Sonntag, 18. Oktober 2020 17:05 - Dart News von dartn.de
Finaltag beim diesjährigen European Darts Grand Prix. Am Nachmittag standen wie üblich die Achtelfinals auf dem Spielplan. Dort musste man sich früh von vielen Favoriten wie Gerwyn Price und Glen Durrant verabschieden. Auch Mensur Suljovic hätte es fast erwischt, doch der Österreicher bog einen 0:5-Rückstand gegen Jamie Hughes noch in einen Sieg um. Rob Cross mit der besten Vorstellung dieser Session und Nathan Aspinall hielten sich schadlos und zogen ebenfalls ins Viertelfinale ein. Dort steht auch Michael van Gerwen nach einem überstandenen Matchdart gegen Vincent van der Voort.
Mit dem Duell zwischen dem amtierenden PL-Sieger Glen Durrant und Maik Kuivenhoven startete der Nachmittag. Dabei konnte Kuivenhoven einen 6:3-Erfolg einfahren und schlug damit bereits den zweiten PL-Teilnehmer. Zunächst jedoch kassierte er im ersten Leg gleich ein Break und fand sich nach einem 13-Darter von Durrant bereits 0:2 hinten. Doch mit einem 170er Finish in der vierten Runde meldete er sich eindrucksvoll zurück Anschließend stellte "Duzza" in 17 Darts den alten Abstand wieder her und verpasste sogar mehrere Breakdarts für ein mögliches 4:1. So verkürzte Kaivenhoven erst und glich mit seinem zweiten 12-Darter die Partie aus. Von diesem Punkt an war der Niederländer der bessere Scorer und holte sich auch die nächsten drei Legs in 15, 20 und 13 Darts. Durrant hingegen erspielte sich in diesen Legs keinen einzigen Dart auf Doppel mehr.
Nicht an seine gestrige Leistung anknüpfen konnte Michael Smith, der dadurch prompt mit 2:6 von Ian White nach Hause geschickt wurde. Für White lief es zunächst wie am Schnürchen. Im ersten Leg gleich bestrafte er drei ungenutzte Doppelmöglichkeiten von Smith und zog mit einem 17-Darter auf 2:0 davon. Mit einem 16- und 14-Darter verdoppelte "Diamond" seine Legausbeute, Smith verfehlte zuvor ein 170er Checkout nur knapp. Ein 79er Finish unter Druck brachte den "Bullyboy" schließlich auf das Scoreboard. Doch verfehlte er auch im sechsten Leg mehrmals den äußeren Ring, was White zum 5:1 nutzte. In 14 Darts konnte Smith nochmals verkürzen, doch der mehrmalige Major-Finalist brachte auch im folgenden Leg 40 Rest in zwei Aufnahmen nicht auf Null, wodurch White einen seiner Matchdarts schließlich verwandelte.
Sein erstes Viertelfinale auf der European Tour erreichte Darius Labanauskas dank eines klaren 6:2-Sieges über einen enttäuschenden Joe Cullen. Mit fünf perfekten Darts startete Labanauskas in die Partie und holte sich das erste Leg in 14 Pfeilen gegen den Anwurf. 19 Darts reichten für das schnelle 2:0. Ebenso viele Darts benötigte Cullen für seinen ersten Leggewinn. Ein 14-Darter brachte "The Rockstar" den Ausgleich ein. Doch der Engländer fand am heutigen Nachmittag seine Scoring-Power nicht, so bedankte sich Labanauskas zunächst mit einem weiteren Break in 18 Darts. Ein 20-Darter reichte für einen Hold, ehe Cullen zwei weitere Doppel verpasste und "Lucky D" auf 5:2 erhöhte. Ein 17-Darter beendete für den Litauer schlussendlich ein schwaches Duell.
Auch Gerwyn Price und José de Sousa waren weit entfernt von ihrem Topniveau. So war es am Ende der Portugiese, der dank der besseren Doppelquote mit 6:3 die Oberhand behielt. Price eröffnete mit einem Maximum das Match und breakte gleich in 14 Darts. Doch dieses währte nicht lange, de Sousa brauchte auch 14 Darts für das sofortige Re-Break. Nach zwei Holds in der jeweils sechsten Runde verpasste Price mehrere Breakchancen, wodurch de Sousa seinen Anwurf erneut nach Hause brachte. Auch im sechsten Leg offenbarten beide Spieler Probleme auf dem Doppelring. Erneut war "The Special One" derjenige mit dem glücklicheren Ende. Mit einem 13-Darter zum 3:4 zeigte Price seine Klasse, doch im direkten Gegenzug musste er ein weiteres Break in 15 Darts hinnehmen, de Sousa te 70 in drei Darts. "The Iceman" verpasste es schließlich mehrmals, die Partie noch zu verlängern und so machte de Sousa seinen erst zweiten Einzug in das Viertelfinale auf der European Tour perfekt.
Zunächst sah es so aus, als ob auch die untere Hälfte des Draws mit einem Paukenschlag beginnen würde. Jamie Hughes erspielte sich einen 5:0 Vorsprung gegen Mensur Suljovic, doch der Sieger hieß am Ende Suljovic. Beim Österreicher fehlte zu Beginn alles, was ihn gestern so glänzen ließ. Die ersten beiden Legs schnappte sich Hughes in 17 und 19 Darts, Suljovic verpasste in beiden Legs zig Checkdarts. Mit einem 118er Finish zum 12-Darter erhöhte Hughes auf 3:0. Auch im vierten Leg war es "Yozza", der seine Chance ergriff und nach zwei weiteren verpassten Doppel seines Kontrahenten 76 auswarf. Anschließend verpasste er nur knapp ein 161er Finish, durfte jedoch erneut ans Board und vollendete einen 14-Darter zum 5:0. Suljovic kam jetzt erst in Fahrt. Ein 14-Darter brachte ihm das erste Leg ein, 101 te er auf seinem Lieblingsdoppel mit Hughes bei 80 Rest stehend. Im achten Leg verpasste der Engländer dann seine ersten beiden Matchdarts, wodurch "The Gentle" die Lücke weiter schließen konnte. Ein starker 11-Darter brachte den Österreicher auf 4:5 heran, ehe er mit einem 15-Darter den Decider erzwingen konnte. Dort wurde es passend zum bisherigen Spiel nochmals dramatisch: Erst verfehlte Suljovic die D16 nur knapp für ein 107er Checkout, doch auch Hughes ließ insgesamt drei weitere Matchdarts ungenutzt. So durfte die Nummer 16 der Welt erneut ans Oché, traf die D4 mit dem letzten Dart der Aufnahme und stellte die Partie damit komplett auf den Kopf.
Die bis dato beste Vorstellung lieferte Rob Cross ab. Dem Weltmeister von 2018 gelang der erste dreistellige Average des heutigen Tages und glänzte zudem mit einer Doppelquote mit 6 aus 7 bei seinem klaren 6:1-Sieg gegen Martijn Kleermaker. Mit zwei 14-Darten legte "Voltage" früh die Latte hoch und setzte mit einem 112er Finish zum 15-Darter noch einen drauf. Im vierten Leg erst hatte sein Kontrahent die erste Möglichkeit auf Doppel, diese vergab der Niederländer jedoch. So brachte Cross 62 in zwei Darts zum bereits dritten 14-Darter auf Null. Auch Kleermaker holte sich sein erstes Leg in am Ende 14 Pfeilen. Doch Cross ließ sich davon nicht beirren und checkte im sechsten Leg 80 zum 15-Darter. Auch das siebte und damit letzte Leg ging an den Engländer, natürlich wieder in 14 Darts.
Relativ deutlich wurde es auch beim Spiel zwischen James Wade und Nathan Aspinall, welches letzterer am Ende mit 6:2 für sich entscheiden konnte. Ein 15-Darter brachte Aspinall das frühe Break ein, welches er in erneut 15 Darts auch bestätigen konnte. Mit dem dann dritten 15-Darter erspielte sich "The Asp" eine klare 3:0-Führung heraus. Wade antwortete mit einem 12-Darter und verkürzte noch weiter, nachdem Aspinall vier Breakgelegenheiten nicht genutzt hatte. In 15 Darts brachte Aspinall seinen folgenden Anwurf ins Ziel, bestrafte Wades Doppelschwäche auf D20 und D10 zum 5:2 und checkte abschließend 87 zum nächsten und letzten 15-Darter der Partie.
Zum Abschluss kam es noch zum niederländischen Freundschaftsduell zwischen Michael van Gerwen und Vincent van der Voort. Diese Partie, in der beide große Schwierigkeiten mit den Doppel hatten, ging über die volle Distanz. Am Ende hatten beide mindestens einen Matchdart, doch einmal mehr was es van Gerwen, der sich in diesem Duell durchsetzen konnte. Mit den Darts ging Leg 1 in 16 Darts an den Favoriten. Nachdem van der Voort 54 nicht ausgemacht hatte, gelang van Gerwen das 2:0 in 18 Darts. Hierauf verpassten beide ein Highfinish im 120er Bereich, wobei van der Voort als Erster wieder ans Board durfte und die D7 zum 13-Darter traf. Eben dieses Feld verpasste van Gerwen für ein 88er Finish, wodurch "The Dutch Destroyer" in 16 Darts den 2:2-Gleichstand herstellte. In Front ging im fünften Leg erneut van Gerwen, der einen ungefährdeten 14-Darter spielte, konnte aber trotz zweier Darts auf den äußeren Ring nicht weiter davonziehen. Van der Voorts Pfeil, zunächst knapp ein 128er Checkout verpasst, fand schließlich mit der D5 sein Ziel. Auch im anschließenden Leg eröffnete sich beiden Niederländern eine Checkmöglichkeit, schlussendlich war es van der Voort, der das Break zum 4:3 aus seiner Sicht einfuhr. Eine potenzielle Vorentscheidung ließ van der Vort liegen, indem er in zwei Aufnahmen 40 Rest nicht auf Null spielen konnte. Das gleiche Bild zeigte sich im neunten Leg: Beide hatten enorme Probleme auf den Doppeln, was sich im 22-Darter für van Gerwen ganz gut wiederspiegelte. Ein 15-Darter für van der Voort bedeutete schließlich, dass die Entscheidung im elften Leg fallen würde. In diesem nutzte "Mighty Mike" seinen Vorteil und stand nach 12 Darts bei 88 Rest, doch verpasste zwei Matchdarts. Dies ermöglichte van der Voort seinerseits das Match auszumachen, jedoch verfehlte er die D20 für ein 120er Finish nur knapp. Matchdart Nummer drei saß dann am Ende für van Gerwen.
Die Finalsession des European Darts Grand Prix startet um 19:00 Uhr MESZ. Es wird von Viertelfinale bis Finale komplett runtergespielt. PDC-TV HD überträgt die Final-Session vollständig live.
Sonntag, 18.10.2020
Nachmittags-Session:
Achtelfinale:
Maik Kuivenhoven 6-3 Glen Durrant (90,63 - 90,29)
Ian White 6-2 Michael Smith (91,59 - 90,56)
Darius Labanauskas 6-2 Joe Cullen (84,74 - 79,6)
Gerwyn Price 3-6 José de Sousa (92,87 - 88,94)
Mensur Suljovic 6-5 Jamie Hughes (92,15 - 87,48)
Martijn Kleermaker 1-6 Rob Cross (91,55 - 101,38)
James Wade 2-6 Nathan Aspinall (91,05 - 94,03)
Michael van Gerwen 6-5 Vincent van der Voort (89,01 - 87,52)
Sonntag, 18.10.2020
Abend-Session: (19:00 - 23:00 Uhr)
Viertelfinale:
Maik Kuivenhoven - Ian White
Darius Labanauskas - José de Sousa
Mensur Suljovic - Rob Cross
Nathan Aspinall - Michael van Gerwen
Halbfinale:
Kuivenhoven/White - Labanauskas/De Sousa
Suljovic/Cross - Aspinall/Van Gerwen
Finale:
Sieger Halbfinale 1 - Sieger Halbfinale 2
Ausgespielt werden insgesamt £140.000 pro Turnier, der Sieger geht mit £25.000 (knapp 30.000 €) nach Hause.
Sieger: £25.000
Runner-Up: £10.000
Halbfinale: £6.500
Viertelfinale: £5.000
Achtelfinale: £3.000
2. Runde: £2.000
1. Runde: £1.000
Gesamt: £140.000
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TV-Übertragung:
European Tour Turniere werden NICHT im TV übertragen. Es sind eher kleinere Turniere, sie sind nicht einmal in Großbritannien live zu sehen. Die einzige Möglichkeit diese Turniere zu verfolgen ist der offizielle, kostenpflichtige Livestream der PDC unter PDC-TV HD. Außerdem übertragen auch diverse Wettanbieter wie auch der österreichische Streaminganbieter laola1.tv die Turniere der European Tour.
Foto-Credit: PDC Europe/Kais Bodensieck
[tk]
**Quelle: PDC Europe
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