Samstag, 5. November 2016 23:12 - Dart News von dartn.de
Am heutgen Samstag starteten die World Series of Darts Finals im schottischen Glasgow, aus deutschsprachiger Sicht waren wie bereits letzte Woche bei der European Championship Mensur Suljovic und Max Hopp für das Turnier nominiert worden. Ansonsten traten 16 Spieler in der ersten Runde gegeneinander an, in der 2. Runde trafen die jeweiligen Gewinner dann auf die 8 gesetzten Spieler welche an der World Series of Darts teilgenommen haben.
In der ersten Runde spielte Max Hopp gegen Cristo Reyes, und Max legte richtig gut los, sehr souverän sicherte er sich eine 5:3-Führung und war nur noch ein Leg vom Einzug in die zweite Runde entfernt, als Reyes irgendwie noch mehr als einen Extra-Gang finden konnte, ab diesem Augenblick spielte nur noch die spanische Nr. 1. Er sicherte sich mit phantastischen Darts die kommdenen 3 Legs in Folge und ließ dem deutschen Jugend-Weltmeister (leider) keine weitere Chance auf den Doppeln. Das war gut gespielt von Max Hopp, auf dem Weg zur PDC Dart WM sicherlich ein weiterer Schritt in die richtige Richtung!
Anschließend setze sich Benito van de Pas souverän mit 6:3 gegen Michael Smith durch, der dieses Jahr seit seiner Premier League-Teilnahme einfach nicht so richtig in Fahrt kommen will. Danach gab es den ersten Krimi des Tages, als sich der Belgier Kim Huybrechts erst in einem letzten und entscheidenden Leg gegen Jelle Klaasen durchsetzen konnte. Direkt im Anschluß blieb es spannend, denn auch die australische Nr. 1 Simon Whitlock konnte sich ebenfalls erst in einem Entscheidungsleg gegen Brendan Dolan durchsetzen.
Dann durfte Mensur Suljovic gegen den Schotten Robert Thornton antreten. Ein Spiel gegen einen Lokalmatador ist nie einfach, bereits beim Walk-On gab es einige Buh Rufe seitens des schottischen Publikums. Aber Mensur ging sehr professionell mit der Situation um und wurde am Ende seiner Favoritenrolle mehr als gerecht. Bei "The Thorn" läuft es in diesem Jahr ebenfalls überhaupt nicht und Mensur überzeugte die Fans dann auch mit einem tollen Spiel. Am Ende hatte Mensur einen Average von 102,48 Punkten und dank eines 120er und eines 116er Finish gewann er mit einem 6:0 "Whitewash" gegen Thornton, der zu keinem Zeitpunkt eine Chance hatte.
Der "Rockstar" Joe Cullen machte es anschließend wieder dramatisch, auch er musste gegen Joe Murnan in ein Entscheidungsleg. Aber wo anderen Spielern die Nerven versagen drehte er, seinem Spitznamen gerecht werdend, erst so richtig auf. Mit einem 10-Darter bei eigenem Anwurf sicherte er sich am Ende dann doch im letzten Leg souverän seinen Einzug in die 2. Runde. Der "Iceman" Gerwyn Price hatte danach wenig Mühe mit dem Altmeister Steve Beaton, mit 6:3 erreichte er die 2. Runde und damit ein Spiel gegen die Nr. 1 der Setzliste Michael van Gerwen. Im letzten Spiel der 1. Runde setze sich Daryl Gurney mit 6:3 gegen Josh Payne durch, am Ende reichte ein 94er-Average, da Payne nie richtig ins Spiel finden konnte.
Am Abend startete dann die 2. Runde und die gesetzten Spieler griffen nun ihrerseits in das Turnier ein. Im ersten Spiel ließ Adrian Lewis dem Spanier Reyes nicht wirklich eine Chance, mit 6:3 setze er sich recht souverän durch und war somit als erster Spieler für das Viertelfinale qualifiziert. Aber gleich danach wurde es wieder spannend, denn Benito van de Pas konnte als Erster mit James Wade einen der gesetzten Spieler aus dem Turnier werfen, nachdem Wade bereits mit 5:3 in Führung lag und eigentlich alles unter Kontrolle hatte, drehte der Niederländer am Ende noch einmal auf und sicherte sich die kommenden 2 Legs um das Spiel in einen Decider zu bringen. Dort vergab Wade am Ende einen Matchdart auf Bull bei einem 128er-Finish. Diese Chance ließ sich "Big Ben" nicht entgehen und mit 2 Darts checkte er seine verbleibenden 32 Punkte Rest, um sich seinen Platz im Viertelfinale zu sichern.
Das dritte Spiel war von der Qualität her sicherlich das Spiel des Abends, wenn der eine Spieler namens Kim Huybrechts am Ende einen Average von 103,59 erzielt und dieses bei weitem nicht gereicht hat, um auch nur ansatzweise eine Chance auf den Sieg zu haben, dann hat der andere Spieler, der in diesem Fall Dave Chisnall hieß, wohl sehr viel richtig gemacht. "Chizzy" landete am ende bei einem Average von 112,94 und hatte eine beindruckende Doppelquote von 66,66% (6 von 9 Darts). Sollte er diese Form beibehalten, dann dürfte er sicherlich einer der Favoriten auf den Titel sein. Anschließend gan es dann einen weiteren "Klassiker", denn Raymond van Barneveld traf auf Simon Whitlock. Aber diese Story ist schnell erzählt, denn "Barney" kam nie so richtig ins Spiel und somit reichte Whitlock am Ende eine solide, aber bei weitem nicht weltklasse Leistung um sich souverän mit 6:2 durchzusetzen.
Dann folgte das Match, auf welches die Zuschauer sowie die Moderatoren gewartet hatten: Das Re-Match der vergangenen Woche zwischen Phil "The Power" Taylor und der neuen Nr. 7 der Weltrangliste Mensur Suljovic. Nach dem letzten Spiel, welches Mensur fulminant mit 10:3 für sich entscheiden konnte, wollte der ehrgeizige Rekord-Weltmeister sich natürlich revanchieren. Das gelang aber anfangs so gar nicht, denn das unberechenbare schottische Publikum buhte ihn bereits beim Walk-On aus und hatte sich von Anfang an auf die Seite des sympatischen Wieners geschlagen. Dieser konnte auch recht schnell mit 3:0 in Führung gehen, als Taylor sich dazu entschied auf die Buh Rufe des Publikums zu reagieren. Während Mensur seine Würfe absolvierte forderte er das Publikum dazu auf, ihn noch weiter auszubuhen. Offensichtlich muss daß Taylor dazu angestachelt haben seine Leistung zu verbessern, wärend Suljovic offensichtlich durch die Buh Rufe während seiner Aufnahmen irritiert wurde. Die anschließende Story ist dann kurz erzählt: Das Publikum beruhigte sich, Mensur spielte auch weiterhin gut und bekam auch immer wieder Chancen von Phil Taylor, aber leider war seine Doppelquote nicht derart phantastisch wie beim letzten Aufeinandertreffen der beiden. Als Resultat davon sicherte sich Taylor die kommenden 6 Legs in Folge und durfte sich über eine gelungene Revanche freuen.
Dann erlebten wir eine Weltpremiere, denn der 2-fache Weltmeister Gary Anderson hatte sich dazu entschlossen zum ersten Mal mit einer Brille ans Oche zu treten, da er in letzter Zeit immer wieder Probleme mit seinen Augen und der Sehschärfe hatte. Er wurde frenetisch vom seinem Heimatpublikum gefeiert, aber das hilft alles nicht, das Spiel muss der Spieler immer noch selber auf der Bühne gewinnen. Und genau das sollte sich am Ende als Problem für Anderson herausstellen, denn das Spiel verlief für ihn eher suboptimal. Zwar konnte der Favorit noch mit 2:0 in Führung gehen, aber Cullen glich diesen Vorsprung dank eines schnellen Re-Breaks sofort wieder aus. Ab diesem Zeitpunkt rannte Anderson immer der Führung seines Gegners hinterher. Bei Stand von 5:5 ging es für Cullen dann bereits zum zweiten Mal am heutigen Tag in einen Decider. Und auch diesem Mal tat er im entscheidenen Augenblick genau das Richtige: Nach 57, 140, 134 und 138 Punkten stand er nach 12 Darts auf 32 Punkten Rest ,welche er dann mit dem 13. Dart checken konnte. Damikt war der amtierende Weltmeister ausgeschieden. Es ist schon sehr stark und beeindruckend wie es Cullen heute 2 Mal in Folge geschafft hat im entscheidenen Moment die Nerven zu behalten. Respekt!
Und auch Michael van Gerwen musste ähnlich wie beim Turnier in der letzten Woche in seinem ersten Spiel in die Verlängerung gehen. Anfangs hatte er das Spiel gewohnt souverän unter Kontrolle, er führte zur Pause mit 3:2 Legs und eröffete nach der Pause dann gleich mal mit 7 perfekten Darts (180, 180, T20, 19) - offensichtlich war er danach aber so frustriert den 9-Darter nicht versuchen zu dürfen, daß er ohne zu rechnen eine T20 hinterher warf und sich auf 2 Punkte Rest stellte. Nachdem er dann 11 Darts(!) auf Doppel 1 vergeben hatte (nun weiß wohl auch MvG endlich warum das Feld "Mad House" genannt wird) checkte er endlich mit dem 12. Dart, nachdem auch Price 5 Darts in diesem Leg auf Doppel vergeben hatte. Ab diesem Zeitpunkt war die Luft irgendwie raus bei dem Niederländer und der "Iceman" glaubte im Gegenzug nun endlich wieder das er heute eine Chance gegen die Nr. 1 haben könnte. Zwar ging van Gerwen anschließend noch mit 5:2 in Führung, aber dank einer Anzahl vergebener Chancen auf Doppel brachte er Price wieder ins Spiel und ehe er sich versah, stand es plötzlich 5:5. Aber im Entscheidungsleg behielt der Niederländer die Nerven und sicherte sich mit 6:5 seinen knappen, am Ende aber verdienten Einzug ins Viertelfinale.
Das letzte Spiel kann man auch schnell zusammenfassen: Peter Wright zeigte vor heimischem Publikum eine sehr solide Leistung und setze sich mit 6:3 gegen den ebenfalls gut spielenden Daryl Gurney durch. Wright zeigte dabei die professionellere Leistung, denn Gurney durfte in diesem Spiel nur 4 Mal auf ein Doppel werfen und in drei dieser vier Chancen traf er auch das Doppel. Aber er durfte halt nur lediglich 4 Mal auf ein Doppel werfen und dadurch ist es natürlich unmöglich ein Spiel mit 6 Legs zu gewinnen...
Insgesamt war es ein sehr spannender und unterhaltsamer Spieltag mit ein paar Überraschungen und ein paar Enttäuschungen wie z.B. die Niederlage von Max Hopp, aber sehen wir es positiv und stellen fest, daß Max in Hinblick auf die WM seine Form kontinuierlich verbessert und über lange Phasen das Spiel dominiert hatte. Das ein Spieler dann ein derartiges Comeback hinlegt wie Reyes ist auch eher selten. Und auch Mensur muss sich nichts vorwerfen, sicherlich wird er seine Lehren aus diesem Spiel ziehen und seine eigenen Mittel finden in Zukunft das Publikum auf der Bühne auszublenden. Wir jedenfalls freuen uns wahnsinnig auf den morgigen Finaltag...
Einen übersichtlichen Turnierbaum dieses Turniers findet ihr hier: Turnierbaum World Series of Darts Finals 2016.
Samstag, 05. November 2016
Nachmittags-Session (13:45 - 18:00 Uhr MEZ)
1.Runde:
Max Hopp 5-6 Cristo Reyes
Benito van de Pas 6-3 Michael Smith
Jelle Klaasen 5-6 Kim Huybrechts
Brendan Dolan 5-6 Simon Whitlock
Mensur Suljovic 6-0 Robert Thornton
Joe Murnan 5-6 Joe Cullen
Gerwyn Price 6-3 Steve Beaton
Daryl Gurney 6-3 Josh Payne
Abend-Session (20:00 - 24:00 Uhr MEZ)
2.Runde:
Adrian Lewis (5) 6-5 Cristo Reyes
James Wade (6) 5-6 Benito van de Pas
Dave Chisnall (4) 6-4 Kim Huybrechts
Raymond van Barneveld (8) 2-6 Simon Whitlock
Phil Taylor (3) 6-3 Mensur Suljovic
Gary Anderson (2) 5-6 Joe Cullen
Michael van Gerwen (1) 6-5 Gerwyn Price
Peter Wright (7) 6-3 Daryl Gurney
Runde 1:
Average | 180s | Finishing | Average | 180s | Finishing | |||
91.58 | 3 | 5/12 | Max Hopp | 5-6 | Cristo Reyes | 97.02 | 1 | 6/16 |
94.95 | 3 | 6/9 | Benito van de Pas | 6-3 | Michael Smith | 83.95 | 1 | 3/8 |
95.24 | 1 | 5/10 | Jelle Klaasen | 5-6 | Kim Huybrechts | 100.80 | 3 | 6/19 |
92.15 | 0 | 5/11 | Brendan Dolan | 5-6 | Simon Whitlock | 93.34 | 3 | 6/16 |
102.48 | 1 | 6/10 | Mensur Suljovic | 6-0 | Robert Thornton | 96.96 | 4 | 0/10 |
93.38 | 2 | 5/14 | Joe Murnan | 5-6 | Joe Cullen | 92.85 | 4 | 6/17 |
97.20 | 2 | 6/7 | Gerwyn Price | 6-3 | Steve Beaton | 97.59 | 4 | 3/11 |
94.36 | 2 | 6/11 | Daryl Gurney | 6-3 | Josh Payne | 83.36 | 1 | 3/4 |
Runde 2:
Average | 180s | Finishing | Average | 180s | Finishing | |||
94.29 | 1 | 6/14 | Adrian Lewis | 6-3 | Cristo Reyes | 90.32 | 1 | 3/10 |
97.17 | 3 | 5/14 | James Wade | 5-6 | Benito van de Pas | 96.20 | 3 | 6/18 |
112.94 | 4 | 6/9 | Dave Chisnall | 6-4 | Kim Huybrechts | 103.59 | 3 | 4/6 |
87.10 | 0 | 2/6 | Raymond van Barneveld | 2-6 | Simon Whitlock | 95.80 | 3 | 6/11 |
100.56 | 4 | 6/17 | Phil Taylor | 6-3 | Mensur Suljovic | 94.04 | 0 | 3/10 |
97.20 | 1 | 5/12 | Gary Anderson | 5-6 | Joe Cullen | 96.35 | 2 | 6/12 |
98.82 | 6 | 6/24 | Michael van Gerwen | 6-5 | Gerwyn Price | 87.04 | 1 | 5/17 |
98.98 | 3 | 6/12 | Peter Wright | 6-3 | Daryl Gurney | 97.43 | 1 | 3/4 |
Sonntag, 06.November 2016
Nachmittags-Session (13:45 - 18:00 Uhr MEZ)
Viertelfinale:
Adrian Lewis (5) - Dave Chisnall (4)
Michael van Gerwen (1) - Simon Whitlock
Benito van de Pas - Phil Taylor (3)
Joe Cullen - Peter Wright (7)
Abend-Session (20:00 - 24:00 Uhr MEZ)
Halbfinale:
Lewis/Chisnall - van Gerwen/Whitlock
van de Pas/Taylor - Cullen/Wright
Finale:
Lewis/Chisnall/van Gerwen/Whitlock - van de Pas/Taylor/Cullen/Wright
Alle weiteren Infos zu den World Series of Darts Finals gibt es auf unserer Turnierseite [World Series of Darts]
Für Diskussionen und Fragen zum Turnier [Dart Forum]
[pe]
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Quelle: PDC - www.pdc.tv
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