Freitag, 30. Juni 2017 11:00 - Dart News von dartn.de
Nachdem die letzten Jahre das für Dartfans kulturähnliche Maritim Hotel in Düsseldorf Austragungsort der European Darts Open war, wechselte man dieses Jahr in die Ostermann Arena in Leverkusen. Am ersten Tag waren mit Steffen Siepmann, Martin Schindler, Christian Bunse, Robert Allenstein und Dragutin Horvat auch fünf deutsche Spieler mit dabei, außerdem hatten auch der Österreicher Zoran Lerchbacher und James Wade ihr erstes Match. Neben Steffen Siepmann steht auch Robert Allenstein in Runde 2, der das deutsche Duell gegen Dragutin Horvat für sich entschied.
Unglücklich ausgeschieden ist Martin Schindler. „The Wall“ hatte Gelegenheiten, um das Match in seine Richtung zu lenken. Stattdessen unterlag er Robbie Green, der 75 Prozent seiner Doppel traf, mit 5:6. Die ersten beiden Legs waren noch mühsam für Deutschlands Nummer Zwei, hier hieß es 1:1. Ein 14-Darter brachte ihn erstmals in Führung, doch dann vergab er Chancen auf die Doppel und Green checkte 126. Dasselbe Spiel wenig später: Schindler breakte in 14 Darts, konnte aber acht Pfeile nicht im gewünschten Doppel unterbringen und Green brachte 115 auf . Zwei der nächsten drei Legs gingen an den Engländer, darunter ein 70er Checkout für die erste Führung. Schindler reagierte stark mit einem 91er Finish unter Druck, doch im Decider war „Kong“ mit einem 14-Darter zur Stelle.
Steffen Siepmann hat bei seinem zweiten Auftritt auf der European Tour das nächste Ausrufezeichen gesetzt. Er konnte sich vor allem auf sein starkes Finishing verlassen und besiegte Jermaine Wattimena mit 6:5. Nach zwei Legs war die Partie ausgeglichen, Siepmann hatte hier bereits zwei Breakdarts verworfen. Auch die nächsten beiden Legs wurden mit dem Wurf entschieden, darunter ein 107er Check des deutschen Qualifikanten. Anschließend machte Siepmann 100 zu, Wattimena antwortete in 16 Darts zum 3:3. Es folgte ein 16-Darter vom Mann aus Hannover, auch hier schlug Wattimena in 14 Darts zurück. Zwei Legs später war das Ergebnis immer noch ausgeglichen und so stand ein Entscheidungsleg an. Hier eröffnete Siepmann zwar nur mit einer 28, kam danach aber besser in Fahrt und finishte 96 zum Sieg.
Im anschließenden Interview erzählte Steffen Siepmann, dass er noch viel vor hat in den nächsten Jahren bei der PDC.
Mark Walsh siegt dank einer deutlich besseren Doppelquote gegen Nathan Aspinall. Mit Hilfe eines 116er und eines 118er Finishes konnte sich "Walshy" entscheidend absetzen. Einen überzeugenden Auftritt lieferte James Richardson ab. Der Engländer machte seinem Spitznamen "Ruthless" alle Ehre und besiegte den ehemaligen BDO-Weltmeister Mark Webster überraschend deutlich mit 6:2. Gegen einen Average von 101 Punkten und einer Doppelquote von 46% konnte der Waliser nichts ausrichten, zudem glänzte Richardson mit einem 130er-Bullfinish und einem 11-Darter zum vorentscheidenden 5:2.
John Henderson bezwingt mit einer starken Performance den Debütanten Ray Campbell relativ deutlich mit 6:2. Zwei 14-Darter ebneten dem "Highlander" den Weg. Einen soueränen Sieg feierte auch der Pole Krzysztof Ratajski. Gegen den Schotten Mark Barilli hatte der "Polish Champion" beim 6:1-Erfolg überhaupt keine Probleme. Wie auch Stefffen Siepmann und Robbie Green musste der Engländer Aden Kirk in seinem Match gegen den Niederländer Michael Plooy über die volle Distanz gehen. Bei seinem Debüt auf der European Tour checkte Kirk auf der D4 zum Match. Minimalen Aufwand mit maximalem Erfolg gab es für den Belgier Dimitri van den Bergh, der gegen den Engländer Matt Clark kein einziges Leg abgab.
Das deutsche Duell in der erste Runde dieses Turniers geht an Robert Allenstein, der verdient mit 6:3 gegen Dragutin Horvat die Oberhand behielt. Allenstein gehörten die ersten beiden Legs in 17 und 15 Darts, bevor Horvat mit einem 98er Finish ins Spiel fand. Allenstein reagierte mit einem 67er Checkout für das 3:1, bevor Horvat ohne zu glänzen zum 3:3 kam. Dann war wieder Allenstein an der Reihe und zog mit Hilfe eines 13-Darters auf 5:3 davon. Ein 103er Check bescherte „The Vulcano“ schließlich den zweiten Sieg auf der European Tour.
Im Interview nach dem Match gab sich Allenstein zurückhaltend und bescheiden, auch was seine zukünftigen Ziele bei der PDC betrifft.
Christian Bunse hat bei seinem Debüt auf der European Tour einen guten Eindruck hinterlassen, musste sich aber Jerry Hendriks mit 4:6 beugen. Die Doppel bereiteten dem 22-jährigen ein paar Probleme, es wäre mehr möglich gewesen. Bunse startete verheißungsvoll mit einem 16-Darter und warf auch noch 145 für das 2:0 aus. In den nächsten beiden Legs vergab er aber insgesamt fünf Möglichkeiten und Hendriks kam begleitet von einem 78er Check zum Ausgleich. Danach hielten beide Spieler ihr Service, Bunse mit einem 104er Finish. Danach übernahm aber Hendriks mit zwei weiteren Leggewinnen die Kontrolle, darunter ein 67er Checkout. Bunse blieb mit einem 13-Darter auf Tuchfühlung, doch anschließend gewann Hendriks ein schwaches Abschlussleg mit seinem zweiten Matchdart.
Keinen guten Tag erwischte Zoran Lerchbacher. Der Steirer musste sich dem BDO-Weltmeister von 2012, Christian Kist deutlich mit 2:6 geschlagen geben. "The Hypercane" musste die ersten drei Legs abgeben, bevor er auf der D5 zum ersten Mal aufs Scoreboard kam. Mit einem 88er-Finish erhöhte Kist auf 4:1, ein 11-Darter vom "Lipstick" sorgte für klare Verhältnisse. Mit einem 12-Darter konnte der Österreicher zwar nochmal auf 2:5 verkürzen, doch mit dem dritten Matchdart auf der D8 machte Kist den Zweitrundeneinzug perfekt.
Mervyn King hat ein über weite Strecken gutes Match abgeliefert und sich verdient gegen Kim Viljanen durchgesetzt. Nach einer deutlichen Führung benötigte die Nummer 20 der Welt zwar einige Matchdarts, doch er ließ sich den Sieg nicht mehr nehmen.
In einem sehr offenen Interview sprach King über große Ziele. Er äußerte sich außerdem zu persönlichen Problemen, die ihn über Jahre ausgebremst haben.
Eine deutsche Übersetzung des Interviews gibt es [hier]:
Ein unfassbares Spiel lieferten sich Kyle Anderson und Peter Jacques. Anderson startete furios mit einem 10-Darter ins Match und legte ein 116er-Finish zum 2:0 nach. Doch Jacques konterte in 14 Darts und nachdem Anderson Darts zum 3:1 vergab, war das Spiel wieder ausgeglichen. Die nächsten beiden Legs wurden gerecht aufgeteilt, danach musste das Madhouse für Jacques hinhalten, um erneut in Führung zu gehen. Auch im achten Leg tauschten die beiden Kontrahenten wieder 180er aus und es war der Engländer Jacques, der sich auf der D12 das Break zum 5:3 sicherte und mit einem 15-Darter inkl. 120er-Shanghai-Finish das Spiel beendete. Trotz fünf 180er und einem Average von über 100 ist für "The Original" damit bereits in Runde 1 Endstation, für Jacques geht es am Samstag gegen Schwechat-Finalist Michael Smith.
Wir haben Peter Jacques nach dem Spiel vors Mikro bekommen. Er verriet unter anderem, warum er am letzten Tag der Qualifying-School im Januar nicht mehr antrat, obwohl er im Ranking gut unterwegs war. [Hier] gibt es auch eine deutsche Überlieferung des Interviews mit Peter Jacques.
Zum Auftakt des Abends kam es zum Duell zweier Spieler, die gut und gerne auch als gesetzte Spieler durchgehen würden. Der mehrfache Major-Sieger James Wade bekam es mit seinem Landsmann Justin Pipe zu tun, der 2012 noch bei den Austrian Darts Open gewinnen konnte. Wade startete direkt mit einem Break in die Partie und baute sein ganzes Spiel darauf auf. Die Vorentscheidung fiel im sechsten Leg, als Pipe erneut einige Doppel liegenließ, was man sich gegen einen James Wade einfach nicht erlauben darf. So hatte "The Machine" leichtes Spiel und gewann mit 6:1, muss sich aber morgen gegen Dave Chisnall weiter steigern.
Einen durchaus überraschenden Sieg feierte Vincent van der Voort über Cristo Reyes. Der Spanier, der zuletzt zweimal im Folge im Halbfinale auf der European Tour stand, kam überhaupt nicht ins Spiel und musste sich seinem niederländischen Gegner mit 2:6 geschlagen geben. Der "Dutch Destroyer" führte bereits mit 4:0, bevor Reyes immerhin seinen ersten Leggerfolg bejubeln durfte, mehr als ein weiterer sprang für "The Spartan" jedoch nicht heraus, womit sich van der Voort ein Duell gegen seinen guten Freund Michael van Gerwen am morgigen Samstag sicherte.
Zum Abschluss des Freitags kamen die Zuschauer in Leverkusen dann nochmal in den vollen Genuss von elf Legs. In einem Spiel vieler verpasster Doppel behielt am Ende Devon Petersen mit 6:5 über Richard North die Oberhand.
Am Samstag greifen dann auch die 16 gesetzten Spieler um Michael van Gerwen, Peter Wright und dem Österreicher Mensur Suljovic ins Turnier ein. Um 13 Uhr MEZ geht es dann in Leverkusen mit der Nachmittags-Session weiter, ab 19 Uhr finden dann die restlichen acht Zweitrundenbegegnungen statt.
Freitag, 30.06.2017
Nachmittags-Session: (13-17 Uhr)
Erste Runde:
Mark Walsh 6-2 Nathan Aspinall (91,81-87,39)
James Richardson 6-2 Mark Webster (101,24-92,20)
John Henderson 6-2 Ray Campbell (97,19-81,58)
Krzysztof Ratajski 6-1 Mark Barilli (95.97-79.67)
Steffen Siepmann 6-5 Jermaine Wattimena (80,44-87,59)
Aden Kirk 6-5 Michael Plooy (83,66-88,00)
Robbie Green 6-5 Martin Schindler (86,76-87,82)
Dimitri van den Bergh 6-0 Matt Clark (93,94-80,19)
Freitag, 30.06.2017
Abend-Session: (19-23 Uhr)
Erste Runde:
Justin Pipe 1-6 James Wade (82,35-90,34)
Jerry Hendriks 6-4 Christian Bunse (84,30-84,93)
Zoran Lerchbacher 2-6 Christian Kist (85,02-90,70)
Kyle Anderson 3-6 Peter Jacques (100,72-97,79)
Mervyn King 6-3 Kim Viljanen (93,80-84,50)
Vincent van der Voort 6-2 Cristo Reyes (91,96-88,43)
Robert Allenstein 6-3 Dragutin Horvat (87,67-86,73)
Richard North 5-6 Devon Petersen (80,56-75,30)
Samstag, 01.07.2017
Nachmittags-Session: (13-17 Uhr)
Zweite Runde:
Daryl Gurney (12) - Jerry Hendriks
Gerwyn Price (13) - Mark Walsh
Alan Norris (11) - Aden Kirk
Joe Cullen (14) - Krzysztof Ratajski
Benito van de Pas (7) - James Richardson
Kim Huybrechts (6) - John Henderson
Simon Whitlock (4) - Dimitri van den Bergh
Stephen Bunting (15) - Steffen Siepmann
Samstag, 01.07.2017
Abend-Session: (19-23 Uhr)
Zweite Runde:
Dave Chisnall (10) - James Wade
Michael Smith (5) - Peter Jacques
Ian White (9) - Mervyn King
Mensur Suljovic (3) - Christian Kist
Peter Wright (2) - Robbie Green
Michael van Gerwen (1) - Vincent van der Voort
Jelle Klaasen (8) - Devon Petersen
Rob Cross (16) - Robert Allenstein
Ausgespielt werden insgesamt £135.000 pro Turnier, der Sieger geht mit £25.000 (knapp 30.000 €) nach Hause.
Sieger: £25.000
Runner-Up: £10.000
Halbfinale: £6.000
Viertelfinale: £4.000
Achtelfinale: £3.000
2.Runde: £2.000
1.Runde: £1.000
Gesamt: £135.000
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Für Diskussionen und Fragen zum Turnier [Dart Forum]
TV-Übertragung:
European Tour Turniere werden NICHT im TV übertragen. Es sind eher kleinere Turniere, sie sind nicht einmal in Großbritannien live zu sehen. Die einzige Möglichkeit diese Turniere zu verfolgen ist der offizielle, kostenpflichtige Livestream der PDC unter www.livepdc.tv. Außerdem übertragen auch diverse Wettanbieter wie auch der österreichische Streaminganbieter laola1.tv die Turniere der European Tour.
Foto-Credits: dartn.de
[kb/mvdb]
**Quelle: PDC - www.pdc.tv
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