European Darts Open 2017 - Tag 2: Wright und van Gerwen lassen die Muskeln spielen

Samstag, 1. Juli 2017 11:00 - Dart News von dartn.de

Samstag bedeutet Zweitrundentag bei den European Darts Open in Leverkusen. In der Ostermann Arena stiegen heute die 16 Zweitrundenbegegnungen, neben den 16 gesetzten Spielern um Michael van Gerwen und Peter Wright waren aus dem deutschsprachigen Raum neben dem Österreicher Mensur Suljovic auch noch die beiden Deutschen Steffen Siepmann und Robert Allenstein mit dabei, wobei nur Suljovic den morgigen Finaltag erleben wird. Die Topfavoriten marschierten im Gleichschritt in Runde 2.

Nachmittags-Session:

Steffen Siepmann hat es wieder spannend gemacht, doch dieses Mal hat es nicht ganz gereicht. Stephen Bunting konnte in der Schlussphase entscheidend zulegen und sich so das Weiterkommen sichern. Der Underdog aus der Nähe von Hannover hatte zunächst Probleme, ins Spiel zu finden, nach zwei Legs hieß es dennoch 1:1. Zwei der nächsten drei Legs angelte sich Siepmann und checkte dafür 81 und 96. Danach war Bunting am Zuge und stellte mit Hilfe eines 161er Checkouts auf 5:3. Siepmann konterte noch einmal mit einem 114er Finish, ließ dann aber zwei Gelegenheiten zum 5:5 aus und „The Bullett“ machte dem Spiel ein Ende.

Sehr offen sprach Bunting im anschließendem Interview über die letzten beiden Jahre bei der PDC. Die deutsche Übersetzung gibt es [hier] zu lesen.

Daryl Gurney musste lange kämpfen, bevor er die Hürde Jerry Hendriks mit 6:5 gemeistert hatte. Und das obwohl er einen 13 Punkte besseren Average als sein Gegner spielte. Die ersten sechs Legs wurden gerecht aufgeteilt, darunter ein 12-Darter und ein 78er Finish von Gurney. Hendriks konnte mit einem 111er Check glänzen. Gleich darauf brachte sich Gurney mit einem 15-Darter und einem 120er Finish in eine gute Position, verwarf dann aber vier Matchdarts. So breakte sein niederländischer Herausforderer in 15 Darts zurück und checkte auch noch 90 für das 5:5. Im finalen Leg war aber der Favorit aus Nordirland wieder voll da und fabrizierte einen fantastischen 10-Darter.

Auch Gerwyn Price tat sich mit seinem Gegner Mark Walsh lange schwer. Schon Leg 1 gab Price nach sicherer Führung ab, auch anschließend fand der "Iceman" nicht wirklich zu seinem Spiel und "Special Brew" konnte seine Erfahrung immer wieder ausspielen und sich im Spiel halten. Zum Ende hin steigerte sich der Waliser allerdings nochmal und spielte einen 12-Darter zum 5:4, verpasste aber ein 120er-Finish zum Sieg. Doch Walsh konnte dies nicht nutzen und so war es die D5, die Price den Sieg brachte.

Ähnlich stark wie am Vortag hat sich James Richardson präsentiert und damit Benito van de Pas nach Hause geschickt. Richardson hielt sein Service zu Beginn mit einem 70er Finish, van de Pas tat dasselbe in 14 Darts. Auch in den nächsten beiden Legs gab es keine Breaks, wieder spielte „Big Ben“ hier einen 14-Darter. Im Anschluss folgten die ersten beiden Breaks, wobei beide Spieler Chancen hatten, um 4:2 zu führen. Richardson setzte mit einem 160er Finish ein Ausrufezeichen, van de Pas schlug aber auch hier zurück für das 4:4. Nach einem 15-Darter von Richardson und einem 14-Darter der niederländischen Nummer Vier ging es in ein Entscheidungsleg.

Im Interview mit dartn.de zeigte sich Richardson gewohnt selbstbewusst. Eine deutsche Übersetzung des Interviews gibt es [hier].

Nach Benito van de Pas hat es mit Kim Huybrechts einen weiteren gesetzten Spieler erwischt. Von einer Krankheit geschwächt musste sich der Belgier John Henderson mit 4:6 geschlagen geben. Die ersten vier Legs gingen alle mit den Darts, bevor sich Henderson mit einem 72er-Finish das erste Break sicherte und mit einem 90er-Bullfinish dieses auch bestätigte. Huybrechts gab sich zwar nicht auf, doch der "Highlander" blieb cool und checkte 120 Punkte zum verdienten Sieg.

Simon Whitlock ist der dritte gesetzte Spieler am Nachmittag, der sich ohne Preisgeld für die Ranglisten aus dem Turnier verabschieden musste. In einem offenen Schlagabtausch mit Dimitri van den Bergh musste sich der in Deutschland sehr beliebte Australier seinem belgischen Kontrahenten mit 5:6 beugen. Van den Bergh schaffte es zunächst nicht, von seiner 3:1-Führung zu profitieren und musste schnell das 3:3 einstecken. Danach hielten beide Spieler ihr Service, womit es in den Decider ging. Dort traf der "Dream Maker" eine 180 zur richtigen Zeit und checkte 72 Punkte zum Match.

Über weite Strecken gutes Finishing hat Alan Norris gegen Aden Kirk den Weg ins Achtelfinale geebnet. „Chuck“ brachte zunächst 112, 60 und 97 auf , bevor er mit einem 12-Darter das 4:0 erzielte. Kirk gelang anschließend der erste Leggewinn, gefolgt von einem 13-Darter seines Kontrahenten. Kirk hielt sich mit einem 89er Bullfinish in der Partie, doch dann drehte ihm Norris mit der vierten Siegchance den Saft ab.

Nach kurzer Anlaufzeit hat auch Joe Cullen das Achtelfinale erreicht. Gegen den Polen Krzysztof Ratajski lag der "Rockstar" zwar schnell mit 0:2 zurück, gewann dann aber sechs Legs in Serie und spielte einen Average an der 100er-Grenze. Die Vorentscheidung fiel hier im siebten Leg, als Cullen 127 auf dem Bullseye checkte und seinen Gegner auf 60 Punkten stehen ließ. Mit einem 78er-Finish setzte der Engländer dann den Schlusspunkt in diesem Match.

Abend-Session:

Rob Cross hat dem Deutschen Robert Allenstein kein Leg gegönnt und hat sein erstes Spiel als gesetzter Spieler auf der European Tour souverän gewonnen. Cross gab von Anfang an den Ton an, Finishes von 97, 80 und 72 in den Legs zwei bis vier sorgten für klare Verhältnisse, Allenstein hatte im sechsten Leg zwar die Chance den Whitewash zu vermeiden, sechs vergebene Darts auf Doppel verhinderten jedoch das Ehrenleg.

Mensur Suljovic musste gegen den Niederländer Christian Kist viel Arbeit investieren, hat es aber trotzdem mit 6:4 über die Ziellinie geschafft. Der Österreicher kam nur schwer in die Partie, lag mit 0:2 zurück, holte sich aber ein umkämpftes drittes Leg auf der D1. Der Wiener legte ein 112er-Finish nach und ging nach einem 81er-Bullfinish erstmals in Führung, ein 63er-Finish bedeutete erstmals einen Zweilegvorsprung. Doch diesen gab Suljovic direkt wieder her, mit einem sehenswerten 119er-Bullfinish glich „The Lipstick“ zum 4:4 aus. Auf der D20 hielt Suljovic seinen Anwurf zum 5:4, mit einem 104er-Finish schnappte sich Suljovic den Sieg.

Dave Chisnall behält mit einer starken Vorstellung gegen James Wade die Oberhand und gewinnt dieses hochkarätige Duell mit 6:2. Chisnall angelte sich drei der ersten vier Legs, darunter ein 76er Check und ein 14-Darter. Wade meldete sich anschließend mit einem 161er Check zu Wort, woraufhin „Chizzy“ einen 12-Darter zum 4:2 spielte. Der Mann aus St. Helens setzte sich durch ein 80er Finish weiter ab und brachte zu guter letzt auch noch 72 Punkte zum Matchgewinn ins Ziel.

Beim Interview mit unserem Redakteur Kevin Barth sprach „Chizzy“ über seine Erfahrungen vom World Cup. Er verriet außerdem, warum er regelmäßig Probleme gegen die ganz großen Namen hat. Auch von diesem Interview gibt es [hier] die deutsche Übersetzung.

Eine sehr konstante und aufgeräumte Vorstellung bringt Peter Wright ein klares 6:1 gegen Robbie Green. Der Publikumsliebling aus Schottland dominierte zunächst mit zwei 14-Dartern, bevor beide Spieler einen 15-Darter einstreuten. Nach einem weiteren 15-Darter hieß es 4:1 für Wright, der danach auch noch 116 und 96 für das schnelle Ende auscheckte.

Ohne sich voll zu verausgaben hat Michael van Gerwen seinem guten Freund Vincent van der Voort einen Whitewash verpasst. „Mighty Mike“ hatte immer alles unter Kontrolle. In 15, 16, 17 und 13 Darts stürmte er auf 4:0 davon. Auch die nächsten beiden Legs gingen an die Nummer Eins der Welt, darunter war auch ein spektakuläres 160er Checkout.

Mervyn King ist weiterhin sehr gut unterwegs und hat Ian White in einem sehr ansehnlichen Spiel klar in die Schranken gewiesen. King startete rasant mit einem 12-Darter, bevor White seinerseits zwei starke Legs in 13 und 14 Darts auspackte. Es folgte der zweite 12-Darter für „The King“ und ein 130er Finish hinterher für die 3:2 Führung. Als nächstes machte der ehemalige World Masters-Champion 80 und 64 zu und finishte zum krönenden Abschluss auch noch 127.

Devon Petersen hat gegen Jelle Klaasen erneut eine sehr mäßige Leistung abgeliefert, doch wie am Vortag reichte es zum Sieg. Klaasen hatte sehr in allen Bereichen zu kämpfen und schied verdient aus. Die ersten vier Legs wurden gerecht aufgeteilt, danach spielte sich Petersen mit Hilfe eines 87er Bullfinishes 4:2 in Front. Zwei der nächsten drei Legs holte sich Klaasen, doch im Anschluss waren die Scores nicht gut genug. So konnte Petersen es sich erlauben, viele Siegchancen auszulassen, ehe er doch noch die Doppel 1 traf.

Auch den sympathischen Südafrikaner Devon Petersen haben wir im Anschluss an sein Spiel zum Interview getroffen. Dabei schickte er eine Kampfansage an die Konkurrenz. Die deutsche Übersetzung findet ihr unter folgendem Link.

Wien-Finalist und Gibraltar-Sieger Michael Smith ist weiter gut in Form. Gegen Peter Jacques, der gestern noch Kyle Anderson ausgeschaltet hat, reichte dem "BullyBoy" allerdings auch eine durchschnittliche Performance. Die ersten drei Legs gingen allesamt an Smith, bevor Jacques auf der D7 zum ersten Mal dazwischen grätschte. Zwei gute Finishes von 88 und 72 von Smith brachten den ehemaligen Jugendweltmeister dann aber auch die Siegerstraße, der auf der D4 das Match beendete.

Am finalen Sonntag geht es um 13 Uhr MEZ in der Nachmittags-Session mit dem Achtelfinale weiter, ab 19 Uhr findet das Turnier dann mit Viertelfinale, Halbfinale und dem großen Finale ihr Ende.

 

Ergebnisse Samstag:

Samstag, 01.07.2017
Nachmittags-Session: (13-17 Uhr)
Zweite Runde:
Daryl Gurney (12) 6-5 Jerry Hendriks (98,56-85,80)
Gerwyn Price (13) 6-4 Mark Walsh (88,65-85,20)
Alan Norris (11) 6-2 Aden Kirk (93,02-85,36)
Joe Cullen (14) 6-2 Krzysztof Ratajski (99,56-96,99)
Benito van de Pas (7)  5-6 James Richardson (91,72-96,95)
Kim Huybrechts (6) 4-6 John Henderson (92,64-95,38)
Simon Whitlock (4) 5-6 Dimitri van den Bergh (95,15-95,98)
Stephen Bunting (15) 6-4 Steffen Siepmann (86,64-83,08)

Samstag, 01.07.2017
Abend-Session: (19-23 Uhr)
Zweite Runde:
Dave Chisnall (10) 6-2 James Wade (100,04-98,89)
Michael Smith (5) 6-3 Peter Jacques (91,22-91,28)
Ian White (9) 2-6 Mervyn King (93,91-102,49)
Mensur Suljovic (3) 6-4 Christian Kist (86,49-87,93)
Peter Wright (2) 6-1 Robbie Green (98,12-93,12)
Michael van Gerwen (1) 6-0 Vincent van der Voort (96,97-88,73)
Jelle Klaasen (8) 4-6 Devon Petersen (77,14-81,16)
Rob Cross (16) 6-0 Robert Allenstein (92,02-75,84)

Vorschau auf den Finaltag:

Sonntag, 02.07.2017
Nachmittags-Session: (13-17 Uhr)
Achtelfinale:
Mensur Suljovic - Joe Cullen
John Henderson - Alan Norris
James Richardson - Dave Chisnall
Peter Wright - Stephen Bunting
Dimitri van den Bergh - Gerwyn Price
Michael Smith - Daryl Gurney
Devon Petersen - Mervyn King
Michael van Gerwen - Rob Cross

Sonntag, 02.07.2017
Abend-Session: (19-23 Uhr)
Suljovic/Cullen - Henderson/Norris
Richardson/Chisnall - Wright/Bunting
van den Bergh/Price - Smith/Gurney
Petersen/King - van Gerwen/Cross

Halbfinale:
Sieger Viertelfinale 1 - Sieger Viertelfinale 2
Sieger Viertelfinale 3 - Sieger Viertelfinale 4

FINALE:
Sieger Halbfinale 1 - Sieger Halbfinale 2

Preisgelder European Tour 2017:

Ausgespielt werden insgesamt £135.000 pro Turnier, der Sieger geht mit £25.000 (knapp 30.000 €) nach Hause. Im Vergleich zu den letzten Jahren gibt es aber eine große Änderung. Die gesetzten Spieler müssen ihr Auftaktspiel am 2.Turniertag gewinnen, damit ihr Preisgeld in die Rangliste einfließt. Sollten sie ihr erstes Spiel verlieren, bekommen sie das Preisgeld zwar ausgezahlt, es geht aber nicht in die große Order of Merit sowie die European Order of Merit ein.

Sieger: £25.000
Runner-Up: £10.000
Halbfinale: £6.000
Viertelfinale: £4.000
Achtelfinale: £3.000
2.Runde: £2.000
1.Runde: £1.000

Gesamt: £135.000

Weitere Informationen:

Alle Infos zu den European Darts Open [Turnierseite]
Alle Infos zur European Tour 2017 [European Tour]
Für Diskussionen und Fragen zum Turnier [Dart Forum]

TV-Übertragung:
European Tour Turniere werden NICHT im TV übertragen. Es sind eher kleinere Turniere, sie sind nicht einmal in Großbritannien live zu sehen. Die einzige Möglichkeit diese Turniere zu verfolgen ist der offizielle, kostenpflichtige Livestream der PDC unter www.livepdc.tv. Außerdem übertragen auch diverse Wettanbieter wie auch der österreichische Streaminganbieter laola1.tv die Turniere der European Tour.

Foto-Credits: dartn.de

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Quelle: PDC - www.pdc.tv

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