Freitag, 27. Oktober 2023 22:54 - Dart News von dartn.de
Am Freitag hat bei der European Championship in Dortmund der letzte verbliebene Deutsche ins Turnier eingegriffen. Ricardo Pietreczko konnte in der Westfalenhalle den amtierenden Titelverteidiger Ross Smith mit 6:3 bezwingen. Zwei Matchdarts hat Michael van Gerwen gegen Madars Razma überstanden. Luke Humphries setzte sich klar gegen Brendan Dolan durch, eine zerfahrene Partie entschied James Wade gegen Dirk van Duijvenbode für sich. Ausgeschieden sind Jonny Clayton und Damon Heta.
Der letzte verbliebende Deutsche im Turnier nahm es mit dem Titelverteidiger Ross Smith auf. In der letzten Erstrundenpartie konnte Ricardo Pietreczko den amtierenden Champion mit 6:3 aus dem Turnier nehmen. Dabei spielte er einen hervorragenden Average von 104 Punkten und auch seine Chancenverwertung war erneut beeindruckend. Es war seine bisher beste Performance bei einem TV-Major. In 15 und 14 Darts holte sich "Pikachu" mit starken Darts die ersten zwei Legs. Smith kam derweil gar nicht ins Match rein, wofür auch (das bis dahin zumindest in Teilen) sehr peinliche Publikum verantwortlich war. Das 3:0 fuhr Pietreczko auf der D16 ein, unter den vielen Pfiffen holte Smith sein erstes Leg in 13 Darts. Der Average von Pietreczko stand bis dahin bei 103 Punkten, auf der Doppel 16 ging der Wahl-Bayer mit 4:1 in Front. Der "Smudger" verkürzte nochmal, aber Pietreczko zeigte sich mit einem 12-Darter davon unbeeindruckt. Sein Anwurfleg brachte der Engländer wieder durch, Pietreczko brauchte nur noch ein Leg zum Sieg und dieses holte er sich mit einem 13-Darter auf der Doppel 6. Am Samstag-Abend spielt "Pikachu" erneut gegen Michael van Gerwen.
Nach seinem Erfolg sprach Ricardo Pietreczko über den nächsten großen Coup nach dem Turniersieg in Hildesheim:
Etwas glücklich hat es Michael van Gerwen in die nächste Runde geschafft. Zwei Matchdarts überstand der langjährige Weltranglistenerste gegen einen hervorragend aufgelegten Madars Razma. Im ersten Leg checkte der Niederländer direkt ein 148er-High Finish zum Break und in 16 Pfeilen verdoppelte er seine Führung. Razma kam mit einem 68er-Finish aufs Scoreboard, doch MvG löschte ein 108er-Checkout zum 3:1. Razma konterte in 11 Darts, ehe sein Gegner in der fünften Runde das 4:2 klar machte. In 15 Pfeilen hielt der Lette sein Anwurfleg und dann gelang "Razmatazz" durch einen furiosen 11-Darter der Ausgleich. Erstmals ging er anschließend dank des 112er-Finishes in Front, ein Leg fehlte ihm zum Sieg. Einen Matchdart ließ Razma auf 80 Rest liegen, MvG war zur Stelle. Im Decider bekam Razma eine Chance auf 142 Rest zum Match, doch Tops ging knapp vorbei. Michael van Gerwen nutzte seine Chance durch ein 68er-Finish zum 12-Darter.
Völlig chancenlos war Brendan Dolan gegen Luke Humphries. Mit einem High Finish gab es immerhin noch ein Leg für den "History Maker", aber mehr war nicht zu holen. Zwei Finishes in der sechsten Runde wurden von einem 76er-Finish zum 3:0 gefolgt. In 15 und 12 Darts holte sich "Cool Hand Luke" auch die Legs 4 und 5. Dolan erhielt dann bei einem 148er-Finish seinen ersten und einzigen Checkdart. Diesen verwandelte er zum 1:5, außer dem verhinderten Whitewash war nicht mehr möglich, denn Humphries traf die D10 zum Sieg.
Im Interview mit Dartn.de sprach Luke Humphries über seine Ziele und dass er mindestens zehn Major-Titel einsammeln will:
Sowohl bei James Wade als auch bei Dirk van Duijvenbode lief überhaupt nichts zusammen. Aber ein katastrophaler 75er-Average war bei "The Titan" dann doch zu wenig, sein ganzer Wurfrythmus war völlig neben der Spur. In 27 Darts holte sich Wade zum Auftakt das bisher schlechteste Leg des Turniers, van Duijvenbode brachte sich in 19 und 14 Pfeilen zurück. Wade konterte mit einem 81er-Finish zum 12-Darter. Nach einem Hold auf jeder Seite stand es 3:3, Wade checkte in 21 Darts und sein Gegner schaffte es nur knapp unter die 200 Punkte Marke. In 14 Pfeilen stellte "The Machine" auf 5:3, auf der Doppel 2 machte er das Match zu. Insgesamt flogen 27 Darts am Doppel innerhalb des Spiels vorbei, das noch größere Problem war das Scoring von "The Titan", der wohl durch eine Schulterverletzung gehandicapt war.
Ein folgenschwerer Rechenfehler sorgte für eine Vorentscheidung zwischen José de Sousa und Jonny Clayton. Das klingt erstmal nicht ungewöhnlich, war es aber, weil der Fehler Clayton unterlief. Am Ende verlor der Waliser mit 4:6, erwischte aber den besseren Start. Nach einem 12-Darter checkte Clayton 97 Punkte zum 2:0. Nach einem Hold auf jeder Seite lag "The Ferret" weiterhin mit zwei Legs vorne, ehe sich José de Sousa mit zwei 15-Dartern zurückmeldete. Clayton ging mit einem 70er-Finish in Front, dann checkte der Portugiese aber 115 Punkte (25, 50, Tops). Nun überwarf sich Clayton bei 86 Rest, weil er sich verrechnete und 88 Punkte "checkte" (18, 20, Bull). Nun war Clayton etwas von der Rolle und das nutzte De Sousa zum 6:4 aus.
Weiterhin tut sich Damon Heta auf der TV-Bühne schwer, er fügte heute ein weiteres Erstrundenaus seiner Vita hinzu. Dieses Mal war Gian van Veen mit 6:1 letztlich deutlich zu stark. Mit einem 70er-Finish holte sich der Niederländer sein Anwurfleg, welches er anschließend auch in 14 Darts verteidigte. Auch das dritte Leg war für den Niederländer schnell eingefahren, sein Gegner bekam bisher noch keine Checkchance. Aber auch in den nächsten vier Legs wurde es für Heta nicht viel besser, einen seiner zwei Checkdarts versenkte er im Doppel. Der 107er-Average war von Gian van Veen bei seinem Debüt zu viel für den Australier, zumal "The Dutch Giant" auch 67% seiner Doppelversuche traf.
In unserem Interview sprach Gian van Veen über seine starke Saison und seinen Vollprofi-Status in 2024:
Im zweiten Spiel des Tages gab es für Joe Cullen immer wieder verpasste Chancen gegen Krzysztof Ratajski. Im Scoring war der "Rockstar" auch dank seiner fünf 180er besser, aber Ratajski überzeugte mit seinem Timing zum 6:3-Erfolg. Somit gab es den ersten Sieg für Ratajski bei diesem Turnier im mittlerweile achten Anlauf. Zu Beginn der Partie gab es ein Break auf jeder Seite, dabei spielte Ratajski auch acht perfekte Darts. Insgesamt war die bessere Checkquote war von Anfang an auf der Seite des Polen. So geriet der "Rockstar" 2:3 ins Hintertreffen, auch wenn Cullen jeweils nicht weit vom Break entfernt war. Eine Breakchance erhielt dann aber "The Polish Eagle" auf 121 Rest zum 12-Darter und dieses Finish nahm Ratajski von der Uhr, nachdem sich Cullen auf 31 Rest positionierte. Zwei Fehldarts auf die Doppel 16 bestrafte Cullen mit dem Rebreak, somit war alles wieder in der Reihe. Drei Checkchancen ließ der Engländer aber anschließend liegen und Ratajski löschte 78 Punkte zum erneuten Break. Mit dem dritten Dart checkte Ratajski auf der D5 zum Match, Cullen stand auf 100 Rest.
Erstmals standen sich Daryl Gurney und Josh Rock in einem nordirischen Duell gegenüber. Ein 100er-Average war für Rock nicht gut genug, Gurney zeigte sich von seiner besten Seite und siegte mit 6:2. Dabei legte "Rocky" einen klassischen Fehlstart hin, in den ersten zwei Legs verpasste er Checkdarts und das bestrafte Gurney in der sechsten Runde zum 2:0. Sein erstes Leg holte sich Rock auf Tops, die 124 verpasste er aber auf Bull. Gurney checkte daraufhin 90 Punkte in zwei Darts und schnappte sich das 3:1. Es folgte ein 70er-Finish zum nächsten Break von "Superchin", dieses bestätigte er auf der D18. Seine Doppelquote stand auch nach Leg 6 bei 100%, während Rock auch die 126 knapp ausließ. Mit einem 105er-Finish blieb Rock noch im Geschäft, der dritte Matchdart saß dann aber bei Gurney.
Am Samstag wird verteilt auf zwei Sessions die zweite Runde ausgetragen. Jeweils vier Partien stehen am Nachmittag ab 13:45 Uhr MESZ sowie am Abend ab 20:00 Uhr MESZ an. DAZN und Sport1 übertragen jeweils live.
Freitag, 27.10.2023:
1. Runde:
Damon Heta 2-6 Gian van Veen (98,47 - 107,34)
Krzysztof Ratajski 6-3 Joe Cullen (94,21 - 98,81)
Josh Rock 2-6 Daryl Gurney (100,15 - 98,62)
Jonny Clayton 4-6 José de Sousa (91,00 - 89,22)
Dirk van Duijvenbode 3-6 James Wade (75,71 - 80,06)
Luke Humphries 6-1 Brendan Dolan (97,10 - 90,91)
Michael van Gerwen 6-5 Madars Razma (97,86 - 104,92)
Ricardo Pietreczko 6-3 Ross Smith (104,28 - 98,59)
Samstag, 28.10.2023:
Nachmittags-Session: (ab 13:00 Uhr MESZ)
Achtelfinale:
Chris Dobey - Stephen Bunting
Rob Cross - Danny Noppert
Gerwyn Price - Nathan Aspinall
Michael Smith - Peter Wright
Samstag, 28.10.2023:
Abend-Session: (ab 19:00 Uhr MESZ)
Achtelfinale:
Gian van Veen - Daryl Gurney
James Wade - José de Sousa
Luke Humphries - Krzysztof Ratajski
Michael van Gerwen - Ricardo Pietreczko
Sieger: £120.000
Runner-Up: £60.000
Halbfinale: £40.000
Viertelfinale: £25.000
Achtelfinale: £15.000
1. Runde: £7.500
Gesamt: £600.000
Wie schon im letzten Jahr wird auch 2023 DAZN alle Spiele der European Championship LIVE und in HD zeigen. Das Turnier kann als Stream auf Smart-TV, Smartphone, PC, Laptop und Tablet verfolgt werden. DAZN zeigt alle Major-Turniere sowie die World Series und die European Tour. Es lassen sich verpasste Spiele jederzeit im Re-Live noch einmal anschauen. Wer sich nur für den Dartsport interessiert, kann das DAZN World Paket für 9,99 € (monatlich kündbar) im Monat buchen. Als Jahresabo sind es 6,99 € pro Monat, allerdings ohne monatlich kündigen zu können. Zur Bestellung: http://bit.ly/livedart2019.
Die European Championship werden zudem an allen drei Tagen auf Sport1 übertragen:
Samstag, 28.10.2023: 2. Runde - Nachmittags-Session: 13:00 - 17:00 Uhr live
Samstag, 28.10.2023: 2. Runde - Abend-Session: 23:00 - 01:00 Uhr Highlights
Sonntag, 29.10.2023: Viertelfinale - Nachmittags-Session: 14:00 - 17:00 Uhr live
Sonntag, 29.10.2023: Halbfinale & Finale: 19:00 - 23:00 Uhr live
Alle Infos zu den European Championship [Turnierseite]
Einen übersichtlichen Turnierbaum findet ihr [hier]
Für Diskussionen und Fragen zum Turnier [Dart Forum]
Foto-Credits: Jonas Hunold (PDC Europe)
[ks]
**Quelle: PDC - www.pdc.tv
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