Dart Profis - Jeffrey de Zwaan - "The Black Cobra"
Der Niederländer Jeffrey de Zwaan gewann im Jahr 2015 erstmals seine Tourcard und war von 2018 bis 2020 einer der besten Spieler seines Landes bei der PDC. Er schaffte es in die Top 32 der Welt, spielte mehrere hochklassige Major-Matches und schaffte es ins Halbfinale beim World Matchplay. Bei der Weltmeisterschaft ging es einmal ins Achtelfinale, außerdem konnte er zwei Pro Tour Turniere für sich entscheiden. "The Black Cobra" geriet danach aber in eine Krise, hat sich aber 2023 direkt die Tourcard zurückgeholt.
Erfolgreiche Jugend-Turniere und erste Achungserfolge
Jeffrey de Zwaan ist eines von vielen jungen niederländischen Talenten. Er hat den Sprung zur PDC geschafft und steht derzeit unter den Top 32 der Welt. De Zwaan machte international bereits 2012 mit dem Sieg beim World Youth Masters im Alter von 16 Jahren auf sich aufmerksam. 2013 startete er seine internationale Karriere bei den Herren der WDF. Bereits in seinem ersten Jahr erhielt er eine Einladung zu den Zuiderduin Masters. Den ersten größeren Erfolg feierte er zu Beginn von 2014 mit einem Halbfinale bei den Dutch Open. In diesem Jahr nahm der Niederländer auch alle Turniere der PDC Development Tour für Spieler zwischen 16 und 23 Jahren mit. 2015 startete er erstmals bei der PDC Qualifying School und sicherte sich bereits am ersten Tag eine Tourkarte. Über mehrere Jahre trainierte er regelmäßig gemeinsam mit Raymond van Barneveld und ist mit ihm und Mike Zuydwijk auf vielen PDC-Turnieren unterwegs. Im März 2015 nahm de Zwaan erstmals an den UK Open teil und erreichte die letzten 96. Kurz darauf gelang ihm sein erster offizieller 9-Darter bei einer Players Championship. In den folgenden Monaten qualifizierte sich „The Black Cobra“ für insgesamt fünf Events der European Tour. Ende Oktober folgte das Debüt bei der European Championship, wo er in der ersten Runde an Michael van Gerwen scheiterte. Bei seiner ersten Teilnahme an der Jugend-Weltmeisterschaft ging es bis ins Viertelfinale. Sein bislang erfolgreichstes Jahr brachte de Zwaan auch zur PDC World Darts Championship 2016. In einer hochklassigen Partie musste er sich dem späteren Viertelfinalisten Michael Smith erst im Sudden Death geschlagen geben.
Schleppende Jahre mit erstem Tourcard-Verlust
2016 konnte de Zwaan nicht an diese Leistungen anknüpfen. Zwar stand er auf der Development Tour dreimal im Halbfinale und auch einmal im Endspiel, aber auf der Tour der Erwachsenen lief nicht mehr viel zusammen. Die letzten 96 bei den UK Open und ein weiterer 9-Darter waren die größten Erfolge. Bei der Jugend-Weltmeisterschaft ging es bis unter die letzten 16, die Teilnahme an der „großen“ Weltmeisterschaft verpasste der Youngster. 2017 hatte sich de Zwaan zum dritten Mal für die UK Open qualifiziert, beim Development-Turnier in Hildesheim Ende Mai gewann de Zwaan seinen ersten Titel bei der PDC. Zum Ende des Jahres hin lief es bei ihm wieder besser und er schaffte es beim letzten Players-Championship -Turnier des Jahres sogar ins Halbfinale. Anfang November konnte sich der Niederländer über den Qualifier auch zum ersten Mal zum Grand Slam of Darts spielen. Dort präsentierte sich de Zwaan in guter Form und hatte sogar Chancen auf das Achtelfinale, am Ende fehlte ihm jedoch ein Leg. Bei der European Q-School 2018 gewann der Niederländer wie schon 2015 direkt am ersten Tag eine Pro-Tour-Karte.
Erster Pro Tour Titel und überzeugende Bühnenspiele
Beim vierten UK Open Qualifier Turnier in Wigan schaffte es de Zwaan dann zum ersten Mal in ein Finale der Pro Tour, das er aber deutlich gegen Gary Anderson verlor. Bei den UK Open Finals gelang de Zwaan dann die Überraschung und er nahm in der Runde der letzten 64 Michael van Gerwen aus dem Turnier, verlor anschließend aber gegen Paul Hogan. Eine Woche später stand de Zwaan erneut auf der Pro Tour im Finale, unterlag aber wieder gegen Gary Anderson. Bei der 10. Players Championship im Jahre 2018 konnte sich de Zwaan dann seinen ersten PDC Titel sichern, er setzte sich im Finale mit 6:5 gegen Jonny Clayton durch. Wie schon bei den UK Open sorgte de Zwaan bei seinem World Matchplay Debüt für eine große Überraschung, als er erneut Michael van Gerwen besiegen konnte. Anschließend nahm er auch den zweifachen Weltmeister Adrian Lewis aus dem Turnier und besiegte auch noch Dave Chisnall. Gegen einen famos aufspielenden Gary Anderson war er dann im Halbfinale allerdings chancenlos. Auch bei seinem Debüt beim World Grand Prix überzeugte de Zwaan mit einem Auftaktsieg gegen Kim Huybrechts, unterlag dann aber erneut Gary Anderson. Auch bei den Players Championship Finals war "The Black Cobra" zum ersten Mal mit dabei, im ersten Spiel gegen seinen Landsmann Jelle Klaasen hatte er keine Probleme, konnte aber in Runde 2 gegen Ricky Evans nicht mithalten. Am Eröffnungstag der WM 2019 besiegte er ohne Probleme den Inder Nitin Kumar mit 3:0, verlor aber dann am selben Abend gegen den amtierenden Weltmeister Rob Cross mit 1:3.
World Matchplay Halbfinale und Top 32-Einzug
Als einer der Contender kam de Zwaan im heimischen Rotterdam zu seinem ersten Premier-League-Auftritt, wo er erneut gegen Rob Cross mit 4:7 den Kürzeren zog. Gegen James Wade verlor de Zwaan Mitte April ein weiteres Players Championship Finale, dafür gewann er sein zweites Turnier auf der Development Tour. Anfang Mai folgte dann auch Titel Nummer 2 auf der Pro Tour. Beim European Darts Grand Prix erreichte de Zwaan auf der European Tour erstmals das Viertelfinale. Wie bei seinem Debüt 2018 konnte de Zwaan beim World Grand Prix ein Match gewinnen. Bei den European Championship in Göttingen ging es ins Viertelfinale. Als einer der Topfavoriten kam de Zwaan bei der World Youth Championship wie schon 2015 und 2017 nicht über das Viertelfinale hinaus. Bei der WM 2020 war er als Nummer 23 gesetzt. Nach Siegen über Darin Young und Dave Chisnall stand er erstmals im Achtelfinale, wo er gegen Peter Wright einen 0:3-Rückstand fast noch drehen konnte. Wie schon 2019 war de Zwaan auch 2020 als Challenger bei der Premier League mit dabei, vor leerer Kulisse gab es aber in Milton Keynes ein 1:7 gegen Peter Wright. Bei der World Youth Championship gab er im Halbfinale gegen Joe Davis noch eine 4:0-Führung aus der Hand. Beim World Grand Prix 2020 rutschte de Zwaan aufgrund der Corona-Infektion von Stephen Bunting ins Teilnehmerfeld und konnte sich dann sogar bis ins Viertelfinale spielen. Bei der Europameisterschaft war in Runde 1 gegen José de Sousa Schluss. Wie 2018 ging es bei den Players Championship Finals 2020 in die zweite Runde, wo er allerdings nach dem Sieg gegen Wayne Jones noch eine Runde weiterkam. Dann war aber gegen Michael van Gerwen Schluss. Auch bei der Weltmeisterschaft ging de Zwaan an den Start, allerdings scheiterte er mit 0:3 in Runde 2 an Ryan Searle.
Erneute Schwächephase nach Corona
Gegen Daryl Gurney unterlag de Zwaan in der ersten Runde beim Masters-Debüt. Auch gegen Devon Petersen war zu Beginn bei den UK Open nichts zu holen. Das Jahr 2021 lief für Jeffrey de Zwaan schlecht, keine Auftritte auf den TV-Bühnen gab es bis zum Oktober, wo er bei den World Series Finals in Runde 1 verlor. Auch die WM-Teilnahme verpasste de Zwaan, der auf der Pro Tour keine guten Ergebnisse einspielte. Sein Abwärtstrend hielt bei den UK Open 2022 an, wo er keinen Sieg einfahren konnte. Im Anschluss ging es beim Niederländer allerdings wieder leicht bergauf, so erreichte er bei der European Tour in Graz die zweite Runde und beim European Darts Matchplay das Achtelfinale. Beim Dutch Darts Masters in Amsterdam unterlag er gegen James Wade, bei der Hungarian Darts Trophy ging es erneut in den Finaltag. Am Ende des Jahres musste de Zwaan seine Tourkarte zwar abgeben, holte sich diese aber bei der Q-School im Januar 2023 in Kalkar direkt wieder. Deutlich besser kam er auch danach wieder zurecht, bei den UK Open besiegte er u.a. Gerwyn Price, verlor dann aber im Achtelfinale gegen Rob Cross. In München erreichte er nach längerem die zweite Runde eines European Tour Events, während er in Graz Matchdarts dafür ausließ. Sonst gab es wenig gute Resultate zu vermelden, auch die UK Open 2024 endeten schon unter den letzten 96. In München erreichte de Zwaan die zweite Runde auf der European Tour, dasselbe gelang ihm auch in Graz.
Fakten zur Person:
Name: Jeffrey de Zwaan
Spitzname: The Black Cobra (die schwarze Kobra)
Geburtstag: 26.03.1996
Geburtsort: Rijswijk (Niederlande)
Heimatort: Leidschendam (Niederlande)
Nationalität: Niederlande
Familienstand: Liiert
Kinder: -
Spielt Dart seit: 2011
Profi seit: 2015
Händigkeit: Rechtshänder
Darts: Jeffrey de Zwaan Signature Darts 23g
Sponsoren: One80 und Bengi BV
Einlaufmusik: „Colors“ von Headhunterz
9-Darter: 3x Pro Tour (1x 2015, 1x 2016, 1x 2019)
Offizielle Webseite: www.jeffreydezwaan.nl
Twitter: @BlackCobra180
Gewonnene Titel & Leistungen:
PDC-Major:
PDC-WM: Achtelfinale 2020
World Matchplay: Halbfinale 2018
World Grand Prix: Viertelfinale 2020
European Championship: Viertelfinale 2019
UK Open: Achtelfinale 2023
Players Championship Finals: Achtelfinale 2020
World Series of Darts Finals: 1. Runde 2019 und 2021
Grand Slam of Darts: Gruppenphase 2017
The Masters: 1. Runde 2021
PDC-Turniere:
Pro Tour: 2x Sieger (1x 2018, 1x 2019)
European Tour: Viertelfinale European Darts Grand Prix 2019
World Series: 1. Runde Dutch Darts Masters 2022
Development Tour: 2x Sieger (1x 2017, 1x 2019)
World Youth Championship: Halbfinale 2020
Q-School: Gewinner einer Tourkarte 2015, 2018 und 2023
BDO-Major:
World Masters: Achtelfinale 2014
Zuiderduin Masters: Gruppenphase 2013
Weitere Turniere:
World Youth Masters: Sieger 2012
Besondere Leistungen & Auszeichnungen:
PDC-Awards:
Junger Spieler des Jahres: (nominiert: 2019 und 2020)
Bester Newcomer: (nominiert: 2016)
(jeweils im Januar erhalten für die Vorsaison)
Foto Credits: PDC/PDC Europe