Dart Profis - Dirk van Duijvenbode - "The Titan"

Dirk van Duijvenbode

Dirk van Duijvenbode galt lange als Talent, das unter seinen Möglichkeiten blieb. Dann katapultierte ihn ein überragendes Jahr 2020 in die Top 32 und machte ihn zur Nummer 2 der Niederländer hinter Michael van Gerwen. Seine Anfänge hatte der "Titan" auf der Junioren-Tour der PDC, wo er 2014 das Halbfinale der Junioren-WM erreichte. Nach einigen Gastauftritten auf der Pro Tour klappte es durch die erste WM-Teilnahme 2016 endlich mit der Tourkarte. Ohne weitere WM-Teilnahme musste er 2018 und auch 2020 in die Qualifying School, konnte sich aber jeweils die Tourkarte sichern. Im dritten Anlauf auf der Tour 2020 folgte dann die Leistungsexplosion: Neben Viertelfinals bei der European Championship und den Players Championship Finals musste er sich beim World Grand Prix erst im Finale Gerwyn Price geschlagen geben. Auch bei der zweiten WM-Teilnahme ging es bis ins Viertelfinale. 2021 konnte er seinen ersten Pro Tour Titel gewinnen, aber im TV nicht ganz an das Vorjahr anknüpfen. Neben seinen verrückten Walk-Ons zu wuchtiger Hardstyle-Musik ist die Aubergine zu seinem Markenzeichen geworden. Er arbeitet auf einem entsprechenden Betrieb und brachte die Ernte sogar schon mit auf die WM-Bühne.

Anfänge als großes Talent

Sein erster internationaler Auftritt war 2010 bei den Polish Open der WDF. Im selben Jahr war er bei der PDC World Youth Championship am Start und erreichte die letzten 32. 2011 spielte er mehrere Players Championships und einige Events der Youth Tour für Spieler unter 23, wobei er ein Finale erreichte. 2012 war van Duijvenbode an zwei Tagen der Qualifying School am Start und sammelte fünf Punkte. Bei seiner zweiten Jugend-Weltmeisterschaft ging es für ihn ein paar Monate später bis ins Achtelfinale. In 2013 legte er mit einem weiteren Finale auf der Junioren-Tour (jetzt "Development Tour") einen guten Start hin, konnte aber bei der Jugend-Weltmeisterschaft seine Bestleistung mit dem Erreichen der letzten 16 nur einstellen. Im weiteren Jahresverlauf folgte noch ein zweites Endspiel auf der Challenge Tour. 2014 schaffte van Duijvenbode erstmals den Sprung in das Hauptfeld eines European Tour Events und erreichte dort auf Anhieb die zweite Runde. Mit einem Viertelfinale auf der Pro Tour der PDC gelang ihm außerdem die Qualifikation für die UK Open TV-Finals. „The Titan“ war auch weiterhin auf der Challenge Tour aktiv und stand noch in vier Halbfinals und einem Finale. Ein Halbfinale erzielte er auch bei der nächsten Jugend-WM, als er dem späteren Sieger Keegan Brown unterlag. Er sicherte sich außerdem zwei weitere Teilnahmen auf der European Tour, kam aber bei beiden Turnieren nicht über die erste Runde hinaus.

Erste European Championship und erste WM
Dirk van Duijvenbode

2015 begann für den Niederländer mit der Q-School, bei der er neun Punkte holte. Das reichte zwar nicht für eine Tourkarte, aber als Nachrücker konnte er dennoch bei einigen Players Championships teilnehmen und erreichte über das Jahr verteilt mehrere Achtelfinals und zwei Mal das Viertelfinale. Im Februar erspielte er sich seine zweite Teilnahme bei den UK Open, landete aber außerhalb der Preisgeldränge. Außerdem war er bei vier European Tour Events im Hauptfeld mit dabei und erreichte ein Halbfinale auf der Development Tour und warf dort einen 9-Darter. Seine vielen guten Ergebnisse ermöglichten ihm Ende Oktober das Debüt bei der European Championship, wo er allerdings direkt im Auftaktmatch Justin Pipe unterlag. Bei der Jugend-WM wenige Wochen später war auch in der ersten Runde Endstation, genau so wie in der ersten Runde der „Großen“ Weltmeisterschaft im Alexandra Palace. Hier war van Duijvenbode erstmals qualifiziert und unterlag seinem Landsmann Raymond van Barneveld 0:3. 2016 wechselte er von der Sportsman Management Company zum Management von Raymond van Barneveld. Durch seine Erfolge des Vorjahres hatte er sich unter die besten 64 der Welt gespielt und damit eine Tourkarte gewonnen. Beflügelt davon gelang ihm seine dritte Teilnahme an den UK Open und dieses Mal schaffte er es bis unter die letzten 32. An diese Erfolge konnte van Duijvenbode danach nicht mehr ganz anknüpfen. Es reichte zu zwei Halbfinals auf der Development Tour, bei der Jugend-WM kam das Aus aber wieder in der ersten Runde. Seine zweite World Darts Championship verpasste er. 2017 begann mit einer guten Serie bei den Qualifikationsturnieren zu den UK Open. Van Duijvenbode war bei den TV-Finals dabei und schaffte es erneut unter die letzten 32. Bei einer Players Championship folgte kurze Zeit später ein Viertelfinale.

Explosion nach zweiter Q-School

Dirk van Duijvenbode Der Rest des Jahres verlief allerdings nicht nach Wunsch, so dass der Niederländer sogar seine Tourkarte verlor, diese aber in der European Q-School im Januar 2018 direkt wiederholen konnte. Mehr als eine Viertelfinalteilnahme bei einem Players Championship sprang in 2018 für den "Titan" aber nicht heraus. Auch 2019 lief beim Niederländer nicht wirklich viel zusammen, er konnte aber 2020 seine Tourcard bei der Q-School wiedergewinnen. Beim zweiten Players Championship 2020 ging es für den Mann aus 's-Gravenzande erstmals in die Vorschlussrunde. Bei den Belgian Darts Championship schaffte es van Duijvenbode auf der European Tour überraschend ins Halbfinale. Zum vierten Mal schaffte es DvD dann bei den UK Open eine Woche später unter die besten 32. Bei seinem World-Grand-Prix-Debüt Anfang Oktober konnte er Mensur Suljovic bezwingen und zog dann später durch Siege über Gary Anderson und Simon Whitlock sogar ins Finale ein. Dort unterlag er aber gegen Gerwyn Price mit 2:5, es war dennoch sein größter Karriereerfolg. Auch bei der European Championship eröffnete "The Titan" mit einem Whitewash gegen Danny Noppert und einem knappen Erfolg über Michael Smith stark, ehe ihm gegen Jonny Clayton dann aber die Luft ausging. Bei seiner ersten Grand-Slam -Teilnahme schied der Niederländer in der Gruppenphase aus. Beim ebenfalls ersten Auftritt bei den Players Championship Finals schaffte er hingegen den Sprung ins Viertelfinale, wo er gegen Landsmann Michael van Gerwen eine 5:10-Niederlage kassierte.

Viertelfinale bei zweiter WM

Zum zweiten Mal nahm "The Titan" an der WM teil, wo er die zweite Runde erreichte und dort im Decider Rob Cross aus dem Turnier nahm. Gegen Adam Hunt feierte der Niederländer einen Whitewash zum Achtelfinal-Einzug. Einen dramatischen Sudden-Death-Erfolg erreichte Dirk van Duijvenbode gegen Glen Durrant, verlor dann aber im Viertelfinale gegen Gary Anderson. Die Revanche gelang ihm bei den UK Open in der vierten Runde, eine Runde später unterlag er einem überragend spielenden Jonny Clayton klar mit 3:10. Seinen ersten PDC-Titel feierte van Duijvenbode dann bei der PDC Super Series 3. Sein World Matchplay Debüt endete bereits in Runde 1 gegen Jonny Clayton. Sein Heimatland repräsentierte van Duijvenbode erstmalig zusammen mit Michael van Gerwen beim World Cup of Darts 2021 in Jena, wo aber im Viertelfinale Endstation war. Mit zwei Niederlagen als gesetzter Spieler auf der European Tour verpasste van Duijvenbode überraschend die European Championship. Beim World Grand Prix gab es ein Erstrundenaus, bei den World Series Finals ging es in Runde 2. Auch bei den Players Championship Finals gab es keinen Sieg.

Dirk van Duijvenbode

Sieg auf der Pro Tour und Finale bei der World Series

Bei der WM 2022 gab es zu Beginn einen knappen Sieg in der Verlängerung gegen Boris Koltsov, ehe er mit einer unglaublichen Aufholjagd ein 0:3 gegen Ross Smith noch in einen Sieg drehte. Beim 1:4 gegen Gerwyn Price war er aber chancenlos. Auch sein Masters Debüt Ende Januar 2022 ging gegen Simon Whitlock verloren. Die UK Open brachten im sechsten Anlauf erstmals das Achtelfinale, nach einer Top-Leistung gegen Martin Schindler folgte eine deutliche Niederlage gegen Danny Noppert. Seinen zweiten Titel landete er im April auf der Pro Tour, ehe es im Juni nochmal ins Finale ging. Beim World Cup of Darts agierte er 2022 zusammen mit Danny Noppert und schaffte es ins Halbfinale. Beim Dutch Darts Masters in Amsterdam schaffte er es eine Woche später ins Finale, das gegen Dimitri van den Bergh klar verloren ging. Seinen dritten Pro Tour Sieg gab es dann zwei Wochen später in Barnsley, ehe sein erstes gewonnenes Spiel beim World Matchplay folgte. Nach einem Sieg gegen Michael Smith stand er im Viertelfinale, unterlag dort aber gegen Danny Noppert. Bei den World Series Finals ging es beim Heimspiel in Amsterdam ins Finale, wo er allerdings Gerwyn Price knapp mit 10:11 unterlag. Beim World Grand Prix unterlag er Titelverteidiger Jonny Clayton knapp in der ersten Runde. Bei den European Championship ging es zum ersten Mal ins Halbfinale, zum zweiten Mal war er beim Grand Slam mit dabei, wo er seine Gruppe dieses Mal gewann, dann aber gegen Joe Cullen ausschied. Bei den Players Championship Finals ging es u.a. dank einer überragenden Performance gegen Ryan Searle wie 2020 ins Viertelfinale, wo gegen Rob Cross allerdings nichts zusammenlief. Bei der WM Ally Pally war van Duijvenbode im Jahr 2023 auf Platz 14 gesetzt und überstand seine ersten beiden Spiele knapp in der Verlängerung gegen Karel Sedlacek sowie Ross Smith. Letzterer vergab auch fünf Matchdarts. Im Achtelfinale bekam er dann von Michael van Gerwen klar die Grenzen aufgezeigt.

Schwacher Jahresabschluss nach gutem Start in 2023

Erstmals gewann "The Titan" beim Masters sein Auftaktspiel gegen Krzysztof Ratajski und spielte sich durch einen Sieg gegen Gerwyn Price ins Viertelfinale, wo er dann an Chris Dobey hängen blieb. Seinen vierten Pro Tour Titel feierte van Duijvenbode im Februar 2023. In Minehead war bei den UK Open unter den letzten 32 gegen Nathan Aspinall Schluss. Titel Nummer Fünf auf der Pro Tour gab es eine Woche im Anschluss. Ein weiteres starkes Resultat konnte er bei den European Darts Open 2023 in Leverkusen einfahren. Dort erreichte er das Endspiel und musste sich nach verpassten Championship-Darts knapp mit 7:8 gegen Gerwyn Price geschlagen geben. Mitte April gab es bereits den dritten Players Championship Titel des Jahres. Nach der Absage von Michael van Gerwen rückte van Duijvenbode beim World Cup of Darts erneut an die Seite von Danny Noppert, dort verlor man im Auftaktspiel aber gegen Belgien. Kurz darauf verpasste er im Finale des European Darts Matchplay in Trier Matchdarts gegen Luke Humphries. Beim World Matchplay zog er ins Achtelfinale ein, in dem er sich erneut Luke Humphries geschlagen geben musste. Als Vorjahresfinalist scheiterte er bei den World Series Finals diesmal direkt in Runde 1 und auch beim World Grand Prix und den European Championship gab es ein Erstrundenaus. Weiter mit Schulterproblemen zu kämpfen hatte er beim Grand Slam, wo er dementsprechend in der Gruppenphase ausschied. Auch bei den Players Championship Finals gewann "The Titan" kein Spiel. Auch im Alexandra Palace bei der Weltmeisterschaft setzte sich diese Serie fort und es gab eine Auftaktniederlage gegen Boris Krcmar.

Auf dem Weg zurück zu alter Stärke

Beim Masters gewann er nach längerer Zeit mal wieder ein TV-Spiel, schied dann aber im Achtelfinale aus. Die Formkurve zeigte auch bei den UK Open nach oben, dennoch war Luke Humphries unter den letzten 64 zu stark. Nicht ganz belohnte er sich Mitte März in Hildesheim, wo es auf der Pro Tour aber wieder einmal ins Finale ging. Ein weiteres Halbfinale folgte im Juni ebenfalls in Hildesheim. Zudem erarbeitete sich van Duijvenbode über den Qualifier ein weiteres Heimspiel bei den World Series of Darts Finals in Amsterdam, wo er aber sein Auftaktspiel verlor. Als letzter Spieler kam er noch ins Teilnehmerfeld der European Championship, wo er allerdings den an 1 gesetzten Martin Schindler zum Auftakt rausnahm. Mit einem Erfolg über Daryl Gurney ging es ins Viertelfinale, wo dann gegen Luke Woodhouse Endstation war.

[zurück zur Auswahl]

 

Fakten zur Person: 

Name: Dirk van Duijvenbode
Spitzname: The Titan/Aubergenius
Geburtstag: 30.06.1992
Geburtsort: Katwijk aan Zee (Niederlande)
Heimatort: 
's-Gravenzande (Niederlande)
Nationalität: Niederlande
Familienstand: -
Kinder: 1 Sohn
Spielt Dart seit: 2006
Profi seit: 2011
Händigkeit: Rechtshänder
Darts:
Bull's NL 23g
Sponsoren:
Bull's NL, ModusDart
Einlaufmusik:
"Glimpse Of The Future" von DJ Typhoon
9-Darter: 1x Development Tour 2015
Offizielle Webseite: -
Twitter: @Duivee

Gewonnene Titel & Leistungen:

PDC-Major:
PDC-WM: Viertelfinale 2021
World Grand Prix: Runner-Up 2020
World Series of Darts Finals: Runner-Up 2022
European Championship: Halbfinale 2022
World Cup of Darts: Halbfinale 2022 mit Danny Noppert
World Matchplay: Viertelfinale 2022
Players Championship Finals: Viertelfinale 2020 und 2022
The Masters: Viertelfinale 2023
Grand Slam of Darts:
Achtelfinale 2022
UK Open: Achtelfinale 2022

PDC-Turniere:
Pro Tour: 6x Sieger (1x 2021, 2x 2022, 3x 2023)
European Tour: Runner-Up European Darts Open und European Darts Matchplay 2023
World Series: Runner-Up Dutch Darts Masters 2022
Challenge Tour: 3x Runner-Up (2x 2013, 1x 2014)
Development Tour: 1x Runner-Up 2011
World Youth Championship: Halbfinale 2014
Q-School: Gewinner einer Tourkarte 2018 und 2020

Weitere Turniere:
Open Willemstad: Sieger 2014

Besondere Leistungen & Auszeichnungen:

PDC-Awards:
Fan-Spieler des Jahres:
Runner-Up 2021
PDPA Spieler des Jahres:
Dritter 2021
(jeweils im Januar erhalten für die Vorsaison)

Foto-Credits: PDC/PDC Europe

[zurück zur Auswahl]