Samstag, 2. Juli 2022 23:32 - Dart News von dartn.de
Der zweite Tag beim European Darts Matchplay in Trier hatte insgesamt drei deutschsprachige Siege im Gepäck. Gabriel Clemens und Lukas Wenig erreichten jeweils nach einem Rückstand das Achtelfinale, für Clemens war es das erste gewonnene Bühnenspiel auf deutschem Boden in diesem Jahr. Auch Rowby-John Rodriguez machte mit einem deutlichen Erfolg über Gerwyn Price auf sich aufmerksam. Ausgeschieden sind dagegen Martin Schindler und Florian Hempel. Der Finaltag verspricht große Spannung, denn von den 16 Gesetzten sind nur noch sechs im Wettbewerb.
Das war wohl die beste Bühnen-Performance in diesem Jahr von Gabriel Clemens. Nachdem er bereits 3:5 hinten lag, konnte er die Partie gegen Daryl Gurney doch noch zu seinen Gunsten entscheiden. Clemens holte zunächst mit Hilfe eines 96er-Finishes einen frühen Rückstand auf, kassierte nach verfehlten Doppeln jedoch gleich wieder ein Break. Ein 12-Darter inklusive 156er-Check brachte den "German Giant" wieder in Schlagdistanz, doch Gurney machte gleich darauf 116 zum 5:3 zu. Clemens setzte mit einem 115er-Finish das nächste Ausrufezeichen und schaffte es in 14 Darts noch in den Decider. Dort scorten beide verhalten, bis Gurney eine 180 warf und Tops für 114 verpasste. Im Gegenzug brachte Clemens seine 68 Punkte Rest eiskalt ins Ziel.
Nach seinem ersten Sieg auf der Bühne ist bei Lukas Wenig wohl so einiges abgefallen. So zeigte er heute nach 1:4 Rückstand eine tadellose Leistung, erzielte einen 101er Average und wies den ebenfalls starken Chris Dobey mit 6:4 in die Schranken. Dabei landete der englische Favorit durch ein 142er-Finish ein frühes Break und bestätigte es in 11 Darts zum 3:1. Es folgte noch ein verlorenes Service, bevor Wenig fast aus dem Nichts 170 für einen 12-Darter zumachte. In 13 und 14 Darts glich der Dettelbacher aus, Dobey hatte zwischenzeitlich 90 überworfen. Auch im nächsten Leg konnte Wenig den Kontrahenten für eine verpasste Chance bestrafen und zum Schluss finishte er auch noch 167.
In diesem Match hatte Rowby-John Rodriguez das Sagen. Ein schwächelnder Gerwyn Price wurde vom Österreicher verdient mit 6:2 besiegt. Rodriguez holte begleitet von einem 11-Darter drei der ersten vier Legs, obwohl er zu diesem Zeitpunkt bereits elf Checkchancen ausgelassen hatte. Der Wahl-Tiroler bestrafte nachfolgend Patzer seines Gegners auf den äußeren Ring und fügte noch einen 12-Darter zum 5:1 hinzu. Mit dem vierten Matchdart erledigte er schließlich die Nummer Eins der Setzliste und machte ein Duell mit Gabriel Clemens perfekt.
Ein wenig zu unkonstant hat sich Martin Schindler an diesem Abend präsentiert und musste deshalb Madars Razma den Vortritt lassen. Der 25-jährige holte zwar einen 2:5 Rückstand auf, konnte dann aber einen Matchdart nicht nutzen. Obwohl Razma in der Anfangsphase unter anderem mit einem 12-Darter den besseren Eindruck machte, hielt sich Schindler mit einem 101er-Finish im Spiel. Weil im Anschluss beim Strausberger aber auch Ungenauigkeiten auf die Doppel hinzu kamen, führte Razma nach einem 117er-Finish mit 4:2. Nun fügte der Lette einen weiteren 12-Darter hinzu, ließ dann aber vier Siegchancen verstreichen und Schindler kam noch einmal davon. Es folgte ein 13-Darter und ein 71er-Checkout für "The Wall", Razma hatte zwischenzeitlich das Bullseye zum Weiterkommen verfehlt. Im Decider bekam dann auch Schindler einen Matchdart, aber er traf Tops nicht und so genügte Razma ein 16-Darter.
Auch wenn die Bühnenform von Florian Hempel momentan besser wäre, hätte er diesen Dimitri van den Bergh wahrscheinlich nicht stoppen können. "The Dreammaker" räumte ihn mit 6:2 aus dem Weg und hatte am Ende einen Schnitt von fast 111 Punkten in den Statistiken stehen. Damit nahm er Revanche für die Niederlage bei der letzten Weltmeisterschaft. Van den Bergh sicherte sich die ersten beiden Legs mit einem 152er-Finish und einem 12-Darter, Hempel antwortete ebenfalls in 12 Darts. Belgiens Nummer Eins steigerte das Ganze noch einmal mit einem 11-Darter, bevor beide Doppel verpassten und Hempel irgendwie auf Tuchfühlung blieb. Danach war der ehemalige Handballprofi nur noch Zaungast bei einer van den Bergh-Show: Die letzten drei Legs gingen in 12, 10 und 13 Darts beeindruckend an ihn.
Man hat Ian White schon länger nicht mehr so gut erlebt, wie an diesem Wochenende. In einer hochspannenden Begegnung hatte er gegen Joe Cullen knapp die Nase vorne. Beim Stand von 3:4 aus Sicht von White gewann er die nächsten beiden Legs in 11 und 12 Darts, bevor Cullen selbst einen 12-Darter zum 5:5 spielte. Im entscheidenden letzten Leg setzte der "Rockstar" allerdings sieben Matchdarts daneben und White durfte doch noch jubeln.
Eine Doppelquote von 75 Prozent war der Schlüssel für Damon Heta im Duell mit Callan Rydz. Finishes wie 86, 74, 68, oder 62 waren an diesem Tag kein Problem für "The Head".Luke Humphries war in einer engen gutklassigen Partie zur Stelle, als Cameron Menzies kleine Fehler machte und buchte so sein Achtelfinalticket. Einen 5:3 Vorsprung konnte Dirk van Duijvenbode nicht ins Ziel bringen. Er unterlag Jeffrey de Zwaan, der das Match mit einem 13-Darter abschloss.
Seinem außergewöhnlichen Jahr hat Scott Williams das nächste Kapitel hinzugefügt. Der 32-jährige, der keine Tourkarte besitzt, schaltete Jonny Clayton aus, obwohl der einen 103er Average erzielte. Fünf der ersten sieben Legs gingen an Williams, der unter anderem einen 11- und einen 12-Darter fabrizierte. Danach kam Clayton zwar noch mal auf, aber konnte zwei Ausgleichschancen nicht verwerten.
Auch Martin Lukeman und Wesley Plaisier mischen die European Tour weiter auf. Diesmal profitierten beide allerdings auch davon, dass die jeweiligen Kontrahenten Ryan Searle und José de Sousa nicht über einen 80er Average hinauskamen. Lukeman entschied seine Partie mit einem 11-Darter. Bei de Sousa fielen besonders zwölf verpasste Doppel ins Gewicht, deshalb fiel seine Niederlage gegen Plaisier auch ziemlich deutlich aus.
In einer Partie mit insgesamt 29 verpassten Doppeln hatte Rob Cross Matchdarts gegen sich, bevor er James Wilson doch noch bezwang. Wilson ließ im Entscheidungsleg insgesamt vier Checkchancen liegen und "Voltage" rettete sich mit einem 104er-Checkout. Ebenfalls eine dreistellige Kombination benötigte Stephen Bunting, um Sebastian Bialecki zu stoppen. Der 18-jährige Pole verfehlte im Decider Tops zum Weiterkommen und Bunting löschte 110. Krzysztof Ratajski musste sich nach 2:0 Führung Luke Woodhouse geschlagen geben, auch hier gab es einige Unsicherheiten auf den äußeren Ring. Das entscheidende Break fixierte der Engländer durch ein 94er-Finish. Passabel präsentierte sich Nathan Aspinall, der Jermaine Wattimena nach ausgeglichener Anfangsphase nur noch einen Checkdart erlaubte.
Am morgigen Finaltag wird zunächst ab 13:00 Uhr MESZ das Achtelfinale ausgetragen, bevor dann ab 19:00 Uhr MESZ die Finalsession mit Viertelfinale, Halbfinale und Finale startet. DAZN und Sport1 übertragen jeweils live.
Samstag, 02.07.2022:
Nachmittags-Session:
2. Runde:
Krzysztof Ratajski (12) 3-6 Luke Woodhouse (87,93 - 86,94)
Rob Cross (5) 6-5 James Wilson (92,11 - 92,38)
Nathan Aspinall (8) 6-2 Jermaine Wattimena (95,78 - 93,62)
Stephen Bunting (15) 6-5 Sebastian Bialecki (92,39 - 90,94)
Damon Heta (7) 6-4 Callan Rydz (91,53 - 94,05)
Ryan Searle (2) 4-6 Martin Lukeman (80,38 - 89,75)
José de Sousa (4) 1-6 Wesley Plaisier (80,72 - 88,31)
Chris Dobey (14) 4-6 Lukas Wenig (100,18 - 101,07)
Samstag, 02.07.2022:
Abend-Session:
2. Runde:
Luke Humphries (3) 6-4 Cameron Menzies (97,43 - 100,15)
Jonny Clayton (9) 4-6 Scott Williams (103,13 - 96,07)
Daryl Gurney (16) 5-6 Gabriel Clemens (95,06 - 98,53)
Gerwyn Price (1) 2-6 Rowby-John Rodriguez (88,27 - 96,75)
Joe Cullen (6) 5-6 Ian White (98,96 - 100,56)
Martin Schindler (13) 5-6 Madars Razma (96,00 - 95,46)
Dimitri van den Bergh (10) 6-2 Florian Hempel (110,83 - 89,39)
Dirk van Duijvenbode (11) 5-6 Jeffrey de Zwaan (96,44 - 98,37)
Sonntag, 03.07.2022:
Nachmittags-Session: (13:00 - 17:00 Uhr)
Achtelfinale:
Rowby-John Rodriguez - Gabriel Clemens
Nathan Aspinall - Scott Williams
Wesley Plaisier - Madars Razma
Rob Cross - Luke Woodhouse
Martin Lukeman - Stephen Bunting
Damon Heta - Dimitri van den Bergh
Luke Humphries - Lukas Wenig
Ian White - Jeffrey de Zwaan
Sonntag, 03.07.2022:
Abend-Session: (19:00 - 23:00 Uhr)
Viertelfinale:
Rodriguez/Clemens - Aspinall/Williams
Plaisier/Razma - Cross/Woodhouse
Lukeman/Bunting - Heta/van den Bergh
Humphries/Wenig - White/de Zwaan
Halbfinale:
Sieger Viertelfinale 1 - Sieger Viertelfinale 2
Sieger Viertelfinale 3 - Sieger Viertelfinale 4
Finale:
Sieger Halbfinale 1 - Sieger Halbfinale 2
Ausgespielt werden insgesamt £140.000 pro Turnier, der Sieger geht mit £25.000 (ca. 30.000 €) nach Hause. Die gesetzten Spieler müssen ihr Auftaktspiel am 2. Turniertag gewinnen, damit ihr Preisgeld in die Rangliste einfließt. Sollten sie ihr erstes Spiel verlieren, bekommen sie das Preisgeld zwar ausgezahlt, es geht aber nicht in die große Order of Merit sowie die European Order of Merit ein.
Sieger: £25.000
Runner-Up: £10.000
Halbfinale: £6.500
Viertelfinale: £5.000
Achtelfinale: £3.000
2. Runde: £2.000
1. Runde: £1.000
Gesamt: £140.000
2022 zeigt DAZN alle Turniere der European Tour LIVE und in HD. Die Events können als Stream auf Smart-TV, Smartphone, PC, Laptop und Tablet verfolgt werden. DAZN zeigt alle Major-Turniere sowie die World Series und die European Tour. Es lassen sich verpasste Spiele jederzeit im Re-Live noch einmal anschauen. Zur Bestellung: http://bit.ly/livedart2019.
Außerdem wird das European Darts Matchplay auch komplett auf Sport1 übertragen.
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Foto-Credit: Kais Bodensieck/PDC Europe
[kb]
**Quelle: PDC - www.pdc.tv
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