafft, obwohl er immer wieder mit dreistelligen Averages aufwartete.
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Foto-Credit: PDC & Patrick Exner (dartn.de)
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**Quelle: dartn.de
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