Dartn.de WM Countdown 2023: Rückblick auf die PDC-WM 2022

Donnerstag, 1. Dezember 2022 12:00 - Dart News von dartn.de

Peter Wright gewinnt den WM-Titel 2022

In 14 Tagen startet die insgesamt 30. Ausgabe der PDC-Weltmeisterschaft. Grund genug, noch einmal auf die Schlaglichter der vergangenen Ausgabe zurückzuschauen. Bei der WM 2022 gab es einen würdigen Titelträger und insgesamt sieben deutschsprachige Teilnehmer. Darüber hinaus stand aber nicht nur das sportliche im Fokus und ließ so manchen an der sportlichen Wertigkeit zweifeln.

Der Weltmeister

Zum zweiten Mal ging der Titel an Peter Wright. Der Schotte hatte allerdings einige Herausforderungen zu meistern. Bereits in Runde 3 musste er im Duell mit Damon Heta einen 0:2-Rückstand aufholen. Im Viertelfinale lag Callan Rydz sogar 2:0, 3:1 und 4:3 vorne. Doch auch hier schaffte "Snakebite" noch die Wende. In einem mitreißenden Halbfinale kämpfte er seinen Landsmann Gary Anderson mit 6:4 nieder, bevor es zum Aufeinandertreffen mit Michael Smith kam.

Beide Akteure hatten immer wieder mit Zwischentiefs zu kämpfen. Wright führte zunächst 2:0, danach gestaltete Smith die Partie offen und ging beim Stand von 4:3 erstmals in Front. Auch 5:4 lag der "Bully Boy" vorne, doch er machte zu wenig daraus. Stattdessen drehte Wright zum genau richtigen Moment auf und holte neun der letzten zehn Legs zum Titel. In dieser Phase lag sein Average bei beeindruckenden 114 Punkten.

Michael Smith gewinnt mit 6-3 gegen James Wade

Die anderen Favoriten

Als Titelverteidiger ging Gerwyn Price in das wichtigste Turnier des Jahres. Den "Iceman" erwischte es im Viertelfinale, Michael Smith bezwang ihn mit 5:4. Michael van Gerwen konnte wegen eines positiven Corona-Tests nicht zu seinem Drittrundenspiel antreten und schied kampflos aus. Aufgrund mehrerer TV-Titel hatten viele auch Jonny Clayton auf dem Zettel. Auch er scheiterte im Achtelfinale an Michael Smith, dieses Match war ein echter Thriller und vielleicht das beste dieser WM. James Wade, immerhin Nummer 4 der Setzliste, drang bis ins Halbfinale vor. Dort stoppte ihn Michael Smith, wer sonst. Eine sehr starke Weltmeisterschaft zeigte auch Gary Anderson, der sich erst im Halbfinale knapp gegen den späteren Weltmeister Peter Wright geschlagen geben musste.

PDC-WM 2022 - Viertelfinale - Gary Anderson

Die deutschsprachigen Spieler

Zum zweiten Mal nacheinander brachte die Auslosung ein deutsches Duell hervor. Florian Hempel bezwang Martin Schindler überraschend deutlich mit 3:0. In der Runde danach schaltete der Wahl-Kölner auch noch den belgischen Topspieler Dimitri van den Bergh mit 3:2 samt starker Leistung aus. Einen Tag nach der Weihnachtspause galt er gegen den australischen Qualifikanten Raymond Smith fast schon als Favorit. Hempel fand allerdings kaum zu seinem Spiel und unterlag entsprechend mit 1:4.

Sicher nicht in Bestform befand sich die deutsche Nummer Eins Gabriel Clemens. Sein 3:0-Auftaktsieg gegen Lewy Williams war dann auch alles andere als schön, aber effektiv. In Runde 3 hätte sich der "German Giant" deutlich steigern müssen, um mit einem hervorragend aufgelegten Jonny Clayton Schritt zu halten. Das gelang nicht und so lautete das Resultat verdient 0:4 aus Sicht des Saarländers. Geschichte schrieb außerdem Fabian Schmutzler, der mit 16 Jahren und 58 Tagen zum zweitjüngsten WM-Teilnehmer aller Zeiten wurde. Ryan Meikle bereitete dem WM-Abenteuer von Schmutzler zwar mit 3:0 ein schnelles Ende, doch die Erfahrung kann ihm keiner mehr nehmen.

Vom österreichischen Trio kam niemand über die zweite Runde hinaus. Rowby-John Rodriguez schlug Nick Kenny überzeugend mit 3:0, fand dann aber gegen Luke Humphries überhaupt nicht statt. So kassierte "Littlejohn" folgerichtig eine 0:3-Niederlage. Sein jüngerer Bruder Rusty-Jake Rodriguez machte bei seinem 3:1-Erfolg über Ben Robb Lust auf mehr. Auch Chris Dobey musste sich unter den letzten 64 bei einem zwischenzeitlichen 0:2-Rückstand Sorgen machen, doch am Ende konnte er den Youngster noch einfangen und aus dem Turnier werfen.

Wieder einmal viel vorgenommen hatte sich Mensur Suljovic. Doch die große WM-Bühne im Ally Pally schien ihm wieder einmal große Probleme zu bereiten. Anders ist es nicht zu erklären, dass er Alan Soutar nach einem 2:0-Vorsprung wieder zurückkommen ließ. Nachdem "The Gentle" insgesamt acht Matchdarts vergeben hatte, war das Turnier bereits nach dieser Partie für ihn beendet.

Florian Hempel

Die Corona-Situation

Das Publikum war bei dieser WM wieder zurück und für die Teilnehmenden gab es auch keine Bubble oder ähnliche Beschrenkungen. Jeder konnte sich frei bewegen. Bis auf einen von der Regierung vorgegebenen PCR-Test und selbst durchzuführende Schnelltests unternahm die PDC hier keine weiteren Maßnahmen. So gab es in der Weihnachtspause mit Raymond van Barneveld den ersten positiv getesteten Spieler. Er war allerdings bereits ausgeschieden.

Brisanter wurde es am 27. Dezember, als Vincent van der Voort einen positiven Test erhielt und nicht zu seinem nächsten Match antreten konnte. Dasselbe galt an den folgenden Tagen für Michael van Gerwen und Dave Chisnall. Der fünfte positiv getestete Spieler war Danny Noppert, wobei er wiederum bereits nicht mehr im Turnier war. Spieler wie Gerwyn Price äußerten in diesem Zusammenhang, dass die WM dadurch deutlich an Wertigkeit verloren habe. Eine Verschiebung des Turniers stand für den Veranstalter dennoch nie zur Debatte, zu attraktiv ist das Datum zwischen den Jahren und die damit verbundene mediale Aufmerksamkeit. Eine gewisse Verzerrung der Weltrangliste ist hier jedoch nicht von der Hand zu weisen.

Überraschungen und andere Besonderheiten

Der Australische Qualifikant Raymond Smith sorgte mit seinem Einzug ins Achtelfinale für Furore und auch dort fehlte ihm nur ein Satz, um die nächste Runde zu erreichen. Auch Martijn Kleermaker erreichte die letzten 16 und bezwang dafür unter anderem Joe Cullen. Für Callan Rydz war die Teilnahme am Viertelfinale der größte Erfolg seiner Karriere. Die prominentesten Namen, die bereits ihr erstes Spiel verloren, waren Krzysztof Ratajski, Stephen Bunting, Simon Whitlock und Brendan Dolan. Gleich drei 9-Darter hatte diese WM im Gepäck. Den ersten erzielte William Borland im Entscheidungsleg seiner Erstrundenpartie gegen Bradley Brooks. Einen Tag später folgte Darius Labanauskas, der allerdings gegen Mike De Decker das Nachsehen hatte. Im Viertelfinale warf dann auch noch Gerwyn Price das perfekte Spiel, auch bei ihm stand am Ende eine Niederlage.

William Borland gewinnt mit einem 9-Darter im Decider

Starke TV-Quoten auf Sport1:

Traditionell haben zum Finale der Weltmeisterschaft die meisten Zuschauer eingeschaltet. Kommentator Basti Schwele, Moderatorin Jana Wosnitza und Experte Robert Marijanovic begrüßten dabei die Fans vor den Bildschirmen. Das Endspiel zwischen Peter Wright und Michael Smith verfolgten 2 Millionen Zuschauer in der Spitze und 1,64 Millionen Zuschauer im Durchschnitt. Nur das WM-Finale 2018 mit Phil Taylor und Rob Cross hatten mehr Zuschauer verfolgt.

Auch über das gesamte Turnier zeigt man sich in Ismaning mit den Quoten des Spartensenders sehr zufrieden. Über alle 16 Spieltage haben 530.000 Zuschauer im Schnitt die Darts-Übertragungen im linearen TV verfolgt. Nur die WM 2018 hatte mit 550.000 Zuschauern leicht stärkere Quoten, was sich aber auch auf die weiteren Online-Angebote und vor allem die ausführliche Übertragung von DAZN zurückführen lässt.

Alle Ergebnisse + Shortleg Rückblick

Alle Ergebnisse der letzten WM findet ihr in unserem [WM 2022 - Turnierarchiv]
Hier auch noch einmal unsere Shortleg-Podcast-Folge mit der Analyse der letztjährigen WM: [Shortleg WM 2022 - Analyse]

 

Weitere Informationen zur aktuellen Weltmeisterschaft:

Alle Informationen zur WM gibt's auf unserer [Dart WM Turnierseite]
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Die Sendetermine von Sport1 [Sport1 Übertragungszeiten]
Für Diskussionen und Fragen zum Turnier [Dart Forum]

Foto-Credit: PDC

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Quelle: dartn.de

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