Dienstag, 3. Oktober 2017 01:20 - Dart News von dartn.de
Am heutigen Montag stand der zweite Tag beim World Grand Prix in Dublin auf dem Programm und nachdem gestern bereits der Titelverteidiger Michael van Gerwen ausgeschieden ist, blieb heute abzuwarten, wie die weiteren Favoriten wie Peter Wright und der Österreicher Mensur Suljovic ins Turnier starten werden ...
Gleich im ersten Spiel gaben es sich Benito van de Pas und Cristo Reyes "mit der großen Kelle" (um es einmal umgangssprachlich auszudrücken). Beide Spieler starteten sehr sicher in die Legs, und nachdem die ersten beiden Legs "mit den Darts" gegangen sind (der Spanier hatte Anwurf), sicherte sich Benito das erste Break, welches aber dann gleich mit einem Re-Break von dem Mann aus Teneriffa beantwortet wurde. Im Entscheidungsleg vergab Reyes ein 155er Finish auf Doppel 19 - nur um dann mit ansehen zu müssen, wie sein Gegner ihm den Satz mit einem 144er Finish (T18, T18, D18) am Ende doch noch wegschnappen konnte. Der zweite Satz ging dann mit Wut im Bauch in 3:1 Legs an den Spanier, bevor "Big Ben" im Entscheidungssatz den kleinen Tick besser war. Reyes verpasste ein 113er Finish zum 2:2 Legausgleich und van de Pas checkte das Spiel auf der D10 zum 2:1 Endstand.
Im kommenden Match fand der Belgier Ronny Huybrechts zu keinem Zeitpunkt so richtig in sein Spiel, aber auch sein Gegner, Altmeister Mervyn King hatte zumindest was die Check-Doppel anging heute ebenfalls nicht den besten Tag erwischt. Da King jedoch in diesem Match durchgehend etwas besser scoren konnte, durfte er sich die vergebenen Chancen auf die Doppel erlauben und gewann letztendlich verdient in 3:2 und 3:1 Legs.
Das dritte Spiel des Abends hielt schon eine kleine Überraschung für uns bereit: Steve West bestätigte die gute Form der letzten Monate und setzte sich mit 2:0 gegen den 7-fachen Major Sieger James Wade durch. Wade kommt in diesem Jahr einfach nicht in Fahrt und muss auch hier wieder in der ersten Runde die Koffer packen. Das Highlight in diesem Spiel sicherlich der 12-Darter von West im zweiten Satz zum Break, der ihm die Tür ins Achtelfinale öffnete.
Die Partie zwischen Simon Whitlock und Christian Kist entwickelte sich zu einem echten hochklassigen Krimi. Im ersten Satz legte vor allem Kist los wie die Feuerwehr, er kam jedes Mal auf Anhieb mit dem Doppel ins Spiel und checkte auch am Ende souverän, was sich in einem 3:1 im ersten Satz zugunsten des Niederländers niederschlug. Aber Whitlock ist ein Kämpfer und somit erkämpfte er sich den zweiten Satz in 3:1 Legs. Im dritten Satz war es dann ein Kampf mit offenem Visier: Whitlock sichert sich das erste Break - Kist aber sofort mit dem Rebreak - Kist bringt den eigenen Anwurf durch, Whitlock gelingt dieses im Anschluß ebenfalls. Am Ende verpasste Kist einen Matchdart auf Tops und Whitlock checkte ein 108er Finish (T19, 19, D16) und zog somit in die kommende Runde ein.
Dann folgte der erste Auftritt der frisch gebackenen Nr 6 der Weltrangliste, Mensur Suljovic - er musste gegen Ian White antreten. Und White überrollte Mensur einfach im ersten Satz. Er scorte stärker, checkte besser und ließ Mensur in 2 der 3 gewonnenen Legs bei über 230 Punkten stehen. Dieses war vor allem der Tatsache geschuldet, dass Mensur meinstens (wenn überhaupt) erst mit dem zweiten oder dritten Dart das Doppel zum Start traf. Das Resultat ließ auch nicht lange auf sich warten: Der erste Satz ging klar mit 3-1 an "Diamond" . Aber Mensur Suljovic wäre nicht Mensur Suljovic, wenn er sich so einfach geschlagen geben würde. Im zweiten Satz liefen die Start-Doppel dann auch wieder besser, nach einem Break zum Start und einem typischen "Mensur 94er Finish" (Bullseye, 16, D14), mit dem er drei vergebene Legdarts seines Gegners bestrafte, sah alles nach einem souveränen zweiten Satz für den Wiener aus. Aber White kam zurück und sicherte sich die kommenden beiden Legs, bevor der "Gentle" dann drei vergebene Start-Doppel seines Gegners bestrafte und sich den zweiten Satz doch noch holte. Ab diesem Zeitpunkt war die Messe gelesen - Mensur hatte nun das Selbstvertrauen, welches er voher vermissen ließ und daraufhin ging der letzte Satz mit einem Average von knapp 100 Punkten glatt in 3:0 Legs an den Österreicher. Damit dürfte der Wiener auch weiterhin zu den Top Favoriten auf den Titel gehören.
Die Partie zwischen Michael Smith und Gerwyn Price war ebenfalls umkämpft, allerdings erwies sich der "Iceman" am Ende dann doch als zu konstant und besser als der"Bullyboy", mit 2:1 bezwang der ehemalige Rugby Profi seinen Gegner und steht damit zum ersten Mal in der zweiten Runde des World Grand Prix. Alle drei Sätze hatten das selbe Ergebnis. Zuerst Price mit dem 3:1, dann Smith mit 3:1 und der Entscheidungssatz ging wieder mit 3:1 an den Waliser.
Der Waliser Mark Webster hätte sich ja eigentlich das Turnier von zu Hause aus auf der Couch angucken wollen, wenn nicht Gary Anderson aufgrund der Geburt seines zweiten Kindes kurzfristig abgesagt hätte und er dadurch dann doch noch ins Teilnehmerfeld gerutscht ist. Er trat gegen den Newcomer Richard North an, der sich in diesem Jahr bereits durchaus einen Namen gemacht hat. Und im Prinzip hätte "Webby" auch zu Hause bleiben können: Der Debütant gab einen Traumeinstand und ließ dem ehemaligen BDO-Weltmeister nicht den Hauch einer Chance. Am Ende dürfte Webster froh gewesen sein wenigstens ein Leg gewonnen zu haben, denn mit 0:3 und 1:3 unterlag er chancenlos seinem Gegner Richard North, der nun in der 2. Runde auf seinen Trainingspartner und Mentor Simon Whitlock treffen wird. Aber die £5.000 Preisgeld werden Webster diese Niederlage sicherlich einfacher verkraften lassen
Abgerundet wurde der Abend mit der Partie Peter Wright gegen Stephen Bunting. "Snakebite" hat eine schreckliche Bilanz bei diesem Turnier, er überlebte bei seinen bisher vier Auftritten erst einmal die erste Runde. Heute wollte er dieses besser machen, aber gleich am Anfang ging das schon gewaltig schief: Bunting sicherte sich die ersten beiden Legs, wobei er im zweiten Leg 5 vergebene Checkdarts von Wright mit einem brillianten 145er Finish (T20, T19, D14) zu bestrafen wusste. Das kommende Leg sicherte sich "The Bullet" auf der Doppel 1 und somit ging der erste Satz "zu " an den ehemaligen BDO-Weltmeister. Wright kämpfte sich zurück und sicherte sich den zweiten Satz mit 3:1, wobei er einen phantastischen Average in diesem Satz von über 109 Punkten erzielen konnte. Daraufhin ging es in den entscheidenden Satz - und auch hier schien einmal mehr Wrights "Grand Prix Fluch" zuzuschlagen: Das erste Leg ging nach drei vergebenen Start Doppeln von Wright mit einem Break an Bunting und dank einer gut getimten 180 sicherte sich Stephen auch das zweite Leg. Im kommenden Leg vergab Bunting 9(!) Start Doppel und das Leg ging natürlich an Wright, aber gleich im folgenden Leg kam Bunting sofort aus dem Startblock und Wright vergab weitere drei Darts um in das Spiel zu kommen. Dann tauschten beide Spieler 180er aus. Bunting als erster im Finishbereich, aber er vergab gleich zwei Matchdarts. Wright kam noch einmal dran und checkte Doppel 11 zum 2:2 Ausgleich. Und nun ließ er sich die Butter auch nicht mehr vom Brot nehmen: Mit einer Doppel 20 beendete Wright am Ende dann doch seinen Fluch und geht nun als einer der Favoriten ins Achtelfinale.
Damit ist die erste Runde Geschichte: Morgen stehen ab 20 Uhr MEZ bereits die ersten vier Zweitrundenbegegnungen auf dem Programm
Montag, 02.Oktober: (20:00 - 01:00 Uhr MEZ)
Erste Runde:
Benito van de Pas 2-1 Cristo Reyes (3:2, 1:3, 3:1 / 83,59 - 84,47)
Mervyn King 2-0 Ronny Huybrechts (3:2, 3:1 / 85,36 - 81,83)
Steve West 2-0 James Wade (3:1, 3:1 / 85,08 - 85,67)
Simon Whitlock 2-1 Christian Kist (2:3, 3:1, 3:2 / 89,31 - 81,65)
Mensur Suljovic (6) 2-1 Ian White (1:3, 3:2, 3:0 / 85,89 - 85,34)
Michael Smith (7) 1-2 Gerwyn Price (1:3, 3:1, 1:3 / 80,7 - 86,36)
Mark Webster 0-2 Richard North (0:3, 1:3 / 78,41 - 75,21)
Peter Wright (3) 2-1 Stephen Bunting (1:3, 3:0, 3:2 - 95,9 - 83,58)
Dienstag, 03.Oktober: (20:00 - 24:00 Uhr)
Zweite Runde:
Dave Chisnall - Robert Thornton
Daryl Gurney - Joe Cullen
John Henderson - Alan Norris
Raymond van Barneveld - Steve Beaton
Mittwoch, 04.Oktober: (20:00 - 24:00 Uhr)
Zweite Runde:
Gerwyn Price - Benito van de Pas
Mensur Suljovic - Steve West
Richard North - Simon Whitlock
Peter Wright - Mervyn King
Modus:
Alle Spiele werden mit dem Modus Double-In/Double Out gespielt. Es ist das einzige große Major-Turnier mit diesem Modus. Das bedeutet, jeder Spieler muss zum Start eines Legs ein Doppel treffen, erst dann zählen seine Scores.
Format:
1. Runde: Best of 3 Sätze
2. Runde: Best of 5 Sätze
Viertelfinale: Best of 5 Sätze
Halbfinale: Best of 7 Sätze
Finale: Best of 9 Sätze
Ein Satz bedeutet Best of 5 Legs, es gibt keinen Tie-Break.
TV-Übertragung 2017:
In diesem Jahr wird der PDC World Grand Prix NICHT von Sport1 übertragen. Der Sport-Streaming-Dienst DAZN wird alle Spiele dieses Turniers live übertragen. Ebenso wie der offizielle (kostenpflichtige) Livestream der PDC livepdc.tv .
Preisgeld 2017:
Sieger: £100.000
Runner-Up: £45.000
Halbfinale: £23.000
Viertelfinale: £15.000
Achtelfinale: £8.500
1.Runde: £5.000
Gesamt: £400.000
Sonstiges:
Eine genaue Auflistung aller Spiele gibt es im [World Grand Prix Turnierbaum]
Alle weiteren Infos zum Turnier findet ihr auf unserer [Turnierseite]
Fragen und Diskussionen zum Turnier gibt es in unserem kostenlosen [Dart Forum]
Foto-Credit: livepdc.tv
[pe]
Quelle: PDC - www.pdc.tv
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