Montag, 15. März 2021 14:55 - Dart News von dartn.de
In der 74. Ausgabe des Newsflashs gibt es Infos zu Verletzungsproblemen bei Devon Petersen und eine langfristige Vertragsverlängerung für Jonny Clayton. Gespielt wurde auf der DPA Tour, außerdem gaben viele Spieler interessante Interviews. Beispielsweise äußerte sich Simon Whitlock zu einem möglichen Rücktritt, Wayne Mardle gab seine Favoriten für diese Saison bekannt. Zu ihren Erfolgen äußerten sich Gary Anderson, Luke Humphries und Damon Heta. Währenddessen Laura Turner ein neues Damen-Dart-Projekt ins Leben rief, findet der Dart-Spendenmarathon in diesem Jahr online statt.
Gegenüber RTL7 nahm Jerry Hendriks während der UK Open Stellung zum Comeback von Raymond van Barneveld. "Ich finde es großartig, dass er es unter dem großen Druck geschafft hat, eine Tourkarte zu erhalten. Es haben so viele Leute im Voraus gesagt, dass es nicht funktionieren wird und dann macht er es trotzdem, das zeugt von einer großartigen Klasse. Er bleibt ein Legende, besonders für die Niederländer. Ich glaube nicht, dass Raymond selbst erwartet hat, dass er so schnell ein weiteres Turnier auf der Pro Tour gewinnen wird. Er hatte einen schlechten Start bei den UK Open und konnte dies teilweise aufgrund des kurzen Formats nicht korrigieren."
Während den UK Open äußerte sich Simon Whitlock gegenüber seinen Kritikern zu einem möglichen Rücktritt: "Sie müssen sich nur meine Spiele ansehen, ich kann immer noch 11-Darter und 12-Darter werfen. Die Hauptsache ist es zu versuchen, weiter konstant zu sein. Ich bin jetzt entspannter als je zuvor. Ich kümmere mich nicht mehr um Ranglisten. Ich weiß, dass ich nur noch eine begrenzte Zeit im Dart habe, vielleicht zwei Jahre. Ich bleibe dabei immer zwei Jahre zu sagen, das mache ich jetzt schon seit vier Jahren, aber diese Art entspannt dich und entlastet dich."
Für Luke Humphries waren die UK Open das bisher erfolgreichste Turnier seiner Karriere. Grund dafür ist auch sein Gewichtsverlust: "Jeder denkt ein Dartspieler zu sein ist einfach, das ist es aber nicht. Man muss viel harte Arbeit investieren und ich für mich dachte, dass ein bisschen Gewicht zu verlieren und ein bisschen mehr Ausdauer zu gewinnen mir für die Zukunft einiges bringen wird. Ein bisschen Gewicht zu verlieren bringt einem ein gesundes Leben und einen gesunden Geist. Ich fühle mich wirklich gut, ich fühle mich voller Energie. Die harte Arbeit, die ich im Lockdown geleistet habe, hilft mir in diesem Aspekt und hoffentlich hilft sie mir in Zukunft ein besserer Spieler zu sein."
Nach seinem Finaleinzug bei den UK Open zeigte sich Humphries vor allem hungrig auf mehr: "Es ist jetzt so weit, dass ich große Titel gewinnen möchte. Ich strebe große Dinge im Dart an. Die UK Open waren nicht nur ein Finale für mich, es bringt mich auch in den Grand Slam of Darts, ein weiteres Turnier, auf das ich mich freuen kann. Ich möchte in der Premier League dabei sein, ich möchte Woche für Woche gegen die besten Spieler der Welt spielen. Ich denke, ich habe das Spiel, ich glaube wirklich, ich habe das Spiel. Das Finale war nicht meins, aber ich bin sehr stolz auf das, was ich an diesem Wochenende erreicht habe. Es war ein unglaubliches Wochenende, ein emotionales Wochenende für mich."
Devon Petersen erlitt im vergangenen Jahr eine Handgelenksverletzung und wurde teilweise beschuldigt, in letzter Zeit in seinen Leistungen nachgelassen zu haben. "Ich musste anders werfen, um ein ähnliches Ergebnis zu erzielen, was ich offensichtlich nicht getan habe. Ich denke, dass die Verletzung definitiv einen massiven Einfluss darauf hatte. Man denkt darüber nach und die Leute äußern sich negativ über einen und in meinen Augen verstehen diese die Elemente nicht, mit denen du konfrontiert bist. Es ist die Müdigkeit, es ist das Reisen, es sind all diese Dinge, die man berücksichtigen muss. Ich musste meinen Wurf vor der Saison 2021 komplett zerlegen und in gewisser Weise von unten nach oben bauen."
Sky-Expertin Laura Turner gab im "Inside the WDF Podcast" Informationen über ein neu geplantes Projekt im Damen-Dartsport preis: "Es ist etwas, mit dem ich schon eine Weile gespielt habe. Der Damen-Dartsport ist offensichtlich in letzter Zeit auf dem Vormarsch. Viele Kommentatoren und Leute im Sport haben festgestellt, dass es eines der letzten echten Wachstumsbereiche des Sports ist. Ich dachte es wäre die Gelegenheit, dieses Profil aufrechtzuerhalten und hoffentlich das Interesse zu wecken. Es ist nur eine andere Möglichkeit, den Damen-Dartsport wirklich weiter zu verbreiten. Ich hatte das Glück, mit Richard Ashdown von der WDF zu sprechen und ich verstehe ihre Pläne und habe mich auch mit MAD Darts beschäftigt. Ich weiß, dass die Zeit es ihnen ermöglicht hat, ein wenig was aufzubauen. Sie haben gute Pläne, aber offensichtlich ist das Spiel nicht da, wenn sich die Welt morgen wieder öffnen sollte. Im Moment ist nichts realistisch, also ist es eine besorgniserregende Zeit. Die PDC hat die Women's Series durchgeführt, die war fantastisch, aber es ist besorgniserregend, weil wir nicht wirklich wissen, wie die Zukunft aussehen wird."
Auch zum ersten TV-Sieg von Lisa Ashton über einen Mann bei den UK Open 2021 äußerte sich Turner: "Es ging einfach darum, endlich diese Last des TV-Sieges abzulegen. Es ist die eine Frage, die jeder jedes Mal stellt, wenn sie auf die Bühne geht und sie hat jetzt dafür gesorgt, dass die Frage nicht mehr gestellt werden muss. Wir wissen, dass sie es kann, wir wissen, dass sie gut spielen kann. Es ist so ein Sprung im Standard in die Top 128 der Welt zu kommen. Es ist ein weiterer inspirierender Moment, dass sie mit den Besten der Welt mitmischt. Hoffentlich werden wir sehen, dass immer mehr Frauen das Spiel verbessern, damit wir es schaffen zu konkurrieren."
Mit Ricardo Queck und Joshua Herrmann sind zwei weitere Spieler bei Karella untergekommen. Auf Instagram hieß es seitens Karella: "Finaler Doppelpack im Team Karella. Wir begrüßen Ricardo Queck und Joshua Herrmann herzlich im Team und freuen uns auf die Zukunft."
Jonny Clayton ist der Spieler, der im Moment wohl für seine Verhältnisse die beste Form präsentiert. Offensichtlich war das für seinen Hersteller Red Dragon auch direkt ein Grund, um den aktuell laufenden Vertrag langfristig bis 2026 zu verlängern. Clayton sagte, dass seine derzeitigen Erfolge nur aufgrund der exzellenten Arbeit seines Teams und seiner Familie möglich seien. Mittlerweile steht "The Ferret" auch beim Management von Modus Darts unter Vertrag. Simon Hall, Marketingdirektor von Red Dragon sagte: "Wir kennen Jonny seit seinen Tagen bei der BDO und seine Qualität als walisischer Nationalspieler mit vielen herausragenden Siegen in den Nationalfarben, aber es war der Vater von Jamie Lewis, Mark, der in Jonny immer ein größeres Talent gesehen hat und wir sind sehr dankbar für seinen Glauben, der letztlich durch einige Major-Titel realisiert wurde."
Bereits letzte Woche berichteten wir über die Austragung der DPA Tour in Australien. An diesem Wochenende wurde in zwei weiteren Bubbles die Saison eröffnet. In South Australia waren 49 Spieler am Start und der eher unbekannte Andy Pinder sicherte sich den ersten Saisontitel mit einem 5:0 Whitewash im Finale gegen John Nottage. Auch das zweite Event konnte hier Andy Pinder gewinnen, im Endspiel setzte er sich mit 5:2 gegen Rob Modra durch. Auch in der Hauptstadtregion Canberra fanden die ersten beiden Events statt. 42 Spieler nahmen teil und am Samstag ging Jake Buckley durch den 5:3 Erfolg gegen Bryson Williams als Sieger hervor. Am zweiten Tag war dann Greg Le'Strange nicht zu schlagen, auch er gewann sein Finale mit 5:3 gegen Mathew Leahy.
Wie im letzten Jahr [wir berichteten] wird es auch 2021 wieder einen Dart-Spendenmarathon geben, wenn auch in diesem Jahr coronabedingt online. Der Spendenmarathon startet am 27. März um 10 Uhr und wird wie im letzten Jahr von Sascha Bandermann moderiert. Alle Infos zum Ablauf in diesem Jahr gibt es auf der entsprechenden [Facebook-Seite].
Gegenüber der PDC äußerte sich Nathan Aspinall zu seinem letztjährigen vollständigen Debüt in der Premier League. "Meine bisher größte Erinnerung an die Premier League muss in meinem ersten Jahr liegen. Offensichtlich besiegte ich Peter Wright, den Weltmeister im Halbfinale und schaffte es bis ins Finale. John Henderson in Aberdeen vor dieser Menge an Menschen zu spielen, war irreal. Als ich zum ersten Mal als Premier League Spieler den Walk-on lief, standen mir die Haare an den Armen hoch. Was war das für eine Nacht.“
Trotz seines ersten Pro Tour Sieges denkt Callan Rydz noch nicht an eine Teilnahme am World Matchplay, wie er dem "Weekly Dartscast" verriet: "Ich denke, es wird ein Schritt nach dem anderen sein. Wenn ich mich für irgendwelche Events qualifiziere, dann sind das tolle Nachrichten, aber man muss einfach alles so nehmen, wie es kommt, weil jedes Dartspiel, das man spielt, anders ist. Jeder auf der Pro Tour hat das Spiel, um dich auszuschalten. Sie haben alle einen Durchschnitt von 100, der es einem leicht macht, dich auszuschalten. Ich weiß, dass ich in den Matchplay und Grand-Prix Spots bin, aber es bleibt noch viel Zeit bis dahin. Ich denke noch nicht darüber nach."
Im Podcast "The Darts Show" sprach Mark Webster über den Finaleinzug bei den UK Open von Luke Humphries. Der ehemalige BDO-Weltmeister lobte Humphries zunächst für sein starkes Spiel gegen Ryan Searle, bei dem beide einen Average von über 100 spielten. Einen interessanten Vergleich zog Webster im Anschluss: "Luke Humphries erinnert mich an Dimitri van den Bergh. Er ist so gut, er hat das auf der großen Bühne bereits bewiesen, aber wir haben ihn dennoch noch nicht beim World Matchplay oder beim World Grand Prix gesehen. Er hat sich für den Grand Slam qualifiziert, wo er bei der nächsten Ausgabe dabei ist, was für ihn gut ist, denn er verlor in der ersten Runde bei der WM gegen Paul Lim. Er verlor das Preisgeld und war kurz davor, in die Top 32 der Welt vorzudringen, aber er hat es nicht geschafft. Durch die Finalteilnahme bei den UK Open müssen wir ihn einfach beim World Matchplay und World Grand Prix sehen, denn wenn er einmal auf der großen Bühne steht, dann kann er wirklich Schaden anrichten." Auch über die Floor Performance von "Cool Hand Luke" sprach Webster: "Er muss nicht mal ein Floor-Turnier gewinnen. Er muss lediglich so viel einspielen, um sich für die Majors zu qualifizieren, so wie es Dimitri getan hat. Dimitri hatte niemals ein Floor-Turnier gewonnen, dann aber gewann er das World Matchplay und hätte vielleicht ins Grand Slam Finale kommen sollen. Es ist gut, einen Run bei einem TV-Turnier zu haben, aber wenn du nicht in den Top 16 stehst, dann schaffst du es nicht zu den anderen Events. Du musst etwas auf dem Floor finden. Du musst sie nicht gewinnen, aber konstant dein Board gewinnen und in die letzten 16 kommen. Luke und Dimitri wollen unbedingt auf dem Floor gewinnen, aber in die European Tour Events zu kommen bringt auch Sprünge im Preisgeld."
Dass Wayne Mardle auf den Neu-Tourcardler Alan Soutar große Stücke hält, wurde in seinen Aussagen bei Sky Sports deutlich. Mardle bezeichnete die Neu-Entdeckung des Jahres als stetig, stabil und hart zu bezwingen: "Ich habe ihn in den letzten Jahren zu einem gewissen Punkt auf dem BDO-Circuit verfolgt, er hat niemals das Board in Brand gesetzt, aber er war ein wirklich stabiler und schwer zu schlagender Spieler. Er ist jetzt in einem Alter, in dem er nicht allzu nervös wird oder sich zu viel Druck macht. Er hat brillant gespielt, um sich seine Tourcard zu sichern, er hat rund 96 Punkte im Schnitt über die letzten 13 Matches gespielt. Er ist ein guter Spieler und man hat gesehen, was man mit Konstanz bei der PDC erreichen kann. Du musst nicht immer auffällig, extravagant und brillant sein. Wenn du immer Mitte 95 spielst, wie James Wade, dann machst du anderen Probleme."
In einem langen Interview mit der Plattform "Doubles and Trebles" hat Damon Heta auf seinen Karrierebeginn zurückgeblickt. In Bezug auf seinen World Series Sieg sagte Heta: "Es war großartig, denn ich habe mit Hochdruck daran gearbeitet. In der vorhergehenden Woche, habe ich bei den Australian Open gespielt, wo ich Scott Mitchell und Jim Williams begegnete. Es waren die besten Dartspieler Australiens vor Ort, also dieses Turnier zu gewinnen war für mich großartig. Ich war selbstbewusst, dieses Turnier zu gewinnen, denn es wurde auch etwas Preisgeld ausgespielt. Ich musste die ganze Woche spielen und dann bin ich nach Hause gefahren, nachdem ich gewonnen hatte habe ich für vier Tage gearbeitet und bin dann nach Brisbane zur World Series gefahren. Auch dort habe ich gewonnen und habe wieder vier Tage gearbeitet. Das Turnier in Melbourne danach war sehr emotional, dort lief es nicht, genau so wie in Neuseeland." Auch über seinen Weg zum World Series Titel hat Heta Stellung genommen: "Ich habe über das Spiel gegen Simon Whitlock nachgedacht. Ich hatte gegen ihn vorher einmal gewonnen, bei einem australischen Mixed Turnier, daran erinnerte ich mich im Vorfeld des World Series Spiels. Eines Tages werde ich die australische Führung übernehmen und ich werde dich zertrümmern und so hat sich das in meinem Kopf angefühlt. Im Spiel gegen Corey Cadby war es ganz anders, hier waren es nur die Nerven, welche nach dem Spiel gegen James Wade aufgekommen sind [...]. Es war für mich die Zeit gekommen, um es zu schaffen, ich habe Arbeit und Zeit investiert und daran geglaubt, dass es passieren wird."
Die PDC hat ein Video zu Premier League Erinnerungen hochgeladen und dort beschreibt Gary Anderson einen ganz besonderen Moment in seiner Karriere: "Den Titel zum ersten Mal hochhalten zu dürfen, weil ich mich für die damalige Final-Niederlage bei der WM an Adrian Lewis gerächt habe, war für mich ein großer Moment. Es ist großartig, jeden Titel eines Turniers zu tragen, aber die Premier League, da will jeder Spieler gut genug sein, um ins Teilnehmerfeld hereinzukommen. Das war wahrscheinlich mein größter Sieg beim Beginn meiner PDC-Karriere."
Bei Inside The WDF hat sich Chas Barstow, der die Tourcard bei der Q-School nur um einige Legs verpasste, über seine ersten Eindrücke bei der Pro Tour geäußert. Zunächst sprach er aber über das Q-School Format: "Ich denke, ich bevorzuge diese neue Variante, auch wenn es für mich wahrscheinlich nicht gut war, weil ich eine Tourcard gewonnen hätte, wenn die alten Regeln beibehalten worden wären. Ich wusste, dass ich wahrscheinlich zwei weitere Punkte brauche, also war ich sehr selbstbewusst. Ich war in der Situation, Adrian Gray nach der 5:3 Führung zu schlagen, aber ich brachte es nicht über die Linie. Dieser Sieg hätte gereicht. Es war sehr schmerzhaft. Ich musste zuschauen, wie ich aus der Rangliste herausfalle, ich konnte sehen, was passieren würde, ich wusste es schon vorher." Über die Super Series redete Barstow ebenfalls: "Es ist offensichtlich anders. Du kommst nicht mit viel davon. Für mich ist es eine neue Erfahrung, man spielt gegen sehr gute Gegner, aber es macht Spaß. Ich habe es genossen. Wenn wir zurück in der Normalität sind, dann werde ich sofort bei der Challenge Tour dabei sein. Hoffentlich habe ich dort ein paar gute Turniere, damit ich nicht wieder in die Q-School muss.
Wayne Mardle hat eine Auflistung über seine Spieler gegeben, die man in dieser Saison verfolgen sollte. Neben dem bereits erwähnten Alan Soutar überrascht auch der Name Vincent van der Voort bei dieser Prognose. Wayne Mardle sagte zur Begründung: "Ich habe Fortschritte im Spiel des großen Niederländers gesehen, vielleicht über die letzten zehn Monate oder innerhalb des letzten Jahres. Er musste seinen Stand leicht anpassen, er steht etwas aufrechter und ich denke, dass hat für ihn die Welt verbessert. Es wird lange Zeit helfen, es wird ihm keine Schmerzen bereiten und seine Präzision steigern. Zu weit nach vorne lehnen hilft niemandem. Ich mag, was er tut, ich mag es wirklich. Er hat einige gute Spiele am Jahresende geliefert, wo er Ron Meulenkamp und Nathan Aspinall im Alexandra Palace für den Achtelfinal-Einzug geschlagen hat."
https://twitter.com/devon_petersen/status/1355093430951682050?s=20
Quelle: dartn.de
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