Dart Profis - Richie Burnett - "Prince of Wales"
Der Waliser Richie Burnett zählt zu den absoluten Urgesteinen im Dartsport. Seit den 90er-Jahren ist "The Prince of Wales" im Profi-Dart am Start und feierte 1995 einen ganz großen Erfolg, da er die BDO-Weltmeisterschaft gewinnen konnte. Nach einem weiteren Finale wechselte er zur PDC, wo er bei der WM zweimal ins Viertelfinale kam. Ein Major-Finale spielte er beim World Matchplay und ein Pro Tour Turnier gewann er auch schon. 2022 und 2023 erlebte Burnett eine kleine Renaissance.
BDO-Weltmeister 1995 und Runner-Up 1996
Richie Burnett zählte in den 90er-Jahren zu den absoluten Topspielern in der BDO. So gewann er 1994 das World Masters, um ein Jahr später mit einem 6:3-Sieg über Raymond van Barneveld seinen ersten und einzigen Titel bei der BDO-Weltmeisterschaft gewinnen zu können. Nur ein Jahr später stand er wieder im Finale der BDO-WM, dieses Mal unterlag er jedoch gegen Steve Beaton. 1998 sollte er wieder das Finale der WM erreichen und auch dieses Mal hieß sein Gegner wie beim ersten Mal Raymond van Barneveld. Und das Finale wurde eines der spannendsten WM-Finals aller Zeiten, denn beim Stand von 5:5 musste ging das Spiel in einen Tie-Break, der in einem letzten und entscheidenden Leg enden sollte. Jedoch verlor er dieses letzte Leg und war letztendlich dadurch dafür verantwortlich, dass "Barney" mit seinem ersten WM-Titel einen wahren Dart-Boom in den Niederlanden auslösen konnte.
Wechsel zur PDC mit World Matchplay Finale 2002
Nach einer Erstrunden-Niederlage bei der BDO-WM 1999 entschied sich Burnett zur PDC zu wechseln, wo er allerdings nie mehr so viele Erfolge wie bei der BDO feiern konnte. Sein größter Erfolg bei der PDC war das Erreichen des Finales des World Matchplay im Jahre 2001, wo er mit 10:18 gegen Phil Taylor unterlag. Dies blieb sein einziges Major-Finale bei der PDC. Nach einem Halbfinale beim World Masters, nahm "The Prince of Wales" 2002 zum zweiten Mal an der PDC-WM teil. Dort erreichte er das Viertelfinale, wo er gegen Colin Lloyd mit 4:6 verlor. In dieselbe Runde ging es bei der WM 2003. Er qualifizierte sich praktisch für alle großen Major-Events, musste sich aber oftmals sehr früh geschlagen geben. Sein erstes Floor-Halbfinale erreichte Burnett 2005 in den Niederlanden. Als PDPA Qualifier schaffte es Burnett 2007 nur gerade so zur WM und musste sich direkt in Runde 1 nach einem Whitewash geschlagen geben. Bei den UK Open schaffte es Burnett 2007 ins Achtelfinale.
Sieg auf dem Floor und bessere Major-Ergebnisse
Den nächsten nennenswerten Erfolg gab es 2010, als der Waliser beim Players Championship Wochenende in Deutschland gleich zweimal das Finale erreichte. Das brachte ihn ins WM-Feld, wo wieder direkt eine Auftaktniederlage zu Buche stand, gleiches galt für die Players Championship Finals 2011. Beim World Grand Prix 2011 konnte Burnett ins Halbfinale vordringen, zuvor schlug er unter anderem Gary Anderson. Einen Turniersieg feierte Burnett auf der Pro Tour 2011 und zusammen mit Mark Webster schaffte es Burnett bis ins Halbfinale beim PDC World Cup of Darts 2012 und 2013. Einen 9-Darter spielte er auf dem Floor im März 2012. Auch insgesamt lief es bei den Majors wieder etwas besser, wobei ein richtiger Durchbruch ausblieb. 2014 konnte Burnett das WM-Achtelfinale erreichen, in die gleiche Runde kam er beim World Matchplay. Beim World Grand Prix ging es für Burnett in ein weiteres Viertelfinale, die Karriere schien also wieder insgesamt bergauf zu gehen.
Doping-Sperre und kompletter Absturz
Dann gab es aber einen großen Rückschlag. Trotz der Qualifikation für die WM 2015 durfte Burnett nicht an den Start gehen. Es stand ein Verstoß gegen die Anti-Doping-Bestimmungen aufgrund des Konsums von Kokain im Raum, wofür eine Sperre folgte. Zunehmend hatte Richie Burnett mit Dartitis-Problemen zu kämpfen, die teilweise das Loslassen bei ihm ziemlich erschwerten. Dadurch verlor er seine Tourcard, gewann aber 2016 ein Challenge Tour Event. 2017 holte er sich die Tourcard bei der Q-School zurück. In dieser Zeit schaffte er aber nur ein Achtelfinale bei der Players Championship und ein Ergebnis in Form der 2. Runde auf der European Tour. Beim PDPA Qualifier für die WM 2018 verlor er das entscheidende Spiel gegen Adam Hunt, danach brach seine Karriere endgültig ein. Kaum Preisgeld holte er auf der Challenge Tour, auch bei der Q-School war er chancenlos.
Burnett kämpft sich zurück zur WM
2021 qualifizierte sich Burnett für die UK Open, in der ersten Runde unterlag er im Decider gegen Geert Nentjes. Wie schon 2017 konnte sich Burnett dann bei der Q-School Mitte Januar 2022 erneut eine Tourkarte erspielen. Bei den UK Open 2022 scheiterte er in Runde 2 erneut früh. Nach längerer Zeit schaffte es "The Prince of Wales" im Oktober 2022 wieder in ein Achtelfinale auf der Pro Tour. Ziemlich aus dem Nichts nutzte Burnett dann seine Chance beim PDPA-Qualifier. Der Waliser qualifizierte sich für die WM 2023 und traf dort auf Adam Gawlas, dem er mit 2:3 knapp unterlag. Eine ganz starke UK Open spielte Burnett dann im März 2023. Der Waliser bezwang James Richardson, Jurjen van der Velde, Florian Hempel, Ted Evetts und Peter Wright und zog somit ins Viertelfinale ein. Dort musste er sich dann deutlich Dimitri van den Bergh geschlagen geben. Einen seltenen European Tour Auftritt gab es in Riesa, er unterlag aber gegen Liam Maendl-Lawrance. Nach dem Tourcardverlust im Januar spielte Burnett auf der Challenge Tour mit und gewann prompt das erste Turnier. Bei seiner ersten World Senior Darts Championship scheiterte Burnett im Achtelfinale an Colin McGarry.
Fakten zur Person:
Name: Richie Burnett
Spitzname: "The Prince of Wales" (der Prinz von Wales)
Geburtstag: 07.02.1967
Geburtsort: Cwmparc, Rhondda (Wales)
Heimatort: Cwmparc, Rhondda (Wales)
Nationalität: Wales
Familienstand: -
Kinder: -
Spielt Dart seit: 1983
Profi seit: 1995
Händigkeit: Rechtshänder
Darts: Red Dragon Richie Burnett
Sponsoren: Red Dragon
Einlaufmusik: "Dakota" von Stereophonics
9-Darter: 1x (Pro Tour 2012)
Offizielle Webseite: -
Twitter: @therichburnett
Gewonnene Titel & Leistungen:
PDC-Major:
PDC-WM: Viertelfinale 2002 und 2003
World Matchplay: Runner-Up 2001
World Grand Prix: Halbfinale 2011
World Cup of Darts: Halbfinale 2012 und 2013 mit Mark Webster
UK Open: Viertelfinale 2023
Las Vegas Desert Classic: Viertelfinale 2004
European Darts Championship: Achtelfinale 2012
Players Championship Finals: Letzte 32 2011, 2012 und 2013
PDC-Turniere:
Pro Tour: 1x Sieger 2011
European Tour: Halbfinale European Darts Open 2012 und German Darts Championship 2013
Challenge Tour: 3x Sieger (2x 2016, 1x 2024)
Q-School: Gewinner einer Tourkarte 2017 und 2022
BDO-Majors:
BDO-Weltmeisterschaft: Sieger 1995
World Masters: Sieger 1994
International Darts League: Vorrunde 2007
Weitere Turniere:
British Open: Sieger 1995
Denmark Open: Sieger 1994
Dutch Open: Sieger 1994
Great Mountain Workingmens Club Open: Sieger 2010
Las Vegas Open: Sieger 2014
WDF Europe Cup Team: Sieger 1988
Welsh Open: Sieger 1994, 1995
William Cross Pro Am: Sieger 2006
Witch City Open: Sieger 2001
Foto-Credits: dartn.de/Patrick Exner & PDC/Chris Dean
