Sonntag, 10. Oktober 2021 11:54 - Dart News von dartn.de
Von Jonny Clayton und Danny Noppert bis Michael van Gerwen: Der World Grand Prix hatte einige Gewinner und Verlierer zu bieten. Dartn.de blickt auf die Gesichter des Turniers zurück - im Positiven wie im Negativen.
Als Turniersieger gehört Jonny Clayton hier natürlich an die erste Stelle. Vom ersten Spiel an zeigte "The Ferret" hervorragende Leistungen, die Doppel-16 funktionierte wunderbar für das Double-in und insbesondere seine fünf High Finishes im Finale gegen Gerwyn Price unterstreichen, dass Clayton inzwischen zur absoluten Weltspitze gehört. Durch seinen dritten TV-Sieg in diesem Jahr, den ersten mit Effekt auf das Ranking, springt Clayton auf Platz sieben der Order of Merit.
Seit zwei Jahren gehört Danny Noppert zu den konstantesten Spielern auf der Tour, der große Wurf in einem TV-Event blieb aber lange aus. Mit seinem Sieg über Michael van Gerwen setzte "The Freeze" ein Ausrufezeichen, auf das er zwei weitere bärenstarke Leistungen folgen ließ. Vor allem beim Double-in blieb Noppert weitgehend frei von Patzern, das Halbfinale bringt ihn ein Stück näher an die Top 16. Nopperts Leistungen sagen: Der 30-Jährige ist bereit für den großen Durchbruch.
Das Jahr 2021 hatte für Stephen Bunting Höhen und Tiefen, nach seinem Einzug ins WM-Halbfinale konnte er erst im Juli wieder durch einen Titel bei einem Players Championship Event wieder richtig abliefern. Der World Grand Prix war für ihn so etwas wie die WM reloaded: Siege über James Wade und Ryan Searle, Halbfinal-Aus gegen Gerwyn Price. Damit zementiert Bunting seinen Platz in den Top 16 und die englischen Sky-Experten sind sich zu Recht einig: So stark hat "The Bullet" seit seiner Anfangszeit in der PDC nicht mehr gespielt.
2021 war für Ian White ein Seuchenjahr. Bis zu seiner Operation im August spielte der 51-Jährige unter Schmerzen, zudem traf kaum einen Profi die vielen ausgebliebenen European Tour Events so sehr wie den einstigen Top-Spieler der Pro Tour. Ausgerechnet in einem TV-Event konnte White seine Karriere nun wiederbeleben, sowohl gegen Gary Anderson als auch gegen Darius Labanauskas gewann er im Entscheidungsleg. In Runde zwei drehte White zudem ein 0:2. Diese Erfahrungen werden dem wieder schmerzfreien "Diamond" Auftrieb geben - allerdings muss er sich noch für den Grand Slam of Darts qualifizieren, sonst verpasst er die nächsten beiden Majors, die für die Weltrangliste zählen.
Das tut weh: Nur zwei Wochen nach seinem ersten Titel in diesem Jahr musste Michael van Gerwen in Runde eins die Segel streichen. Sein Anspruch, die Nummer eins der Welt zu sein, rückt damit in immer weitere Ferne. Inzwischen hat Gerwyn Price seinen Vorsprung auf fast 500.000 Pfund ausgebaut, selbst der WM-Titel würde van Gerwen nicht zwingend wieder an die Spitze bringen. Seine Leistung indes war zwar gut, von seinen absoluten Glanzzeiten ist der Niederländer aber immer noch weit entfernt.
Während er auf der Pro Tour bereits zu den absoluten Spitzenspielern gehört, wartet Joe Cullen weiter auf den großen Durchbruch vor TV-Kameras. Der World Grand Prix war dabei eine weitere verpasste Chance, der nächste Rückschlag. Gegen den ungesetzten Debütanten Ross Smith war Cullen absolut chancenlos, er fand überhaupt nicht ins Spiel und gewann nur ein einziges Leg. Zwar steht Cullen in den Top 16 recht stabil da, doch für sein Ziel, ein Kandidat für die Premier League zu werden, braucht er endlich einen Run in einem Major-Turnier. Immerhin: Die nächste Chance dafür kommt bei der European Championship.
Für Glen Durrant ist das Jahr 2021 eine einzige Katastrophe. Null Punkte als Titelverteidiger in der Premier League, Siege vor TV-Kameras, Platz 100 bei den Players Championship Events und viele Averages weit unter 90 - nur ein Jahr nach seinem ersten Major-Titel bei der PDC ist "Duzza" ein Schatten seiner selbst. Der World Grand Prix war seine vorerst letzte Chance auf eine Kehrtwende, da er die European Championship verpasst und kaum mehr Chancen auf die Qualifikation für die Players Championship Finals und den Grand Slam hat. Allerdings wurde auch der World Grand Prix zu einer Bestätigung der Horror-Form, in der sich Durrant befindet: Mit einem Average von 58 Punkten blieb er gegen José de Sousa chancenlos, in der Order of Merit geht es um fünf weitere Plätze nach unten auf Rang 20.
Gesetzte Spieler wurden wie die Fliegen früh eliminiert. So konnte Peter Wright überhaupt nicht an seinen Matchplay-Titel anknüpfen, er unterlag Rob Cross in Runde eins. Das frühe Aus von Gary Anderson zeigte, dass der "Flying Scotsman" ohne Matchpraxis einfach unberechenbar ist. Dimitri van den Bergh vergab Matchdarts gegen Ryan Searle und jagt seiner Form aus dem Frühling und Sommer weiter hinterher - er verpasst nun auch die European Championship. Daryl Gurney bangt weiter um seinen Platz in den Top 16, für Dirk van Duijvenbode war nach dem Finale im Vorjahr ebenfalls in Runde eins Schluss - auch seine Form hat in den letzten Monaten stark gelitten.
Alle Infos zum World Grand Prix [Turnierseite]
Für Diskussionen und Fragen zum Turnier [Dart Forum]
Foto-Credit: Lawrence Lustig (PDC)
[dj]
**Quelle: dartn.de
zurück zur Übersicht: Dart News von dartn.de | RSS Feed