Freitag, 8. September 2023 23:04 - Dart News von dartn.de
Am ersten Tag der German Darts Open in Jena war einiges geboten. Florian Hempel überzeugte gegen James Wade mit einem 6:3-Erfolg und auch Ricardo Pietreczko schaffte es durch den Sieg im deutschen Duell gegen Daniel Klose in die zweite Runde. Gabriel Clemens ist hingegen trotz zweier Matchdarts gegen Luke Woodhouse ausgeschieden. Danny Tessmann und Nico Kurz unterlagen jeweils mit 3:6. Daryl Gurney trifft morgen auf Martin Schindler und Gian van Veen nahm Simon Whitlock aus dem Turnier.
Nachdem es bei Florian Hempel bereits unter der Woche auf der Pro Tour deutlich verbessert lief, konnte der Wahl-Kölner am Freitag-Abend gegen James Wade bestehen. Mit 6:3 setzte sich der gebürtige Dessauer gegen den mehrfachen Major-Champion durch und spielte durch den 97er-Average auch leistungstechnisch eine Top-Partie. Vor allem die glänzende Doppelquote von 75% machte den Zweitrundeneinzug möglich. Hempel startete in 13 und 12 Darts famos, das Rebreak gelang Wade auf Tops. Ein 84er-Finish von Wade auf Bull brachte ihm den Ausgleich, aber wieder gewann Hempel zunächst zwei Durchgänge in Folge. Drei verpasste Checkdarts von Wade ebneten Hempel den Weg zum 19-Darter, es fehlte nur noch ein Leg zum Sieg. "The Machine" konterte mit einem 101er-Finish, aber Hempel löschte unter Druck 115 Punkte zum Sieg und bringt sich damit mitten rein in den Kampf um die WM-Plätze.
Die Auslosung hielt auch ein deutsches Duell bereit und die Ausgangslage war für beide Spieler klar. Ricardo Pietreczko benötigte den Sieg dringend für den World Grand Prix und die European Championship, während Daniel Klose mit einem Sieg vorläufig in den Qualifikationsrängen für die WM stehen würde. Es war ein gutes Spiel auf beiden Seiten, mit 6:4 holte sich "Pikachu" aber aufgrund der besseren Doppelquote den Sieg. Beide standen rund bei einem 95er-Average. Bis zum 2:1 für Pietreczko blieb das Spiel ohne größere Highlights in der Reihe, ehe Klose die 121 zum 12-Darter checkte. Fünf Fahrkarten auf die Doppel kosteten ihm das Break, aber das 3:3 wurde kurze Zeit später eingefahren. Die nächste Chance für Klose bot sich auf 96 Rest, "Pikachu" kam mit einem 14-Darter nochmal glücklich davon. In 13 Darts glich "Dan the Man" aus, bekam aber bei 72 Rest keinen Breakdart. Mit zwei 16-Dartern holte sich Pietreczko den Einzug in die zweite Runde, zuvor ließ Klose auch die 104 auf Tops knapp liegen.
Es war ein typisches Match von Gabriel Clemens für dieses European Tour Jahr. Zwei Matchdarts reichten am Ende gegen Luke Woodhouse nicht, eine weitere Chance nahm er sich durch die verpasste Single 20. In der fünften Aufnahme holten sich beide Spieler zunächst ihr Anwurfleg, in 11 Pfeilen ging der "German Giant" in Führung. Auf der D10 holte sich Woodhouse den Ausgleich, danach checkte er 81 Punkte zum 12-Darter. Nach einem 15-Darter löschte Clemens 115 Punkte zum 4:3 und auch die D9 ging danach locker zum 5:3 von der Hand. Ein 73er-Finish verpasste Clemens auf kuriose Art (T7, D20, Miss) und anschließend traf er bei 117 Rest die Doppel 1 statt Tops zum Sieg. Woodhouse brachte sich in den Decider und spielte dort einen 18-Darter zum Sieg, zuvor bekam Clemens bei 130 Rest keinen Checkdart, weil er mit dem zweiten Dart in die T1 abrutschte.
Für Nico Kurz wäre gegen Brian Raman mit Sicherheit mehr als die 3:6-Niederlage drin gewesen. Allerdings kam der 26-jährige bei weitem nicht an sein A-Game heran, ein 78er-Average wurde vom belgischen Tourcard-Inhaber abgestraft. In 21 Darts hielt Raman sein Anwurfleg, ehe Kurz 76 Punkte in zwei Darts löschte. Raman konzentrierte sich auf seine eigenen Legs und so durfte Kurz mit zwei 21-Dartern das 3:3 erzielen. In 14 Pfeilen ging Raman in Führung, das erste vernünftige Leg gegen die Darts reichte ihm zum Break. Zuvor verpasste Kurz ein 94er-Finish auf der D15. Im letzten Leg checkte "The Riddler" in der sechsten Runde zum ungefährdeten Zweitrundeneinzug.
Das Scoring von Danny Tessmann war bei seinem European Tour Debüt durchaus ansehnlich. Aber eine magere Doppelquote von 13% machte das Weiterkommen gegen Roy van de Griendt unmöglich. Auch der Average von 78 Punkten ist für Tessmann sicher noch ausbaufähig. Mit 3:6 unterlag der Berliner, bis zur Spielmitte konnte der DDV-Nationalspieler immerhin noch mithalten. Mit einem 28-Darter holte sich van de Griendt das erste Leg, ehe sich Tessmann sein Anwurfleg in 16 Darts auf Tops sicherte. Ein 77er-Finish ließ "The Bearliner" noch aus, aber auf Madhouse konnte er in 23 Darts den 2:2-Ausgleich erzwingen. Nach einem Hold auf jeder Seite ging der Niederländer wieder mit 4:3 in Front und dann gab es die Entscheidung in der Partie. Tessmann verpasste vier Checkdarts und sein Gegner traf die D10 zum 5:3, ehe er in 17 Darts das Match zu machte.
Im letzten Spiel des Tages bekam es Gian van Veen mit Simon Whitlock zu tun. Für beide ging es um die World Grand Prix Qualifikation und nun ist klar, dass Whitlock dieses Turnier verpassen wird. Van Veen legte wieder einmal eine überzeugende Leistung hin, checkte u.a. 156 und 120 Punkte. Auch sechs perfekte Darts waren im letzten Leg zum 6:1-Erfolg dabei. Souverän buchte Daryl Gurney sein Ticket für das Match gegen Martin Schindler am Samstag. Heute gab es einen klaren 6:2-Erfolg über Steve Lennon, vor allem die Doppel machten dem Iren zu schaffen. Bis zum 3:2 war Lennon zwar noch dran, aber dann schaltete "Superchin" einen Gang höher, während Lennon weiter seine Probleme hatte. Einen glatten Whitewash-Sieg feierte Ricky Evans über einen erschreckend schwachen Alan Soutar. Soutar bekam trotz seines 75er-Averages ganze dreizehn Checkdarts, warf aber alle vorbei. Evans setzte mit einem 160er-Finish ein Highlight und hatte leichtes Spiel. Es war zwar keine besondere Leistung von Stephen Bunting, aber gegen Mickey Mansell reichte der achte Matchdart zum 6:4-Erfolg. Mit 3:1 ging "The Bullet" zwischenzeitlich in Führung und allgemein kontrollierte er auch aufgrund seiner besseren Doppelquote das Spiel. Nach vielen verpassten Chancen zum Sieg rehabilitierte sich Bunting mit einem 81er-Finish zum 12-Dart-Sieg.
Im Entscheidungsleg setzte sich Cameron Menzies gegen Darius Labanauskas durch und somit macht der Schotte einen Sprung in Richtung der WM-Teilnahme. Menzies lag über die ganze Partie hinweg in Führung. Das Spiel war auf beiden Seiten von vielen Fehldarts auf die Doppel geprägt, im Decider reichten Menzies aber 14 Darts aus. Der US-Amerikaner Jules van Dongen lieferte seinen bisher besten Bühnen-Auftritt ab und setzte sich mit 6:3 gegen Connor Scutt durch. Van Dongen checkte früh ein 104er-Finish, bis zum 3:3 war das Match ausgeglichen. Dann holte sich van Dongen drei Legs in Serie, auch ein 12-Darter war dabei und der zweite Matchdart saß in der D8. Dylan Slevin tat sich gegen Jeffrey de Graaf lange schwer, setzte sich dann aber doch noch mit einem Highlight durch. Mit 3:0 ging Slevin in Führung, ehe sein Gegner einen Lauf startete und den 4:4-Ausgleich sicherte. Am Ende war es ein 142er-Finish zum Sieg für den Iren, nachdem der Wahl-Schwede knapp 108 nicht checkte. Einen lockeren Auftaktsieg gab es für Mike de Decker, der gegen Patrik Kovacs nur ein Leg aus der Hand gab. Der Belgier zeigte sich vom Support in Jena begeistert und checkte u.a. 130 Punkte, sowie ein Shanghai-Finish zum ungefährdeten Sieg.
In dieser Woche erreichte Kevin Doets sein erstes Finale auf der Pro Tour und daran konnte er heute leistungstechnisch anknüpfen. Gegen Callum Goffin holte sich "Hawk Eye" mit 6:2 seinen ersten souveränen Sieg auf der European Tour. Dabei performte der Niederländer mit einem 96er-Average gut, er war gegen den Debütanten in jeder Hinsicht klar überlegen. Derweil bleibt Stephen Burton weiterhin sieglos auf der European Tour. Auch in seinem fünften Auftritt war gegen Madars Razma nichts zu holen. Mit 6:1 setzte sich der Lette durch, ein 96er-Average brachte ihm einen deutlichen Sieg. Der Start war etwas schleppend, aber nach dem Break von Burton gab es Leggewinne in Serie für Razma. Zum fünften Mal blieb auch George Killington in der ersten Runde auf der Euro Tour hängen. Wesley Plaisier spielte einen hervorragenden Average von fast 100 Punkten und nutzte eine kleine Schwächephase seines Gegners zu Beginn zum 6:4-Erfolg gegen den "Killer". Auch Killington spielte eine gute Partie, aber Plaisier checkte besser und löschte ein 100er-Finish in zwei Darts zum Sieg.
Am zweiten Turniertag greifen wie von der European Tour gewohnt die 16 gesetzten Teilnehmer ins Turniergeschehen ein. Auch am zweiten Tag wird verteilt auf zwei Sessions gespielt, die um 13:00 Uhr bzw. 19:00 Uhr MESZ starten. DAZN überträgt beide Sessions live.
Freitag, 08.09.2023:
Nachmittags-Session:
1. Runde:
Kevin Doets 6-2 Callum Goffin (96,39 - 83,32)
Madars Razma 6-1 Stephen Burton (96,31 - 89,04)
Wesley Plaisier 6-4 George Killington (99,81 - 96,02)
Roy van de Griendt 6-3 Danny Tessmann (78,44 - 77,63)
Connor Scutt 3-6 Jules van Dongen (88,33 - 95,40)
Dylan Slevin 6-4 Jeffrey de Graaf (87,20 - 85,65)
Patrik Kovacs 1-6 Mike De Decker (89,59 - 94,18)
Darius Labanauskas 5-6 Cameron Menzies (87,88 - 90,65)
Freitag, 08.09.2023:
Abend-Session:
1. Runde:
Stephen Bunting 6-4 Mickey Mansell (91,59 - 94,89)
Alan Soutar 0-6 Ricky Evans (75,65 - 94,63)
Brian Raman 6-3 Nico Kurz (84,20 - 78,77)
Daryl Gurney 6-2 Steve Lennon (92,88 - 83,29)
Florian Hempel 6-3 James Wade (97,19 - 94,36)
Daniel Klose 4-6 Ricardo Pietreczko (96,27 - 94,08)
Luke Woodhouse 6-5 Gabriel Clemens (98,45 - 94,55)
Simon Whitlock 1-6 Gian van Veen (94,82 - 95,03)
Samstag, 09.09.2023:
Nachmittags-Session: (ab 13:00 Uhr MESZ)
Andrew Gilding (15) - Madars Razma
José de Sousa (13) - Mike De Decker
Krzysztof Ratajski (16) - Ricky Evans
Josh Rock (5) - Jules van Dongen
Ryan Searle (12) - Kevin Doets
Danny Noppert (9) - Dylan Slevin
Rob Cross (6) - Brian Raman
Joe Cullen (7) - Stephen Bunting
Samstag, 09.09.2023:
Abend-Session: (ab 19:00 Uhr MESZ)
Dirk van Duijvenbode (4) - Roy van de Griendt
Peter Wright (8) - Cameron Menzies
Damon Heta (2) - Florian Hempel
Luke Humphries (3) - Ricardo Pietreczko
Dave Chisnall (1) - Luke Woodhouse
Nathan Aspinall (11) - Gian van Veen
Martin Schindler (10) - Daryl Gurney
Ross Smith (14) - Wesley Plaisier
Ausgespielt werden insgesamt £175.000 pro Turnier, der Sieger geht mit £30.000 nach Hause. Die beiden Host Nation Player müssen ihr Auftaktspiel gewinnen, um das Preisgeld für die Ranglisten zu erhalten.
Sieger: £30.000
Runner-Up: £12.000
Halbfinale: £8.500
Viertelfinale: £6.000
Achtelfinale: £4.000
2. Runde: £2.500
1. Runde: £1.250
Gesamt: £175.000
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Foto-Credits: Jonas Hunold (PDC Europe)
[ks]
**Quelle: PDC - www.pdc.tv
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