Premier League Darts 2022: So könnte das Teilnehmerfeld aussehen

Samstag, 25. Dezember 2021 12:58 - Dart News von dartn.de

Während der WM wird auch das Feld der kommenden Premier League Darts lebhaft diskutiert. Wir blicken auf den Stand der Dinge. Wer ist sicher dabei? Wer hat gute Chancen? Und wer könnte als Außenseiter noch ins Feld vorstoßen?

Im Februar 2022 startet die neue Premier-League-Saison - wie die PDC hofft, endlich wieder im Wochentakt und in gefüllten Hallen. Die Weltmeisterschaft ist die letzte Chance für die Spieler, eine Art Bewerbungsschreiben zu hinterlassen. Direkt nach dem WM-Finale wird traditionell das Teilnehmerfeld verkündet. Das ist der aktuelle Stand!

Diese Spieler sind sicher dabei

Gesetzt sind immer die Top vier der Weltrangliste - und zwei Spieler stehen schon jetzt sicher nach der WM in den Top vier. Somit haben Gerwyn Price und Peter Wright ihre Tickets sicher. Das gilt auch für Michael van Gerwen, der in einem sehr unwahrscheinlichen Szenario (Drittrunden-Aus und James Wade verliert das Finale gegen einen anderen Top-25-Spieler) zwar noch auf Platz fünf rutschen könnte, aber natürlich immer mit dabei ist. Als Titelverteidiger und vierfacher Major-Gewinner im Jahr 2021 hat auch Jonny Clayton seinen Platz sicher.

Sicher: Price, Wright, van Gerwen, Clayton

Diese Spieler haben gute Chancen

Im Kampf um die Top vier sitzt James Wade aktuell noch im Sattel. Verteidigt er seinen Weltranglistenplatz, ist er automatisch dabei. Auch sonst müsste "The Machine" nach seinem Sieg bei den UK Open und seinem Halbfinale beim Grand Slam ein sicherer Kandidat sein, obwohl die PDC in der Vergangenheit schon Wege gefunden hat, ihn trotz eines Top-10-Platzes nicht zu nominieren.

Trotz eines bislang ernüchternden Jahres ist mit Gary Anderson erneut zu rechnen. Der Schotte gilt als Publikumsmagnet, ist eine Legende des Sports - und war im Jahr 2014 sogar dabei, obwohl er auf Platz 17 der Order of Merit abgerutscht war. Egal, was bei der WM noch passiert, mit Anderson ist in der Premier League erneut zu rechnen.

Als Vorjahres-Finalist hat auch José de Sousa beste Karten, der Portugiese war in den vergangenen zwölf Jahren obendrein der beste Spieler der Pro Tour und der Mann mit den meisten 180ern. Dank seines European-Championship-Triumphes ist Rob Cross als Major-Sieger auch so gut wie gesetzt, obwohl er die letzten beiden Premier-League-Saisons auf dem neunten Platz beendete. Dass die PDC einen Major-Titelgewinner nicht nominiert, ist unwahrscheinlich.

Nach seinem frühen WM-Aus muss Dimitri van den Bergh womöglich etwas zittern, seine Referenzen sind aber gut genug für eine Teilnahme. Der Matchplay-Gewinner von 2020 erreichte in diesem Jahr zwei TV-Finals, im Matchplay und bei den World Series Finals. Zudem spielte er eine starke erste Premier-League-Saison mit dem höchsten Average aller Teilnehmer - und als junger, internationaler Spieler macht er das Teilnehmerfeld bunter.

Die erstgenannten vier Spieler dieser Gruppe können ihre Nominierungen mit einem Run ins WM-Halbfinale oder Platz vier der Order of Merit absichern. Je früher sie scheitern und je mehr Spieler aus dem Hintergrund sich bewerben können, desto wackeliger könnten ihre Plätze noch werden. Zwei Überraschungs-Finalisten würden einen Spieler aus dieser Liste definitiv verdrängen.

Gute Chancen: Wade, Anderson, de Sousa, Cross, van den Bergh

Im Rennen um den zehnten Platz

Rein sportlich sind aktuell wohl Nathan Aspinall und Michael Smith die heißesten Kandidaten auf den zehnten Platz. Aspinall hat zwar in Ranking-Events nicht das beste Jahr gespielt und droht aus den Top 10 zu rutschen, in seinen beiden Premier-League-Jahren aber ein Finale und ein Halbfinale erreicht. Die PDC weiß also, was sie an "The Asp" hat. Dennoch muss der 30-Jährige bei der WM wohl mindestens ins Viertelfinale kommen, um sein Bewerbungsschreiben positiv abzuschließen. Ob das mit seiner Armverletzung möglich ist und ob diese nicht sogar eine Pause von der Premier League erfordert, ist ungewiss.

Smith konnte beim Grand Slam of Darts nach langer Zeit mal wieder Punkte sammeln; es war sein einziges Major-Halbfinale in diesem Jahr. Seine Formkurve zeigt nach oben, bei der WM sollte er aber noch ein Ausrufezeichen setzen. Ein Achtelfinal-Sieg über Jonny Clayton, sollte es zu diesem Duell kommen, wäre ein solches Ausrufezeichen - zumindest müsste er mit einer Top-Leistung dagegenhalten, um sich einen Platz zu verdienen.

Im Hintergrund lauert der Finalist der Players Championship Finals, Ryan Searle. "Heavy Metal" ist einer der Aufsteiger der Saison, belegt nach aktuellem Stand Platz neun der Jahreswertung und liegt damit einen Platz vor Luke Humphries, der bei den UK Open ins Finale vorstieß. Beide sind Kandidaten für die Premier League, sollten sie bei der WM ins Halbfinale vorstoßen oder in potenziellen Achtelfinals mit Peter Wright (Searle) bzw. Michael van Gerwen (Humphries) für Überraschungen sorgen.

Auch Joe Cullen wird dieser Tage viel diskutiert, immerhin Platz elf der Live-Weltrangliste. Der "Rockstar" hat ein machbares Turnierviertel erwischt und ebenfalls die Chance, mit einem Run ins Halbfinale und starken Leistungen seinen Hut in den Ring zu werfen. Bei allen weiteren Spielern wie Dave Chisnall, Dirk van Duijvenbode, Danny Noppert, Mervyn King oder auch Gabriel Clemens müsste es wohl das Finale oder ein großer Skalp à la Price oder MvG sein, damit die PDC sie in Erwägung zieht.

Theoretisch ist zudem eine Rückkehr zum Contender-System denkbar, in dem nur neun Spieler gesetzt sind und neun weitere je einmal pro Woche mitmischen. Beim zweiten Mal hatte sich das jedoch schon ein wenig abgenutzt. Sollte die PDC doch wieder auf Contender zurückgreifen, wären wohl vor allem aufstrebende Youngster wie Callan Rydz, William Borland, Keane Barry oder Bradley Brooks Kandidaten dafür, ein bisschen Premier-League-Luft zu schnuppern - oder aus deutschsprachiger Sicht Florian Hempel und die Rodriguez-Brüder.

Oder die PDC macht es wie im letzten Jahr. Sie nominiert nur neun Spieler und lässt den zehnten Platz offen, den sie dann nach den Leistungen beim Masters vergibt.

Im Rennen: Aspinall, Smith, Searle, Humphries, Cullen, potenzielle WM-Halbfinalisten / neun Contender

Der Sonderfall Fallon Sherrock

Dank ihrer beachtlichen Leistung in den Nordic Darts Masters und vor allem im Grand Slam of Darts wird Fallon Sherrock als potenzielle Premier-League-Teilnehmerin viel diskutiert. Ihre sportlichen Ergebnisse würden insbesondere nach dem Erstrunden-Aus gegen Steve Beaton bei der WM eine Einladung nicht rechtfertigen, doch die Premier League hat einen anderen Zweck, als mit der Lupe nach den zehn aktuell besten Spielern zu suchen.

Vielmehr ist die Premier League ein Einladungsturnier, das die für die Zuschauer attraktivsten Spieler vereint, die auf höchstem Niveau wettbewerbsfähig sind. Die TV-Anstalten wollen Sherrock dabei haben, denn die "Queen of the Palace" erreicht Zuschauergruppen, die sonst noch nie etwas mit Dart zu tun haben. Daher wird die PDC Sherrock in die Premier League einladen, sobald sie davon überzeugt ist, dass sie mithalten kann. Bleibt die Frage: Ist es jetzt bereits soweit?

Sherrock hat einige Spiele gezeigt, in denen sie Größen wie Michael van Gerwen und Peter Wright pushen konnte - allerdings bestenfalls eine Handvoll dieser Spiele. Mit einer Nominierung liefe die PDC Gefahr, dass sie am Ende auf dem zehnten Platz ausscheidet und der Zauber um sie verblasst. Schon andere sehr gute Spieler haben durch eine zu frühe Teilnahme an der Premier League einen Karriereknick bekommen. Das wird man bei Sherrock nicht blind riskieren.

Die Argumente Pro und Contra halten sich in etwa die Waage, insbesondere, da das gewichtigste Contra-Argument hypothetisch ist. Sherrock könnte auch die Chance nutzen und alle überraschen, indem sie sich im Feld der Elite behauptet. Die hohen Zuschauerzahlen in den ersten Wochen wären gesichert. Obwohl das frühe WM-Aus ihre Chancen gemindert hat, ist Sherrock noch nicht aus dem Rennen.

Letzte Chance vorbei

Mit Chancen auf einen Premier-League-Platz flog Krzysztof Ratajski nach London, eine sehr gute Saison im Gepäck und nahe an den Top 10 der Weltrangliste. Durch sein Aus in Runde zwei gegen Steve Lennon dürfte der Pole jedoch am Ticket für die Eliteliga vorbeigeschrammt sein.

Wegen seines großen Namens, seines Legenden-Status und seiner Strahlkraft wäre auch Raymond van Barneveld ein Kandidat für die Premier League gewesen. Dazu hätte er allerdings mehrere Siege gebraucht - das Zweitrunden-Aus gegen Rob Cross war zu wenig. Zuletzt hatte van Barneveld auch für die World Series Finals keine Einladung erhalten.

Weitere Informationen zur Premier League:

Alle Informationen zur Premier League gibt's auf unserer [Turnierseite]
Für Diskussionen und Fragen zum Turnier [Dart Forum]

Foto-Credit: Lawrence Lustig/PDC

[dj]

Quelle: dartn.de

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