European Darts Grand Prix: Schindler und Marijanovic in Runde 2

Freitag, 4. Mai 2018 23:14 - Dart News von dartn.de

Martin Schindler steht nach Whitewash Sieg in Runde 2 in Sindelfingen

Nach einer einwöchigen Pause ging es heute auf der European Tour mit dem ersten Tag des European Darts Grand Prix 2018 weiter. Im Glaspalast in Sindelfingen standen am ersten Spieltag nach der Absage von Adrian Lewis mit Gabriel Clemens, Martin Schindler, Christian Bunse, Max Hopp und Robert Marijanovic gleich 5 deutsche Spieler vor heimischem Publikum auf der Bühne.

 

Nachmittags-Session

In die Nachmittagssession startete das Duo Peter Hudson und Arron Monk, wobei sich am Ende mit Monk der wesentlich jüngere Spieler recht souverän mit 6:3 durchsetzen konnte. Im Anschluß daran gewann dann der Lette Madars Razma mit 6:4 gegen den "Muffinman" Steve Hine. Razma führte nach 16, 17 und 15 Darts bereits mit 3:0 Legs, bevor Hine in 14, 14 und 17 Darts kontern konnte. Nachdem beide Spieler anschließend jeweils ihren Anwurf durchbringen konnten ,hatte der Lette dann im vorentscheidenden 9. Leg am Ende die Nase vorne, nachdem beide Spieler diverse Doppelchancen vergeben hatten. Hine vergab anschließend einen Dart auf Tops um das Spiel in ein Entscheidungsleg zu zwingen, was Razma in 17 Darts ausnutzen konnte.

Etwas überraschend war dann sicherlich die Niederlage von Dimitri van den Bergh gegen den doch eher unbekannten Matt Padgett. Der Belgier hatte einfach kein Glück in diesem Spiel, zwar konnte er sich das erste Leg noch in 15 Darts bei eigenem Anwurf einfahren, dann jedoch schlug sein Gegner zurück. In 14, 16 und 17 Darts sicherte sich Padgett die kommenden 3 Legs in Folge, bevor der "Dreammaker" in 15 Darts sein zweites Leg notieren ließ. Aber das restliche Spiel rannte van den Bergh immer diesem Break Rückstand hinterher, wodurch sich dann auch der Endstand von 6:4 für Padgett erklärt.

In einem sehr guten vierten Spiel durften wir dann die Wiederauferstehung des "alten" Vincent van der Voort erleben. Als einziger Spieler der Vormittags-Session knackte er die 100er Marke und setze sich am Ende trotz des recht knappen Ergebnisses von 6:4 recht souverän gegen Steve Lennon durch. Zwar konnte sein Gegner noch mit 2:0 in 14 und 15 Darts in Führung gehen, aber davon ließ sich der "Dutch Destoyer" nicht aus der Ruhe bringen. Er konterte mit 2 x 14 Darts, bevor er dank eines 11 Darters erstmals in diesem Match in Führung gehen konnte. Die kommenden drei Legs gingen "mit den Darts", aber ein 11-Darter bei eigenem Anwurf brachten den Niederländer auf die Siegerstrasse. Mit einem 15 Dart Break sicherte er sich seinen Einzug in die zweite Runde, wo Weltmeister Rob Cross auf ihn wartet.

Dann musste mit Gabriel Clemens der erste deutsche Teilnehmer ans Oche treten. Auf ihn wartete Jan Dekker, die aktuelle Nr. 41 der Weltrangliste und zweifache BDO Weltmeisterschaft Halbfinalist. Leider konnte Clemens heute nicht an seine gute Form der letzten Wochen anknüpfen, er lag recht schnell mit 1:3 zurück, bevor er mit einem 12 Darter Break den Abstand auf 2:3 verkürzen konnte. Bei eigenem Anwurf vergab er dann eine Doppelchance, wodurch dem Niederländer in 18 Darts sofort das Re-Break gelang. In 13 Darts "mit den Darts" schob sich Dekker bis auf ein Leg an den Sieg heran. Zwar konnte "Gaga" das folgende Leg noch mit einem sehenswerten 11-Darter gewinnen, aber in 17 Darts beendete "Double Dekker" dann auf Tops das Spiel zum 6:3 Endstand.

Im kommenden Spiel war dann der doch sehr deutliche 6:2 Sieg vom "Karate Kid" Kirk Shepherd über Stephen Bunting ähnlich überraschend wie sein Einzug in das PDC Dart WM Finale im Jahr 2008. In 17, 16 und 13 Darts ging Shepherd schnell dank zweier Breaks mit 3:0 in Führung, bevor Bunting mit einem 110er Finish (T20, 18, D16) das Re-Break gelang. In 14 Darts folgte dann auch gleich darauf sein zweites und letzte Leg, denn Shepherd reichten im Anschluß 17, 15 und 17 Darts um einen nie gefährdeten 6:2 Sieg einfahren zu können.

Danach gab der Niederländer Mats Gies sein European Tour Debüt, auf ihn wartete Altmeister Alan Tabern, der gefühlt von Anfang an am PDC Circuit teilgenommen hat. Gies gab einen ordentlichen Einstand und konnte das Spiel bis zum 5. Leg ausgeglichen gestalten. Dann setzte sich die Erfahrung von Tabern durch und in 12, 12 und 21 Darts sicherte er sich die anschließenden drei Legs in Folge. Damit war der nötige Schaden angerichtet, von dem sich sein junger Kontrahent nicht mehr erholen sollte. Mit 6:3 zog Tabern ungefährdet in die 2. Runde ein, wo morgen kein geringerer als Michael van Gerwen auf ihn wartet.

Martin Schindler steht nach Whitewash Sieg in Runde 2 in Sindelfingen

Den perfekten Abschluß des Nachmittags bereitete uns dann Martin Schindler, der sich sehr souverän "zu Null" gegen seinen Gegner Robert Owen durchsetzen konnte. An diesem Spiel konnte man ganz gut ablesen, welche Entwicklung der junge Mann aus Straussberg inzwischen genommen hat, denn er lieferte von vorne bis hinten eine professionelle Leistung ab. In 18, 13, 19, 20 und 13 Darts sicherte er sich die ersten 5 Legs, bevor er in 18 Darts mit einem 120er "Shanghai" Finish das Spiel beendete. Sein Average lag am Ende bei knapp 90 Punkten, was jedoch locker ausreichte, um das Spiel für sich zu entscheiden.

 

Abend-Session:

Der Abend wurde ebenfalls mit einem Feuerwerk eröffnet, mit einem Average von knapp 100 Punkten setzte sich Danny Noppert souverän gegen den Polen Krzysztof Ratajski durch. Ratajski ging zwar dank eines Break im dritten Leg mit 2:1 in Führung, aber dann vergab er sechs Checkdarts um die Führung weiter auszubauen. In 16 Darts gelang dem Niederländer dadurch sofort das Re-Break. Die kommenden zwei Legs gingen "mit den Darts", dann zündete Noppert den Nachbrenner und fuhr die noch benötigten drei Legs in Folge in 13, 12 und 14 Darts ein.

Das zweite Spiel der Abendsession entwickelte sich dann zu einem echten Krimi, denn zum ersten Mal in diesem Jahr wurde das Spiel zwischen Jermaine Wattimena und dem Spanier Toni Alcinas erst in einem Entscheidungsleg entschieden. Der Niederländer konnte zwar gleich am Anfang ein Break landen und diesem Vorsprung auch bis zum 3:1 halten, bevor Alcinas in 16 und 15 Darts ausgleichen und dann dank eines 17 Darters sogar zum ersten Mal in Führung gehen konnte. Nach 16 Darts (4:4), 17 Darts (4:5) und 14 Darts stand es dann 5:5 und das 11. Leg musste die Entscheidung bringen. Hier vergab der Mann aus Mallorca dann einen Matchdart, was sein Gegner in 17 Darts zum Break und zum 6:5 Endstand ausnutzen konnte.

Die Stimmung bei den Fans in Sindelfingen - European Darts Grand Prix 2018

Dann stand der Deutsche Qualifikant Christian Bunse zum zweiten Mal nach den European Darts Open 2017 auf der Bühne eines European Tour Events. Sein Gegner war der diesjährige WM Halbfinalist Jamie Lewis. Das erste Leg ging "mit den Darts" in 16 Darts an den Waliser, aber Bunse glich in 20 Darts aus und in 15 Darts gelang ihm sogar das erste Break. Aber Lewis hatte andere Pläne und in 13 Darts gab es zuerst das Re-Break, bevor ein weiterer 13 Darts die 3:2 Führung für "Rasta" brachte. In 17 Darts konnte Bunse wiederum ausgleichen, aber die kommenden zwei Legs gingen ebenfalls an den jungen Waliser. Ein 17 Darter und Bunse ließ sich sein viertes Leg notieren, bevor Lewis in 14 Darts den 6:4 Endstand festzurrte. Aber mit dieser Leistung muss sich Bunse auf keinen Fall verstecken, hätte der ein oder andere Dart noch das Doppel gefunden, wäre dieses Spiel vielleicht am Ende anders ausgegangen.

Und nachdem wir am Vormittag bereits der Wiederauferstehung von Vincent van der Voort beiwohnen durften, erlebten wir im 4. Spiel der Abendsession dann die Wiederbelebung des Jamie Caven. Er ließ seinem Gegner, dem Niederländer Mareno Michels keine richtige Chance ins Spiel zu finden. In 25 Darts sicherte sich "Jabba" ein nervöses erstes Leg, bevor Michels seinen Anwurf in 17 Darts nach Hause brachte. Danach genügten dem Mann aus Derby 18, 11, 16, 19 und 17 Darts, um das Spiel souverän mit 6:1 für sich zu entscheiden.

Im "High Speed Duell" zwischen Ricky Evans und Kyle Anderson setzte sich am Ende mit Anderson der Mann aus Australien durch. "The Original" nutze am Ende, nachdem das Spiel bis zum 4:4 sehr ausgeglichen war, eine kleine Schwächephase seines Gegners gekonnt aus und in 15 Darts ging er zunächst in Führung, bevor er mit einem sehenswerten 12 Dart Break mit einem 121er Finish (T20, T11, D14) stilvoll seinen Einzug in die zweite Runde besiegeln konnte.

Dann trat die deutsche Nummer 1 Max Hopp ans Oche, auf ihn wartete kein geringerer als der 7-fache Major Turniersieger James Wade. Dieses Spiel war auf dem Papier mit Abstand das am hochklassigsten einzustufende Duell der ersten Runde. Man durfte gespannt sein, wie der "Maximiser" nach seinem ersten European Tour Sieg vom heimischen Publikum empfangen wurde und in welcher Form er sich präsentieren würde. Und es ging auch gleich gut los, denn Hopp sicherte sich in 20 Darts ein nervöses erstes Leg, bevor er in 17 Darts eine kurze Doppelschwäche von "The Machine" ausnutzen und das erste Break des Spiels auf seine Seite ziehen konnte. Aber in 15 Darts mit einem 101er Finish (T20, 1, D20) schlug Wade zurück, in 16 Darts gestaltete er das Spiel im Anschluß wieder völlig offen. Nachdem die beiden nächsten Legs jeweils "mit den Darts" gingen, erhöhte Wade die Schlagzahl und sicherte sich zuerst in 14 Darts ein Break, bevor er dank eines weiteren 14 Darters mit 5:3 in Führung gehen konnte. Aber so einfach gab sich der Mann aus Idstein nicht geschlagen, in 18 Darts verkürzte er auf 4:5 und vergab im kommenden Leg einen Dart auf Doppel 16 für ein 104er Finish zum Ausgleich. Eine solche Chance ließ sich Wade natürlich nicht entgehen und zum Entsetzen der anwesenden Zuschauer checkte er Doppel 5 nach 16 Darts zum 6:4 Endstand.

Paul Nicholson kehrte in Sindelfingen zum Ort seines letzten European Tour Finales bei der European Darts Trophy 2013 zurück. Er traf auf den European Tour Debütanten Dawson Murschell aus Kanada. Letzterer startete brilliant ins Match, in 12 Darts gelang ihm mit einem 104er Finish (16, T16, D20) das erste Break. Die kommenden zwei Legs gingen dann an den "Asset", bevor Murschell in 13 Dart wieder ausgleichen konnte. Doch dann schien sich die anfängliche Nervosität des Geordie-Australiers bei seiner Rückkehr auf die European Tour Bühne langsam gelegt zu haben. Er sicherte sich die anschließenden 4 Legs in 19, 15 Darts inklusive 105er Finish (T19, 16, D16), 17 und 15 Darts. Auf ihn wartet in Runde 2 nun Mervyn King.

Robert Marijanovic bei European Darts Grand Prix in SIndelfingen 2018

Last but not least trat dann mit dem Mann aus dem nur ca. 70 km von Sindelfingen entfernten Freundenstadt, Robert Marijanovic der letzte deutsche Teilnehmer ans Oche. Er traf auf den "X-Factor" Andy Boulton, der sich auch gleich das erste Leg mit einem 18 Dart Break klauen konnte. Aber der "Robstar" konnte sich gleich im kommenden Leg revanchieren, bevor er das dritte Leg trotz vier vergebener Doppeldarts in 17 Darts für sich entschied. In 2 x 18 Darts gewann der Deutsch-Kroate auch die kommenden zwei Legs und ging so mit 4:1 in Führung, bevor Boulton mit einem sehenswerten 12 Darter mit 121er Finish (T20, T15, D8) auf 2:4 verkürzen konnte. Aber Marijanovic startete das nächste Leg sehr stark (140, 125, 134) und brachte sich dank eines 16 Dart Legs in Schlagdistanz für den Sieg. Zwar spielte der Engländer anschließend noch einen 13 Darter, vor heimischen Publikum behielt der "Robstar" aber am Ende die Nerven und mit einem 123er Finish (T19, T16, D9) zum 15 Darter sicherte er sich endlich einmal den Einzug in die zweite Runde in Sindelfingen.

Wie von der European Tour bekannt, greifen am morgigen zweiten Turniertag auch die 16 gesetzten Spieler ins Turniergeschehen ein. Die Halle wird ausverkauft sein und die Dartfans dürfen sich u.a. auf Michael van Gerwen, Peter Wright, Rob Cross und Mensur Suljovic freuen. Um 13 Uhr MEZ startet die Nachmittags-Session, am Abend wird ab 19.15 Uhr die zweite Runde fortgesetzt.

Ergebnisse Freitag:

Freitag, 04.05.2018
Nachmittags-Session:
(13-17 Uhr)
Erste Runde:
Peter Hudson 3-6 Arron Monk (83,78 - 85,63)
Madars Razma 6-4 Steve Hine (90,10 - 88,05)
Matt Padgett 6-4 Dimitri van den Bergh (89,74 - 92,66)
Steve Lennon 4-6 Vincent van der Voort (90,49 - 103,4)
Gabriel Clemens 3-6 Jan Dekker (87,59 - 89,29)
Stephen Bunting 2-6 Kirk Shepherd (91,70 - 93,93)
Mats Gies 3-6 Alan Tabern (80,77 - 93,59)
Martin Schindler 6-0 Robert Owen (88,35 - 73,97)

Abend-Session:(19.15-23 Uhr)
Erste Runde:
Danny Noppert 6-3 Krzysztof Ratajski (99,73 - 91,6)
Jermaine Wattimena 6-5 Toni Alcinas (91,49 - 88,55)
Jamie Lewis 6-4 Christian Bunse (91,11 - 80,73)
Jamie Caven 6-1 Mareno Michels (84,89 - 77,47)
Ricky Evans 4-6 Kyle Anderson (92,32 - 94,28)
James Wade 6-4 Max Hopp (92,08 - 89,81)
Dawson Murschell 2-6 Paul Nicholson (89,68 - 96,50)
Robert Marijanovic 6-3 Andy Boulton (84,49  92,37)

Vorschau auf den 2. Turniertag:

Samstag, 05.05.2018
Nachmittags-Session:
(13-17 Uhr)
Zweite Runde:

Ian White (9) - Madars Razma
Dave Chisnall (8) - Matt Padgett
Jelle Klaasen (13) - Jermaine Wattimena
Joe Cullen (7) - Martin Schindler
Gerwyn Price (15) - Danny Noppert
Michael Smith (4) - Arron Monk
Kim Huybrechts (10) - Kyle Anderson
Simon Whitlock (11) - Jan Dekker

Abend-Session:
(19.15-23 Uhr)
Zweite Runde:
Daryl Gurney (5) - Jamie Lewis
Darren Webster (16) - Robert Marijanovic
Mervyn King (12) - Paul Nicholson
Mensur Suljovic (6) - Jamie Caven
Michael van Gerwen (1) - Alan Tabern
Peter Wright (2) - Kirk Shepherd
John Henderson (14) - James Wade
Rob Cross (3) - Vincent van der Voort

Preisgelder European Tour 2018:

Ausgespielt werden insgesamt £135.000 pro Turnier, der Sieger geht mit £25.000 (knapp 30.000 €) nach Hause.

Sieger: £25.000
Runner-Up: £10.000
Halbfinale: £6.000
Viertelfinale: £4.000
Achtelfinale: £3.000
2.Runde: £2.000
1.Runde: £1.000

Gesamt: £135.000

Weitere Informationen:

Alle Infos zum European Darts Grand Prix [Turnierseite]
Alle Infos zur European Tour 2018 [European Tour]
Für Diskussionen und Fragen zum Turnier [Dart Forum]

TV-Übertragung:
European Tour Turniere werden NICHT im TV übertragen. Es sind eher kleinere Turniere, sie sind nicht einmal in Großbritannien live zu sehen. Die einzige Möglichkeit diese Turniere zu verfolgen ist der offizielle, kostenpflichtige Livestream der PDC unter www.livepdc.tv. Außerdem übertragen auch diverse Wettanbieter wie auch der österreichische Streaminganbieter laola1.tv die Turniere der European Tour.

Foto-Credits: Kelly Deckers, PDC Europe

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Quelle: PDC Europe

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