Sonntag, 7. März 2021 22:49 - Dart News von dartn.de
Die Final-Session der UK Open 2021 in Milton Keynes hat einen neuen, aber gleichzeitig alten Champion hervorgebracht. Zum nunmehr dritten Mal kann sich James Wade den Titel beim "FA Cup of Darts" sichern. Im überraschenden Finale setzte er sich mit 11:5 gegen Luke Humphries durch. Zuvor bezwang der neue Titelträger bereits den amtierenden Weltmeister und Weltranglistenersten Gerwyn Price mit 11:6. Auch Michael van Gerwen musste sich sensationell deutlich mit 5:11 gegen Humphries verabschieden.
Im ersten Halbfinale gab es das Duell vom amtierenden Weltmeister Gerwyn Price mit dem zweifachen UK Open Champion James Wade. Wade war der deutlich bessere Spieler, der Weltranglistenerste fand kaum in sein Spiel und unterlag mit 6:11 in den Legs. Der Start verlief unerwartet einseitig in die Richtung von James Wade, der seinem Gegner gleich zu Beginn enteilte. Die erste Session ging mit 5:0 an "The Machine", Price fand bis dato überhaupt gar nicht statt. Nach einem 70er-Finish konnte Wade mit einem 12-Darter das Break landen, wofür er 81 Punkte auf Null brachte. Mit einem weiteren starken 82er-Finish auf Bull ließ er Price keine Chance, der Weltmeister durfte noch nicht auf Doppel werfen. Auf der Doppel 19 landete Price das 4:0, bevor er in 18 Darts auch den fünften Durchgang verbuchte. Auf der Doppel 4 konnte Price nach der Pause endlich sein erstes Leg holen. 82 Punkte konnte Price nicht löschen, bei ihm stotterte der Motor immer noch. Wade bestrafte ihn, auch 84 vergab Price mit zwei Fehlern aufs Doppel und der Mann aus Aldershot machte das 7:1. Auf Tops schnappte sich Price das direkte Rebreak und "The Iceman" traf auch die D18 zum 3:7 vom zweiten TV-Break. Price ging interessanterweise bei 130 mit dem zweiten Dart nicht auf die 20, sondern auf die T10 und traute Wade damit die 158 nicht zu. Damit lag Price im Recht, auf Tops verkürzte er zum 4:7. Zwei 180er warf Wade hintereinander gegen die Darts, dann sorgte er für ein Déjà-vu und checkte 82 (14, 18, Bull), wie auch gegen Simon Whitlock am Nachmittag. Wade war wieder im Aufwind und traf die Doppel 5 zum 9:4, Price hielt seinen eigenen Anwurf. Ein 100er-Zwei-Dart-Finish brachte Wade unmittelbar vor die Ziellinie. Nach der dritten Pause konnte Price 76 checken, drei frische Darts aufs Doppel vergeigte Price aber und Wade war mit dem 79er-Finish zum Match gnadenlos zur Stelle.
Das zweite Semifinale brachte eine Sensation mit sich, denn Michael van Gerwen unterlag beinahe chancenlos gegen Luke Humphries. Mit 11:5 war "Cool Hand Luke" eindeutig der bessere Spieler. Vor allem hatte van Gerwen am Anfang sehr viel Gegenwind und Startschwierigkeiten zu bestehen. Mit einem 112er-Finish eröffnete Humphries standesgemäß, ein 132er-Checkout im zweiten Leg schockte van Gerwen leicht. In 13 Darts erhöhte Humphries auf 3:0, bevor er auch noch 108 Punkte löschte. "Cool Hand Luke" stellte sich nach 12 Darts auf Tops, doch van Gerwen zeigte mit einem 139er-Checkout auf jenem Doppel seine ganze Klasse. Mit dem 106er-Finish zeigte van Gerwen weiter auf, doch Humphries ließ sich davon nicht beeindrucken und warf einen 12-Darter zum 5:2. Weiter ging es in 17 und 14 Darts für den jungen Engländer zum 7:2, der Abstand wurde immer größer und er stand bei einem Average von 107 Punkten. Ein 130er-Finish von van Gerwen auf dem Bullseye gab den MvG-Anhängern aber nochmal Hoffnung. Humphries checkte 81 zu seinem achten Leg und zur Fünf-Leg-Führung. Einen Dart auf Tops ließ Humphries aus und van Gerwen war mit dem Hold zur Stelle. 130 verpasste van Gerwen auf dem Bull und der Jugendweltmeister von 2019 checkte nach einer 180 zum 15-Darter und 9:4, auch MvG brachte seinen Aufschlag durch. Mit einem 128er-Finish zum 12-Darter glänzte Humphries einmal mehr, er stellte auf die komfortable 10:5 Führung. Van Gerwen verpasste ein 68er-Checkout und Humphries bestrafte ihn mit einem 78er-Checkout zum überraschenden Matchgewinn.
Im großen Endspiel der UK Open gab es also ein englisches Duell zwischen James Wade und Luke Humphries. Wade gewann dieses Major bereits zweimal und für Humphries war es das erste Major-Finale. Zu viele Fehler auf die Doppel kostete Humphries letztlich einen möglichen Finalsieg, hier war Wade mit einer doppelt so hohen Quote unterwegs. Damit gab es letztlich einen deutlichen 11:5 Sieg für den Mann aus Aldershot. Drei Doppel-Chancen verpasste Humphries zum frühen Break und Wade kam mit einem blauen Auge auf der Doppel 2 davon. Auch "The Machine" verpasste eine Breakchance auf die Doppel 19, was Humphries ausnutzte. Humphries stellte sich auf Tops und Wade machte ein 150er-Finish zum 2:1 aus. Vier Darts reichten Humphries für 40 nicht aus und das Geschenk nahm Wade dankend zum Break an. Wieder ließ Humphries drei Chancen aus und Wade war wieder einmal zur Stelle und erhöhte auf 4:1 in den Legs. Ein 104er-Finish verpasste Wade nur knapp auf Tops, Humphries traf die Doppel 20 für sein zweites Leg. Erneut checkte Wade 82 bei eigenem Anwurf, dieses Mal auf Tops. Humphries traf das gleiche Doppel und verkürzte auf 3:5, Wade hielt seinen Anwurf und baute mit vier perfekten Darts ordentlich Druck auf. 112 verpasste Humphries zum Break und Wade traf Tops mit stoischer Ruhe zum 7:3 vor der zweiten Pause. Am Draht scheiterte Humphries beim 121er-Finish und Wade traf die Doppel 10, die Führung erhöhte sich auf 8:3. In 11 Darts schnappte sich Humphries seinen vierten Durchgang, auch Wade brachte seinen Aufschlag durch, beide spielten einen Average von über 100 Punkten. Ein 105er-Checkout löschte Humphries zum 5:9 aus seiner Sicht. Die Doppelschwäche kostete Humphries das nächste Leg, drei Darts für 40 Rest gingen einmal mehr nicht ins Ziel, Wade nahm die D16 zum 10:5 mit. Nach der letzten Unterbrechung fackelte Wade nicht lange, er traf die Doppel 3 zum relativ ungefährderten Titelgewinn im Finale.
Weiter geht es bei der PDC am Dienstag, den 16.03.2021 mit dem zweiten Teil der PDC Super Series. PDC.TV überträgt bis Freitag jeden Tag das Geschehen auf zwei Boards live.
Sonntag, 07.03.2021:
Abend-Session:
Halbfinale:
James Wade 11-6 Gerwyn Price (97,63 - 96,68)
Luke Humphries 11-6 Michael van Gerwen (107,41 - 106,27)
Finale:
James Wade 11-5 Luke Humphries (102,52 - 97,95)
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Foto-Credit: Lawrence Lustig (PDC)
[ks]
**Quelle: PDC - www.pdc.tv
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