Montag, 2. Dezember 2024 17:50 - Dart News von dartn.de
Gabriel Clemens geht als gesetzter Spieler in die PDC-Weltmeisterschaft, der Abstieg aus den Top 32 ist aber kaum zu verhindern. Erstmals seit Jahren verpasste Clemens 2024 das World Matchplay und den World Grand Prix, dazu hat er das WM-Halbfinale von 2023 zu verteidigen. Gut, dass es beim "German Giant" ab dem Sommer mit den Ergebnissen etwas bergauf ging. Am Ort des größten Erfolgs soll dann auch das lange Warten auf einen Sieg im TV beendet werden.
Im Jahres-Ranking für 2024 belegt Gabriel Clemens nur Platz 40 und steht damit so schlecht da wie kein anderer der 32 gesetzten Spieler. Insbesondere auf der Pro Tour nahm diese Entwicklung schon im vergangenen Jahr ihren Anfang und setzte sich zu Jahresbeginn weiter fort. Folgerichtig verpasste er die Qualifikation für das World Matchplay sowie den World Grand Prix, was er zuvor 4 Jahre in Folge geschafft hatte. Noch hält den Saarländer vor allem das WM-Halbfinale von vor zwei Jahren in der Top 32, die 100.000 Pfund Preisgeld werden jedoch nach der WM aus der Rangliste gestrichen. Sollte es zum Auftakt eine Niederlage geben, fällt Clemens mindestens auf Platz 36 in der Order of Merit zurück, wäre dann die deutsche Nummer 3.
Das klingt sehr nach Absturz und Tristesse, lässt sich aber aus einem anderen Blickwinkel geraderücken. Vor allem spielt der „German Giant“ im Gegensatz zu weiteren Sorgenkindern wie Joe Cullen oder Brendan Dolan ein mehr als solides Niveau, ist im Average kaum schlechter als in den Vorjahren. Die Doppel sind das Haupt-Problem, aber auch Clemens weiß, dass er immer eher über das Scoring gekommen ist. Gerade auf der European Tour gab es Highlights, im April schlug er in Sindelfingen den topgesetzten Dave Chisnall mit einem 100+ Average und zog ins Viertelfinale ein. Auf dem Floor war die Bilanz dagegen mehr als mau. Das änderte sich im Sommer, als er zwei Achtelfinals und ein Viertelfinale erreichte und fortan kaum ein Auftaktspiel verlor. In dieser Phase hatte „Gaga“ seinen sicheren Platz in Runde 1 der European Tour Events verloren, spielte sich aber mehrfach eindrucksvoll durch die schwierige Qualifikation. Auf gleichem Weg erreichte er noch die World Series Finals, auch die Qualifikation für die European Championship und Players Championship Finals war geschafft. Im TV hießen die Auftakt-Gegner dann allerdings Damon Heta, Michael van Gerwen und Luke Humphries, aus 3 Spielen gab es 3 Niederlagen. Schon beim Masters und den UK Open hatte es direkt Pleiten gegen Heta und Danny Noppert gegeben.
Als gesetzter Spieler greift Clemens erst in der zweiten Runde ins WM-Geschehen ein, ihn erwartet der Sieger der Partie Niels Zonneveld gegen Robert Owen. Ausgetragen wird dieses Spiel zum Abschluss der Nachmittags-Session am Donnerstag, den 19. Dezember. Auch der weitere Weg bietet interessante Optionen, den möglichen Drittrundengegner Dave Chisnall traf er bereits im letzten Jahr in Runde 3, hier könnte Clemens Revanche für die 1:4-Niederlage nehmen. Dimitri Van den Bergh könnte im Achtelfinale warten, auch ein deutsches Duell gegen Martin Schindler wäre dann möglich. Da unter den Qualifiern in diesem Achtel kein Überflieger zu finden ist, sind das zumindest die realistischen Möglichkeiten.
Zur Auftaktpartie kann man sicher festhalten, dass es den Deutschen auch härter hätte treffen können, er andererseits aber auf einen Spieler mit Erfahrung auf der Tour und der WM-Bühne trifft. Dabei ist besonders die spielerische Entwicklung von Zonneveld in diesem Jahr nicht zu unterschätzen. Der Niederländer hätte sich fast für die European Championship qualifiziert und verpasste einen Matchdart, um sein erstes Finale auf der European Tour zu erreichen. In beiden Fällen wäre der „German Giant“ auch aufgrund seiner Erfahrung Favorit. Auch gegen Dave Chisnall scheint alles möglich, da sich der Engländer in einem Formloch befindet. Es ist nichts Neues, dass es für „Chizzy“ bei den Major-Turnieren deutlich schlechter als auf der Pro Tour läuft, aber die frühen und deftigen Pleiten in diesem Jahr waren auch für seine Verhältnisse erstaunlich. Bei der WM konnte Chisnall allerdings in den vergangenen Jahren immer gute Leistungen abrufen.
Im Vorfeld der Weltmeisterschaft stand uns Gabriel Clemens für ein Interview zur Verfügung. Hier schätzt er seine Leistungen des Jahres 2024 ein und spricht auch über den PDC-Kalender des nächsten Jahres, sowie über die Auslosung zur WM 2025.
Saison-Average: 93,98 (Platz 29 der PDC)
Saison-Doppelquote: 38,14% (Platz 78 der PDC)
Bilanz 2024: 59 Siege / 49 Niederlagen
Höchster TV-Average: 110,27
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Foto-Credit: Jonas Hunold/PDC Europe
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**Quelle: dartn.de
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