Dienstag, 27. Oktober 2020 19:21 - Dart News von dartn.de
Am Donnerstag beginnt in Oberhausen das größte Darts-Turnier, das in Deutschland ausgetragen wird: Die European Darts Championship. Mit Mensur Suljovic, Gabriel Clemens und Max Hopp sind drei deutschsprachige Starter im Feld dabei, Rob Cross geht als Titelverteidiger ins Rennen.
Am grundsätzlichen Konzept der European Championship hat sich nicht viel geändert: Die 32 besten Spieler der European Tour kämpfen um ein Gesamt-Preisgeld von 500.000 Pfund, wovon 120.000 auf den Sieger entfallen. Die Qualifikation für das Event bringt bereits 6.000 Pfund auf das Konto. Dabei ist natürlich im diesjährigen Teilnehmerfeld die eine oder andere Überraschung dabei, nachdem ein Großteil der European Tour Events nicht stattfinden konnte. Letztendlich konnte ein Qualifikationslauf im Frühjahr schon die Teilnahme sichern. Nicht dabei ist Glen Durrant nach seinem positiven Corona-Test vorige Woche.
Natürlich kommt man auch in der Organisation nicht am Thema Corona vorbei: Aus der Westfalenhalle in Dortmund ist man kurzfristig in die kleinere König-Pilsener-Arena in Oberhausen umgezogen, am Wochenende wurde dann bekanntgegeben, dass die Zuschauerzahl pro Session auf 250 reduziert werden muss. Da für einige Sessions bereits mehr als 250 Karten verkauft wurden und somit nicht alle Zuschauer reingelassen werden dürfen, sind die Betroffenen aufgefordert, ihre Karten in Gutscheine umzutauschen und beim erneuten Start des Ticketverkaufs einzulösen (geplant heute ab 20 Uhr, Informationen und Tickets unter www.pdc-europe.de).
Auch im Zeitplan gibt es eine Veränderung: So werden die 16 Erstrunden-Partien in einer großen Session am Donnerstag gespielt und nicht wie zuletzt auf den Donnerstag und Freitag verteilt. Dafür spart man sich die Viertelfinal-Session am Sonntagnachmittag, die in diesem Jahr am Samstagabend steigt. Der Freitag ist damit für das Achtelfinale (4x Nachmittag, 4x Abend) reserviert.
Die sehr kurze Tour in diesem Jahr sorgt beim Blick auf den Turnierbaum schon für die eine oder andere Überraschung. So geht Joe Cullen als frischgebackener Champion der International Darts Open und Nummer 1 der Setzliste ins Rennen. Ihm folgen die weiteren Titelträger Gerwyn Price, José de Sousa und Devon Petersen. Dass Michael van Gerwen in dieser Aufzählung fehlt, hat es zuletzt 2012 im ersten Jahr der Tour gegeben. Der Niederländer offenbart weiter Schwächen, spielte in Riesa im gesamten Turnier einen Schnitt von 91 Punkten und blieb drei Mal unter der 90-Punkte-Marke. Ein starker Auftritt gegen James Wade war das einzige Hoffnungszeichen. Einen van Gerwen in dieser Form müsste man aus dem Favoritenkreis praktisch rausnehmen, andererseits will man ihn auch mit Blick auf seinen Turnierplan nicht vergessen. Nach der Auftakthürde Darius Labanauskas ginge es gegen Mervyn King oder Ian White, in der Folge wohl gegen Rob Cross oder Devon Petersen um das Halbfinale.
Stattdessen ist sicherlich Gerwyn Price als Favorit zu nennen. Der Waliser hat (abgesehen von der Premier League) mit den World Series of Darts Finals und dem World Grand Prix die letzten TV-Turniere gewonnen und auch in seinen Leistungen den Angriff auf den Darts-Thron untermauert. Mancher hat ihn bereits als neue Nummer 1 nach der Weltmeisterschaft auf dem Zähler. In der Auslosung hat der "Iceman" das Hammer-Viertel erwischt: Nach der Auftakthürde wartet möglicherweise Peter Wright und danach wohl einer der Herren Mensur Suljovic/DarylGurney/Krzysztof Ratajski - und dann wäre er erst im Halbfinale angekommen. Anspornen dürfte ihn das schwache Finale im letzten Jahr.
Wo wir bei Wright sind: Der Schotte hat die letzten beiden Turniere ausgelassen und wird erstmals seit der Premier League wieder Wettkampfpraxis haben. Ob das Halbfinal-Aus schon verdaut ist, wird er in seiner Auftaktpartie gegen Gabriel Clemens beweisen müssen, die folgenden Gegner werden wie angesprochen nicht leichter.
Als Wundertüte sollte man Dave Chisnall auf der Rechnung haben, der in einer Vielzahl der vergangenen Bühnen-Spiele über 100 Punkten unterwegs war, dann aber auch krasse Gegenbeispiele dieser Form geliefert hat. Wenn kein Leistungsabfall kommt, könnte er sich mit Siegen über Jamie Hughes und danach Joe Cullen oder William O'Connor in einen Lauf spielen. In seinen Viertel werden sich auch Nathan Aspinall und James Wade Chancen mindestens auf das Halbfinale ausrechnen
Oben bereits thematisiert haben wir das auf dem Papier stärkste Viertel, in dem sich auch Mensur Suljovic und Gabriel Clemens befinden. Beide haben direkt einen Premier-League-Teilnehmer vor der Brust (Suljovic vs Gurney, Clemens vs Wright), die folgenden Gegner erscheinen nicht leichter. Doch beide sind gut in Form, was sie auch in ihrem direkten Duell am vergangenen Samstag unter Beweis stellten, möglich wäre ein erneutes Aufeinandertreffen im Viertelfinale. Besonders Suljovic scort wie zu besten Zeiten und scheint mental etwas stärker, hatte aber auch zwischenzeitlich Probleme, mit dem entscheidenden Doppel über die Ziellinie gehen. Gabriel Clemens hat das kleine Autumn-Series-Loch wieder gestopft und kann ohne Druck versuchen, sich weiter in der Top 32 zu etablieren.
Dort ist Max Hopp herausgefallen, da nun auch das erreichte Halbfinale 2018 nicht mehr in der Rangliste zählt. Doch auch dem "Maximiser" sollte nicht bange sein, durch das Preisgeld der vergangenen Wochen ist die drohende Nicht-Teilnahme bei der WM praktisch abgewendet und auch die Auftritte geben Grund zur Zuversicht. Mit Jonny Clayton erwartet ihn ein schwer auszurechnender Gegner, der an einem guten Tag auch kurzen Prozess machen kann. Mit José de Sousa, Michael Smith und Danny Noppert warten weitere sehr gute Spieler in seinem Viertel, die andererseits aber nicht über die langjährige Erfahrung vieler Bühnen-Erfolge verfügen.
Zu großen Teilen wird die European Championship von Sport1 übertragen. Am Freitag und Sonntag werden zwischenzeitlich Fußball-Highlights gezeigt, sodass der Start ins Halbfinale fehlt, am Donnerstagabend fehlt ein Teil der 1. Runde. Wir haben die einzelnen Termine [hier] für euch in der Übersicht. Der Streaming-Dienst DAZN zeigt das komplette Turnier live. Mit dem kostenlosen Probemonat verpasst man keinen Dart und bezahlt dafür keinen Cent. Zur Anmeldung: http://bit.ly/livedart2019. Weiters sind alle Matches auch über den kostenpflichtigen offiziellen Stream der PDC unter PDC-TV HD zu sehen.
Wir von dartn.de werden euch auf unserer [Turnierseite] sowie mit täglichen Newsmeldungen und Berichten auf dem Laufenden halten. Sollten Fragen zum Turnier oder zum Dartsport auftauchen, steht euch unser kostenloses Dart-Forum jederzeit rund um die Uhr zur Verfügung. [zum Dart Forum]
Einen übersichtlichen Turnierbaum haben wir für euch [hier] hinterlegt.
Jamie Hughes (16) - Dave Chisnall (17)
Krzysztof Ratajski (10) - Steve West (23)
Mervyn King (12) - Ian White (21)
José de Sousa (3) - Jeffrey de Zwaan (30)
James Wade (9) - Steve Lennon (24)
Devon Petersen (4) - Andy Hamilton (29)
Michael Smith (6) - Ross Smith (27)
Danny Noppert (11) - Dirk van Duijvenbode (22)
Nathan Aspinall (8) - Maik Kuivenhoven (25)
Joe Cullen (1) - William O'Connor (32)
Rob Cross (13) - Martijn Kleermaker (20)
Jonny Clayton (14) - Max Hopp (19)
Michael van Gerwen (5) - Darius Labanauskas (28)
Gerwyn Price (2) - Kim Huybrechts (31)
Peter Wright (15) - Gabriel Clemens (18)
Mensur Suljovic (7) - Daryl Gurney (26)
Sieger: £120.000
Runner-Up: £60.000
Halbfinale: £32.000
Viertelfinale: £20.000
Achtelfinale: £10.000
1. Runde: £6.000
Gesamt: £500.000
Die European Darts Championship werden 2020 auf Sport1 übertragen. Zu verfolgen ist das Turnier außerdem über den Streamingdienst DAZN und über den offiziellen PDC-Stream, PDC-TV HD. Dort werden alle Spiele live und in voller Länge zu sehen sein. Bei DAZN besteht außerdem die Möglichkeit eines kostenlosen Probemonats, DAZN überträgt alle Major-Turniere der PDC, zur Bestellung: http://bit.ly/livedart2019
Alle Infos zu den European Championship [Turnierseite]
Einen übersichtlichen Turnierbaum findet ihr [hier]
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Foto-Credit: PDC Europe
[mk]
**Quelle: PDC - www.pdc.tv
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