Rob Cross siegt in Göttingen

Sonntag, 27. Oktober 2019 22:48 - Dart News von dartn.de

 Rob Cross

Rob Cross heißt der neue European Champion. Der 29-jährige überwandt in der Göttinger Lokhalle seine Finalhürde Gerwyn Price in einem eher enttäuschenden Match mit 11:6. Es ist sein dritter großer Titel nach der WM 2018 und dem Triumph beim diesjährigen World Matchplay. Auch an diesem Wochenende war er zur Stelle, als Michael van Gerwen früh ausschied.

Insgesamt war es das sechste TV-Finale für Cross. Price stand in seinem vierten Endspiel und verpasste seinen zweiten großen Titel. Es war nicht der große Glanz, den "Voltage" versprühte. Vielmehr fand er in jeder seiner Partien das richtige Maß, um am Ende als Sieger die Bühne zu verlassen.

Halbfinale:

Cross siegt dank besserem Timing

Es war nicht so hochklassig, wie man es von einem Aufeinandertreffen der Nummer Zwei und der Nummer Sechs der Welt erwartet hätte. Dennoch lieferten sich Rob Cross und Daryl Gurney einen spannenden Fight mit dem besseren Ende für Cross. Der ehemalige Weltmeister triumphierte 11:9, weil er in der Schlussphase die besseren Akzente setzen konnte. Gurney lag zwischenzeitlich 8:7 in Front, brachte aber in den letzten fünf Legs nur einen mäßigen Durchschnitt von 92 Punkten zustande.

Cross schnappte sich die ersten beiden Legs in 13 und 14 Darts, Gurney fand schnell in zweimal 14 eine Antwort. Ein 13-Darter bedeutete die Pausenführung für Cross, der danach zwei Breakchancen vergab und so Gurney in 15 Pfeilen das 3:3 ermöglichte. Auch im Anschluss hielten beide einmal ihr Service, bevor "Superchin" in 18 Darts zur ersten Führung breakte. Verpasste Doppel verhinderten den Ausbau des Vorsprungs, so dass Cross nach einem 96er-Finish wieder vorne lag. Daraufhin checkte "Voltage" auch 73 zum Break, doch Gurney konterte in 11 Darts und sorgte durch ein 118er-Finish für Gleichstand.

Die Nummer Zwei der Welt patzte im 15. Leg viermal auf die Doppel und erneut wurde ihr so der Anwurf abgenommen. In 14 Darts folgte das sofortige Rebreak und wenig später führte Cross wieder. Gurney konnte an dieser Stelle erneute Doppelprobleme des Gegners nicht bestrafen. Dafür hielt der amtierende Players Champion sein Service zum 9:9, ehe Cross in 15 Darts dem Finale ganz nah kam. Endgültig dort angekommen war er nach einem letzten Break in 13 Darts.

Smiths nächste verpasste Möglichkeit

Auch die zweite Begegnung der Vorschlussrunde hatte nicht den aller höchsten Standard. Gerwyn Price behielt gegen Michael Smith mit 11:7 die Oberhand. Man hatte aber nicht das Gefühl, dass der "Iceman" sonderlich gut spielte. Vielmehr machte Smith die größeren Fehler, darunter einige nicht getroffene Doppel in wichtigen Momenten. So verlor er nach einem 5:5 Zwischenstand allmählich den Anschluss. Es ist die nächste verpasste Chance für den Engländer, denn Price in dieser Form war allemal schlagbar.

Price gab den Ton in 17, 18, 15 und 11 Darts an, mit dabei war ein 149er-Checkout. Smith hatte in drei dieser Legs jeweils eine Checkchance danebengesetzt, profitierte aber dann selbst von ersten Fehlwürfen des Gegners. Mit Hilfe eines 11-Darters konnte er auf 2:4 verkürzen, doch Price bewies in 14 Darts weiterhin große Gefährlichkeit. Nun fand Smith allerdings besser in die Partie. Einmal 17 und zweimal 14 Darts benötigte er zum 5:5. Danach war wieder Price in 18, 15 und 13 Pfeilen an der Reihe, 8:5 hieß es für ihn. Verpasste Doppel verhinderten eine mögliche Vorentscheidung, doch da der "Bully Boy" ein Leg später selbst wichtige Chancen liegen ließ, blieb der Abstand gleich (9:6). Beide Spieler hielten nachfolgend einmal ihren Wurf, doch dann zeigte Price seine Klasse im entscheidenden Moment und checkte 104 zum Match.

Finale:

Cross entscheidet enttäuschendes Finale

Es war eine gewisse darterische Magerkost, die an das Endspiel der UK Open erinnerte. Im Vergleich zu Anfang März hatte Rob Cross dieses Mal das deutlich bessere Ende für sich. 11:6 hieß es für den ehemaligen Elektriker. Gerwyn Price gelang kein einziges Break. Von Beginn an geriet er ins Hintertreffen und sein 84er Average war schlicht zu wenig.

Price gewann zwar das Auftaktleg in 15 Darts, doch danach war Cross in 18, 15 und 14 an der Reihe. Price hielt durch ein 100er-Finish Anschluss, ehe die nächsten beiden Legs gerecht verteilt wurden. Cross ergriff im Folgenden in 14, 13 und 14 Darts erneut die Initiative und schraubte seinen Vorsprung auf 7:3 nach oben. Nach einem 17-Darter auf beiden Seiten verkürzte Price auf 5:8, spielte aber bis zu diesem Zeitpunkt einfach nicht konstant genug. Genau das blieb auch im weiteren Spielverlauf sein Problem, Cross erzielte kurz darauf in 12 Darts bereits das 10:5. Als die walisische Nummer Eins dann noch zwei Gelegenheiten auf die Doppel ausließ, war es vorbei. "Voltage" platzierte seinen zweiten Matchdart zielsicher in der Doppel 16 für einen 18-Darter.

 

Nächsten Freitag geht die Serie der TV-Turniere mit den World Series of Darts Finals in Amsterdam weiter. Auch hier übertragen DAZN und PDC.TV wieder live.

 

Ergebnisse Finalsession:

Sonntag, 27.10.2019:
Abend-Session:
Halbfinale:
Rob Cross 11-9 Daryl Gurney (95,21 - 94,56)
Michael Smith 7-11 Gerwyn Price (94,41 - 93,20)

Finale:
Rob Cross 11-6 Gerwyn Price (93,12 - 84,51)

 

Preisgeld 2019:

Sieger: £120.000
Runner-Up: £60.000
Halbfinale: £32.000
Viertelfinale: £20.000
Achtelfinale: £10.000
1.Runde: £6.000

Gesamt: £500.000

Weitere Informationen:

Alle Infos zu den European Championship [Turnierseite]
Einen übersichtlichen Turnierbaum findet ihr [hier]
Für Diskussionen und Fragen zum Turnier [Dart Forum]

Foto-Credit: Kais Bodensieck/PDC Europe

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Quelle: PDC - www.pdc.tv

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