Freitag, 6. November 2020 22:57 - Dart News von dartn.de
Am ersten Tag des World Cups wurden in der Salzburgarena alle 16 Erstrundenpartien ausgetragen. Dabei waren Mensur Suljovic und Rowby-John Rodriguez für Österreich erfolgreich, haben nach eigenen Angaben aber auch noch Luft nach oben. Das deutsche Team mit Gabriel Clemens und Max Hopp lieferte die beste Leistung aller 32 Teams des Tages mit einem Average von 96 Punkten zum 5:0 Whitewash. Nordirland und Irland waren als gesetzte Teams Kanada bzw. Australien unterlegen. Mühe hatten auch die Belgier, während England die Philippinen abschüttelte. Wales und die Niederlande wurden ihrer Favoritenrolle gerecht.
Darius Labanauskas und Mindaugas Barauskas haben für Litauen einen 5:3 Erfolg gegen Gibraltar mit Craig Galliano und Justin Hewitt eingefahren. Die ersten vier Legs wurden gerecht aufgeteilt, wobei Labanauskas 96 checkte und sein Partner Breakchancen vergab. Als nächstes brachte "Lucky D" 95 auf , woraufhin Gibraltar mit einem 70er-Finish zurückschlug. Zwei 17-Darter brachten Litauen auf die Siegerstraße, im achten Leg hatten die Kontrahenten noch einmal zwei wichtige Chancen liegen lassen.
Besser hätte es für die eingesprungenen José de Sousa und José Marques fast nicht laufen können. Portugal fegte schwache Ungarn mit 5:0 von der Bühne. Janos Vegsö und Patrik Kovacs bekamen nicht eine einzige Gelegenheit auf den äußeren Ring. De Sousa checkte zum Auftakt 80 und in 21 Darts gelang das 2:0. Es folgten zwei 17-Darter, hier durfte beide Male Marques den Check setzen. In 13 Darts wurde die Partie sehenswert ins Ziel gebracht.
Für die Neuseeländer Cody Harris und Haupai Puha hat das Turnier entspannt begonnen. Weil Niels Heinsoe und Per Laursen für Dänemark weit unter ihren Möglichkeiten blieben, gelang ein 5:2 Triumph. Puha checkte eingangs 112 und fixierte auch einen 17-Darter zum 2:0, während Dänemark Chancen zum Ausgleich verwarf. Als nächstes finishte Puha 100, ehe Dänemark in 15 Darts verkürzte. Mit dem nächsten 17-Darter erhöhte Neuseeland auf 4:1, doch dann verfehlte der erste Matchdart das Bullseye und der skandinavische Gegner hielt sich im Spiel. Mit noch einem 17-Darter zeigte sich Neuseeland allerdings unbeeindruckt.
Nicht zum ersten Mal hat das Nordirische Team um Daryl Gurney und Brendan Dolan eine frühe Niederlage ereilt. Ihre Leistung war solide, doch sie reichte nicht gegen die stark harmonierenden Kanadier Jeff Smith und Matt Campbell. Sie behielten mit 5:2 die Oberhand. Dolan schaffte durch ein 117er-Checkout eine gute Grundlage, doch Kanada reagierte in 13 Darts exzellent und anschließend warf Smith 154 aus. Ein 17-Darter verdoppelte den Vorsprung, ehe Gurney einen 15-Darter zum 2:3 komplettierte. Smith stellte mit einem 72er-Finish den alten Abstand wieder her und wenig später war es auch der "Silencer", der die zweite Siegchance sicher verwertete. Nach dem Spiel standen uns die Kanadier für ein Interview zur Verfügung:
In einem guten und abwechslungsreichen Schlagabtausch haben Dimitri van den Bergh und Kim Huybrechts für Belgien einen 1:3 Rückstand noch umgebogen und die Tschechen Karel Sedlacek und Adam Gawlas mit 5:4 bezwungen. Beide Nationen hielten zunächst ihren Service, wobei Tschechien einen 15-Darter zu bieten hatte. Belgien konnte in der Folge vier Möglichkeiten nicht nutzen, wurde in 19 Darts gebreakt und kassierte auch noch einen 13-Darter. Zwei 14-Darter rückten das Bild wieder ins Gleichgewicht, beide Male hatte Huybrechts ausgecheckt. Als Sedlacek drei Versuche zum Break danebensetzte, rettete van den Bergh sein Team zunächst, doch er scheiterte ein Leg später auch am Bullseye zum Sieg. So erzwang Sedlacek auf der Doppel-4 einen Decider, in dem Belgien alles richtig machte und Huybrechts eiskalt einen 13-Darter fixierte. Gawlas hatte seine Farben zuvor noch mit einer 140 vergeblich auf ein Zweidart-Finish gestellt.
Es gab für Mensur Suljovic und Rowby-John Rodriguez durchaus ein paar holprige Momente, doch letztendlich landeten sie für Österreich einen souveränen 5:2 Sieg gegen die USA, die von Chuck Puleo und Danny Lauby Jnr. vertreten wurden. In 16 und 13 Darts gelang ein Start nach Maß für die Alpenrepublik, wobei beide Spieler jeweils einmal das Doppel am Ende der Legs trafen. Die Amerikaner erwachten in 13 Darts, waren aber kurz darauf nicht in der Lage, 197 Punkte mit neun Pfeilen zu löschen. So erwischte Rodriguez nach mehreren verpassten Chancen doch noch die Doppel-3, ehe ein 15-Darter das 4:1 bedeutete. Ein 18-Darter hielt die USA am Leben, doch im siebten Leg reichten erneut neun Darts nicht, um 173 auszuwerfen. So war es erneut Rodriguez vorbehalten, auf der Doppel-16 zu beenden. Das war zwar nur ein 22-Darter, aber für Österreich bedeutete er den Sprung unter die letzten 16. Ein ausführliches Interview konnten wir nach dem Match mit den siegreichen Österreichern führen:
Für das philippinische Duo Lourence Ilagan und Noel Malicdem war durchaus mehr drin, doch am Ende beschehrte wohl die größere Erfahrung von Michael Smith und Rob Cross England einen 5:3 Erfolg. In 15 und 16 Darts hatte der Favorit zunächst die Kontrolle, doch danach checkte Malicdem 84. Verpasste Doppel verhinderten den Gleichstand, bevor die Philippinen erneut herankamen. Ein 14-Darter bedeutete das 3:3, aber in der Schlussphase machte England in 17 und 14 Darts alles klar.
Trotz eines zehn Punkte höheren Averages taten sich Toni Alcinas und Jesus Noguera für Spanien schwer. Am Ende rangen sie Italien mit Andrea Micheletti und Daniele Petri mit 5:4 nieder. gleich im ersten Leg nutzten die Italiener 4 vergebene Checkdarts der Gegner zum Break, bevor sie dieses in 17 Darts auch bestätigen konnten. Die eigentlich favorisierten Spanier Toni Alcinas und Jesús Noguera sicherten sich dann ihr erstes Leg, bevor Italien mit einem weiteren 17-Darter die vorherige Führung erneuerte. Doch jetzt starteten die Spanier in 12 Darts durch und Alcinas legte ein 118er-Finish zum 3:3 nach. 15 Darts später lagen sie dann erstmals in diesem Match in Führung. Italien zwang das Spiel noch in ein Entscheidungsleg, wo Spanien letzendlich in Person von Alcinas den fünften Matchdart auf der Doppel-1 versenkte, ohne daß sie ihren Gegnern noch eine Chance auf den Doppeln boten.
Einen überraschenden Whitewash-Erfolg gab es für Griechenland in Person von John Michael und Veniamin Symeonidis. Die beiden gaben gegen Daniel Larsson und Dennis Nilsson kein Leg aus der Hand. Mit einem 110er-Finish zum 15-Darter konnte Symeonidis direkt einen Glanzpunkt setzen, weiter ging es mit zwei Checkouts in der sechsten Runde für die Griechen. Mit einem 76er-Finish sicherten sich die Südländer das 4:0, zuvor erhielten die Schweden ihren ersten Legdart. In 15 Darts beendete Griechenland das Spiel absolut souverän.
Keine gute Leistung war es von den Titelverteidigern, die aber in einer komplett neuen Besetzung an den Start gingen. Dennoch reichte es für Robert Thornton und John Henderson in einem Spiel mit vielen Fehlern zum 5:3 Sieg, wobei Russ Bray die beiden Japaner immer wieder wegen Störungen ermahnen musste. In 19 Darts eröffnete Schottland, dabei scorte Yuki Yamada zu Beginn in seinen ersten zwei Aufnahmen 5 und 3 Punkte. Nach dem Ausgleich spielte sich Japan dann warm, Seigo Asada löschte ein Shanghai-Finish zum 2:1. Nach einem Hold gab es Double Trouble auf beiden Seiten, was Schottland dann in der achten Runde ausnutzte. Wieder brachten beide Teams ihren Anwurf durch, ehe im achten Leg des eher highlight-armen Spiels die Entscheidung fiel. Auf Tops nutzten die Titelverteidiger ihren zweiten Matchdart.
Einen weiteren deutlichen Sieg gab es für Team Polen, Krzysztof Ratajski & Krzysztof Kciuk ließen ihre Gegner aus Südafrika nicht mal aufs Doppel werfen. Carl Gabriel spielte dieses Mal an der Seite von Evergreen Devon Petersen, der sich in den letzten Wochen in einer starken Verfassung präsentierte. Doch das konnte er nicht ausnutzen, die Polen eröffneten humorlos mit drei 15-Dartern in Serie. Ratajski checkte bis dahin alle Legs, auch das 4:0 ging mit einem 92er-Finish auf seine Kappe. In der sechsten Runde machte Kciuk das Spiel problemlos aus.
Simon Whitlock hat mit dem Debütanten Damon Heta einen Auftaktsieg gegen die Vorjahresfinalisten aus Irland eingefahren. In 13 Darts startete Irland mit dem Break, doch ihre Gegner aus Down Under ließen sich dies mit einem 15-Darter nicht gefallen. Auf Tops ging Australien in Führung, kassierte dann aber mit einem 13-Darter den Ausgleich. Nun hatten Steve Lennon und William O'Connor aber keinen Grund mehr zur Freude. Die beiden mussten zusehen, wie ihre Gegner die nächsten drei Legs in 14, 16 und 20 Darts einholten. Dabei gab es das Checkout zum Match auf Madhouse.
Spektakulär starte das Spiel für die Titelfavoriten aus Wales. Gerwyn Price und Jonny Clayton eröffneten sensationell gut, Price ging mit der 180 rein und Clayton finishte mit einem 130er-Finish. Price warf im zweiten Leg gleich zwei 180er, das Leg ging in 14 Darts für Wales aus. Boris Koltsov verpasste für die Russen ein 112er Finish auf Tops und auch Aleksei Kadochnikov konnte 20 Rest nicht en. In 28 Darts machte Clayton dann das 3:0. Ein 76er-Finish wurde durch Clayton zum 11-Darter gespielt, bevor Price in der fünften Runde zum Sieg checkte.
Das deutsche Team startete ergebnistechnisch perfekt in den World Cup of Darts, auch spielerisch zeigte man die beste Leistung aller Teams. Mit einem 11-Darter starteten die Deutschen ins Spiel, Gabriel Clemens eröffnete direkt mit dem Maximum und Max Hopp checkte auf der Doppel 16. In 14 Darts verdoppelten die beiden ihre Führung, Marko Kantele und Veijo Viinikka verpassten dann ihre Chancen aufs Doppel und Deutschland war zum 3:0 zur Stelle. In 17 und 16 Darts machte Deutschland das Spiel dann souverän zu, am Ende war es ein starker Average von 96 Punkten. Gabriel Clemens und Max Hopp haben sich in unserem Interview unseren Fragen gestellt:
Beim World Cup Debüt von Danny Noppert ist alles nach Maß verlaufen, zusammen mit Michael van Gerwen gab es einen 5:1 Sieg über Brasilien. Diogo Portela & Bruno Rangel hatten keine wirkliche Chance und gerieten wegen zwei Checkouts in Runde 6 der Gegner früh in Rückstand. Im dritten Leg checkte Rangel dann 70 Punkte zu einem Teilerfolg, van Gerwen räumte danach 134 zum 15-Darter über Tops-Tops ab. In 13 und 17 Darts beendeten die Niederländer die Partie.
Durch die Absage von China sind Madars Razma & Janis Mustafejevs aus Lettland kurzfristig ins Teilnehmerfeld gerückt. Erstmals waren die beiden dabei und trafen auf Kai Fan Leung und Royden Lam aus Hongkong. In 24 Darts checkte Lam das erste Leg zum Break. Doch Lettland hielt dagegen und der unerfahrene Janis Mustafejevs nutzte seine Chance zm zwei 18-Darter zu vollenden. In 14 Darts gelang den Asiaten dann der Ausgleich, ehe in der siebenten Runde das 3:2 für Hongkong folgte, die Doppel 16 traf Razma zum 3:3. Ein weiteres Break gab es durch ein 76er-Finish von Leung. Unter Druck räumte Mustafejevs 96 Punkte auf Tops für den Decider ab, dabei startete er mit der 5. In 17 Darts beendete Lettland das Spiel, nachdem Leung einen Matchdart auf die D14 verpasste.
Am morgigen Samstag wird dann verteilt auf zwei Sessions die 2. Runde ausgetragen. Ab sofort werden zunächst zwei Einzel ausgespielt, zu einem Doppel kommt es nur noch dann, wenn die Einzel zuvor geteilt werden. DAZN und PDC.TV übertragen beide Sessions live.
Freitag, 06.11.2020:
Nachmittags-Session:
1. Runde:
Litauen 5-3 Gibraltar (87,23 - 77,17)
Portugal 5-0 Ungarn (85,4 - 73,32)
Neuseeland 5-2 Dänemark (86,22 - 72,85)
Nordirland (4) 2-5 Kanada (87,78 - 94,51)
Belgien (5) 5-4 Tschechien (93,53 - 90,37)
Österreich (8) 5-2 USA (82,91 - 81,18)
England (1) 5-3 Philippinen (90,32 - 89,48)
Italien 4-5 Spanien (78,83 - 86,13)
Freitag, 06.11.2020:
Abend-Session:
1. Runde:
Schweden 0-5 Griechenland (82,92 - 91,65)
Japan 3-5 Schottland (75,08 - 80,45)
Polen 3-5 Südafrika (90,45 - 82,73)
Irland (7) 2-5 Australien (93,12 - 92,52)
Wales (2) 5-0 Russland (93,94 - 73,60)
Deutschland (6) 5-0 Finnland (96,35 - 81,77)
Niederlande (3) 5-1 Brasilien (94,00 - 76,42)
Hongkong 4-5 Lettland (81,54 - 78,35)
Samstag, 07.11.2020:
Nachmittags-Session: (ab 13:00 Uhr MEZ)
2. Runde:
Kanada - Neuseeland
Österreich - Portugal
Belgien - Lettland
England - Litauen
Abend-Session:
2. Runde: (ab 19:00 Uhr MEZ)
Australien - Polen
Wales - Schottland
Deutschland - Griechenland
Niederlande - Spanien
Sieger: pro Spieler £35.000
Runner-Up: jeweils £20.000
Halbfinale: jeweils £12.000
Viertelfinale: jeweils £8.000
Achtelfinale: jeweils £4.000
1. Runde: jeweils £2.000
Gesamt: £350.000
Das Turnier kann über die Online-Streaming Dienste DAZN und PDC-TV HD verfolgt werden, dort werden alle Sessions live und in voller Länge übertragen. Mit dem kostenlosen Probemonat könnt ihr DAZN testen und alle Major-Turniere LIVE sehen, hier anmelden: http://bit.ly/livedart2019
Sport1 überträgt den diesjährigen World Cup of Darts nicht.
Alle Informationen zum Turnier findet ihr auf der [Turnierseite]
Fragen und Diskussionen zum Turnier gibt es in unserem [Forum]
Hier findet ihr einen übersichtlichen [Turnierbaum]
Foto Credit: Kelly Deckers (PDC Europe)
[kb/ks]
**Quelle: PDC - www.pdc.tv
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