Samstag, 25. März 2017 23:16 - Dart News von dartn.de
Zweiter Tag bei den German Darts Championship in Hildesheim und am heutigen Samstag starteten auch die gesetzten Topspieler um Michael van Gerwen, Peter Wright aber auch Mensur Suljovic ins erste European Tour Event des Jahres. Verteilt auf zwei Sessions am Mittag und am Abend wurden alle 16 Zweitrundenspiele ausgetragen. Suljovic war der letzte verbliebene deutschsprachige Spieler im Turnier und schaffte auch den Sprung in den Finaltag. Für die Überraschung des Tages sorgte Darren Johnson.
Im ersten Match des Samstags gab es einen sehr souveränen Auftritt von Gerwyn Price. Der Finalist der diesjährigen UK Open setzte sich deutlich mit 6:1 gegen den Polen Krzysztof Ratajski durch. Der Waliser profitierte hierbei vor allem von seinem starken Finishing, checkte der "Iceman" 112, 118 und am Ende auch 104 Punkte zum Matchgewinn und ließ Ratajski so kaum eine Chance, der zwar vom Scoring durchaus mithalten konnte, in den entscheidenden Phasen aber zu viele Ausrutscher präsentierte.
Ian White musste in seinem Match gegen John Bowles ordentlich kämpfen. Der an Nr.8 gesetzte Engländer musste über die volle Distanz gehen, um seinen Landsmann doch noch mit 6:5 zu besiegen. Die ersten beiden Legs gingen mit den Darts, bevor Bowles zwischenzeitlich auf 3:1 davonzog. White ließ den "Bulldog" dann aber nicht weiter wegziehen und stellte schnell auf 3:3, bevor Bowles nach 4:3-Führung einen Dart auf dem Bullseye zum 5:3 verpasste. White kam noch einmal davon und rettete sich später auf der D1 in den Decider. Dort packte "Diamond" seine besten Darts aus und spielte einen 11-Darter inklusive einem 98er-Finish gegen die Darts zum 6:5-Erfolg.
Zwei Tage nach seinem fixen Ausscheiden in der Premier League zeigte sich Jelle Klaasen davon gut erholt und hatte beim 6:1-Sieg über Mick McGowan keine Probleme. "The Cobra" legte von Beginn an sein gewohnt hohes Tempo an den Tag und ließ seinen irischen Kontrahenten nie in die Partie kommen. Klaasen gab nach der Partie bekannt, dass er sich bald am seit Wochen schmerzenden Handgelenk operieren lassen und dann eine zweiwöchige Turnierpause einlegen wird. Morgen am Finaltag ist der Niederländer aber natürlich mit dabei.
Für die erste Überraschung des Tages sorgte der Niederländer Jan Dekker, der Michael Smith überraschend deutlich mit 6:1 bezwang. Dekker startete direkt mit einem Break in das Match und zog schnell auf 4:0 davon. Smith fand überhaupt nicht zu seinem Spiel, konnte seine Scoringstärke überhaupt nicht ausspielen und auch die Doppel verpassten knapp das Ziel. Mit einem 83er-Finish stellt Dekker dann sogar auf 5:0, bevor der "Bullyboy" mit einem 84er-Finish immerhin den Whitewash vermied. Im siebten Leg verpasste der Weltranglistenelfte das Bullseye für ein 130er-Finish und Dekker checkte im Gegenzug 128 Punkte zum Match. Ein starker Auftritt des Niederländers, der vor allem mit einer Doppelquote von 67% überzeugte.
Nachdem Paul Nicholson gestern sein erfolgreiches Comeback auf der European Tour gab, fand dieses heute ein schnelles Ende. Gegen den Spanier Cristo Reyes unterlag "The Asset" deutlich mit 2:6. Reyes startete mit einem 86er-Finish ins Spiel und konnte im zweiten Leg den Anwurf von Nicholson breaken. Der Australier schaffte es erst im fünften Leg aufs Scoreboard, mit einem 95er und einem 81er-Checkout als 11-Darter erhöhte Reyes auf 5:1. Nachdem Spaniens Nr.1 zwei Matchdarts vergab, konnte Nicholson zwar nochmal auf 2:5 verkürzen, ein 112er-CO bedeutete im Leg darauf dann aber den 6:2-Sieg für Reyes, der damit nach diesem Turnier auch erstmals unter die Top 32 der Order of Merit einziehen wird.
Wie schon Jelle Klaasen ein paar Stunden zuvor zeigte sich auch Kim Huybrechts von seinem Ausscheiden aus der Premier League unbeeindruckt. Gegen Diogo Portela, die Geschichte des Turniers, hatte Huybrechts dank eines Averages nahe an der 100 Punkte Marke keine Probleme und gewann mit 6:1. Portela, der erste Brasilianer bei einem European Tour Event und gestern noch siegreich über den Deutschen Martin Schindler, fand heute nicht zu seinem Spiel und hatte dem Belgier nichts entgegen zu setzen. Trotzdem war dieser Zweitrundeneinzug ein großer Erfolg für den sympathischen Brasilianer, von dem wir in Zukunft hoffentlich viel hören werden.
Im Duell zweier guter Freunde behielt Stephen Bunting die Oberhand über David Pallett. Bunting gelang gleich zu Beginn das Break, das Pallett die ganze Zeit über hinterherlief. Zwischenzeitlich legte "The Bullett" sogar ein zweites nach, aber Pallett kam noch einmal heran und hatte sogar einen Dart auf der D18 für ein 106er-Finish, um das Spiel in den Decider zu bringen, doch der Dart kratzte am Draht. Der zweite Matchdart war es dann, den Bunting auf der D20 ins Ziel brachte und nach zuletzt vielen schwachen Leistungen endlich wieder einen Sieg einbrachte.
Vorjahressieger Alan Norris war es vorbehalten, die Nachmittags-Session zu beschließen. Nachdem Norris furios ins Match startete und die ersten vier Legs einfahren konnte, kam sein Gegner Richie Corner besser ins Spiel und plötzlich stand es nur noch 5:4 für den ehemaligen BDO-WM-Finalisten. Doch "Chuck" durfte das zehnte Leg beginnen und fand wieder zu seinem Scoring vom Anfang des Matches zurück und verwandelte seinen ersten Matchdart auf seinem Lieblingsdoppel D20 zum Achtelfinaleinzug.
Die Abend-Session startete direkt mit einem Paukenschlag. Es schien so, als ob James Wade im Match gegen Darren Johnson alles im Griff hätte, "The Machine" führte bereits mit 5:1, doch brachte diesen Vorsprung nicht über die Ziellinie. Gleich mehrere Matchdarts vergab der in Hildesheim an Nr.8 gesetzte Engländer und eröffnete Johnson somit die Chance, dieses überraschend Comeback zu starten. Auch die D20 und die D10, auf denen Wade sonst immer so tödlich agiert, ließen den ehemaligen KFZ-Techniker in Stich und nachdem auch die D5 nicht zum Match funktionieren wollte, kam Johnson zurück ans Board und checkte 90 Punkte auf der D15 zum Sieg. Dieser zeigte heute, dass seine Finalteilnahme auf der Pro-Tour von vor zwei Wochen wohl keine Eintagsfliege war.
Eine sehr einseitige Angelegenheit war die Partie zwischen Dave Chisnall und Dimitri van den Bergh. Chisnall, der am Donnerstag in der Premier League spielfrei hatte schien diese Pause gut genutzt zu haben und verpasste seinem belgischen Kontrahenten einen Whitewash. Der "Dreammaker" fand von Anfang an nicht ins Spiel und war gegen das bessere Scoring des Engländers machtlos. Van den Bergh konnte auch die wenigen Chancen auf den Doppeln nicht nutzen und musste daher die "Brille" einstecken. Für Chisnall kommt es morgen im Achtelfinale zum Premier League Duell gegen Jelle Klaasen.
Auch Benito van de Pas machte es unnötig spannend. Gegen Paul Harvey führte "Big Ben" schon mit 5:2, musste dann aber nach verpassten Matchdarts nochmal etwas zittern, gewann aber letztendlich doch souverän mit 6:4. Harvey konnte in den entscheidenden Momenten vor allem gegen Ende immer wieder Nadelstiche setzen, dem guten Scoring des Niederländers war der Engländer jedoch unterlegen, was auch der am Ende um 14 Punkte schlechtere Average widerspiegelt. Für van de Pas geht es morgen gegen Jan Dekker in einem rein niederländischen Achtelfinale um den Einzug in die Runde der letzten 8.
Peter Wright musste gegen den ehemaligen BDO-Weltmeister Christian Kist über die volle Distanz gehen, um sein Auftaktspiel zu überstehen. Kist legte einen 13-Darter zum Start hin und fand insgesamt gut in die Partie. Wright brauchte ein wenig, um sich an die Bedingungen anzupassen und musste "The Lipstick" auf 1:3 davonziehen lassen. Mit einem 160er-Finish aus dem Nichts und verbesseren Scores holte sich der Schotte aber schnell das Re-Break, versäumte es aber dem Spiel seinen Stempel aufzudrücken. Nach sieben perfekten Darts von Wright in Leg zehn ging es anschließend in den Decider, den Kist zwar begann, aber in dem "Snakebite" zuerst auf den Doppeln landete und mit einem 112er-Checkout das Match beendete. Damit bleibt einer der größten Favoriten auf den Titel dem Turnier erhalten.
Ein überragender Michael van Gerwen fegte im Eiltempo über seinen niederländischen Landsmann Jermaine Wattimena hinweg. Ein Average von 111 Punkten und eine Doppelquote von 60% bedeuteten einen 6:1-Sieg, wobei Wattimena das ganze Match über der Nr.1 der Welt absolut unterlegen war. Im sechsten Leg verpasste MvG ein 81er-Finish zum Whitewash auf der D13, Wattimena holte sich mit dem letzten Dart in der Hand auf der D10 immerhin ein Leg. Mit einem 12-Darter beendete "Mighty Mike" dann das Match und unterstrich seine Favoritenstellung eindrucksvoll.
Suljovic auch am Sonntag mit dabei
Mensur Suljovic bleibt dem Turnier erhalten. Gegen Mervyn King gewann der Wiener mit 6:3 und verhinderte damit, dass King nachdem er gestern Michael Rasztovits ausgeschaltet hatte, den zweiten Österreicher in Serie besiegte. Die ersten beiden Legs gingen mit den Darts, bevor dem Engländer das erste Break gelang. Mit einem starken 12-Darter schlug Suljovic allerdings direkt zurück und holte sich auch die folgenden drei Legs, wobei er sich vor allem auf seine D14 verlassen konnte. Der "König" konnte zwar nochmal auf 2:5 verkürzen, aber mit einem 66er-Checkout, natürlich vollendet auf der D14, machte Suljovic den Einzug in den Finaltag klar und zeigte sich im Anschluss im Interview sichtlich erleichtert.
Mit Simon Whitlock erwischte es dann in der nächsten Partie einen Spieler, der zuletzt auf der Pro-Tour sehr erfolgreich war und dieses Jahr schon drei Turniere gewinnen konnte. Doch der "Wizard" fand gegen Kevin Painter überhaupt nicht in die Partie und zeigte nicht im Ansatz seine Magie, mit der er zuletzt immer wieder überzeugen konnte. Beide Akteure zeigten eine schwache Leistung, wobei Painter sein Spiel noch besser zusammenhalteb konnte und folgerichtig mit 6:2 als Sieger die Bühne verließ. Painter trifft morgen im Achtelfinale auf den UK Open Finalisten Gerwyn Price.
Zum Abschluss des Samstags gab es dann nochmal einen Favoritensieg. Der "Rockstar" Joe Cullen durfte die Halle 39 rocken und bezwang seinen Gegner Jamie Bain sicher mit 6:2. Nachdem es in den ersten beiden Legs noch kein Break gab, schaltete Cullen einen Gang höher und Bain konnte nicht mehr mithalten. Auch wenn der Engländer immer wieder die Tür nochmal offen ließ, ging der Schotte nicht durch diese durch und musste sich am Ende mit 2:6 geschlagen geben. Cullen ist am Sonntag nun der nächste Gegner von Mensur Suljovic.
Im Vergleich zu den letzten Jahren gibt es auf der European Tour eine große Änderung. Die gesetzten Spieler müssen ihr Auftaktspiel am 2.Turniertag gewinnen, damit ihr Preisgeld in die Rangliste einfließt. Sollten sie ihr erstes Spiel verlieren, bekommen sie das Preisgeld zwar ausgezahlt, es geht aber nicht in die große Order of Merit sowie die European Order of Merit ein. Diese Spieler haben aber die Möglichkeit freiwillig auf ihre Setzposition zu verzichten und am Qualifier teilzunehmen, um so bei einer erfolgreichen Qualifikation sicheres Preisgeld zu erhalten. Michael Smith, James Wade und Simon Whitlock fahren also ohne Preisgeld für die Rangliste aus Hildesheim nach Hause.
Am Sonntag geht um 13 Uhr MEZ mit dem Achtelfinale weiter, bevor dann in der Abend-Session Viertelfinale, Halbfinale und Finale ausgetragen werden.
Samstag, 25.03.2017:
Nachmittags-Session (13-17 Uhr):
2.Runde:
Gerwyn Price (11) 6-1 Krzysztof Ratajski (99.06 - 92.79)
Ian White (8) 6-5 John Bowles (90.21 - 88.80)
Jelle Klaasen (12) 6-1 Mick McGowan (91.55 - 84.95)
Michael Smith (13) 1-6 Jan Dekker (95.94 - 99.29)
Cristo Reyes (16) 6-2 Paul Nicholson (96.71 - 84.03)
Kim Huybrechts (10) 6-1 Diogo Portela (98.35 - 87.36)
Stephen Bunting (15) 6-4 David Pallett (88.43 - 95.00)
Alan Norris (7) 6-4 Richie Corner (90.65 - 89.15)
Samstag, 25.03.2017:
Abend-Session (19-23 Uhr):
2.Runde:
James Wade (8) 5-6 Darren Johnson (98.46 - 97.86)
Dave Chisnall (5) 6-0 Dimitri van den Bergh (96.97 - 87.90)
Benito van de Pas (4) 6-4 Paul Harvey (95.84 - 81.08)
Peter Wright (2) 6-5 Christian Kist (95.01 - 93.14)
Michael van Gerwen (1) 6-1 Jermaine Wattimena (111.51 - 86.38)
Mensur Suljovic (3) 6-3 Mervyn King (101.25 - 102.02)
Simon Whitlock (6) 2-6 Kevin Painter (83.17 - 88.40)
Joe Cullen (14) 6-2 Jamie Bain (96.62 - 87.03)
Sonntag, 26.03.2017:
Nachmittags-Session (13-17 Uhr):
Achtelfinale:
Michael van Gerwen (1) - Cristo Reyes (16)
Ian White (8) - Darren Johnson
Dave Chisnall (5) - Jelle Klaasen (12)
Benito van de Pas (4) - Jan Dekker
Peter Wright (2) - Stephen Bunting (15)
Alan Norris (7) - Kim Huybrechts (10)
Kevin Painter - Gerwyn Price (11)
Mensur Suljovic (3) - Joe Cullen (14)
Sonntag, 26.03.2017:
Abend-Session (19-23 Uhr):
Viertelfinale:
van Gerwen/Reyes - White/Johnson
Chisnall/Klaasen - van de Pas/Dekker
Wright/Bunting - Norris/Huybrechts
Painter/Price - Suljovic/Cullen
Halbfinale
van Gerwen/Reyes/White/Johnson - Chisnall/Klaasen/van de Pas/Dekker
Wright/Bunting/Norris/Huybrechts - Painter/Price/Suljovic/Cullen
FINALE
Sieger Halbfinale 1 - Sieger Halbfinale 2
Ausgespielt werden insgesamt £135.000 pro Turnier, der Sieger geht mit £25.000 (knapp 30.000 €) nach Hause.
Sieger: £25.000
Runner-Up: £10.000
Halbfinale: £6.000
Viertelfinale: £4.000
Achtelfinale: £3.000
2.Runde: £2.000
1.Runde: £1.000
Gesamt: £135.000
Alle Infos zur European Tour 2017 [European Tour]
Für Diskussionen und Fragen zum Turnier [Dart Forum]
TV-Übertragung:
European Tour Turniere werden NICHT im TV übertragen. Es sind eher kleinere Turniere, sie sind nicht einmal in Großbritannien live zu sehen. Die einzige Möglichkeit diese Turniere zu verfolgen ist der offizielle, kostenpflichtige Livestream der PDC unter www.livepdc.tv. Außerdem übertragen auch diverse Wettanbieter wie auch der österreichische Streaminganbieter laola1.tv die Turniere der European Tour.
Foto-Credit: livepdc.tv
[mvdb]
**Quelle: PDC Europe
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