Sonntag, 23. April 2017 22:58 - Dart News von dartn.de
Letzte Session bei der Premiere der German Darts Open in Saarbrücken. Die ausverkaufte Saarlandhalle erlebte auch in den finalen Spielen des Turniers tollen Dartsport und am Ende trug sich Peter Wright als erster Spieler in die Siegerliste dieses neuen Turniers ein. Der Schotte gewann das spannende Finale mit 6:5 gegen Benito van de Pas. Topfavorit Michael van Gerwen scheiterte bereits im Viertelfinale an Ian White, der wiederum im Halbfinale van de Pas unterlag. Als letzter deutschsprachiger Spieler schied Mensur Suljovic im Viertelfinale aus.
Niederlande gegen Schottland lautete also das erste Finale der German Darts Open. Doch anders als gedacht hieß der niederländische Vertreter nicht Michael van Gerwen sondern Benito van de Pas. Sein Gegenüber Peter Wright gewann bereits die German Darts Championship dieses Jahr in Hildesheim sowie die European Darts Open 2014 in Düsseldorf und ging als Favorit ins Finale, während van de Pas sein einziges Finale auf der European Tour 2015 bei den International Darts Open in Riesa mit 3:6 gegen Michael Smith verlor. Der Niederländer eröffnete das Endspiel und holte sich auf der D2 das erste Leg. Im zweiten Leg verpasste van de Pas das Bull für ein 128er-Finish und Wright kam auf Tops zum 1:1. Erneut scheiterte "Big Ben" am Bullseye, diesmal in Leg 3 für ein 121er-Finish und Wright schnappte sich nach 14 Darts auf der D16 das erste Break des Finals. Ein 116er-Checkout unter Druck bedeutete das 3:1 für den Schotten, van de Pas lauerte vergeblich auf 28 Punkten Rest. Völlig ungefährdet schaffte die Nr.15 der Weltrangliste den Anschluss zum 2:3, doch im sechsten Leg war ihm wieder das Bullseye im Weg, diesmal für das 170er-Finish und Wright brachte 65 Punkte in drei Darts auf . Mit einem 12-Darter und 81er-CO verkürzte der Niederländer erneut, doch Wright zog auf der D16 auf 5:3 davon. Auf der D5 erledigte van de Pas seinen Job bei eigenem Anwurf und breakte dann Wrights Aufschlag bei der letzten Gelegenheit auf der D12. Der 24-jährige durfte nun also den Decider beginnen und hatte alle Chancen auf seiner Seite. Nach neun Darts stellte er sich 86 Punkte Rest und vergab bei der nächsten Aufnahme seinen ersten Matchdart auf der D7. Doch dieser Matchdart sollte sein einziger bleiben, denn Wright checkte im Gegenzug 121 Punkte in Weltklasse-Manier auf dem Bullseye zum Matchgewinn. Für Wright bereits der sechste Turniererfolg in 2017, van de Pas hatte mit 110,46 zwar den mehr als deutlich besseren Average im Finale, doch gegen Wrights unfassbare Doppelquote von 86% sollte selbst das nicht ausreichen.
Michael van Gerwens Bezwinger Ian White bekam es im ersten Halbfinale mit dessen Landsmann Benito van de Pas zu tun. Beide standen bereits einmal in einem Finale eines European Tour Events, verloren dieses allerdings. Die Frage war also, wer bekommt die Chance es bei einem zweiten Anlauf besser zu machen? Ein 13-Darter zu Beginn bedeutete zunächst das 1:0 für den 24-jährigen Niederländer van de Pas, auf der D4 gelang "Big Ben" dann auch das erste Break der Partie. In 15 Darts zog der Mann aus Tilburg bereits auf 3:0 weg und hatte nach einigen verpassten Doppeln von White sogar die Chance schon früh alles klar zu machen, aber scheiterte selbst am äußeren Rand des Dartboards. Ein 106er-Finish im nächsten Leg zum 4:1 setzte White dann aber unter Druck, dem dieser mit einem hervorragenden 10-Darter zum 3:4 aber gewachsen war. In 15 Darts stellte van de Pas dann aber auf 5:2 und Whites Comebackqualitäten waren gefragt. Diese durfte er zunächst auch zeigen, van de Pas verpasste das 120er-Shanghai zum Match und White blieb auf der D3 am Leben. Im neunten Leg kam White dann aber nicht mehr zum Zuge, da "Big Ben" 76 Punkte zum Finaleinzug checkte. White konnte nicht an seine Leistung aus dem Viertelfinale gegen van Gerwen anknüpfen, wovon van de Pas profitierte und sich verdient ins Finale spielte.
Peter Wright hatte im Semifinale gegen Jelle Klaasen die Chance, beim dritten European Tour Turnier des Jahres zum zweiten Mal ins Finale einzuziehen. Nach dem Sieg beim Opener in Hildesheim, scheiterte Wright beim Osterturnier in Jena noch am in Saarbrücken fehlenden James Wade. Mit einem 15-Darter begann Wright das Spiel und checkte in Leg zwei 96 Punkte als 14-Darter, was ihm schon im Viertelfinale zweimal gelang. Ein weiterer 14-Darter brachte dem Schotten das 3:0 ein und auch in Leg vier war der Mann aus Livingston nach verpasstem Finish von Klaasen zur Stelle. Mit einem 13-Darter grätschte Klaasen dann zum ersten Mal dazwischen und bestrafte anschließend auch das verpasste 130er-Finish von Wright auf der D18 zum 4:2. "Snakebite" aber startete mit vier perfekten Darts ins nächste Leg und brachte 96 Punkte via D18-D20 zum 5:2 ins Ziel. Nachdem Klaasen mit lediglich neun Punkten ins achte Leg startete, hatte Wright leichtes Spiel und checkte 61 Punkte zum 6:2-Erfolg und zum Finaleinzug.
Die Finalsession wurde eröffnet mit dem ersten Viertelfinalspiel zwischen Michael van Gerwen und Ian White. White nutzte den schwachen Start der Nr.1 der Welt und checkte direkt 107 Punkte zum Break, musste aber im Gegenzug einen 11-Darter des Niederländers hinnehmen. Auch das dritte Leg ging gegen die Darts, nachdem van Gerwen große Doppelschwächen offenbarte. White legte anschließend bei eigenem Anwurf einen 14-Darter zum 3:1 nach, "Diamond" schaffte es dann auch im fünften Leg van Gerwen zu breaken und ließ einen 11-Darter zum 5:1 folgen. Bei 80 Punkten Rest folgte der erste Matchdart auf der D10, der sein Ziel knapp verpasste. Aber auch van Gerwen konnte 68 Punkte nicht auf bringen und so saß der vierte Matchdart in der D10. Sowohl im Scoring als auch auf den Doppeln war White einfach der bessere Mann und ging als verdienter Sieger aus dieser Partie.
Nach der Niederlage von Michael van Gerwen eröffnete sich natürlich für die restlichen Spieler eine große Chance auf den Premierensieg bei den German Darts Open. Benito van de Pas stand bei den International Darts Open 2015 auf der European Tour schonmal im Finale eines European Tour Turniers, verlor dieses aber gegen Michael Smith. Für seinen Viertelfinalgegner Rob Cross ist das Turnier in Saarbrücken hingegen das erste European Tour Event überhaupt. Van de Pas kam besser in die Partie und schnappte sich die ersten beiden Legs. Auch in Leg drei war er auf einem guten Weg und verpasste das 160er-Finish nur knapp auf der D20, im Gegenzug hielt Cross mit einem 86er-Bullfinish seinen Anwurf zum 1:2. Doch "Big Ben" ließ dies unbeeindruckt, mit einem 134er-Finish meldete er sich direkt zurück. Mit einem 14-Darter verkürzte der Newcomer der bisherigen Saison auf 2:3, aber van de Pas stellte mit einem 67er-Checkout den alten Abstand wieder her. Ein 14-Darter sorgte für das nächste Break und gleichzeitig die Vorentscheidung, in 14 Darts machte der junge Niederländer den Sieg perfekt und meldete mit dieser guten Leistung auch Ansprüche auf den Turniersieg an.
Zu einer Neuauflage des diesjährigen UK Open Finals kam es im dritten Viertelfinale zwischen Peter Wright und Gerwyn Price. Auf der D14 gelang Wright zu Beginn das Break und machte mit einem 14-Darter den guten Start perfekt. Nach einem 80er-Finish ging auch das dritte Leg an "Snakebite" und bei eigenem Anwurf erhöhte der aktuell Zweite der Premier League gar auf 4:0. Dank eines 104er-Checkouts gewann Price sein erstes Leg in dieser Partie, ein 96er-Finish unter Druck bedeutete aber im Anschluss das 5:1 für Wright. Im siebten Leg vergab der Schotte dann aber zwei Matchdarts und Price hielt sich auf der D5 im Spiel. Bei eigenem Anwurf machte Wright dann aber mit seinem vierten 14-Darter in diesem Match und seinem zweiten 96er-CO den Sieg perfekt und untermauerte nach dem Ausscheiden von van Gerwen seine Favoritenstellung.
Der letzte Halbfinalteilnehmer wurde in der Begegnung zwischen Jelle Klaasen und Mensur Suljovic ermittelt. Nach zwei verpassten Chancen von Klaasen kam Suljovic auf der D6 zum 1:0. Es ergab sich für den Österreicher auch die Möglichkeit zum 2:0, doch der Dart verfehlte knapp die D5. Ein 122er-Finish scheiterte ebenfalls am letzten Dart und Klaasen setzte mit einem 126er-Finish im Gegenzug den ersten Nadelstich der Partie. In 14 Darts holte sich Suljovic auf seiner Doppel 14 allerdings direkt das Break zurück, musste aber wiederum seinen Aufschlag abgeben, da drei Darts nicht ausreichten, um 40 Punkte zu löschen. Auch das vierte Leg in Serie ging gegen die Darts weg, so dass das Match nach der Hälfte der Spieldistanz völlig ausgeglichen war. Natürlich gab es auch im siebten Leg das Break und alles sah es nach dem nächsten Anwurfverlust aus, doch Suljovic vergab insgesamt sieben Darts ausgerechnet auf der D14 und Klaasen bedankte sich auf der D10. Davon konnte sich der Wiener im neunten Leg nicht mehr erholen und Klaasen verwandelte seinen zweiten Matchdart auf der D15. Doppelprobleme vor allem auf seiner sonst so sicheren D14 haben einen möglichen Halbfinaleinzug für Suljovic verhindert, der trotzdem am Montag wieder die Nr.9 der Welt sein wird.
Eine erfolgreiche Premiere der German Darts Open in Saarbrücken, die Saarlandhalle freut sich jetzt schon auf die zweite Ausgabe im nächsten Jahr. Am Donnerstag geht es für die Topstars der Szene bereits mit dem 13.Spieltag der Premier League in Birmingham weiter, dort erwarten uns unter anderem die Partien zwischen Peter Wright und Phil Taylor sowie Gary Anderson gegen Raymond van Barneveld. Am nächsten Wochenende stehen im englischen Wigan dann die Players Championship Turniere 9 + 10 an.
Sonntag, 23.04.2017
Abend-Session:
Viertelfinale:
Michael van Gerwen 1-6 Ian White (97.47 - 104.01)
Rob Cross 2-6 Benito van de Pas (89.97 - 103.79)
Peter Wright 6-2 Gerwyn Price (104.21 - 96.16)
Jelle Klaasen 6-3 Mensur Suljovic (89.90 - 87.69)
Halbfinale:
Ian White 3-6 Benito van de Pas (95.13 - 100.18)
Peter Wright 6-2 Jelle Klaasen (105.74 - 96.17)
FINALE:
Benito van de Pas 5-6 Peter Wright (110.46 - 97.49)
Ausgespielt werden insgesamt £135.000 pro Turnier, der Sieger geht mit £25.000 (knapp 30.000 €) nach Hause.
Sieger: £25.000
Runner-Up: £10.000
Halbfinale: £6.000
Viertelfinale: £4.000
Achtelfinale: £3.000
2.Runde: £2.000
1.Runde: £1.000
Gesamt: £135.000
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TV-Übertragung:
European Tour Turniere werden NICHT im TV übertragen. Es sind eher kleinere Turniere, sie sind nicht einmal in Großbritannien live zu sehen. Die einzige Möglichkeit diese Turniere zu verfolgen ist der offizielle, kostenpflichtige Livestream der PDC unter www.livepdc.tv. Außerdem übertragen auch diverse Wettanbieter wie auch der österreichische Streaminganbieter laola1.tv die Turniere der European Tour.
Foto-Credit: livepdc.tv
[mvdb]
**Quelle: PDC - www.pdc.tv
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