Samstag, 6. Mai 2017 12:54 - Dart News von dartn.de
Zweiter Tag beim European Darts Grand Prix in Sindelfingen. Am heutigen Samstag griffen im Glaspalast die 16 gesetzten Spieler ins Turnier ein. Mensur Suljovic überstand einen ersten Härtetest, mit Max Hopp hat sich dagegen die letzte deutsche Hoffnung verabschiedet. Insgesamt sind sechs gesetzte Spieler bereits nicht mehr im Turnier, darunter James Wade und Simon Whitlock. Weiter im Rennen ist überraschend der Finne Ulf Ceder, der beim schwäbischen Publikum jetzt schon ein Held ist.
Max Hopp konnte gut mithalten, zog gegen Kim Huybrechts aber dennoch mit 3:6 den Kürzeren. Lange war alles offen, dann machte der „Maximiser“ einen Fehler zu viel und Huybrechts zog von dannen. Beide Spieler warfen zum Auftakt 64 aus, bevor Hopp 88 auf Null brachte. Es folgten mehrere verpasste Doppel von Deutschlands Nummer Eins und daraufhin der Ausgleich. Hopp reagierte mit einem 14-Darter, Huybrechts kam in 13 Darts zurück zum 3:3. Es folgten wieder vergebene Chancen auf beiden Seiten und schließlich das Break für den Belgier. Huybrechts spielte es danach sehr souverän mit einem 14- und einem 12-Darter zu Ende.
Die unglaubliche Erfolgsgeschichte von Ulf Ceder geht weiter. Der skandinavische Qualifikant konnte in seinem ersten European Tour-Event auch noch einen schwächelnden Cristo Reyes ausschalten. Dabei legte er mit großer Unterstützung des Publikums vor allem gutes Finishing an den Tag und ließ sich auch nicht von einer kleinen Aufholjagd des Kontrahenten aus der Ruhe bringen. Der Underdog aus Finnland breakte nach verpassten Doppeln des Gegners in 16 Darts, Reyes antwortete mit einem 101er Finish. Die nächsten drei Legs gingen an Ceder, der dafür einen 14-Darter spielte und 77 auscheckte. Nach einem 114er Finish stand es bereits 5:1 für ihn, bevor Reyes wieder einmal ein Lebenszeichen sendete. Anschließend vergab Ceder einen Matchdart und der Spanier verkürzte auf 3:5. Es folgte ein weiterer vergebener Matchdart, aber da Reyes ebenfalls die Doppel nicht traf, machte Ceder schließlich auf der Doppel 5 alles klar.
Mit Alan Norris wurde gleich im ersten Spiel ein gesetzter Spieler aus dem Turnier gekegelt. „Chuck“ unterlag Jan Dekker mit 5:6. Norris vergab in zwei Legs der engen Partie Breakchancen, erzwang dann aber mit einem 13-Darter das 5:5. Im Entscheidungsleg war Dekker dann besser unterwegs und hielt sein Service mit einem starken 160er Finish.
Jelle Klaasen steht nach einem Arbeitssieg über Dirk van Duijvenbode in der nächsten Runde. Beide Spieler waren nicht in der Lage, ihr bestes abzurufen. Die Nummer Acht der Welt startete mit einem 15-Darter und konnte nach verpassten Doppeln beider Spieler direkt zum 2:0 breaken. Die nächsten beiden Legs krallte sich van Duijvenbode, der aber großzügig von seinem Landsmann mit verfehlten Doppeln dazu eingeladen wurde. Ein 95er Finish brachte Klaasen wieder auf Kurs und mit einem 16-Darter erhöhte er auf 4:2. Ein 17- und 16-Darter beendeten schließlich das Match zu seinen Gunsten.
Danach stand uns Jelle Klaasen noch für ein Interview Rede und Antwort. Dabei verriet er unter anderem, wie es genau mit seiner Verletzung am Handgelenk weitergehen wird. Eine deutsche Übersetzung des Interviews findet ihr hier:
Rob Cross sorgt mit der nächsten guten Vorstellung für Furore und konnte damit Simon Whitlock eliminieren. Vier der ersten fünf Legs gingen an ihn, darunter ein 115er, ein 110er und ein 72er Finish. Whitloch verkürzte im Folgenden auf 3:5 und überstand dabei auch einen Matchdart. Mit einem 14-Darter überquerte Cross schließlich die Ziellinie.
Mit einem starken Schlussspurt hat Dave Chisnall Matt Clark abgeschüttelt und insgesamt eine weltklasse Leistung geboten. Sein Average stand bei über 112, die Nummer Sieben der Welt befindet sich seit Wochen deutlich im Aufwind. Die ersten sechs Legs wurden gerecht aufgeteilt. Darunter ein 117er Checkout von Chisnall und ein 88er Finish von Clark. Ein 13-Darter brachte „Chizzy“ in Führung und mit einem 11-Darter legte er stark nach zum Break. Schlussendlich saß der vierte Matchdart beim Mann aus St. Helens.
Benito van de Pas hat nach einem 3:5 Rückstand seinen Kopf noch einmal aus der Schlinge gezogen und das Match gegen Joe Murnan gedreht. Murnan war zunächst der bessere Spieler und lag mit Hilfe eines 14-Darters 3:1 in Front. Danach verkürzte van de Pas, aber Murnan schlug mit einem weiteren 14-Darter zum 4:2 zurück. Mit einem 84er Checkout erhielt „Big Ben“ den Druck aufrecht, aber Murnan hielt diesem in 15 Darts für das 5:3 stand. Van de Pas konterte jedoch noch einmal mit zwei 14-Dartern und es ging in einen Decider. Dort hatte der niederländische Favorit klar die Nase vorn und nutzte seine sechste Siegchance.
Eilig hatte es Joe Cullen bei seinem klaren 6:1 Erfolg über Jonny Clayton. Der „Rockstar“ spielte dabei zwei hohe Finishes, darunter ein 156er Check zum Matchgewinn.
Ein hartes Stück Arbeit hatte Mensur Suljovic gegen einen gut kämpfenden Krzysztof Ratajski zu vollbringen. Insgesamt konnte der Wiener überzeugen und sicherte sich einen verdienten 6:4 Sieg. Die Nummer Zehn der Welt startete standesgemäß mit einem 13-Darter und einem 86er Finish. Ratajski meldete sich mit einem 120er Check im Spiel an und brachte kurz darauf auch noch 84 zum 2:2 auf . Ein 74er Finish brachte Suljovic zurück in Front, wieder konnte der Qualifikant aus Polen ausgleichen. Mit einem 80er Finish und einem 16-Darter setzte sich Suljovic wieder etwas ab, scheiterte aber mit drei Matchdarts und Ratajski finishte 123. Im zehnten Leg hatte der „Polish Champion“ sogar noch drei Gelegenheiten zum 5:5, aber konnte sie nicht nutzen. Stattdessen machte „The Gentle“ mit einem 96er Finish dem Spiel ein Ende.
Über weite Strecken bot Michael van Gerwen eine sehr gute Leistung beim 6:2 über Keegan Brown. Ein paar Nachlässigkeiten am Schluss sorgten aber dafür, dass der Average auf 97 absank. In 15 und 13 Darts brachte er die ersten beiden Legs auf sein Konto und fügte gleich noch zwei weitere in zwei Mal 15 hinzu. Ein 14-Darter ließ „Mighty Mike“ auf 5:0 enteilen, ehe Brown 120 auswarf und damit den Whitewash abwandte. Vier vergebene Matchdarts von van Gerwen ermöglichten dem Youngster noch ein Leg, doch dann war die Zeit der Geschenke vorbei.
Es war ein Abend ganz nach dem Geschmack von Peter Wright, der einen klaren Erfolg gegen James Richardson landete und einen Average von knapp über 100 spielte. Der schottische Publikumsliebling kam mit einem 14-Darter gut aus den Startlöchern, Richardson lieferte mit einem 81er Checkout die passende Reaktion. Wright blieb mit einem 15- und einem 11-Darter weiter am Drücker und stellte in 17 Darts bereits auf 4:1. Danach war es Richardson, der einen 11-Darter aus dem Hut zauberte, doch Wright zeigte ihm mit einem 116er Finish wieder die Grenzen auf. Ein 14-Darter war der Schlusspunkt von „Snakebite“.
Im Duell der beiden ehemaligen Trainingspartner aus Stoke behielt Adrian Lewis knapp gegen Ian White die Nase vorne. White fehlte in der Schlussphase die Scoring-Power, um den zwachen Weltmeister in Gefahr zu bringen. White war mit einem 12-Darter direkt voll da, Lewis sorgte in 17 Darts für Gleichstand. Mit einem 14-Darter legte White wieder vor, „Jackpot“ zog durch ein 87er Finish nach. Es folgte ein 16-Darter von „Diamond“ und ein 14-Darter von Lewis, weiter alles in der Reihe. Lewis durchbrach die Serie von gehaltenen Würfen mit einem 95er Check, doch White breakte durch ein 126er Finish zurück zum 4:4. Das nächste Break wartete schon in Form eines 11-Darters von Lewis, der in 17 Darts das Weiterkommen sicherte.
Für James Wade ist das Turnier bereits nach dem ersten Spiel beendet. Die Nummer Fünf der Welt verlor nach einem guten Start den Faden und kassierte gegen Mark Webster eine 5:6 Niederlage. Webster hielt seinen Vorteil zunächst mit einem 17-Darter, danach kam Wade mit zwei 14-Dartern inklusive 80er Finish in Fahrt. Ein 17-Darter schraubte das Ergebnis auf 3:1 in die Höhe, ehe Webster mit einem 16-Darter dran blieb. Die nächsten beiden Legs wurden ebenfalls mit dem Wurf entschieden, darunter ein 14-Darter von Webster zum 3:4. Zwei weitere Legs gingen begleitet von einem 65er Checkout ebenfalls an den Waliser, der damit die Führung zurück hatte. Ein 17-Darter bescherte Wade das 5:5, doch im finalen Leg scorte er nicht gut genug. So nutzte Webster seinen Vorteil und verwertete den dritten Matchdart.
Obwohl er einen acht Punkte höheren Average als sein Herausforderer hatte, ist Michael Smith knapp gegen Steve West ausgeschieden. Die Partie begann schwungvoll mit einem 84er Finish für West und einem 14-Darter seines jüngeren Kontrahenten. Smith schaffte das erste Break in 13 Darts, West schlug in 14-Darts zum 2:2 zurück und schickte einen 16-Darter hinterher. Smiths Konter war ein schöner 11-Darter, aber West war in 14 Darts zum 4:3 zur Stelle. Er war es auch, der danach breakte, dann aber einen Matchdart liegen ließ. So erzwang Smith in 15 und 16 Darts ein Entscheidungsleg, doch hier nahm ihm est mit einem 15-Darter wieder den Wind aus den Segeln.
Obwohl er in diesem Jahr bei drei von vier European Tour-Events bereits nach einem Spiel die Heimreise antreten musste, stand uns Michael Smith dennoch für ein Interview zur Verfügung. Dabei stand seine seit über einem Jahr andauernde Krise im Fokus. Eine deutsche Übersetzung folgt unter diesem Link. Eine Übersicht über alle Interviews gibt es hier:
Daryl Gurney überzeugt beim Sieg gegen John Henderson, es wurde aber nach einer deutlichen Führung doch noch einmal eng. Gurney führte dank eines 60er und eines 116er Checkouts mit 2:1 und baute den Vorsprung im Folgenden auf 4:1 aus. Drei der nächsten vier Legs gingen an Henderson, der damit plötzlich nur noch mit 4:5 im Hintertreffen war. Ein 16-Darter von Gurney beendete aber die Revolte vom „Highlander“.
Eine solide Vorstellung bedeutet für Gerwyn Price das Weiterkommen gegen Dimitri van den Bergh. Price kam mit einem 13.Darter gut aus den Startlöchern, van den Bergh hielt mit einem 96er Finish dagegen. Es folgte der nächste 13.Darter für die walisische Nummer Eins und danach das Break zum 3:1, weil van den Bergh sechs Ausgleichschancen verwarf. Gleich darauf streuten beide Spieler einen 16.Darter ein, bevor Price 120 zum 5:2 checkte. Van den Bergh versuchte es noch einmal mit einem 14-Darter, doch ein Leg später versenkte Price den dritten Matchdart.
Am morgigen Sonntag steht schon der Finaltag des European Darts Grand Prix an. Ab 13 Uhr MEZ wird zunächst das Achtelfinale ausgetragen, bevor am Abend ab 19 Uhr MEZ sowohl Viertelfinale als auch Halbfinale und das große Finale ausgetragen werden. Auch morgen werden wir von dartn.de wieder vor Ort sein.
Samstag, 06.05.2017
Nachmittags-Session: (13-17 Uhr)
2.Runde:
Alan Norris (10) 5-6 Jan Dekker (92.13 - 91.36)
Cristo Reyes (16) 3-6 Ulf Ceder (83.70 - 82.35)
Jelle Klaasen (11) 6-2 Dirk van Duijvenbode (81.57 - 73.68)
Simon Whitlock (4) 3-6 Rob Cross (94.71 - 95.93)
Dave Chisnall (5) 6-3 Matt Clark (112.25 - 95.65)
Joe Cullen (14) 6-1 Jonny Clayton (95.28 - 92.44)
Benito van de Pas (8) 6-5 Joe Murnan (89.87 - 92.16)
Kim Huybrechts (7) 6-3 Max Hopp (92.12 - 85.63)
Samstag, 06.05.2017
Abend-Session: (19-23 Uhr)
2.Runde:
James Wade (6) 5-6 Mark Webster (89.33 - 89.13)
Gerwyn Price (9) 6-3 Dimitri van den Bergh (96.67 - 90.39)
Michael Smith (13) 5-6 Steve West (101.88 - 93.70)
Daryl Gurney (15) 6-4 John Henderson (99.57 - 89.41)
Mensur Suljovic (3) 6-4 Krzysztof Ratajski (98.47 - 91.03)
Peter Wright (2) 6-2 James Richardson (100.65 - 97.96)
Michael van Gerwen (1) 6-2 Keegan Brown (97.05 - 90.88)
Ian White (12) 4-6 Adrian Lewis (92.63 - 96.74)
Sonntag, 07.05.2017
Nachmittags-Session: (13-17 Uhr)
Achtelfinale:
Mensur Suljovic - Joe Cullen
Mark Webster - Jelle Klaasen
Kim Huybrechts - Jan Dekker
Peter Wright - Daryl Gurney
Rob Cross - Steve West
Dave Chisnall - Adrian Lewis
Benito van de Pas - Gerwyn Price
Michael van Gerwen - Ulf Ceder
Sonntag, 07.05.2017
Abend-Session: (19-23 Uhr)
Suljovic/Cullen - Webster/Klaasen
Huybrechts/Dekker - Wright/Gurney
Cross/West - Chisnall/Lewis
van de Pas/Price - van Gerwen/Ceder
Halbfinale:
Sieger Viertelfinale 1 - Sieger Viertelfinale 2
Sieger Viertelfinale 3 - Sieger Viertelfinale 4
FINALE:
Sieger Halbfinale 1 - Sieger Halbfinale 2
Ausgespielt werden insgesamt £135.000 pro Turnier, der Sieger geht mit £25.000 (knapp 30.000 €) nach Hause. Im Vergleich zu den letzten Jahren gibt es aber eine große Änderung. Die gesetzten Spieler müssen ihr Auftaktspiel am 2.Turniertag gewinnen, damit ihr Preisgeld in die Rangliste einfließt. Sollten sie ihr erstes Spiel verlieren, bekommen sie das Preisgeld zwar ausgezahlt, es geht aber nicht in die große Order of Merit sowie die European Order of Merit ein.
Sieger: £25.000
Runner-Up: £10.000
Halbfinale: £6.000
Viertelfinale: £4.000
Achtelfinale: £3.000
2.Runde: £2.000
1.Runde: £1.000
Gesamt: £135.000
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TV-Übertragung:
European Tour Turniere werden NICHT im TV übertragen. Es sind eher kleinere Turniere, sie sind nicht einmal in Großbritannien live zu sehen. Die einzige Möglichkeit diese Turniere zu verfolgen ist der offizielle, kostenpflichtige Livestream der PDC unter www.livepdc.tv. Außerdem übertragen auch diverse Wettanbieter wie auch der österreichische Streaminganbieter laola1.tv die Turniere der European Tour.
Foto-Credit: PDC Europe
[kb]
Quelle: PDC - www.pdc.tv
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