Samstag, 17. Oktober 2020 22:58 - Dart News von dartn.de
Nach dem zweiten Tag des European Darts Grand Prix in Sindelfingen sind keine deutschen Spieler mehr im Rennen. Max Hopp, Gabriel Clemens, Nico Kurz und Ricardo Pietreczko verloren allesamt in der zweiten Runde. Während dessen trumpfte Mensur Suljovic groß auf. Den zweiten dreistelligen Average des Tages zauberte Michael Smith ins Board.
Für höhere Aufgaben hat sich Maik Kuivenhoven empfohlen. 60 Prozent auf die Doppel und sechsmal die 180 verhalfen ihm zu einem 6:5 Erfolg über Daryl Gurney. Beide eröffneten mit einem Break in 15 Darts, wobei Kuivenhoven 124 auswarf und Gurney 110 checkte. Die nächsten beiden Legs waren Holds, wobei Gurney zwei Breakchancen verwarf. Drei der nächsten vier Legs krallte sich Kuivenhoven in 13, 14 und 12 Darts, doch auch Gurney fand in 14 und 11 Pfeilen noch einmal das Gaspedal. Den Decider dominierte allerdings der niederländische Herausforderer mit einem brillanten 11-Darter.
Ian White schlug Scott Waites mit 6:2 und konnte damit seinen ersten Sieg auf der diesjährigen European Tour verbuchen. White lag begleitet von einem 67er-Finish und einem 13-Darter schnell 3:0 vorne. Waites verkürzte in 14 Darts, traf aber das Bullseye zum Rebreak nicht und White finishte 76. Weitere Nachlässigkeiten des ehemaligen BDO-Weltmeisters bestrafte White kaltschnäuzig, aber ohne dabei ein Feuerwerk abzubrennen.
Michael Smith ist mit 6:0 über einen schwachen Derk Telnekes hinweggefegt und hat dabei dank eines Averages von fast 104 einen hervorragenden Eindruck hinterlassen. Die ersten drei Legs beinhalteten bereits einen 14- und einen 13-Darter. In 11, 17 und 15 Darts endete die Partie, Telnekes hatte zwischendurch viermal das gewünschte Doppel verfehlt.
Die aller größte Spielfreude hat Glen Durrant nicht verströmt, doch eine starke Checkout-Quote ließ ihn Nico Kurz mit 6:3 ausschalten. Der junge Deutsche hielt gut mit, aber in der Schlussphase fehlten ein paar Prozent. Kurz machte zum Auftakt 88 zu, Durrant konterte mit einem 100er-Finish zum 11-Darter. Der zweifache Super League-Champion blieb in 14 Darts auf Kurs, doch Durrant hielt anschließend ein 94er-Checkout zum neuerlichen Gleichstand bereit. Ein nervöses fünftes Leg ging in 19 Darts an Kurz, "Duzza" ließ ihm in 14 aber weiter keinen Raum. Ein paar Nachlässigkeiten im Scoring und zwei vergebene Gelegenheiten auf die Doppel riefen Durrant auf den Plan, der in 17 und 20 Darts unspektakulär auf 5:3 stellte. 106 brachte der neue Premier League-Champion am Schluss auch noch ins Ziel.
Völlig neben sich stand Ricardo Pietreczko und so reichte José de Sousa ein ebenfalls sehr wackeliger Auftritt für ein ungefährdetes 6:0. Bereits im ersten Leg strauchelte Pietreczko viermal auf die Doppel, in 16 und 20 Darts enteilte de Sousa nachfolgend auf 3:0. Zwei weitere Möglichkeiten ließ der fränkische Qualifikant im vierten Leg verstreichen, so dass dem Favoriten zwei 19-Darter zum 5:0 reichten. Ein 14-Darter war noch einmal ein schöner Abschluss.
Nur rund 17 Prozent auf den Doppeln, so brachte sich Dave Chisnall in schwierige Ausgangspositionen und zog gegen Darius Labanauskas mit 3:6 den Kürzeren. Sieben Gelegenheiten wurden von ihm bereits in den ersten beiden Legs danebengesetzt, Labanauskas bedankte sich artig in 13 und 22 Darts. Drei der nächsten vier Legs sicherte sich "Chizzy", der dafür einen 13-Darter und einen 11-Darter fabrizierte. Danach fielen aber wieder insgesamt sieben Versuche auf die Doppel nicht und der Kontrahent löste sein Ticket für die nächste Runde.
Joe Cullen ist trotz einer dürftigen Doppelquote vernünftig ins Turnier gestartet und besiegte Kim Huybrechts mit 6:3. Unterstützt von einem 13- und zwei 15-Dartern erlangte er einen 4:1 Vorsprung. Nach vielen verpassten Doppeln auf beiden Seiten verkürzte Huybrechts und wenig später hatte er auch noch einen 14-Darter zum 3:5 aus seiner Sicht zu bieten. Cullen jedoch setzte den Belgier mit einem sehenswerten 12-Darter inklusive 170er-Check k.o.
Hart kämpfen musste Jamie Hughes, um über die volle Distanz an Steve Lennon vorbeizukommen. Zunächst ging er 2:0 in Führung, checkte dabei 141, während Lennon in beiden Legs chancen nicht nutzte. Das ließ der Ire jedoch nicht auf sich sitzen, sondern fuhr die nächsten drei Legs begleitet von einem 12-Darter samt 121er-Finish ein. Doppelschwächen ließen Hughes wieder zurückschlagen und nach einem 14-Darter hatte er die Führung zurück. In 13 Darts wurde der Vorsprung verdoppelt, doch Lennon breakte mit derselben Anzahl an Pfeilen zurück und finishte 83 zum 5:5. Im finalen Leg warfen beide eine 180, ehe Lennon die Doppel-14 zum Match verfehlte. Im Gegenzug warf Hughes 90 auf dem Bullseye aus.
Krzysztof Ratajski ist trotz guter Leistung zu Beginn des Abends mit 2:6 am noch besseren Martijn Kleermaker gescheitert. Die ersten beiden Legs enthielten einen 14-Darter von Ratajski und einen 12-Darter seines Herausforderers. Als nächstes fixierte Kleermaker das erste Break und legte einen 14-Darter zum 3:1 nach. Ratajski setzte einen 12-Darter entgegen, doch Kleermaker checkte 82 zum 4:2. Wenig später bestrafte der Niederländer vier ausgelassene Chancen des gesetzten Spielers und hielt dann noch einen weiteren 12-Darter bereit.
Rob Cross musste nach deutlicher Führung noch zittern, ehe er Adam Hunt doch noch mit 6:5 hinter sich ließ. "Voltage" hatte bereits 5:2 vorne gelegen, doch Hunt kämpfte sich zurück. Im Decider verzeichnete Cross die deutlich besseren Scores, brauchte aber mehrere Matchdarts, ehe er doch noch die Doppel-1 erwischte.
Trotz der Tatsache, dass sich Gabriel Clemens erneut stark präsentiert hat, konnte er gegen den exzellent aufgelegten James Wade nur vier Legs holen. Letztendlich gaben kleine Fehler den Ausschlag. Clemens checkte eingangs 105 für einen 12-Darter, traf anschließend aber die Doppel-11 zum Break nicht. So blieb die Partie ausgeglichen, Wade erzielte kurz darauf einen 13-Darter zum 2:2. Teuer wurde es im fünften Leg, als der "German Giant" fünf Möglichkeiten ausließ und sein Service abgab. Dafür antwortete er in 12 Darts genau passend und nach einem 15-Darter auf beiden Seiten hieß es 4:4. Das letzte Kapitel gehörte allerdings wieder Wade, der nacheinander 110 und 116 auscheckte.
Gerwyn Price hat erfolgreich Revanche für seine Niederlage in Hildesheim genommen und einen eher mäßig spielenden Devon Petersen mit 6:2 in die Schranken gewiesen. Price schnappte sich zwar drei der ersten vier Legs und finishte dabei 150, doch Petersen hatte in zweien davon selbst Gelegenheiten. Ein 12-Darter ließ den Waliser weiter davonziehen und letztendlich bekam Petersen nur wegen verworfener Matchdarts noch ein zweites Leg.
Mit großartigem Scoring hat Mensur Suljovic an seine besten Zeiten erinnert und so David Evans eine 6:3 Niederlage beigebracht. Die Doppel waren zwar noch ausbaufähig, aber trotzdem konnte sich ein Schnitt von über 105 Punkten mehr als sehen lassen. Suljovic hielt mit zwei 15-Dartern zweimal sein Service, vergab aber auch insgesamt fünf Breakchancen und so lautete der Zwischenstand 2:2. Ein 11-Darter sowie ein 116er-Finish zum 12-Darter gaben dem Wiener erstmals einen Vorsprung. Anschließend wurden die Doppel wieder zum Problem, das galt jedoch auch für den Gegner. So gelang in 17 Darts das 5:2, ehe Evans 104 auswarf. Durch ein 108er-Finish setzte "The Gentle" endgültig den Schlusspunkt.
So gut es für Mervyn King beim letzten Aufeinandertreffen mit Michael van Gerwen lief, dieses Mal kam viel zu wenig und dementsprechend deutlich triumphierte der dreifache Weltmeister (6:1). Van Gerwen hatte durch Checkouts von 68 und 72 von Beginn an alles im Griff. King ließ in den folgenden zwei Legs zwei Chancen liegen, so dass der Branchenprimus ohne wirklich alles geben zu müssen auf 4:0 erhöhte. In 14 Darts kam King aufs Scoreboard, aber das bedeutete keineswegs die große Wende.
Ungefährdet und stets mit der Möglichkeit, zulegen zu können. So beschreibt man wohl am besten den Auftritt von Nathan Aspinall, der im Duell mit William O'Connor ein 6:1 Machtwort sprach. Seine ersten drei Legs hatte Aspinall schnell gewonnen, größtes Highlight war dabei ein 15-Darter. O'Connor leistete mit zwischenzeitlich vier ungenutzten Chancen Mithilfe, Immerhin machte er daraufhin in 14 Darts erstmals auf sich aufmerksam. Das veranlasste Aspinall dazu, selbst in 13 das Niveau wieder nach oben zu schrauben und ein 12-Darter brach die letzte wirkliche Gegenwehr.
Nachdem das gestrige Match Hoffnung gemacht hatte, sind die aktuell so bekannten Muster bei Max Hopp wieder zurückgekehrt. 14 Mal verfehlte er ein Doppel und musste sich so Vincent van der Voort durchaus vermeidbar mit 4:6 beugen. Hopp fing sich ein frühes Break ein und musste nach sechs verfehlten Doppeln einem unnötigen 0:2 Rückstand hinterherlaufen. In 17 Darts fand er in die Partie und nach verpassten Doppeln auf beiden Seiten errang er das 2:2. Es folgte eine weitere unverwertete Gelegenheit und im Gegenzug finishte van der Voort 101 zum neuerlichen Break. In 12 Darts verschaffte sich der "Dutch Destroyer" einen 4:2 Vorsprung, bevor ihm Hopp in 16 Darts auf den Värsen blieb. Zwei weitere Patzer auf den äußeren Ring wurden erneut Teuer für Deutschlands Nummer Eins, da van der Voort in 15 Darts für das 5:3 sorgte. Hopp überstand nun einen Matchdart, blieb in 16 Darts in der Partie, aber im Anschluss stimmten die Scores nicht und das Match wurde mit einem weiteren 16-Darter beendet.
Am morgigen Finaltag wird in der Nachmittags-Session ab 13:00 Uhr MESZ zunächst das Achtelfinale ausgetragen, ehe dann am Abend ab 19:00 Uhr MESZ Viertelfinale, Halbfinale und Finale ausgespielt werden. PDC-TV HD überträgt beide Sessions live.
Samstag, 17.10.2020
Nachmittags-Session:
2. Runde:
Daryl Gurney (6) 5-6 Maik Kuivenhoven (91,94 - 96,15)
Ian White (3) 6-2 Scott Waites (91,89 - 89,85)
Michael Smith (14) 6-0 Derk Telnekes (103,66 - 80,14)
Glen Durrant (11) 6-3 Nico Kurz (90,49 - 86,93)
José de Sousa (15) 6-0 Ricardo Pietreczko (82,73 - 73,53)
Dave Chisnall (7) 3-6 Darius Labanauskas (93,95 - 91,16)
Joe Cullen (10) 6-3 Kim Huybrechts (94,89 - 88,01)
Jamie Hughes (12) 6-5 Steve Lennon (87,93 - 94,09)
Samstag, 17.10.2020
Abend-Session:
2. Runde:
Krzysztof Ratajski (4) 2-6 Martijn Kleermaker (97,4 - 98,73)
Rob Cross (13) 6-5 Adam Hunt (95,73 - 91,73)
James Wade (8) 6-4 Gabriel Clemens (100,99 - 100,58)
Gerwyn Price (2) 6-2 Devon Petersen (95,47 - 87,74)
Mensur Suljovic (5) 6-3 David Evans (105,43 - 94,03)
Michael van Gerwen (1) 6-1 Mervyn King (94,78 - 88,01)
Nathan Aspinall (9) 6-1 William O'Connor (96,89 - 90,53)
Vincent van der Voort (16) 6-4 Max Hopp (88,20 - 87,04)
Sonntag, 18.10.2020
Nachmittags-Session: (13:00 -17:00 Uhr)
Achtelfinale:
Maik Kuivenhoven - Glen Durrant
Ian White - Michael Smith
Darius Labanauskas - Joe Cullen
Gerwyn Price - José de Sousa
Mensur Suljovic - Jamie Hughes
Martijn Kleermaker - Rob Cross
James Wade - Nathan Aspinall
Michael van Gerwen - Vincent van der Voort
Sonntag, 18.10.2020
Abend-Session: (19:00 - 23:00 Uhr)
Viertelfinale:
Kuivenhoven/Durrant - White/Smith
Labanauskas/Cullen - Price/De Sousa
Suljovic/Hughes - Kleermaker/Cross
Wade/Aspinall - Van Gerwen/Van der Voort
Halbfinale:
Sieger Viertelfinale 1 - Sieger Viertelfinale 2
Sieger Viertelfinale 3 - Sieger Viertelfinale 4
Finale:
Sieger Halbfinale 1 - Sieger Halbfinale 2
Ausgespielt werden insgesamt £140.000 pro Turnier, der Sieger geht mit £25.000 (knapp 30.000 €) nach Hause. Die gesetzten Spieler müssen ihr Auftaktspiel am 2. Turniertag gewinnen, damit ihr Preisgeld in die Rangliste einfließt. Sollten sie ihr erstes Spiel verlieren, bekommen sie das Preisgeld zwar ausgezahlt, es geht aber nicht in die große Order of Merit sowie die European Order of Merit ein. Diese Spieler haben aber die Möglichkeit freiwillig auf ihre Setzposition zu verzichten und am Qualifier teilzunehmen, um so bei einer erfolgreichen Qualifikation sicheres Preisgeld zu erhalten.
Sieger: £25.000
Runner-Up: £10.000
Halbfinale: £6.500
Viertelfinale: £5.000
Achtelfinale: £3.000
2. Runde: £2.000
1. Runde: £1.000
Gesamt: £140.000
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Foto-Credit: PDC Europe
[kb]
**Quelle: PDC Europe
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